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Netflix’ Blonde: Was ist die wahre Geschichte von Marilyn Monroe?
Fast 60 Jahre nach ihrem Tod ist Marilyn Monroe immer noch eines der bekanntesten Gesichter Hollywoods, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Ab dem 28. September 2022 zeigt Netflix das Biopic „Blonde”. Der Film basiert auf dem gleichnamigen und fiktiven Roman von Joyce Carol Oates. Das Buch ergänzt bekannte Fakten über das Leben von Marilyn Monroe mit fiktiven Details. Hier erfährst Du die wahre Geschichte hinter Blonde.
Marilyn Monroe: Wer war ihr Vater?
Marilyn Monroe wird am 1. Juni 1926 als Norma Jeane Mortenson geboren und auf den Namen Norma Jeane Baker getauft. Baker und Mortenson sind die Nachnamen der beiden Ex-Ehemänner ihrer Mutter – Gladys Baker. Der Name Monroe, den Norma Jeane später als Teil ihres Künstlernamens tragen sollte, ist der Geburtsname ihre Mutter.
Die spätere Marilyn Monroe hat bis zu ihrem Tod nie erfahren, wer ihr biologischer Vater war. In ihren unvollendeten Memoiren „My Story” schreibt sie, dass ihre Mutter das Foto eines Mannes besaß, der wie der Schauspieler Clark Gable aussah. Den Namen des mysteriösen Mannes wollte Gladys Baker aber niemals verraten.
1981 berichtet die New York Times, dass ein kürzlich verstorbener Mann namens Martin Edward Mortenson im Besitz einer Kopie der Geburtsurkunde von Norma Jeane Mortenson sei. In diesem Dokument werde er als Vater von Norma Jeane genannt. Die Geschichte ist jedoch deswegen unglaubwürdig, da eben jener Martin Edward Mortenson bereits 1929 gestorben sei, wie andere Zeitungen berichten.
Marilyn Monroe sowie ihre Mutter gehen später davon aus, dass ein ehemaliger Kollege von Gladys Baker namens Charles Stanley Gifford der biologische Vater sei. Gifford arbeitete wie Gladys Baker bei Consolidated Film Industries. Marilyn Monroe versucht in ihrem späteren Leben mehrfach, Gifford zu kontaktieren. Dieser lehnt jedoch jeglichen Kontakt ab.
Die wahre Geschichte hinter Blonde: Marilyn Monroe wuchs bei Pflegefamilien auf
Marilyn Monroes Mutter leidet unter starken psychischen Problemen und ist nicht in der Lage, sich um ihre Tochter zu kümmern. Die spätere Filmikone verbringt daher ihre Kindheit in verschiedenen Pflegefamilien. Nachdem Gladys zum ersten Mal in eine Nervenklinik eingewiesen wird, lebt Monroe erst bei den ehemaligen Untermieter:innen ihrer Mutter und bei Nachbar:innen.
Fast sieben Jahren lebt Norma Jeane anschließend bei der Familie Bolender, die sich sehr um sie kümmert und sogar adoptieren will. Mutter Gladys ist über den Adoptionswunsch entsetzt: Sie hatte bereits zwei Kinder verloren, als ihr erster Ehemann diese nach der Scheidung aus dem Land brachte.
Die Ereignisse überschlagen sich: Norma Jeanes Mutter Gladys erreicht eine Nachricht, dass Großvater Tilford Hogan Selbstmord begangen hat. Außerdem ist Gladys’ Sohn Robert auf tragische Weise ums Leben gekommen.
Die psychologisch instabile Gladys erleidet daraufhin einen Nervenzusammenbruch und schreibt laut Biography.com ihrer Tochter Norma Jeane: „Warum konntest Du es nicht gewesen sein?“. Als Folge dieses Nervenzusammenbruchs wird Gladys Baker in den folgenden Jahren immer wieder in psychiatrische Kliniken eingewiesen.
Norma Jeane Baker alias Marilyn Monroe lebt anschließend ein Jahr in einem Waisenhaus und danach wieder bei Pflegefamilien. Insgesamt sollen es zwölf verschiedenen Familien gewesen sein. In vielen Fällen wird das junge Mädchen vernachlässigt oder misshandelt, berichtet unter anderem Vanity Fair. Von einem neuen Untermieter ihrer Pflegeeltern wird sie in dieser Zeit sogar sexuell missbraucht, schreibt New York Times.
Hinzu kommt die große Ungewissheit über das Schicksal ihrer Mutter, denn niemand will dem verzweifelten Mädchen sagen, was genau geschehen ist. Norma Jean muss annehmen, dass ihre Mutter Gladys wohl gestorben sei. Während der Zeit des Missbrauchs erleidet sie ein Trauma, auf das nach ihrer Aussage ihre späteren Sprachstörungen zurückzuführen seien: Die berühmteste Filmdiva aller Zeiten stottert.
Marilyn Monroe leidet unter psychischen Krankheiten
Wie ihre Mutter leidet auch Marilyn Monroe unter zahlreichen psychischen Erkrankungen und hat darüber hinaus mit Suchtkrankheiten zu kämpfen, berichtet Los Angeles Times bereits 1962. Es wird vermutet, dass dem Hollywoodstar anfangs starke Schmerzmittel gegen seine Endometriose und Barbiturate sowie andere Beruhigungsmittel gegen die Schlaflosigkeit verschrieben wurden. Außerdem trinkt sie viel Alkohol – vor allem Champagner.
