Emma Stone als Bella in Poor Things schaut in die Kamera
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Poor Things | Filmkritik: Frankensteins Tochter erobert die Welt

In der Dra­ma-Komödie „Poor Things“ erweckt ein Franken­stein-artiger Wis­senschaftler eine tote Frau wieder zum Leben. Doch ganz so ein­fach ist das nicht: Bel­la (Emma Stone) hat den Kör­p­er ein­er Erwach­se­nen, aber den Ver­stand eines Kindes. Nun wird sie auf die kon­ser­v­a­tive Welt des 19. Jahrhun­derts los­ge­lassen, um ihren eige­nen Platz zu find­en. Wir haben den Komö­di­en-Gewin­ner­film der Gold­en Globes vor Kinos­tart gese­hen und ver­rat­en Dir in unser­er Kri­tik zu Poor Things, was Dich ab dem 18. Jan­u­ar 2024 auf der Lein­wand erwartet.

Sur­re­al, kurios, anders – hin­ter Poor Things ver­birgt sich der griechis­che Regis­seur Yor­gos Lan­thi­mos, der sich bere­its mit Fil­men wie „The Lob­ster“ (2016) und „The Favorite“ (2019) einen Namen gemacht hat. Für seine Dram­e­dy Poor Things lässt er Emma Stone als Bel­la und Willem Dafoe als Dok­tor God­win Bax­ter aufeinan­dertr­e­f­fen. Dich erwartet Skur­ril­ität, Humor und Fem­i­nis­mus. Ob Lan­thi­mos Streifen ver­di­ent bei den Gold­en Globes absah­nte, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Poor Things.

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Die Handlung von Poor Things mit Emma Stone: Eine schaurige Jugend 

Lon­don, 19. Jahrhun­dert. Der selt­same und fast schon mon­ster­hafte Chirurg God­win Bax­ter pflegt ein selt­sames Dasein. In dem Haus des Arztes laufen nicht nur selt­same Kreatio­nen wie Enten­hunde und Schweine­hüh­n­er herum, son­dern auch Bax­ters neue Ziehtochter Bel­la. Die junge Frau ist eine ehe­ma­lige Selb­st­mörderin, die der Dok­tor von den Toten zurück­ge­holt hat. Sie lernt die Welt nun von Neuem ken­nen und zer­stört dabei pausen­los Dinge wie ein ver­spieltes Kind. God­win Bax­ter bietet schließlich seinem Stu­den­ten Max McCan­dles (Ramy Youssef) einen Job an. Max soll Bel­las Entwick­lung miter­leben und doku­men­tieren – genau­so wie auch Du im Publikum.

Mit jedem Tag kommt Bel­la bess­er mit dem Sprechen und dem Bewe­gen zurecht – nur das Benehmen fällt ihr schw­er. Erst recht, sobald sie ihre Sex­u­al­ität ent­deckt und öffentlich auslebt. Der charis­ma­tis­che und manip­u­la­tive Anwalt des Haus­es, Dun­can Wed­der­burn (Mark Ruf­fa­lo), find­et Gefall­en an Bel­la und überre­det sie dazu, mit ihm die Welt zu bereisen. Das schärft ihren Charak­ter zwar weit­er, aber egal wo sie auch auf­taucht, ver­anstal­tet sie ein gesellschaftlich­es Chaos – sehr zum Lei­d­we­sen des Anwalts, der sich diese Affäre ganz anders vorgestellt hat. Bis eines Tages Bel­las Ver­gan­gen­heit an die Türe klopft.

Emma Stone: Die 7 besten Filme mit der Gold­en Globes-Gewin­ner­in für Poor Things

Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) und Bella (Emma Stone)

Dun­can Wed­der­burn (Mark Ruf­fa­lo) und Bel­la (Emma Stone) gehen eine kom­plizierte Beziehung ein. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Jenseits dieser Welt: Ein etwas anderes Setting 

Poor Things ist wahrlich sur­re­al. Die Film­musik spielt ver­rückt, läuft immer wieder aus dem Takt und unter­malt das merk­würdi­ge Geschehen per­fekt. Die Schau­plätze, wie das Haus und das Labor des Dok­tors, sind durch die vie­len exper­i­mentellen Lebe­we­sen ver­störend und erweck­en zugle­ich Deine Neugierde.

