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Mord an der Costa del Sol – die wahre Geschichte hinter der Ermordung von Rocío Wanninkhof
Die Netflix-Dokumentation „Mord an der Costa del Sol” widmet sich dem Mord an Rocío Wanninkhof. Bis der Fall final aufgeklärt wurde, verging eine lange Zeit. Heute gilt er als einer der fatalsten Irrtümer der spanischen Justiz. Du willst die wahre Geschichte hinter dem Mord an der Costa del Sol hören? Dann lies weiter!
Am 23. Juni nimmt Netflix den Dokumentarfilm Mord an der Costa del Sol ins Programm. Damit Du die Adaption mit den realen Ereignissen vergleichen kannst, beleuchten wir die wahre Geschichte im Folgenden etwas näher. Spannung ist allemal garantiert.
Das ist passiert: Der Mord an Rocío Wanninkhof
Wer war Rocío Wanninkhof eigentlich? Das Mädchen kommt im November 1979 zur Welt – sie hat zwei Geschwister. Ihr Vater, Willem „Guillermo“ Wanninkhof, ist gebürtiger Niederländer. Ihre Mutter, Hilaria Alicia Hornos, stammt aus einer ländlichen Region im Nordosten Andalusiens in Spanien.
Als Rocío gerade einmal drei Jahre alt ist, beginnt ihre Mutter eine Affäre mit María Dolores Vázquez. Ein Jahr später verlässt sie ihren Ehemann, der laut ihrer Aussage zu Gewaltausbrüchen neigt. Er zieht daraufhin in sein Heimatland zurück.
Alicia und María ziehen in die Region Costa del Sol, wo sie zusammen mit Rocío Wanninkhof in einem gemeinsamen Haus leben. Obwohl sich die beiden Frauen 1988 trennen, wohnen sie noch eine Zeit lang zusammen und pflegen darüber hinaus eine Freundschaft. Erst 1994 kommt es zu einem Konflikt und der endgültigen Trennung.
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Alicia bleibt mit den Kindern in der Kleinstadt Mijas. Fünf Jahre vergehen – inzwischen ist sie wieder mit einem Mann liiert. Am 9. Oktober 1999 passiert es dann: Rocío Wanninkhof verlässt das Familienhaus, um ihren Freund zu besuchen. Später, gegen 21:30 Uhr, tritt die 19-Jährige den Heimweg an, erreicht ihr Zuhause aber nie.
Am nächsten Tag entdeckt Alicia bei einem Spaziergang die Turnschuhe ihrer Tochter – darauf finden sich Blutspuren. Am 16. Oktober bestätigt ein DNA-Test: Es ist das Blut von Rocío Wanninkhof. Ihre Leiche wird jedoch erst Anfang November 1999 gefunden. Was passiert ist, ist völlig unklar. Wurde Rocío ermordet? Und wenn ja: von wem? Der Fall wird als Mord an der Costa del Sol bekannt – und die wahre Geschichte dahinter nimmt einen ziemlich finsteren Verlauf.
Justizskandal: Der Prozess gegen María Dolores Vázquez
Die Staatsanwaltschaft klagt María Dolores Vázquez des Mordes an Rocío Wanninkhof an. Doch kann die frühere Liebhaberin ihrer Mutter Rocío wirklich ermordet haben? Es gibt keine stichhaltigen Beweise. Im Gegenteil: Es heißt, dass entlastendes Material und sogar ein Alibi vorliegen. Über die Schuld der Angeklagten soll eine Gruppe von Geschworenen entscheiden – ein völlig neues System in Spanien.
Die Strategie der Staatsanwaltschaft: die Fokussierung auf die Homosexualität von María. Zudem geben sie sich alle Mühe, ihren Charakter als verdorben darzustellen. Mit Erfolg, denn die Jury verkündet einen Schuldspruch und María Dolores Vázquez erhält eine 15-jährige Gefängnisstrafe. Der Mord an der Costa del Sol scheint aufgeklärt – aber ist das wirklich die wahre Geschichte? Der gesamte Fall geht durch die Presse und entfacht einen riesigen Medienrummel.
Die Wendung im Mordfall Wanninkhof
Wenig später wendet sich das Blatt: Die Polizei stellt im Zusammenhang mit einer anderen weiblichen Leiche – Sonia Carabantes – DNA sicher. Die Probe gleicht der DNA, die am mutmaßlichen Tatort von Rocío Wanninkhofs Ermordung gefunden wurde. Die Ermittlungen führen daraufhin weg von María Dolores Vázquez und hin zum in Spanien lebenden Briten Tony Alexander King.
Nach drei Monaten hebt das Oberste Gericht von Andalusien das Urteil gegen María wieder auf. Doch es vergehen etliche Monate, bis sie ihre Freiheit zurückerlangt.
Als hätte die Geschichte nicht schon genug Dramatik, bleibt am Ende offen, ob María wirklich komplett unschuldig ist. Rocíos Mutter verdächtigt ihre ehemalige Partnerin, an der Tat beteiligt gewesen zu sein – das äußert sie mehrfach. Auch ihre frühere Partnerschaft bezeichnet sie nachträglich als unehrlich, weil sie nie homo- oder bisexuelle Neigungen gehabt habe, sondern von María manipuliert worden war.
Mord an der Costa del Sol: Wahre Geschichte enthüllt
Tony Alexander King hat Rocío Wanninkhof ermordet. So lautet das Urteil der spanischen Justiz. Doch wer ist der Mann? Tony Alexander King wird 1967 in England geboren – und heißt damals noch Anthony Bromwich. Seine kriminelle Laufbahn beginnt früh: Seine erste Haftstrafe tritt er schon im Alter von 19 Jahren an, weil er in London mehrere Frauen stranguliert und belästigt hat. Nach der Hälfte der Haftzeit und einer angeblichen Therapie kommt er 1991 wieder auf freien Fuß. Wenige Monate später greift er erneut eine Frau an und landet bis 1996 hinter Gittern.
Nur ein Jahr später versucht er erneut, eine Frau zu vergewaltigen – wird dabei aber von einer Überwachungskamera gefilmt. Scotland Yard ist ihm schon dicht auf den Fersen. Daraufhin flieht er zusammen mit seiner Partnerin nach Spanien und ändert seinen Namen in Tony Alexander King.
Zu diesem Zeitpunkt hätte der Mord an der Costa Sol vielleicht noch verhindert werden können. Doch das spanische Innenministerium stuft den Fall als unbedenklich ein. Und vielleicht sind auch die Versuche der britischen Seite, Tony Alexander King ausliefern zu lassen, zu halbherzig.
Erst die übereinstimmende DNA nach dem Mord an Sonia Carabantes überführt King. Für den Mord an Sonia Carabantes verurteilt ihn die Staatsanwaltschaft zu 36 Jahren und für den Mord an Rocío Wanninkhof zu weiteren 19 Jahren Haft. King sitzt seine Strafe nach wie vor ab.
Was glaubst Du: Was ist die wahre Geschichte hinter dem Mord an der Costa del Sol? Handelte Tony allein? Verrate es uns gern im Kommentar.