Charlie Hunnam im Film "Papillon"
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Papillon: Steckt eine wahre Geschichte hinter dem Drama?

Das Knast­dra­ma „Papil­lon” mit Char­lie Hun­nam und Rami Malek in den Haup­trollen adap­tiert das gle­ich­namige Buch des franzö­sis­chen Schrift­stellers Hen­ri Char­rière. Der im April 1969 veröf­fentlichte Roman soll – so behauptete es zumin­d­est der Autor – auto­bi­ographisch sein. Doch steckt hin­ter Papil­lon wirk­lich eine wahre Geschichte?

Papil­lon dreht sich um den jun­gen Fran­zosen Hen­ri Char­rière, der in den 1930er-Jahren beschuldigt wird, den Zuhäl­ter Roland Legrand ermordet zu haben. Hen­ri Char­rière beteuert seine Unschuld, wird allerd­ings von der Polizei ver­haftet. Anschließend verurteilt ihn ein Gericht zu ein­er lebenslan­gen Frei­heitsstrafe in ein­er Strafkolonie in Französisch-Guayana.

Hen­ri Char­rière zufolge ist Papil­lon keine fik­tive Erzäh­lung, son­dern beruht zumin­d­est auf ein­er wahren Geschichte: sein­er eige­nen. Doch an dieser Behaup­tung gibt es einige Zweifel.

Das ist die wahre Geschichte hinter Papillon

Im Laufe der let­zten Jahrzehnte kam es zu inten­siv­en Nach­forschun­gen über das ereignis­re­iche Leben von Hen­ri Char­rière. Sie lassen darauf schließen, dass der Roman Papil­lon nicht zu 100 Prozent auto­bi­ographisch ist.

So sei es Kritiker:innen zufolge zum Beispiel nicht Hen­ri Char­rière gewe­sen, der die Tochter eines Wärters helden­haft vor Haien ret­tete – son­dern ein Sträfling namens Alfred Stef­fen. Dieser habe dabei eines (oder bei­de) sein­er Beine ver­loren und sei anschließend verstorben.

2005 behauptete zudem ein Mann namens Charles Brunier, dass Papil­lon auch auf den Erleb­nis­sen ander­er Häftlinge basiere – seine eige­nen mit eingeschlossen. Zu dieser Aus­sage passte nicht nur Bruniers Lebenslauf: Denn er war in den 1930er-Jahren eben­falls in Franzö­sisch-Guayana inhaftiert. Der ehe­ma­lige Häftling trug wohl auch eine Schmetter­lingstä­towierung am linken Arm.

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Apro­pos Inhaftierung: Papil­lon zufolge war Hen­ri Char­rière auf der berüchtigten Teufelsin­sel inhaftiert, die rund 13 Kilo­me­ter vor der Küste von Franzö­sisch-Guayana liegt. Es soll allerd­ings Aufze­ich­nun­gen von Behör­den geben, die sein­er Behaup­tung wider­sprechen: So habe sich Hen­ri Char­rière nie auf der Teufelsin­sel aufge­hal­ten, die vor allem für poli­tis­che Gefan­gene gedacht war.

Stattdessen soll der Häftling im Nord­west­en von Franzö­sisch-Guayana in einem örtlichen Kranken­haus gear­beit­et und dort andere Gefäng­nisin­sassen getrof­fen haben, die ihm ihre Flucht­geschicht­en anvertrauten.

1934 habe Hen­ri Char­rière dann einen eige­nen Fluchtver­such unter­nom­men, sei damit allerd­ings gescheit­ert. Nach ein­er zwei­jähri­gen Inhaftierung auf der Île Saint-Joseph wäre er dann in einem indochi­ne­sis­chen Camp als Krankenpfleger tätig gewe­sen, bevor er im Jahr 1945 endgültig freige­lassen wurde.

Papil­lon basiert also nicht gän­zlich auf der wahren Geschichte von Hen­ri Char­rière. Stattdessen mis­cht der Roman anscheinend Auto­bi­ogra­phie mit Fiktion.

Die wahre Geschichte hinter Papillon: Wer hat den Zuhälter ermordet?

Bis heute nicht ganz klar ist auch, wer hin­ter dem Mord an dem Zuhäl­ter steckt. Hen­ri Char­rière selb­st bestritt sein Leben lang, für die Tat ver­ant­wortlich zu sein – obwohl er freimütig ges­tanden haben soll, andere Bagatellde­lik­te began­gen zu haben.

Der franzö­sis­che Reporter Georges Ménag­er stellte kurz nach der Veröf­fentlichung von Papil­lon seine eigene Ermit­tlun­gen an. Dafür befragte er sowohl Polizis­ten als auch Rechtsanwälte.

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1970 veröf­fentlichte Georges Ménag­er schließlich „Les qua­tre vérités de Papil­lon”. Darin behauptete er, Hen­ri Char­rière sei tat­säch­lich ein Infor­mant der Polizei gewe­sen, der seinen Leben­sun­ter­halt als Zuhäl­ter sein­er Frau ver­di­ent habe. Eben jen­er Frau habe Hen­ri Char­rière den Mord in die Schuhe schieben wollen.

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