Cate Blanchett und Bradley Cooper in "Nightmare Alley".
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Nightmare Alley: Das Ende des Noir-Thrillers erklärt

„Night­mare Alley” von Guiller­mo del Toro ist grandios beset­zt und stim­mungsvoll in Szene geset­zt. Der Thriller im Jahrmark­ts-Milieu hat eine düstere Sto­ry. Aber was bedeutet der Schluss? Wir erk­lären Dir hier das Ende von Night­mare Alley.

Night­mare Alley ist eine Art Remake von Edmund Gould­ings „Der Schar­la­tan” (1947), der auf dem gle­ich­nami­gen Buch von William Lind­say Gre­sham basiert. Guiller­mo del Toros promi­nent beset­zte Neu­ver­fil­mung heim­ste 2022 vier Oscarno­minierun­gen ein, unter anderem als bester Film.

Night­mare Alley startete am 20. Jan­u­ar 2022 in den deutschen Kinos. Du möcht­est den Film gerne ein zweites Mal sehen? Er ist bere­its in Kürze, näm­lich ab dem 16. März 2022, bei Dis­ney+ als Stream zu sehen.

Ein Film ohne Happy End

Guiller­mo del Toro gilt als Meis­ter düster­er Aben­teuer und alb­traumhafter Fan­ta­sy. Mit Night­mare Alley kreierte der Regis­seur („Pans Labyrinth”, „Shape of Water”) einen Thriller im Stil des Film noir der 40er- und 50er-Jahre.

Die typ­is­chen Zutat­en sind ein angek­nack­ster Anti­held, eine gefährliche Femme fatale und eine pes­simistis­che Grund­stim­mung. Genre-Fans wis­sen: So eine Geschichte hat kein Hap­py End. Auch Night­mare Alley zählt dazu.

Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der hoch hin­aus will, aber fürchter­lich abstürzt. Hast Du den Streifen noch nicht gese­hen, soll­test Du natür­lich erst mal nicht weit­er­lesen. Denn im Fol­gen­den erk­lären wir das Ende von Night­mare Alley.

Nightmare Alley: Ein kurzer Recap zum Film

Der Anti­held in Night­mare Alley ist Stan­ton „Stan” Carlisle (Bradley Coop­er). Zu Beginn sehen wir ihn eine Leiche unter dem Fuß­bo­den eines Haus­es ver­steck­en. Dann zün­det er das Gebäude an und verschwindet.

Auf der Suche nach ein paar Dol­lars, ein­er war­men Mahlzeit und ein­er Matratze heuert er auf dem Jahrmarkt von Clem Hoate­ly (Willem Dafoe) an. Clems Spezial­ität ist eine Geek-Show, in der er hil­flose Außenseiter:innen bei abson­der­lichen Tätigkeit­en ausstellt.

Stan fre­un­det sich mit dem Men­tal­is­ten­paar Zeena (Tony Col­lette) und Pete (David Strathairn) an und hat bald alle ihre Tricks aus der Welt des ange­blich Übersinnlichen drauf. Seine Kar­riere wird kurz von Petes Tod über­schat­tet, der an ein­er Flasche Fusel stirbt, die Stan ihm besorgt hatte.

Mit sein­er Kol­le­gin Mol­ly (Rooney Mara) kehrt er dem Rum­mel schließlich den Rück­en. In New York ziehen die bei­den eine große Illu­sion­is­ten-Show auf. Dort trifft er eines Abends auf die Psy­chi­a­terin Dr. Lilith Rit­ter (Cate Blanchett).

Sie gehen eine Part­ner­schaft ein. Aber mehr als auf Liebe und Lei­den­schaft scheint die Verbindung auf Gier gebaut zu sein. Die Masche: Stan gaukelt Rit­ters wohlhaben­den Patient:innen vor, Kon­takt zu Ver­stor­be­nen her­stellen zu können.

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Das Ende von Nightmare Alley erklärt

Der reiche Ezra Grindle ist schließlich sein Verder­ben: Grindle will mit sein­er ver­stor­be­nen Geliebten kom­mu­nizieren, die er einst zu ein­er Abtrei­bung gezwun­gen hat­te. Die Show läuft aber aus dem Rud­er – Stan tötet Grindle sowie einen weit­eren Mann. Es kommt zum Stre­it mit Lilith, und Stan wird handgreiflich.

Anschließend flieht der Pro­tag­o­nist aus der Stadt und ste­ht nun, wie am Anfang des Films, vor dem Nichts. Stan stolpert über einen Rum­melplatz und fragt den Besitzer, ob er für ihn arbeit­en könne.

Der lehnt ab, hat dann aber doch einen kleinen Job für Stan. Er könne als Geek arbeit­en. Stan antwortet: „Herr, dafür bin ich geboren.” Damit schließt sich der Teufel­skreis in Night­mare Alley. Der Anti­held ist wieder da angekom­men, wo seine Reise begonnen hat. Sein Auf­stieg ist grausam gescheitert.

Der Vater, der Alkohol und eine Femme fatale

Woran ist er gescheit­ert? In erster Lin­ie an sich selb­st und möglich­weise an seinen famil­iären Ver­hält­nis­sen. Stan, das enthüllt eine Rück­blende im let­zten Drit­tel des Films, hat seinen Vater ster­ben lassen: Einen Alko­ho­lik­er, der ihn nicht vor ein­er feindlichen Umge­bung beschützen kon­nte, nach­dem sich seine Mut­ter mit einem anderen Mann aus dem Staub gemacht hatte.

Auf Clems Jahrmarkt find­et er dann gle­ich zwei Vater­fig­uren: den dubiosen Clem, der seine Geeks abhängig macht und ster­ben lässt; und den weisen, aber alko­holkranken Pete. Clem erscheint Stan nicht als Vor­bild, aber auf Petes Botschaften hört er eben­so wenig. Er warnt Stan, mit seinen Tricks niemals bis zum Äußer­sten zu gehen.

Unklar ist, ob Stan die Alko­holvergif­tung seines Men­tors Pete bewusst her­beige­führt und somit erneut eine alko­holkranke Vater­fig­ur umge­bracht hat. Petes Tod ver­schafft ihm auf jeden Fall die Geheimnisse in Form eines Buch­es, die er für seinen Auf­stieg braucht.

Der wird durch die Femme fatale aber durchkreuzt. Lilith ver­führt Stan nicht nur zu den lukra­tiv­en Spuk­shows. Sie sorgt auch dafür, dass der bis­lang Absti­nente trinkt. Und sie nutzt Stan als willfähriges Werkzeug ihrer Rache an Ezra Grindle.

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Der gewalt­tätige Mann hat­te Lilith einst ver­let­zt (sie zeigt Stan im Laufe des Films eine Narbe auf ihrer Brust). Grindle soll deshalb finanziell aus­bluten und am Ende für seine Tat­en ster­ben. Als das Stan klar wird, ist es längst zu spät. Am Ende von Night­mare Alley scheint er sein Schick­sal akzep­tiert zu haben: Stan hat seinen Platz gefun­den, ganz unten und ohne jede (falsche) Hoffnung.

Er ist wie Ikarus, der hoch fliegen will, schließlich aber der Sonne zu nahe kommt und abstürzt. Stan hat außer­dem zu viel Schuld auf sich geladen: Mit seinem Gepäck aus Mord, Gier und Hochmut lan­det er in der Gosse.

Wie würdest Du das Ende von Night­mare Alley inter­pretieren? Ver­rate es uns in einem Kommentar.

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