Drei Männer stehen in einer dunklen Werkstatt, einer von ihnen hält eine überdimensionierte Glühbirne in der Hand
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Austin Butler und Tom Hardy in The Bikeriders
Das Titelbild zu den besten Filmen und Serien mit Sydney Sweeney zeigt die junge Schauspielerin in dem Film Madame Web. Sie steht mit einem Rucksack über der Schulter in einem Raum und blickt nach oben. Der Hintergrund ist vollkommen verschwommen und man erkennt nur Lichter am linken Bildrand. Sweeney trägt eine Brille und ihre langen, blonden Haare fallen über ihre Schultern. Sie trägt eine hellgraue Sweatshirtjacke und darunter ein schwarz-weißes Hemd. Am unteren Bildrand ist zu erkennen, dass sie etwas in ihren Händen hält, ein kleines Kärtchen. Ihr Blick nach oben sieht konzentiert aus, als würde sie eine Anzeigetafel lesen oder ähnliches.
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Prestige – Die Meister der Magie: Das Ende erklärt

Das Ende eines Christo­pher-Nolan-Films ist oft das Beein­druck­end­ste am ganzen Werk. Meist hin­ter­lässt der Regis­seur das Pub­likum mit Fra­gen und Diskus­sio­nen, die lange nach­hallen. Nolans Film von 2006, „Pres­tige – Die Meis­ter der Magie”, ist ein Meis­ter­w­erk. Was genau passiert am Ende von The Pres­tige? Das beleuchtet der fol­gende Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Büh­nen­magi­er ste­hen nach einem tödlichen Unglück miteinan­der im Wettstre­it.
  • Der eine täuscht den anderen und das Pub­likum mit einem unbekan­nten Zwill­ings­brud­er.
  • Der andere Magi­er lässt sich von einem Wis­senschaftler ange­blich eine Klon­mas­chine bauen.
  • Die Frage ist: Muss der Magi­er bei jedem Trick immer wieder ster­ben?

Darum geht es in dem Film Prestige

Pres­tige – Die Meis­ter der Magie han­delt von der Rival­ität zwis­chen den ehe­ma­li­gen Part­nern und Büh­ne­nil­lu­sion­is­ten Robert Ang­i­er (Hugh Jack­man) und Alfred Bor­den (Chris­t­ian Bale). Der Tod von Ang­iers Frau (Piper Per­abo) bei einem früheren Trick der bei­den treibt einen Keil zwis­chen die Män­ner. Seit­dem spie­len sie ein gefährlich­es Spiel, bei dem sie sich gegen­seit­ig übertrumpfen wollen. Das führt schließlich zu ihrem Unter­gang. Erzählt wird die Geschichte im Film von Zauber­trick-Erfind­er und Inge­nieur John Cut­ter (Michael Caine).

Es geht bei der Rival­ität der bei­den Illu­sion­is­ten vor allem um den Trick „Der trans­portierte Mann”. Dabei ste­ht der Magi­er erst auf der Bühne, ver­schwindet etwa durch eine Tür und taucht plöt­zlich an einem völ­lig anderen Ort im The­ater wieder auf. Das Pub­likum ist beein­druckt und kann sich die ver­meintliche Illu­sion nicht erk­lären. Sowohl Bor­den als auch Ang­i­er führen den Trick auf – kein­er weiß jedoch, wie der andere es bew­erk­stel­ligt. Und natür­lich wollen bei­de es her­aus­find­en.

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Prestige: Das Ende erklärt

Am Ende des Films stellt sich her­aus, dass Alfred Bor­den einen Zwill­ings­brud­er hat. Die bei­den Brüder spie­len abwech­sel­nd Bor­den und seinen Diener Fal­lon. Chris­t­ian Bale spielt bei­de Charak­tere. So kon­nte „Der trans­portierte Mann” gelin­gen. Die Brüder gehen im Film unglaubliche Anstren­gun­gen ein, um zu ver­ber­gen, dass sie Zwill­inge sind. Als ein Brud­er durch Ang­i­er zwei Fin­ger ver­liert, muss der andere sie sich eben­falls abtren­nen. Nur so kön­nen sie den Schein wahren.

Ang­i­er will unbe­d­ingt wis­sen, wie Bor­den sein Trick gelingt. Auf der Suche nach dem Geheim­nis des Tricks lan­det Ang­i­er beim Wis­senschaftler Niko­la Tes­la (David Bowie). Ang­i­er glaubt, dass Tes­la eine Mas­chine für Bor­den gebaut hat, die er für den „Trans­portierten Mann” nutzt. Tes­la baut schließlich wirk­lich eine geheimnisvolle Mas­chine, mit der Ang­i­er sich duplizieren kann. Jeden Abend klont sich Ang­i­er auf der Bühne. Der orig­i­nale Ang­i­er fällt in einen Wasser­tank unter der Bühne und ertrinkt. Der Klon taucht Sekun­den später auf dem Balkon im The­ater auf und vol­len­det den Trick vor dem begeis­terten Pub­likum.

Ang­iers blinde Assis­ten­ten holen die Tanks mit den Ang­i­er-Klo­nen aus dem The­ater und entsor­gen die Toten. Ohne die Leichen sehen zu kön­nen, was sie auch nicht sollen. So fol­gt Klon auf Klon und – jed­er fühlt und denkt wie der orig­i­nale Ang­i­er.

Wer tötet wen unter der Bühne?

