Auf dem Bild zur Mufasa Kritik stehen sich zwei Löwen gegenüber und blicken sich tief in die Augen. Links ist ein jüngerer Löwe mit dichter, goldener Mähne zu sehen, während rechts ein älterer Löwe mit leicht ergrauter Mähne abgebildet ist. Die Szene spielt auf einer sonnigen Graslandschaft mit sanften Hügeln im Hintergrund, was die emotionale und bedeutungsvolle Atmosphäre zwischen den beiden Tieren unterstreicht.
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Marian Alvárez und Fernando Valdivielso in "1992"
Klaus-Peter Wolf sitzt auf dem Schreibtisch der Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen aus den Ostfriesenkrimis

Mufasa: Der König der Löwen | Filmkritik: Königliche Unterhaltung oder Lacher?

Nach dem com­put­era­n­imierten Remake „König der Löwen“ (2019) kehrt das tierische Fran­chise mit ein­er neuen Geschichte auf die Lein­wand zurück: „Mufasa: Der König der Löwen“ ent­führt Dich in die Ver­gan­gen­heit und erzählt, wie Sim­bas Vater zum König wurde. Wir haben den Film vor dem deutschen Kinos­tart am 19. Dezem­ber gese­hen und ver­rat­en Dir in unser­er Kri­tik zu Mufasa, ob wir königlich unter­hal­ten wur­den – oder wie die Hyä­nen lachen mussten.

Im Jahr 1994 ver­set­zte Dis­ney mit „König der Löwen“ die Welt in Staunen und hob Zeichen­trick­filme auf ein neues Lev­el. Sowohl musikalisch als auch bildlich – der Kampf um die Savan­nen­herrschaft bran­nte sich tief ins Gedächt­nis von Kindern und Erwach­se­nen. Bis 2004 fol­gten zwei weit­ere Filme, dann vergin­gen 15 Jahre, bis König der Löwen mit einem Remake bedacht wurde.

Nun präsen­tiert Dis­ney mit Mufasa erst­mals ein Pre­quel, das viele offene Fra­gen beant­wortet. Wir haben den Kinosaal mit gemis­cht­en Gefühlen ver­lassen. Denn der Film ist nicht nur auf der Sto­ryebene ein Kampf zwis­chen Ver­gan­gen­heit und Zukun­ft. Warum? Das erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Mufasa: Der König der Löwen.

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Die Handlung von Mufasa: Ein Streuner, der zum König wird

Sim­ba ist nicht nur König der Löwen, son­dern mit­tler­weile auch Vater ein­er süßen Löwen­tochter namens Kiara. Weil wichtige Geschäfte seine Aufmerk­samkeit fordern, bringt Sim­ba sie an einen sicheren Ort. Hier sollen seine treuen Fre­unde Tim­on, Pum­baa und Rafi­ki die Kleine babysitten.

Um Kiaras Angst vor dem draußen toben­den Gewit­ter zu zer­streuen, entschei­det sich die Bande, ihr eine Geschichte zu erzählen – die Geschichte über ihren Groß­vater Mufasa. Dieser lebte friedlich mit seinen Eltern in der Savanne, bis sie eines Tages eine Katas­tro­phe voneinan­der trennte.

Mufasa: Der König der Löwen – Infos zur Hand­lung, Cast und Release

Von da an lebt Mufasa in einem anderen Rudel, wo er zusam­men mit seinem Stief­brud­er Taka, der später Scar genan­nt wird, aufwächst. Die bei­den gehen durch dick und dünn. Aber auch dieses Leben wird eines Tages gestört: Ein grausamer Löwenkönig strebt nach immer mehr Macht und will seine Konkur­renz auslöschen.

Die bei­den fliehen. Ihr Ziel: Ein Paradies in der Ferne. Auf ihrem Weg ler­nen sie neue Freund:innen ken­nen, aber ihr dun­kles Schick­sal ist ihnen weit­er­hin auf den Fersen. Und mehr möcht­en wir zur Hand­lung von Mufasa gar nicht ver­rat­en. Der Film schickt Deine Gefüh­le auf eine wun­der­bare, aber auch ver­wirrende Reise.

Kritik zu Mufasa: Zwischen Remake und Prequel

Im Film Mufasa trifft viel Neues und Altes zusam­men. Es ist mitunter ein kleines Chaos zwis­chen Remake und Pre­quel, das sich schw­er einord­nen lässt. Es wirkt so, als ob Dis­ney mit Mufasa unbe­d­ingt alle Ziel­grup­pen gemein­sam abholen wollte – sowohl die alten als auch die neuen Fans. Und am Ende kommt damit das vor­wärts und zurück fahrende Rad kaum von der Stelle.

Zum einen erzählt der Film eine eigen­ständi­ge Geschichte, die aber sehr viele Par­al­le­len zum Orig­i­nal besitzt. Mufasa durch­lebte viele Etap­pen, die auch sein Sohn Sim­ba durch­leben musste. Während uns die Déjà-vus eher lang­weil­ten, dürsteten wir vor allem nach dem wirk­lich Neuen, das sich nur sel­ten zeigt.

Mufasa: Der König der Löwen im Stream – Wo und wann im Heimkino?

Am stärk­sten macht sich diese Wieder­hol­ung bei den Gesangsszenen bemerk­bar: Ob jugendliche Frei­heit, frische Liebe oder abgrundtiefe Bosheit – vieles kam uns sehr bekan­nt vor. Aber im Gegen­satz zu den meis­ter­haften Orig­i­nalen hin­ter­ließen diese Gesang­sein­la­gen keinen tief­er­en Ein­druck. Dafür wirken sie zu pop­pig und zu gener­isch, ohne eigene Stem­pel zu setzen.

