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Mulan, Furiosa und Co.: Sieben Powerfrauen im Kino
Modernes Kino ist reich an starken Frauen. Zum Start von „Mulan“ haben wir sieben Filme der letzten Dekade kuratiert, in denen Protagonistinnen rocken. Film ab für sieben Powerfrauen im Kino.
Es gibt viele Biopics und Dramen, die einfühlsam die feministischen Bestrebungen wunderbarer Frauenfiguren skizzieren. Aber manchmal muss es auch kein Drama sein. Die folgenden sieben Filmperlen nehmen Dich mit in eine dystopische Zukunft, auf Dämonenjagd, schubsen Dich in eine Zeitschleife und zeigen Dir die stärkste Heldin des Universums. Bestes Popcornkino aus den vergangenen zehn Jahren mit sieben Powerfrauen im Kino.
Evil Dead (2013): Mia und das Buch des Todes
OT: Evil Dead
In einer verlassenen Waldhütte will Ex-Junkie Mia (Jane Levy) einen kalten Entzug durchstehen. Als moralische Stütze hat sie ihren Bruder David (Shiloh Fernandez) und drei Freunde im Gepäck. Die sowieso angespannte Situation spitzt sich zu, als die Gruppe im Keller Überreste einer okkulten Zeremonie finden, darunter ein altes Buch: das Naturom Demonto. Als sie aus Neugier einige Passagen vortragen, erwecken sie damit eine fremde Macht in den Wäldern, die sich einen nach dem anderen holt. Obwohl auch Mia nicht verschont bleibt, scheint ihr eine besondere Rolle in dem blutigen Reigen zuteil zu werden.
Evil Dead ist ein Reboot der gleichnamigen Horrorfilmreihe, die 1981 mit Tanz der Teufel begann. Während die Originalreihe zunehmend mit Comedy-Elementen angereichert wurde, kämpft sich Jane Levys Mia hier durch lupenreinen Dämonen-Horror. Produzent Sam Raimi arbeitet derzeit an einem weiteren Evil-Dead-Film, der jedoch keine direkte Fortsetzung zu „Tanz der Teufel“ oder „Evil Dead“ werden soll, so berichtet Filmstarts.
Mad Max: Fury Road (2015): Furiosa zeigt dem Patriarchat den Mittelfinger
Mad Max Rockatansky (Tom Hardy) reist als einsamer Krieger durch den Wüstensand einer dystopischen Zukunft. Er wird von den War Boys geschnappt, die im Auftrag des Tyrannen Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) die Wüste nach Ressourcen abklappern und Menschen als lebende Blutbeutel benutzen. Zeitgleich flieht Imperator Furiosa (Charlize Theron) aus den Diensten des Tyrannen und versucht dessen fünfköpfigen Harem zu befreien. Umwege bringen Max und Furiosa zusammen; ein Zweckbündnis hält sie gemeinsam auf dem Weg zu einem immergrünen Land – zumindest der Legende nach. Joes Truppen kleben ihnen an der Stoßstange. Und irgendwann ist jeder Tank leer.
„Mad Max: Fury Road“ verbannt seinen Titelcharakter auf den zweiten Platz und rückt stattdessen Furiosa in den Mittelpunkt. Und wie die Kampfamazone da mit einem gepanzerten Truck durch die Wüste prescht, kahlgeschoren und mit steampunkiger Armprothese, zeigt sie wirklich jedem ausgelutschten Frauenklischee den Mittelfinger.
Happy Deathday (2017): Tree jagt ihren eigenen Mörder – immer wieder
OT: Happy Deathday
Als Tree (Jessica Rothe) im Bett ihres vermeintlichen One-Night-Stands Carter (Israel Broussard) aufwacht, will sie nur so schnell wie möglich weg. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie nicht, dass sie noch ganz oft in diesem Bett aufwachen wird. Immer am gleichen Tag. Tree hängt in einer Zeitschleife fest, die ausgelöst wird, sobald sie stirbt. Die Krux an der Sache: ein Killer ist ihr auf den Fersen.
Nicht nur das Portal Bustle bescheinigte „Happy Deathday“ seinerzeit eine clevere Art mit der Erwartungshaltung bezüglich Horrorfilmen zu spielen. Mit ihrer Egozentrik und der selbstverständlichen unsympathischen Art mit dem anderen Geschlecht umzugehen, reklamiert der Charakter Tree eine Attitüde für sich, die zu Zeiten des gedanklichen Vaters „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993) wie selbstverständlich für Männer reserviert war.
