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Modern Hollywood: Fünf bekannte Regisseure, die Du kennen solltest
Jede Filmgeneration hat ihre Meisterregisseure. Für das Hollywood der Gegenwart haben wir fünf bekannte Regisseure für Dich kuratiert, die in der Traumfabrik einen Fußabdruck hinterlassen haben. Und dazu auch in der Vodafone Videothek zu finden sind.
„Ein echter Tarantino“ oder „Sowas kann nur Nolan“ sind keine unbekannten Sätze unter Filmfans. Denn in der Tat gibt es Regisseure, die eine ganz spezielle Handschrift tragen, sei es nun eben in puncto Inszenierung, Ensemble oder auch Musikauswahl. Wir verraten Dir, mit welchen Mitteln die fünf folgenden Regie-Maestros ihre Filme veredeln. Außerdem gibt es natürlich Filmtipps mit auf den Weg. Film ab für fünf bekannte Regisseure.
Woody Allen: Das neurotische Fließband
Allan Stewart Konigsberg // * 01. Dezember 1935 in Brooklyn, New York City (New York, USA)
Woody Allens Lebenswerk ist so umfangreich wie kaum eines in Hollywood. Seine Filmographie umfasst derzeit 55 Einträge als Regisseur, 80 als Drehbuchautor und immerhin 48 als Schauspieler. Ja, seit 1969 liefert er fast kontinuierlich einen Film pro Jahr ab. Der Stern bezeichnet ihn in einem Porträt anlässlich seines 84 Geburtstags als „Prototyp des Ostküsten-Intellektuellen: Er ist neurotisch, verachtet die Traumindustrie und liebt Jazz“.
Viele Filme von Woody Allen spielen in New York. Die drei melancholisch durchdrungenen Komödien „Der Stadtneurotiker“ (1977), „Manhattan“ (1979) und „Stardust Memories“ (1980), rücken jeweils einen strauchelnden, an sich selbst zweifelnden New Yorker Kreativkopf in den Mittelpunkt. Darin mag ein Hauch Autobiografie liegen. Auch sein aktueller Film „A Rainy Day in New York“ (2019) greift diese Themen und die Liebe zur Stadt im Allgemeinen wieder auf. In unserer featured-Filmkritik kam die Nostalgie allerdings nur so mittelmäßig gut weg.
Weniger autobiografisch, aber mit den gewohnten Themen um einen strauchelnden Kreativkopf, die Liebe und Neurosen, wartete der Kritiker-Erfolg „Midnight in Paris“ auf. Die romantische Fantasy-Komödie reiht sich in eine Liste von Filmen einen, die Woody Allen in europäischen Metropolen drehte.
Woody Allen ist keine unumstrittene Figur in der Filmwelt. Magazine wie Indiewire debattieren in Titelstorys wie „Woody Allens Karriere ist vorbei, aber warum hat es so lange gedauert?“ über dessen angenommenes Karriereaus. Seine offizielle Biografie, „Ganz nebenbei“, erscheint infolge von Protesten vorerst nicht, schreibt die Zeit. In Deutschland erscheint das Buch zwar, dafür erntete der deutsche Rowohlt-Verlag jedoch Gegenwind.
Aber am besten bildest Du Dir selbst Deine Meinung zu den Filmen von Woody Allen und stöberst dazu in der Vodafone Videothek.
David Fincher: Avantgardist menschlicher Abgründe
David Andrew Leo Fincher // * 28. August 1962 in Denver (Colorado, USA)
David Fincher hat 93 Einträge als Regisseur in seiner Filmografie, Langspielfilme sind davon nur elf. Der Rest sind Werbe- und Musikvideos. Diesem Umstand mag es geschuldet sein, dass seine Eröffnungssequenzen oft Eyecatcher sind; wir denken an „Verblendung“. Ansonsten versteht sich Fincher vor allem auf die geschickte Skizze von Außenseiterfiguren. Sein Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) im Facebook-Biopic „The Social Network“ (2010) wirkt nie charmant oder zugänglich, aber doch so interessant, dass wir bei ihm bleiben wollen.
