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Cocaine Cowboys: Die reale Geschichte von Sal Magluta & Willy Falcon
Im August veröffentlicht Netflix die Dokumentation „Cocaine Cowboys: Die Könige von Miami”, die auf einer wahren Geschichte basiert: Die True-Crime-Serie erzählt von den zwei Kindheitsfreunden Sal Magluta und Willy Falcon, die in den 80er-Jahren zu den mächtigsten Drogenbaronen von Miami aufsteigen.
Cocaine Cowboys: Die reale Geschichte der Los Muchachos
Im Zentrum von Cocaine Cowboys stehen Salvador „Sal“ Magluta und Augusto „Willy“ Falcon. Die beiden Exilkubaner, auch als Los Muchachos bekannt, sind bereits seit ihrer Kindheit befreundet. Nachdem sie die Highschool abgebrochen haben, werden sie zu den einflussreichsten Schmugglern für Kolumbiens Drogenkartelle – und bauen sich in Florida ein Imperium auf.
Sal Magluta und Willy Falcon: Ein Zwei-Milliarden-Dollar-Imperium
Sal Magluta und Willy Falcon sollen unter anderem mithilfe eigener Flugzeuge und Boote riesige Mengen an Kokain aus den kolumbianischen Städten Medellín und Cali in die Vereinigten Staaten geschmuggelt haben. Die Drogen werden anschließend in Miami, New York, Washington, D. C., Charleston und anderen US-Städten vertrieben.
In ihrer Blütezeit, so die Staatsanwälte, gehört den beiden Kriminellen die größte Kokainschmugglerorganisation an der Ostküste der USA. Insgesamt sollen Sal Magluta und Willy Falcon mindestens 75 Tonnen Kokain in die USA gebracht und mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten aufgebaut haben.
Ihre Gewinne waschen sie über Offshore-Bankkonten und Scheinunternehmen auf den Bahamas, den Niederländischen Antillen sowie in der Republik Panama. Zu Hause in Südflorida verstecken Magluta und Falcon ihr Vermögen mithilfe von Banken, die sie angeblich insgeheim kontrollieren.
Mit Krediten dieser Banken bauen sie sich dann ein Milliardenimperium auf: Ermittler:innen zufolge gehören den Drogenbaronen zwischenzeitlich mehrere Häuser, Penthäuser und Apartmentkomplexe in den USA. Zudem besitzen sie mehrere Immobilien auf den Florida Keys.
Rennstars: Das Nebengeschäft der Könige von Miami
Anstatt sich im Hintergrund zu halten, sonnen sich Sal Magluta und Willy Falcon im Rampenlicht – als Profirennfahrer: Anfang bis Mitte der 80er-Jahre gelten sie als Stars der Motorboot-Rennszene. Falcon gewinnt 1980 die Offshore Challenge vor den Florida Keys, während Magluta drei nationale Meisterschaften für sich entscheidet. Zudem ist Magluta Mitglied der Kommission, die die American Power Boat Association beaufsichtigt. Die Organisation umfasst heute mehr als 3.500 Mitglieder und sanktioniert die Union Internationale Motonautique, den Weltdachverband des motorisierten Wassersports.
Die reale Geschichte der Cocaine Cowboys: Der Justiz lange entkommen
Die beiden Großkriminellen gelten als unantastbar und entwischen der Justiz jahrelang immer wieder: Falcon wird zwar zweimal verhaftet und mindestens dreimal wegen Drogen- und Schusswaffenvergehen angeklagt – trotzdem sitzt er nie länger als eine Woche im Gefängnis.
Magluta wird zwar 1988 in einem Bürobedarfsgeschäft von ein paar Polizist:innen erkannt und festgenommen. Doch auch hier hält der Erfolg der Ermittler:innen nicht lange an: Wenige Tage später wird Magluta freigelassen, nachdem seine Gerichtsakte ein paar Änderungen erfahren hat. Darin steht plötzlich, dass er bereits eine 14-monatige Haftstrafe abgesessen hat.
Die Verhaftung von Willy Falcon & Sal Magluta
1991 ändert sich alles: An einem regnerischen Nachmittag im Oktober stürmt ein 25-köpfiges Team der U.S. Marshals eine Villa bei Miami Beach und führt Sal Magluta in Handschellen ab. Nur wenige Stunden später nimmt dasselbe Team in einem Haus im nahegelegenen Fort Lauderdale auch Willy Falcon in Gewahrsam. In den beiden Gebäuden finden die Ermittler:innen fast eine Million US-Dollar Bargeld, ein Kilo Gold und geringe Mengen an Kokain.
Jury bestochen: Das Verfahren gegen die Cocaine Cowboys
Salvador Magluta und Augusto Falcon werden im April 1991 von einer Grand Jury wegen einer Vielzahl von Straftaten angeklagt. Nach einem langwierigen Prozess erklärt Richter Federico Moreno die beiden Angeklagten jedoch für nicht schuldig. Eine anschließende Untersuchung der Finanzen von Magluta und Falcon ergibt, dass sie mehrere hochrangige Jury-Mitglieder bestochen haben.
Sal Magluta wird letztendlich zu knapp 200 Jahren Haft verurteilt. Willy Falcon trifft eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft und erhält „nur“ 20 Jahre.
Die reale Geschichte der Cocaine Cowboys: Was machen Sal Magluta und Willy Falcon heute?
Im November 2018 berichtet unter anderem AP News, dass Augusto Falcon zurück in die dominikanische Republik abgeschoben wurde, nachdem er eine 20-jährige Haftstrafe für Geldwäsche abgesessen hatte. Falcon ist zwar in Florida aufgewachsen, hat aber nie die US-Staatsbürgerschaft besessen. Sein Partner Salvador Magluta sitzt weiterhin seine Haftstrafe von 195 Jahren ab.
Medienberichten zufolge sitzt übrigens auch Falcons jüngerer Bruder inzwischen im Gefängnis: Gustavo „Taby“ Falcon wird 2018 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich fast 26 Jahre auf der Flucht befunden hat.
Cocaine Cowboys auf Netflix: Dokumentation startet am 4. August
Cocaine Cowboys: Die Könige von Miami ist ab dem 4. August bei Netflix verfügbar. Die sechsteilige Serie stammt von Regisseur Billy Corben, zu dessen bekanntesten Werken die Dokumentation „Cocaine Cowboys: Die wahre Geschichte hinter Scarface und Miami Vice“ (2006) gehört. Der Film dokumentiert den Kokainimport in die USA und die Konflikte in den Drogenmilieus von Miami in den 70er- und 80er-Jahren.
Besitzt Du ein Abonnement bei Netflix, kannst Du die True-Crime-Doku übrigens auch über GigaTV streamen. Wir haben alle Infos zu dem Entertainment-Angebot zusammengefasst.
Kanntest Du die reale Geschichte der Cocaine Cowboys? Oder Billy Corbens früheren Film? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar!
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