Tiger Girl (2017): Tiger und Vanilla mischen Berlin auf
OT: Tiger Girl
Margarethe (Maria Dragus) scheitert an den Aufnahmeprüfungen der Polizei und entscheidet sich für eine Ausbildung bei einer Sicherheitsfirma. Als sie nachts am Bahnhof von einer Gruppe Halbstarker bedrängt wird, greift die äußerst schlagfertige Tiger (Ella Rumpf) ein und rettet sie. Tiger gibt ihr den Spitznamen Vanilla und zeigt ihr ein Leben ohne Regeln. Als Vanilla jedoch Blut geleckt hat, eskaliert die Situation.
Regisseur Jakob Lass ist ein Wegbereiter des deutschen Mumblecore, einer Art des Indie-Films, bei dem der Fokus eher auf authentischen Dialogen und Interaktionen steht als auf perfekter Kameraarbeit. Auch „Tiger Girl“ ist über weite Strecken improvisiert. Mit seiner Art Filme zu machen, hinterfragt Jakob Lass die traditionelle Art der Filmproduktion, erzählte er unter anderem in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Tomb Raider (2018): Auf den Spuren von Lara Croft
OT: Tomb Raider
Lara Croft (Alicia Vikander) arbeitet als Fahrradkurierin in London und weigert sich, ihr umfangreiches finanzielles Erbe anzunehmen, das ihr seit dem Verschwinden ihres Vaters per Gesetz zusteht. Denn sie glaubt, dass ihr Vater noch lebt. Als ihr Familienanwesen verkauft werden soll, beginnt sie die Suche nach ihrem Vater erneut. Diese führt sie auf die entlegene Yamatai-Insel, auf der sie ihren Vater Richard Croft (Dominic West) dann wiederfindet. Schmuggler und die uralte Magie der Insel machen ein Entkommen aber schwieriger als gedacht.
Anders als die zwei Tomb-Raider-Filme mit Angelina Jolie, inszeniert „Tomb Raider“ die titelgebende Heldin als strauchelnden und längst nicht perfekten Charakter, der vor allem nicht in jeder Szene besonders sexy agieren muss. Auf RogerEbert.com attestiert Kritiker Matt Zoller Seitz: „… eine Heldin, die so elegant wie tödlich ist, eine arschtretende Audrey Hepburn.“ Darum gehört sie auch zu unseren sieben Powerfrauen im Kino.
Captain Marvel (2019): Die stärkste Heldin des Marvel-Universums
OT: Captain Marvel
Mitte der Neunziger, noch lange bevor sich Tony Stark als Iron Man zu erkennen geben wird, aber lange nachdem Captain America im Polarmeer einfror, landet die außerirdische Soldatin Vers (Brie Larson) auf der Erde Not. Wobei „außerirdisch“ nur halb stimmt. Denn Carol Danvers stammt von der Erde, verlor bei einem kosmischen Zwischenfall ihr Gedächtnis und wurde dank Alien-Blut-Transfusion zu einem Wesen mit schier unbegrenztem Potential. Auf der Erde jagt sie eine Horde Gestaltwandler und wird dabei von Nick Fury (Samuel L. Jackson) unterstützt, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht Direktor bei S.H.I.E.L.D. ist.
Auch wir waren vom musikstarken Retropop der schlagkräftigen Superheldin begeistert. Das Warum liest Du in der featured-Filmkritik zu „Captain Marvel“.
Mulan (2020): Die Legende der Kriegerin
OT: Mulan
Als ein Krieg das Kaiserreich China bedroht, erlässt der Kaiser (Jet Li) ein Dekret, das einen Mann pro Familie zum Kriegsdienst in der königlichen Armee verpflichtet. Hua Mulan (Yifei Liu) gibt sich als Junge aus, um ihrem kriegsversehrten Vater den Pflichtdienst abzunehmen. In ihren Weg stellen sich unter anderem der Krieger Bori Khan (Jason Scott Lee) und die Hexe Xian Lang (Gong Li).
Die Live-Action-Adaption des gleichnamigen Zeichentrickfilms von 1998 wird sich in einigen Punkten massiv von der Vorlage entfernen, berichtet Collider direkt am Set der Dreharbeiten. So wurde beispielsweise der Mini-Drache Mushu gestrichen, weil vor allem das chinesische Klientel diese Darstellung des Fabelwesens nicht gut fand. Die angedeutet bisexuelle Figur des Li Shang, geht jetzt in zwei neuen Charakteren auf, unter anderem in Commander Tung, gespielt von Action-Star Donnie Yen.
Mehr Action-Kost mit dem Star aus Mulan gibt es unserer featured-Liste Donnie Yen: Die fünf besten Actionfilme mit dem Star aus Mulan.
Das waren unsere sieben Powerfrauen im Kino. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Anschauen der Filme.
Welche Frauen rocken Deine Leinwand? Wir freuen uns auf Deine Filmtipps zu Powerfrauen im Kino in den Kommentaren.