„Fight Club“ (1999), funktioniert ausschließlich mit kaputten und durchtriebenen Charakteren und ist ein Gewaltmarsch durch die Abgründe der menschlichen Existenz. Natürlich mit grünem und blauem Farbstich, in halbdunklen Räumen und vor urbaner Kulisse. Denn so hat Fincher seine Filme am liebsten. Und 20 Jahre später attestieren Portale wie Collider, dass die Gesellschaftssatire im Schatten ihrer überzeichneten Charaktere missverstanden wird
David Fincher kann als Video-on-Demand-Avantgardist verstanden werden. Als Produzent der ersten Netflix-Serie „House of Cards“ änderte er quasi die (Fern-)Sehgewohnheiten einer ganzen Generation. Mit „Love, Death and Robots“ präsentierte er eine originelle Kurzfilm-Reihe auf Netflix, die aus seiner Liebe zu Kurzgeschichten geboren wurde und bei den großen Studios keinen Platz fand, erzählt in einem Interview mit IGN.
Sein kommender Film „Mank“ skizziert das Leben des Drehbuchautors Herman J. Mankiewicz, der seinerzeit das Skript zum Drama „Citizen Kane“ (1941) mitverfasste, dafür laut Hollywood Reporter vom Regisseur Orson Welles anfangs aber keinen Credit bekommen sollte.
Peter Jackson: Lord of the Geeks
Peter Jackson // * 31. Oktober 1961 in Pukerua Bay (North Island, Neuseeland)
Der neuseeländische Regisseur inszenierte die Adaption von J.R.R. Tolkiens epischer „Herr der Ringe“-Trilogie (2001 – 2003) und schaffte es dann, aus dem Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ noch einmal die Trilogie, „Der Hobbit“ (2012 – 2014), aus dem Hut zu zaubern. Damit gab er Fantasyfans über 19 Stunden epischen Filmgenuss, den Du übrigens auch in der Vodafone Videothek genießen kannst.
Mit Weta Digital begründete Jackson außerdem eine der einflussreichsten und wichtigsten Visual-Effect-Schmieden. Auch Filme wie „King Kong“ (2005) oder das fantastische Drama „In meinem Himmel“ (2009) unterstützen die Story mit eindrucksvollen Effektspitzen.
Seine Wurzeln hat er aber in derberen Gefilden. In der Splatter-Comedy „Bad Taste“ (1987) bedroht eine Horde Außerirdischer eine neuseeländische Kleinstadt, um eine intergalaktische Fast-Food-Kette mit Menschenfleisch zu beliefern. Sein schwarzhumoriger Zombiefilm „Braindead“ – in Deutschland unter dem klangvollen Titel „Der Zombie-Rasenmähermann“ verliehen – gilt bis heute als einer der blutigsten Filme aller Zeiten.
Das Technik aber auch mehr kann, zeigte er mit dem Dokumentarfilmprojekt „They shall not grow old“ (2018). Mithilfe modernster Restaurationstechnik bereitete er Archivmaterial aus dem Ersten Weltkrieg auf, ließ es kolorieren und passte die Framerate digital an. Ein einmaliges Erlebnis.
Christopher Nolan: Der, über den man sich auf Partys immer unterhält
Christopher Edward Nolan // * 30. Juli 1970 in London (England, Vereinigtes Königreich)
Christopher Nolan hat mit „Batman Begins“ (2005) den dunklen Ritter für das Kino neu interpretiert. Mit dessen Fortsetzung „The Dark Knight“ (2008) etablierte er in Hollywood den düsteren Superheldenfilm, der bis in die Gegenwart spürbar ist – wir erinnern uns an den Oscar-Gewinner „Joker“ (2019) – auch in unserer featured-Filmkritik.
