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Masters of the Universe: Revelation in der featured-Serienkritik
He-Man und die Masters of the Universe sind wieder da! Ab sofort kannst Du die fünf Folgen der ersten Staffel von „Masters of the Universe: Revelation“ auf Netflix streamen. Die von Kevin Smith produzierte Animationsserie wartet mit einigen Überraschungen auf. Was Dich in der neuen Masters-Serie erwartet und warum es zu Kontroversen gekommen ist, erfährst Du in unserer weitgehend spoilerfreien featured-Serienkritik.
Seit 1983 begeistert der muskelbepackte He-Man gemeinsam mit seinen schlagkräftigen Freunden, den Masters of the Universe (MotU), Millionen von Kindern rund um den Globus. Die Actionfiguren aus Plastik und Gummi waren der absolute Renner in den Spielzeugläden. Das lag teils an dem aufregenden Design der Figuren, die von Fantasy-Charakteren wie „Conan der Barbar“ und Science-Fiction-Elementen inspiriert waren, aber auch an der dazugehörigen, von Filmation Associates (kurz Filmation) produzierten Zeichentrickserie, deren Hauptzweck es war, Kindern Spielzeug-Figuren, -Fahrzeuge und -Burgen zu verkaufen.
Die Geschichte des Cartoons war simpel: He-Man und seine kampferprobten Gefolgsleute sind die Guten. Und müssen das sagenumwobene Schloss Grayskull und die Zauberin Sorceress vor dem bösen Skeletor beschützen. Die Rollen waren ebenso klar verteilt, wie aus amerikanischer Sicht die Rollen im kalten Krieg zwischen den freiheitsliebenden USA und dem russischen „Reich des Bösen“. Das MotU-Phänomen wurde in den 1980ern Vorbild für unzählige weitere Animationsserien und Spielzeugreihen und ist beispielhaft für die Popkultur aus dieser Zeit.
Revelation: Ist Teela der neue He-Man?
Fast 40 Jahre später hat die MotU-Reihe immer noch eine treue Fanbasis. Aus den verspielten Kindern von damals sind Erwachsene mit mächtigen Nostalgie-Bedürfnissen geworden. Die Erwartungshaltung war riesig, als Comic-Nerd-Regisseur Kevin Smith („Daredevil“) die Revelation-Serie ankündigte. Schnell kamen Gerüchte auf, dass nicht He-Man und sein Alter-Ego Prinz Adam die Protagonisten sein sollten, sondern Teela, seine treue Begleiterin, die in der Originalserie nicht die blasseste Ahnung von der Persönlichkeitsspaltung des blonden Kriegers hatte. Viele Fans reagierten erzürnt (Spoiler im Link) auf die Vorstellung, fünf Cartoon-Folgen mit einer Gesamtlaufzeit von zwei Stunden mit nur ganz wenig He-Man zu sehen.
In der Tat stehen in der Netflix-Serie Teela, ihre Freundin Andra und Skeletors rechte Hand, Evil-Lyn, im Mittelpunkt. Die Serie ist kein Reboot der alten Geschichte, das gab es bereits 2002 mit „He-Man and the Masters of the Universe”. Vielmehr handelt es sich um eine Fortsetzung, die mit einer Menge Wendungen überrascht und den alten, ewigen Krieg zwischen den Mächten des Guten und des Bösen in eine neue Ära bringt.
Revelation ist düsterer und härter, als He-Man es je war
Bereits nach der ersten Folge ist auf dem Planeten Eternia nichts mehr so, wie Du es aus den alten Geschichten kennst. Es werden neue Verhältnisse geschaffen, die dazu führen, dass Teela ihren Posten als oberste Palastwächterin aufgibt und ein neues Leben beginnt. Aber die Umstände zwingen sie dazu, den Kampf wiederaufzunehmen. Alte Gefährt:innen wie Orko und Man-At-Arms stehen an ihrer Seite, aber Teela muss auch Allianzen eingehen, die früher absolut undenkbar gewesen wären…
Revelation ist keine Kinderserie, es geht in den Actionszenen ziemlich zur Sache und es kommen reichlich Horror-Elemente vor. Dass He-Man nicht super oft zu sehen ist, ist absolut verkraftbar, da es dafür nur so wimmelt von altbekannten Figuren, Fahrzeugen und anderen Fanservice-Attraktionen. Zwar bekommen einige, wie der übelriechende Stinkor, nur recht kurze Auftritte und ein paar Gesichter fehlen noch, aber das macht nur Lust auf eine weitere Staffel.
