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Rainer Matsutani im featured-Interview zu Spides
Berliner Nachtclubs, junge Erwachsene, die eine spektakuläre, aber auch unheimliche Droge nehmen, Aliens und Verschwörungstheorien. Wie das alles in der Serie „Spides” zusammenkommt, erzählt uns Showrunner Rainer Matsutani im Interview zu „Spides”.
In der Serie „Spides”, die am 5. März auf SYFY startet, wacht Nora (Rosabell Laurenti Sellers) Tage nach einer Partynacht aus dem Koma auf und erinnert sich an nichts. Die Droge „Blis“ soll dafür verantwortlich sein und nicht nur sie ist betroffen. Was es mit der Droge auf sich hat, warum Aliens dafür verantwortlich sind und was Science-Fiction-Fans erwarten können, verriet uns Serien-Creator, Regisseur und Showrunner Rainer Matsutani im Interview. Los geht es mit unserem Interview zu „Spides”.
Woher kommt die Inspiration für so eine, doch recht abgedrehte, Geschichte?
Also, ich muss zugeben, ich bin ein Kind des Fernsehens. Ich habe meine Kindheit in Japan verbracht und dort gab es eine ganz andere Fernsehwelt als hier. Serien wie „Ultraman“ oder „Godzilla“, also viel Genre mit Geistern, Mythen und Superhelden. Als ich dann als Siebenjähriger nach Deutschland zurückkam, gab es das alles plötzlich nicht mehr. Nur noch Pädagogenfernsehen wie „Das feuerrote Spielmobil“, das ich als langweilig empfand. Ich glaube, tief im Innern entsprang damals unterbewusst bei mir der Wunsch, diese aufregende und bunte Welt Japans, die ich verloren hatte, mit eigenen Geschichten neu zu erfinden. Deswegen bin ich wohl Regisseur geworden und mache Genrefilme. Bei „Spides“ kommt dann noch hinzu, dass ich ein paar Jahre später eines Abends, als meine Eltern nicht da waren, heimlich einen Science-Fiction-Film angesehen habe, und zwar „Invasion der Körperfresser“. Dabei ging es auch darum, dass Menschen in einer Kleinstadt ausgetauscht und heimlich von Aliens unterwandert wurden. Das war für lange Zeit mein Lieblingsfilm und die Faszination für die Thematik habe ich mir offensichtlich bewahrt. „Spides“ ist natürlich kein offizielles Remake, aber deutlich davon inspiriert.
Wie sind Sie dann auf die Idee gekommen, dass Aliens mithilfe von Drogen die Menschen übernehmen, beziehungsweise sie austauschen?
Ich wollte eine moderne Geschichte erzählen. Also habe ich mir vorgestellt, wie die Aliens, die so weit weg sind und somit nicht physisch anwesend sein können, die Kontrolle übernehmen können. Sie brauchen also andere Mittel, um die Erde erobern zu können. Und sie schaffen es über DNA, die hier quasi von menschlichen Helfern synthetisiert wurde. Die wird dann jungen Leuten zugeführt und so wird nach und nach Berlin unterwandert.
Was können Fans des Genres genau erwarten?
Zunächst erzählen wir eine knallharte Geschichte. Wir zeigen nicht nur das schöne Berlin mit der Friedrichstraße oder dem Brandenburger Tor, sondern wir zeigen ein dunkles, düsteres Berlin mit all seinen Schattenseiten. Wir haben überdies unglaublich tolle Computer-Effekte, Leute, die sich verwandeln und ein Monster. Das ist also definitiv etwas für die Genre-Fans. Aber auch für generelle Serienfans haben wir etwas: Die Geschichte ist sehr komplex und beinhaltet sehr viele gesellschaftspolitische Züge. An vorderster Stelle muss ich allerdings die Charaktere nennen.
Können Sie darauf kurz näher eingehen?
Uns ist es, zusammen mit den Autoren, gelungen, faszinierende und vielschichtige Charaktere zu erschaffen und somit eine tolle Besetzung hinzukriegen.
Wie haben Sie denn von vorneherein diese Rollen angelegt?
Diese Geschichte spielt ja teilweise in der Nachtclubszene von Berlin und von daher lag es für mich auf der Hand, eine junge Frau als Protagonistin zu wählen, die sich in dieser Welt verliert und dann ein paar Tage später, nach einem Koma, aufwacht und keine Erinnerungen mehr an die Geschehnisse hat. Wir wollten das Ganze aber auch gut ausbalancieren, damit es nicht nur eine Coming-of-Age-Geschichte wird und haben dann zwei Polizistencharaktere erfunden: Zum einen David, der im Drogendezernat arbeitet und hinter der neuen Droge „Blis“ her ist und zum anderen die Polizistin Nique, die von der Vermisstenstelle ist. Denn viele der Jugendlichen, die diese Droge nehmen, verschwinden ein paar Tage von der Bildfläche.
Sie haben sich dafür entschieden, aus Spides eine Serie zu machen. Denken Sie denn, dass Anbieter wie Netflix, Hulu, Amazon und Co. dafür sorgen, dass auch in Deutschland das Interesse an Genre-Serien wächst?
Ja, in jedem Fall. Vor fünf Jahren hätte ich Spides noch nicht machen können.
Wieso nicht?
Es wäre völlig unmöglich gewesen, so eine Serie bei einem öffentlich-rechtlichen oder auch bei einem privaten Sender unterzubringen. Es ist eine ganz neue Medienwelt, die sich da auftut und rasend schnell verändert und somit sehr viele Möglichkeiten bietet. Es ist aber auch eine neue Generation, die da nachwächst. Filmhochschüler wenden sich viel mehr den Genres zu und machen beispielsweise Horror- oder Sci-Fi-Kurzfilme. Und ich bin schon sehr gespannt darauf, was da in den nächsten Jahren noch so kommen wird.
Das war unser Interview zu Spides. Ab dem 5. März kannst Du die Serie in wöchentlichem Turnus auf SYFY über Vodafone Giga-TV HD Premium anschauen. Wir sind gespannt, wie Dir die Sci-Fi-Verschwörungs-Serie gefällt.
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