Dafür muss Christian Bale damit leben, dass seine Batman-Stimme wohl noch lange Zeit Gegenstand von Parodien sein wird.
Mit „Inception“ (2010) lieferte Christopher Nolan einen eindrucksvollen Science-Fiction-Film ab. Er sorgte mit der Musik aber auch dafür, dass das „Inception Horn“, dieses „Braaahm“, in zahlreichen Blockbuster-Trailern dröhnt. Komponist Hans Zimmer, beschwerte sich in einem Interview mit Vulture: „Das ist ein Beispiel dafür, wie alles schief gehen kann. Die Musik wurde zu einer Blaupause für Actionfilme.“
Auf Portalen wie Reddit debattieren Filmfans darüber, ob der Regisseur vielleicht überbewertet wird. So spaltet „Interstellar“ (2014) die Gemüter. Filmblogger The Cinemaholic sieht in dem Science-Fiction-Streifen einen guten Film, der sich irgendwann kaputt erklärt. Slashfilm hingegen erklärte ihn 2017 zum besten Nolan-Film. Das könnte sich dieses Jahr ändern. Mit „Tenet“ startet wohl im Juli dieses Jahr Christopher Nolans neuer Film in den Kinos. Diesmal soll ein Geheimagent den 3. Weltkrieg verhindern, ausgelöst durch ein Zeitreiseszenario, so unter anderem Rolling Stone.
Andere Filme des Ausnahmeregisseurs, findest Du natürlich auch in der Vodafone Videothek.
Quentin Tarantino: Ein Destillat des ikonischen Genrefilms
Quentin Jerome Tarantino // * 27. März 1963 in Knoxville (Tennessee, USA)
Obgleich die meisten seiner Filme originelle Geschichten sind, sind die wenigsten seiner Filme originäre Geschichten. Es sind Destillate. Destillate aus unzähligen Stunden Exploitation-Kino. Also die Art schnell heruntergekurbelter Kung-Fu-, Grusel-, Erotik- und Genrefilme, vor dem Boom des Heimvideomarktes, am liebsten in sogenannten „Grindhouses“ gezeigt wurde; etwa vergleichbar mit dem hierzulande zeitgleich verbreiteten „Bahnhofskino“. Mit dem Double-Feature „Grindhouse“ (2007) zollten Tarantino und sein langjähriger Buddy Robert Rodriguez dieser Institution sogar wortwörtlich Tribut. Immer wieder Listen Artikel „Tarantinos Favorite Movies“ auf – und füllen damit die Watchlists der Fans.
Im Zweiterteiler „Kill Bill“ wird eine junge Frau (Uma Thurman) auf ihrer Hochzeit von einem Killerkommando gefunden und ins Koma befördert. Jahre später erwacht sie und geht auf Rachefeldzug. Der Film ist eine große Hommage ans Kung-Fu-Kino, entleiht ikonische Kostüme, Musik, Figuren, Waffen und Themen. Unter anderem aus dem Klassiker „Lady Snowblood“ (1973), dem ganze Kampfsequenzen und die Erzählweise zum Verwechseln ähnlichsehen.
Obwohl Tarantinos Filme visuell vor allem durch Überstilisierung auffallen, man denke an seine markanten „Trunk Shots“ (aus dem Kofferraum gefilmt), sind es oft die Dialoge, die sie von der üblichen Stangenware abheben, stellt unter anderem Screen Rant fest. Denken wir nur mal an den Burger-Dialog in „Pulp Fiction“ (1994). Oder an die Eröffnungssequenz in „Inglorious Basterds“ (2009). Nie war ein Glas Milch spannender.
Viele Tarantino-Filme findest Du jetzt bei GigaTV. Und Eindrücke zu seinem aktuellen Film findest Du in unserer featured-Filmkritik zu „Once Upon a Time in Hollywood“.
Welche Regisseure begeistern Dich mit ihrem einzigartigen Stil? Wir freuen uns auf Deine Filmtipps!