Mit einem bestehenden Netflix-Account kannst Du Dich selbst via GigaTV von der Fortsetzung des Klassikers aus den 80ern überzeugen. Falls Du von diesem Angebot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unserer Übersicht vorbei – dort findest Du alle Infos.
Die Masters 2021 sehen fantastisch aus
Wie zu erwarten, sieht der Zeichenstil hochwertig aus und auch am Animationsstil gibt es nichts auszusetzen. Die neuen Designs der Held:innen und Bösewicht:innen sind sicher Geschmackssache, es wurde aber darauf geachtet, die alten Looks beizubehalten und neue zeitgemäße Elemente hineinzubringen. Von den steifen, teils lieblosen Animationen der blassen Filmation-Serie ist glücklicherweise nichts mehr übriggeblieben. Aber auch, wenn es für Dich etwas mehr Nostalgie sein darf, wirst Du nicht enttäuscht. Im Vorspann der ersten Episode „Die Macht von Grayskull“ wird Tribut an den alten Zeichenstil der Comics und Artworks der Spielzeugverpackungen gezollt.
Staraufgebot beim Originalton-Cast der Netflix-Serie
Wenn Dein Englisch halbwegs ausreichend ist, solltest Du Masters of the Universe: Revelation unbedingt im Originalton streamen. Ansonsten würdest Du ein starkes Staraufgebot an Stimmen verpassen. „Buffy“-Star Sarah Michelle Gellar spricht Teela; Lena Headey, bekannt als Cersei Lannister aus „Game of Thrones“, verleiht Evil-Lyn ihre Stimme und „Star Wars“-Star Mark Hamill, der in der Animationsserie „Batmann“ den Joker spricht, gibt einen großartig fiesen Skeletor. Aber nicht nur Schauspieler:innen gehören zum Sprecher:innen-Cast: Punkrock-Legende Henry Rollins von der Band „Black Flag“ schreit den wahnsinnig gewordenen Tri-Klops. Die deutschen Synchronsprecher können da leider nicht mithalten.
Mehr Infos zum Originalton-Cast und der Crew der neuen He-Man-Serie, haben wir hier für Dich zusammengefasst: Masters of the Universe: Revelation – alle Infos zur neuen Animationsserie bei Netflix.
Unser Fazit: Hast Du die Kraft für Masters of the Universe: Revelation?
Der erste Teil von Masters of the Universe: Revelation spaltet das Streaming-Publikum. Bei Rotten Tomatoes kommen die professionellen Kritiken der fünf 25-minütigen Netflix-Episoden am Montag nach dem Startwochenende auf eine enorm positive Gesamtwertung von 94 Prozent. Ganz anders die Zuschauer:innen-Kritiken, diese liegen mit 32 Prozent weit unter allem, was zufriedene Fans bewerten würden. Der Hauptgrund ist laut den Rezensionen, dass Teela – und nicht He-Man – die Story nach vorne bringt. Auch ihre charakterliche Entwicklung scheint vielen nicht zu gefallen. Dazu wird bemängelt, dass es einige vermeintlich harte Einschnitte in die MotU-Geschichte gegeben hat. Wobei ignoriert wird, dass es sich hierbei lediglich um den ersten Teil einer längeren Serie handelt, der noch fortgesetzt wird.
Wenn Du also eine Geschichte erwartest, wie sie im kalten Krieg von Spielzeugverkäufer:innen geschrieben wurde, um zehnjährige Jungs zu beeindrucken, wirst Du wohl enttäuscht sein. Wenn Du aber eine mutige, überraschende und zeitgemäße Story in einem altbekannten Universum erleben willst; und groß genug bist, zu sehen, wie einige alte Helden möglicherweise die Bühne verlassen und dafür neue Heldinnen geboren werden; solltest Du Dir Masters of the Universe: Revelation nicht entgehen lassen.
Wann der zweite Teil startet, ist bislang noch nicht bekannt.
Masters of the Universe: Revelation – Staffel 1 | |
Genre: | Animationsserie, Fantasy, Action, Adventure, Sci-Fi |
Netflix-Start: | 23. Juli 2021 |
Laufzeit: | 5 Folgen je 24 – 27 Minuten |
FSK: | keine Angabe |
Produzent: | Kevin Smith |
Vorlage: | Masters of the Universe von Mattel |
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