Zuerst ist der Film in Schwarz-Weiß und spielt nur im tris­ten Lon­don, dann ist er plöt­zlich bunt und macht einen Sprung in eine Welt voller Steam­punk-Städte, Kreuz­fahrtschiffe, Bur­gen und Bor­delle. Ein Feuer­w­erk der Kontraste!

Willem Dafoe in schwarz weiß-Teil von Poor Things

Zunächst ist Poor Things in schwarz-weiß gehal­ten. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Emma Stone brilliert im Poor Things-Ensemble 

Neben dem skur­rilen Set­ting ist es Bel­la, die dem ganzen Chaos eine wun­der­volle Seele ver­lei­ht. Emma Stone spielt in Poor Things eine Frau, die mit ihrer Kindlichkeit abseits dieser Welt ste­ht, keine Scham ken­nt und neugierige Fra­gen über das Leben stellt, die sich son­st nie­mand anderes traut – erst recht nicht im 19. Jahrhun­dert. Uns wun­dert es nicht, dass sie Anfang Jan­u­ar 2024 für ihre Darstel­lung einen Gold­en Globe als beste Haupt­darstel­lerin in ein­er Komödie/Musical gewann.

Aber auch wenn Emma Stone das ganze Spek­takel trägt, liefern die anderen Mitwirk­enden eben­falls hohe Schaus­pielleis­tun­gen. Willem Dafoe kön­nte nicht unheim­lich­er und exzen­trisch­er sein, Mark Ruf­fa­lo blüht in sein­er Rolle als sprung­hafter Dandy richtig auf.

Emma Stone schaut in Poor Things hoch

Der Film bril­liert durch Emma Stones Schaus­pielleis­tung. — Bild: © 2023 SEARCHLIGHT PICTURES

Tim Burton trifft auf Barbie

Die Dialoge sind jedes Mal aufs Neue ein geistre­ich­es Fest, ein bunter Schuss­wech­sel an kuriosen, char­man­ten und ver­stören­den Aus­sagen. Auf der Ober­fläche ist Poor Things eine unter­halt­same und schwarzhu­morige Gruselgeschichte, wie sie auch Tim Bur­ton zu präsen­tieren weiß. Unter der ersten Schicht offen­bart der Film allerd­ings auch einen ehrlichen und erfrischen­den Fem­i­nis­mus wie „Bar­bie“. Bel­la hin­ter­fragt die Welt der Män­ner und Frauen, bes­timmt über ihren eige­nen Kör­p­er und find­et ihren eige­nen Weg im Leben.

Wenn Du zu anfangs noch bei ihren Aktio­nen – sei es jet­zt, öffentlich mas­tur­bieren oder Essen ausspuck­en – schmer­zlichen Fremd­scham empfind­est, erwis­chst Du Dich irgend­wann dabei, sie immer weit­er bei ihrer Rebel­lion anzufeuern. Wir ver­sprechen Dir, dass Du „Zeig es dieser verklemmten Welt“ laut aus­rufen willst.

Poor Things in der Kritik: Unser Fazit

Poor Things hat uns unvor­bere­it­et erwis­cht: Mehrfach dacht­en wir, dass wir im falschen Film seien, weil wir nicht wussten, worauf das Ganze jet­zt hin­aus­läuft. Ein Dra­ma, eine Komödie, ein Road­trip? Bis wir ver­standen haben, dass es all das zusam­men ist und wir genau im richti­gen Film sind. Char­mant, ungewöhn­lich, befreiend – die Welt braucht mehr „Mon­ster“ wie Bel­la. Die zwei Gold­en Globes hat Poor Things unser­er Mei­n­ung nach abso­lut verdient.

Poor Things

Genre: Dramödie
Bun­desstart: 18. Jan­u­ar 2024
Laufzeit: 141 Minuten
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: Yor­gos Lanthimos
Drehbuch: Tony McNa­ma­ra

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