Und dann unter­brechen Tim­on und Pum­baa hin und wieder die Geschichte und beschw­eren sich darüber, dass sie darin nicht vorkom­men. Mehr nervig als lustig. Nach zwei Drit­teln des Films wird der Man­tel der Nos­tal­gie endlich abgeschüttelt.

Auf dem Bild zur Mufasa Kritik sind Pumbaa, ein großes Warzenschwein mit imposanten Stoßzähnen, und Timon, ein kleines Erdmännchen, zu sehen. Pumbaa blickt freundlich in die Kamera, während Timon begeistert neben ihm steht und auf ein Holzbrett mit bunten Insekten deutet. Die Szene spielt in einer dunklen Höhle mit leichten Lichtreflexen im Hintergrund, was die lebendige und humorvolle Stimmung der beiden Charaktere unterstreicht.

Tim­on und Pum­baa sind eben­falls in Mufasa: Der König der Löwen zu sehen. — Bild: © 2024 Dis­ney Enter­pris­es, Inc. All Rights Reserved.

Offene Fragen, die episch beantwortet werden

Abseits von den aus­brem­senden, schwachen Gesangsszenen und dem auf­dringlichen Fanser­vice schafft es der Film Mufasa, offene Fra­gen inter­es­sant zu beant­worten. Wie fre­un­dete sich Mufasa mit seinen Gefol­gsleuten Zazu und Rafi­ki an? Was ist zwis­chen Mufasa und seinem Stief­brud­er Taka vorge­fall­en? Wie kam Taka zu sein­er Narbe und wie wurde er zum Bösewicht? Und welche Geschichte umgibt den berühmten Königsfelsen?

In seinen starken Momenten erfüllt Mufasa seinen Zweck als Vorgeschichte kom­plett und sorgt für atem­ber­aubende Aha-Momente. Die sind tat­säch­lich so gut, dass wir es etwas schade find­en, dass wir nicht noch mehr dieser Hin­ter­gründe erfahren durften.

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Denn es passiert viel in Mufasa, aber nicht unbe­d­ingt viel Wichtiges. Ger­ade Taka bleibt sehr blass und wech­selt seine Per­sön­lichkeit bin­nen Sekun­den. Gle­ich­es gilt für den feindlichen Löwenkönig, der dem Scar, den wir aus König der Löwen ken­nen, nicht mal ansatzweise das Wass­er reichen kann.

Aber den­noch: Wenn Mufasa die Lücke zu König der Löwen schließt und Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart aufeinan­dertr­e­f­fen, haben wir ein wohliges Gefühl im Bauch. Es bleibt der Ein­druck, einen lan­gen Wun­sch erfüllt bekom­men zu haben. Wir waren wieder mit­ten in der Savanne und wur­den Zeuge tierisch­er Kon­flik­te, die unseren men­schlichen sehr ähneln.

Auf dem Bild zur Mufasa Kritik sind drei ikonische Charaktere aus einer Szene des Films zu sehen. In der Mitte steht ein imposanter Löwe mit goldener Mähne und ernster Miene. Links neben ihm läuft eine Löwin mit fokussiertem Blick, während rechts ein Pavian mit einem Holzstab in der Hand steht und nachdenklich wirkt. Der Hintergrund zeigt eine nebelige, felsige Landschaft, die eine mystische Stimmung erzeugt.

Mufasa: Der König der Löwen startet am 19. Dezem­ber in den deutschen Kinos. — Bild: 2024 Dis­ney Enter­pris­es, Inc. All Rights Reserved. 

Mufasa-Film: Große Bilder, große Töne

Was den tech­nis­chen Rah­men in Mufasa ange­ht, trauen wir uns gar nicht, den Mund zur Kri­tik zu öff­nen. Weil es hier abso­lut nichts zu meck­ern gibt. Die Com­put­eran­i­ma­tion leis­tet fan­tastis­che Arbeit, wie bere­its das Remake von König der Löwen, aus dem Jahr 2019. Sie insze­niert anmutige Tiere und prachtvolle Land­schaften bei Tag, bei Nacht, bei Sonne und bei Regen.

Gesichtern sind alle Emo­tio­nen deut­lich abzule­sen. Kämpfe sind gewaltig, vor allem weil der Sound­track keine Gren­zen ken­nt, wenn es wieder richtig los­ge­ht. Mit etwas nos­tal­gis­chen Wehk­la­gen fra­gen wir uns, wie das Ganze in gutem alten klas­sis­chen Zeichen­trick aus­ge­se­hen hätte, aber die Ani­ma­tion ist dieser nicht nur eben­bür­tig – sie ist die logis­che und passende Thronfolge.

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Mufasa in der Kritik: Unser Fazit

Ein­er­seits haben wir viel mehr erwartet, ander­er­seits waren wir pos­i­tiv über­rascht.  Mufasa ist nicht so eigen­ständig, wie es ihm gut­ge­tan hätte. An den Stellen wo Mufasa eher wie ein Remake wirkt, geht der Film im Schat­ten des Orig­i­nals unter. An den Stellen, wo er aber eigene Fußstapfen in den Boden presst, da begeis­tert er und erzeugt ein langes, epis­ches Echo.

Das Fran­chise ist immer noch mächtig. Aber es muss genau­so frei sein, wie die Wild­nis, aus der es stammt. Und Alt­las­ten endlich hin­ter sich lassen.

 
Mufasa: Der König der Löwen
Genre: Com­put­eran­i­ma­tion
Bun­desstart: 19. Dezem­ber 2024
Laufzeit: 119 Minuten
FSK: 6
Regie: Bar­ry Jenkins
Drehbuch: Jeff Nathanson

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