Monroe nimmt darüber hinaus zahlreiche Medikamente gegen Depressionen ein. Etwa einen Monat, nachdem sie am 21. Januar 1961 die Scheidung vom Schriftsteller Arthur Miller eingereicht hat, weist sie sich Monroe selbst in die psychiatrische Klinik Payne Whitney in New York ein.
Zu der Zeit leidet sie unter starker Schlaflosigkeit. Statt sich um Monroes Schlafstörungen zu kümmern, sperrt man die junge Frau laut Vanity Fair in eine Gummizelle. Ihrem Ex-Mann Joe DiMaggio gelang es, in die Klinik einzudringen und sie zu befreien.
Die wahre Geschichte hinter Blonde: Marilyn Monroe und ihre Ehemänner
Lange Zeit beibt unerwähnt, dass Marilyn Monroe bereits im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal heiratet. Am 19 Juni 1942 vermählt sie sich mit dem damals 21-jährigen Nachbarsjungen James Dougherty. Der junge Mann schließt sich später der Handelsmarine an und Norma Jeane Baker wird 1944 von einem Fotografen entdeckt. Noch im selben Jahr trennt sich das Paar.
Nach einer Fernbeziehung heiratet Monroe schließlich am 14. Januar 1954den Baseballspieler Joe DiMaggio im Rathaus von San Francisco. Monroe sagt später, sie hätten sich aus dem Bedürfnis nach Stabilität zusammengefunden. DiMaggio hingegen will eine Hausfrau und akzeptiert den Status seiner Gattin als Sexsymbol nicht. Diese gegensätzlichen Wünsche und DiMaggios Besitzstreben führen zu Spannungen in der Ehe.
Im September 1954 kommt es zum Eklat: DiMaggio ist bei den Dreharbeiten zu der berühmten Szene anwesend, in dem Monroes Rock über einem U-Bahn-Gitter in die Luft gewirbelt wird. Es kommt zum Streit zwischen den Eheleuten, infolgedessen DiMaggio seine Frau schlägt. Monroe reicht anschließend die Scheidung ein und begründete dies mit „seelischer Grausamkeit“. DiMaggio bittet um Vergebung, aber Marilyn Monroe lehnt eine Versöhnung ab.
An Weihnachten 1961 trifft sich das Paar wieder auf freundschaftlicher Basis. DiMaggio versucht sogar, seiner Exfrau bei ihrer Suchtkrankheit und den psychischen Problemen zu helfen. Später gibt sich der Ex-Baseball-Profi die Schuld an Monroes frühzeitigem Tod. Nachdem er ihre Beerdigung arrangiert hat, schickt er in den nächsten 20 Jahren dreimal pro Woche Rosen an ihr Grab.
Am 29. Juni 1956 heiratet Marilyn Monroe den Schriftsteller Arthur Miller. Doch auch in dieser Ehe hält das Glück nicht lange: Irgendwann findet Monroe einen Tagebucheintrag, in dem Miller schreibt, er sei enttäuscht und beschämt von ihr.
Nach den Dreharbeiten zu dem Film „The Misfits“ kommt es zum Bruch zwischen den Eheleuten und dann zur Scheidung. Bei der Beerdigung Monroes ist Arthur Miller nicht anwesend. Er schreibt in einem erst 2018 veröffentlichen Essay, er habe nicht zwischen lauter öffentlich Trauernden an ihrem Grab stehen wollen, die „weinend” und „gaffend” dastünden.
Früher Tod und Verschwörungstheorien
Marilyn Monroe wird am frühen Morgen des 5. August 1962 von ihrer Haushälterin Eunice Murray tot aufgefunden. Der Bericht des Gerichtsmediziners kommt zu dem Schluss, dass sie an einer Überdosis von Barbituraten gestorben sei. Die genauen Umstände können jedoch nie geklärt werden.
In Folge ihres Todes im Alter von nur 36 Jahren wird viel spekuliert – sogar Gerüchte werden in die Welt gesetzt: Angeblich hätte die Familie Kennedy, das FBI oder das kubanische Regime den Hollywoodstar ermorden lassen. Für keine dieser Theorien gibt es aber Beweise.
Die wahre Geschichte hinter Blonde: Roman und Realität
Der im Jahr 2000 erschienende Roman „Blonde“ von Joyce Carol Oates ist die Vorlage für den Film. In dem Roman vermischt die Autorin Fakten über das Leben Marilyn Monroes mit teils märchenhaft erzählten und ausgeschmückten Geschichten. „New Yorker“ vergleicht das Buch mit den finster-makabren Gothic-Novel des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein wiederkehrendes Motiv dieser Schauergeschichten sind tierisch anmutenden Gestalten, die ein holde Prinzessen auf bedrohliche Weise umschwärmen.
So erzählt der Roman von einem Casting der jungen Norma Jeane. Das Vorsprechen endet damit, dass der fiktive Filmproduzent namens „Mr. Z“ die junge Frau im Hinterzimmer vergewaltigt. Am Ende dieses Verbrechens bekommt Norma Jeane die Rolle zugesprochen und soll sich einen Künstlernamen aussuchten: Marilyn Monroe. Doch diese Ereignis ist reine Fiktion.
Die Männer um Marily Monroe überzeichnet der Roman als dunkle Fabelwesen oder glorreiche Prinzen, die die junge Filmdiva umgarnen. Die tatsächlichen Namen der wirklichen drei Ehemänner der Monroe nennt der Roman nicht. Stattdessen wird beispielsweise der Autor Arthur Miller als „The Playwright“ und der Baseball-Star DiMaggio heißt im Roman „The Ex-Athlete“.
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