Nora und Hae Sang (Past Lives) unterhalten sich auf einem Schiff
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Past Lives – In einem anderen Leben | Kritik: Lässt ein Film über Zweifel Dich am Film zweifeln?

Jede:r zweifelt mal an der ein oder anderen Lebensentschei­dung. Im Dra­ma „Past Lives – In einem anderen Leben“ ist Zweifel das Haupt­the­ma. Ob die Entschei­dung ins Kino zu gehen die Richtige ist, erfährst Du in unser­er Filmkri­tik zu Past Lives – In einem anderen Leben.

Na Young (Kinder­darstel­lerin: Seung-ah Moon) und Hae Sung (Kinder­darsteller: Seung-min Leem) sind seit der Grund­schule unz­ertrennlich. Zumin­d­est bis zu dem Zeit­punkt als Na mit ihrer Fam­i­lie nach Kana­da auswan­dert. Zwölf Jahre später arbeit­et Na, die nun Nora heißt (nun dargestellt von Gre­ta Lee), als Dra­matik­erin in New York und Hae Sung (nun Yoo Teo) als Inge­nieur in Seoul.

Während sie ihrem neuen Leben nachge­ht und kaum mehr an ihren Fre­und aus Kinderta­gen denkt, sucht Hae Sung nach ihr, um wieder Kon­takt aufzunehmen. Dank Videochats kön­nen sich die bei­den aus­tauschen und ihre Beziehung erneut aufleben lassen. Doch lange hält auch diese Fre­und­schaft­sepisode nicht. Bis zu dem Tag als Hae Sung beschließt, Nora in New York zu besuchen. Endlich sehen sie sich nach 24 Jahren wieder und Hae Sung ist bere­it, Nora seine Gefüh­le zu geste­hen. Dumm nur, dass sie mit­tler­weile seit sieben Jahren mit Arthur (John Mag­a­ro) ver­heiratet ist.

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Past Lives – In einem anderen Leben: Hätte, hätte, Fahrradkette

Das Dra­ma Past Lives ver­ar­beit­et drei Phasen in den Leben von Na beziehungsweise Nora und Hae Sung. Während wir nur kurz Ein­blicke in die Kind­heit der bei­den bekom­men, konzen­tri­ert sich der Film schnell auf die Phasen, die zwölf und 24 Jahre später ansetzen.

Nora und Hae Sung (Past Lives) als Kinder

Nora und Hae Sung sind seit der Grund­schule unz­ertrennlich. — Bild: © Twen­ty Years Rights LLC

In der zweit­en Phase ver­fol­gen wir Nora dabei, wie sie von Kana­da nach New York zieht. Dort eifert sie ihrem Vater nach und wird Dra­matur­gin. Zudem passt sie sich der amerikanis­chen Lebensweise an, ohne dabei ihre süd­ko­re­anis­chen Wurzeln zu vergessen. Sie scheint in ihrem neuen Leben mehr angekom­men zu sein, als Hae Sung es in seinem je war. Bere­its während seines Studi­ums überkom­men ihn Zweifel, ob die Entschei­dun­gen, die er getrof­fen hat, die richti­gen waren. Er malt sich aus, was hätte sein kön­nen. Auch wenn er zunächst nicht unzufrieden wirkt, ver­ste­hen wir als Zuschauer:innen langsam, dass etwas an ihm nagt. Dafür braucht Regis­seurin und Drehbuchau­torin Celine Song fast den hal­ben Film, was wir tat­säch­lich etwas anstren­gend fanden.

Spektakulär unspektakulär

Bere­its nach der ersten Phase wird klar, dass Hae Sung Nora schein­bar mehr ver­misst als umgekehrt. Er ist es, der nach ihr sucht, aber sie ist sich die ganze Zeit nicht sich­er, ob sie den Kon­takt wirk­lich möchte. Dies wird auch beim Abschluss der zweit­en Phase, dem Wieder­se­hen per Videochat und dem durch sie ein­geleit­eten Ende deutlich.

Nora bricht erneut den Kon­takt ab und bei­de gehen weit­er ihren Werde­gang. Dabei sind ihre Lebenswege spek­takulär unspek­takulär. Dass sich Leben in unter­schiedliche Rich­tun­gen bewe­gen kön­nen, wis­sen Zuschauer:innen meist aus eigen­er Erfahrung. Regis­seurin und Drehbuchau­torin Celine Song pocht aber in schi­er end­los wirk­enden Szenen darauf, dies deut­lich darzustellen. Das Prob­lem hier­bei ist jedoch, dass sowohl Noras als auch Hae Sungs Leben nicht außergewöhn­lich sind. Vielle­icht ist genau das der Kniff der Sto­ry – der uns allerd­ings sehr ermüdet hat, weil kaum etwas passiert.

Mehr Drama im letzten Drittel und ein grandioser Cast

Glück­licher­weise nimmt Past Lives in der drit­ten Phase, als Hae Sung sich entschließt, nach New York zu fliegen und seine mit­tler­weile ver­heiratete Kind­heits­fre­undin zu besuchen, ein wenig mehr Fahrt auf. Hier zeigt der Kam­mer­spiel-Cast, was fein­füh­liges Spiel wirk­lich bedeutet.

Nora und Hae Sung (Past Lives) stehen zusammen in der Bahn und unterhalten sich

Hae Sung fliegt nach New York, um Nora zu besuchen. — Bild: © Twen­ty Years Rights LLC

Yoo Teo mimt großar­tig den von Zweifel zer­fresse­nen Hae Sung, während man auch bei Gre­ta Lee (Nora) langsam aber sich­er die Zweifel im Gesicht sieht. Wirk­lich beein­druck­end ist hinge­gen die Leis­tung von John Mag­a­ro, der den ver­ständ­nisvollen Ehe­mann Arthur verkör­pert. Durch sein Spiel wird uns als Zuschauer:innen klar, dass es nicht immer ein großes Dra­ma mit Hap­py End für wen auch immer geben muss, son­dern dass Gefüh­le auch durch Min­i­mal­is­mus aus­ge­drückt wer­den können.

Past Lives – In einem anderen Leben in der Kritik: Unser Fazit

Past Lives – In einem anderen Leben ist ein sehr langsames Dra­ma, dessen Dra­maturgie lange vor sich hin schwelt und unsere Geduld auf die Probe stellt. Die ständi­gen Zweifel über die eige­nen Entschei­dun­gen wirken als Haupt­the­ma irgend­wann abgenutzt.

Der Gang ins Kino lohnt sich aber für den let­zten Akt, denn ger­ade hier zeigen alle drei Darsteller:innen, dass ein gutes Dra­ma durch seine Schauspieler:innen lebt. Bis dahin musst Du jedoch erst ein­mal eine Stunde durchhalten.

Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 17. August 2023
Laufzeit: 128 Minuten
FSK: Ab 0 Jahren freigegeben
Regie: Celine Song
Drehbuch: Celine Song

Du schaust gerne ein­dringliche Dra­men? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­er Vertreter dieses Gen­res Dich zulet­zt beson­ders begeis­tert hat. 

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