Nun ver­sucht Bor­den, den Trick Ang­iers zu enthüllen. Dafür ren­nt er während ein­er Vorstel­lung unter die Bühne. Dort sieht er mit an, wie Ang­i­er in seinem gläser­nen Wasser­tank stirbt. Er ver­sucht verge­blich, den Tank zu zer­stören und Ang­i­er zu befreien. Inge­nieur Cut­ter kommt und fragt: „Was haben Sie getan?” Bor­den wird wegen Mordes an Ang­i­er angeklagt – nicht­sah­nend, dass ein Klon von Ang­i­er noch lebt.

Die Folge: Der Bor­den-Brud­er, der Olivia (Scar­lett Johans­son) liebt, sitzt wegen des „Mordes” an Ang­i­er im Gefäng­nis. Der andere Bor­den, der bei einem Trick seine Fin­ger ver­loren hat, bleibt auf freiem Fuß. Sein Zwill­ings­brud­er wird für ein Ver­brechen gehängt, das eigentlich gar nicht passiert ist.

Prestige: Am Ende tötet Borden seinen Kontrahenten Angier wirklich

Ang­i­er, der offiziell tot ist, schlüpft in die Rolle des reichen Lord Cald­low. Inge­nieur Cut­ter erfährt, dass Ang­i­er noch lebt – obwohl er ihn doch im Leichen­haus gese­hen hat­te. Cut­ter ist verärg­ert darüber, dass Ang­i­er ihn nicht eingewei­ht hat­te, und gibt Bor­den einen Tipp. Bor­den sucht Angier/Caldlow im ver­lasse­nen The­ater auf und schießt ihm in die Brust. Während Ang­i­er stirbt, geste­ht Bor­den ihm, dass er einen Zwill­ings­brud­er hat­te.

Incep­tion: Das Ende des Christo­pher-Nolan-Thrillers erk­lärt

Bor­den hat viel ver­loren: seinen Brud­er und seine wahre Liebe Sarah (Rebec­ca Hall), die sich erhängt hat. Doch er ist seinen Rivalen endgültig los. Das Ende mag ein­deutig erscheinen, aber es gibt Raum für Inter­pre­ta­tio­nen.

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Andere Gedankenspiele und Fragen zum Ende von Prestige

Beim Anschauen von Pres­tige erscheinen Nolans Gedankengänge klar. Aber John Cut­ter sagt im Film:

„Jet­zt suchen Sie nach dem Geheim­nis. Aber Sie wer­den es nicht find­en, weil Sie natür­lich nicht wirk­lich danach suchen. Sie wollen getäuscht wer­den.”

Das führt zu alter­na­tiv­en Gedanken­spie­len und Fra­gen. Warum klont sich Ang­i­er nicht nur ein einziges Mal und ver­wen­det den Klon immer wieder für den Trick? Unstim­mig wirkt auch, dass Ang­i­er beim Ertrinken über­rascht und panisch wirkt. Obwohl er doch weiß, was passiert. Oder lan­det doch ein unwis­sender Klon im Tank, der vorher erschaf­fen wurde? Es bleibt auch dop­peldeutig, wer am Ende des Tricks über­lebt. Denn laut Ang­i­er weiß er niemals vorher, ob er der Mann ist, der stirbt, oder der, der über­lebt.

Ein Gedanken­spiel lautet, dass Tes­la Ang­i­er täuscht und die Mas­chine nie wirk­lich funk­tion­iert hat. Ang­iers Tage­buch sei eine Fälschung eben­so wie die Klon­mas­chine. Das Film­pub­likum soll eben­so an die Klon­mas­chine glauben wie Bor­den und Ang­i­er, die bei­de von Tes­la getäuscht wur­den. Das würde bedeuten, dass Regis­seur Nolan das Pub­likum an der Nase herum­führt und an eine Klon­mas­chine glauben lässt. Schließlich kann es so eine Mas­chine nicht geben. Denn hätte ein Men­sch eine solche Mas­chine, kön­nte er Geld und Gold repro­duzieren und sehr ein­fach ein sor­gen­freies Leben führen.

Die wahre Magie von Prestige

Ang­i­er opfert sich Abend für Abend für die Magie. Sein Monolog zum Ende zeigt, dass seine Moti­va­tion immer das Pub­likum war. Er will dem Pub­likum einen Moment des Staunens bieten. Er will die staunen­den Gesichter sehen. Bor­den hinge­gen liebt die Magie des Handw­erks. Er kann die Magie hin­ter sich lassen und ein erfülltes Leben mit sein­er Tochter führen. Ang­i­er stirbt hinge­gen unzäh­lige grausame Tode, um seinen Höhep­unkt trotz­dem nie wirk­lich zu erre­ichen. Denn im Gegen­satz zu Bor­den sind es immer zwei gek­lonte Män­ner, die ein­er sein wollen. Während Bor­den und sein Brud­er ein gemein­sames Leben führen.

Das denkwürdigste Ende aller Nolan-Filme

Das Ende von Pres­tige hat eine Wucht, die alle anderen Film-Enden von Christo­pher Nolan über­trifft. Nolans Filme enden oft mit einem Höhep­unkt. Seine „Dark Knight”-Trilogie bietet epis­che Enden, aber Pres­tige zeigt das schock­ierend­ste Finale. Der Streifen bietet eine Wen­dung, die den gesamten Film verän­dert und das Pub­likum fra­gen lässt, was real war und was nicht. Pres­tige ist die Krö­nung von Nolans Film­fi­nalen. Es zeigt die tiefen men­schlichen Emo­tio­nen und Opfer, die mit der Kun­st ver­bun­den sind.

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