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Marie Curie – Element des Lebens in der featured-Filmkritik: Weniger ist manchmal mehr
Marie Curie war eine beeindruckende Frau: Ihre Forschungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Radioaktivität haben ihre Spuren bis in unsere Zeit hinterlassen. „Marie Curie – Element des Lebens“ erzählt nun ihre Geschichte.
Marie Curie, Entdeckerin der Radioaktivität und der beiden Elemente Radium und Polonium, hatte kein einfaches Leben. Zum einen kämpfte die taffe Wissenschaftlerin gegen den Sexismus in der von Männern dominierten Wissenschaftsgilde und zum anderen mit der Verantwortung, die sie durch die Entdeckung mitzutragen hatte. „Marie Curie – Elemente des Lebens“ zeigt Widerstände, auf die sie immer wieder stößt, ihr Privatleben und Auswirkungen von Radioaktivität in den folgenden Jahrzehnten. Dabei gerät nicht nur ihr Leben in Dysbalance, sondern leider auch der Film.
Marie Curie – Element des Lebens: Kein leichter Weg
Der Weg der polnischen Physikerin und Chemikerin Marie Curie (Rosamund Pike) war kein einfacher: Von männlichen Wissenschaftskollegen nicht ernst genommen und in ihrer Wahlheimat Frankreich nicht anerkannt, kämpft sie ihr ganzes Leben lang gegen Widerstände. Nur ihr Mann Pierre (Sam Riley) unterstützt sie bei der Erforschung von bis dato noch unbekannten Elementen. Ihre Entdeckung von Radium und Pollonium und der damit verbundenen Radioaktivität bringen Curie Nobelpreise und der Menschheit unglaubliche Fortschritte, aber auch Gefahren. Das muss sie dann auch am eigenen Leib erfahren.
Marie Curie: starke Persönlichkeit und eigensinnige Forscherin
Zunächst lernst Du Marie Curie als sture und eigensinnige Forscherin kennen, die versucht sich mit Ellenbogen und einem äußerst klaren Verstand in der von Männern dominierten Wissenschaftswelt durchzusetzen. Rosamunde Pike fügt sich, gerade zu Anfang allerdings nur schwer in diese Rolle ein. Noch mehr Kantigkeit und vor allem Konsequenz hätte ihrer Darstellung gutgetan. Denn spätestens als Sam Riley als Pierre Curie auf den Plan tritt, verändern sich nicht nur Maries Möglichkeiten, ihre Forschungen voranzutreiben, sondern auch der Fokus des Films. Das Beziehungsthema überstrahlt die Querelen, mit denen sich Marie herumschlagen muss. Kurze Momente, wie beispielsweise die Nobelpreisverleihung, blitzen zwar noch auf, wirken aber wie weichgekocht und werden kaum weiterverfolgt. Die eigentlich innige Beziehung auf Augenhöhe, gerät im Film dadurch zu nah an den Rand eines fast schon kitschigen Beziehungsdramas.
Die Auswirkungen ihrer Forschung auf unser Leben
Zu dieser Ebene gesellen sich dann im Fortlauf der knapp zwei Stunden hin und wieder Zeitsprünge, in denen gezeigt wird, welche Auswirkungen Maries Entdeckungen der Radioaktivität auf die Menschheit haben wird. Von der Krebsbestrahlung über den Abwurf der Atombombe über Hiroshima ist alles dabei. Der negative Anteil überwiegt dabei deutlich. Allerdings geht dieser Kunstgriff leider daneben, wirken diese Szenen doch oftmals absolut deplatziert und aus der eigentlichen Geschichte gerissen.
Drehbuchautor Jack Thorne und Regisseurin Marjane Satrapi hätten besser daran getan, sich auf eine Sache zu konzentrieren, statt mehrere Themen unsauber anzuschneiden und nicht richtig auszuführen. Durch die langsame Erzählweise wirkt „Marie Curie – Element des Lebens“ dann zusätzlich noch an vielen Stellen langweilig. Was nicht hätte sein müssen, denn mit dem richtigen Fokus hätte aus dem Film ein gelungenes Biopic über eine herausragende Frau werden können.
Marie Curie – Element des Lebens
Genre: | Biopic |
Bundesstart: | 16. Juli 2020 |
Laufzeit: | 110 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Marjane Satrapi |
Drehbuch: | Jack Thorne |
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