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Maestro: Die wahre Geschichte hinter dem Bradley-Cooper-Film
In „Maestro” erweckt Regisseur und Schauspieler Bradley Cooper den legendären Dirigenten Leonard Bernstein zu neuem Leben. Aber wie genau hält es das Biopic mit der Wirklichkeit? Welche wahre Geschichte sich hinter dem Film verbirgt, erfährst Du hier.
Als Dirigent und Komponist erlangte Leonard Bernstein Weltbekanntheit. Nun bringt Bradley Cooper das Leben des Musikers auf die große Leinwand. Neben dem Grammy-Gewinner (für „Shallow”) sind weitere bekannte Stars im Cast, darunter Carey Mulligan, Matt Bomer, Sarah Silverman und Maya Hawke aus „Stranger Things”.
Bereits im September 2023 feierte das Biopic beim Filmfest in Venedig Premiere – und wurde von den Anwesenden mit minutenlangem Applaus belohnt. Am 6. Dezember 2023 ging Maestro hierzulande in ausgewählten Kinos an den Start. Ab dem 20. Dezember 2023 steht der Film dann auch auf Netflix zum Streamen bereit.
Wir haben uns die wahre Geschichte hinter Maestro genauer angeschaut.
Leonard Bernstein: Wer war der Maestro?
Leonard Bernstein wird 1918 in Lawrence im US-Bundesstaat Massachusetts geboren. Der Sohn jüdisch-ukrainischer Eltern entdeckt schon früh seine Liebe zur Musik. An der bekannten Harvarduniversität studiert Bernstein schließlich Musikwissenschaften. Nach seinem Abschluss setzt er seine Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia fort.
Im Juli 1940 darf Leonard Bernstein zum ersten Mal zur Tat schreiten: Im neu eröffneten Berkshire Music Center des Tanglewood Music Festivals dirigiert er eine Symphonie. Nur drei Jahre später wird der Nachwuchsmusiker stellvertretender Dirigent des New York Philharmonic Orchestra.
Es ist der Beginn einer der erfolgreichsten Karrieren, die die Welt der klassischen Musik je gesehen hat: Leonard Bernstein leitet die größten Orchester, absolviert Auftritte rund um den Globus, komponiert zahlreiche Stücke und Musicals. Auch Auszeichnungen sammelt er wie kaum ein Zweiter. Unter anderem erhält Bernstein 16 Grammys, sieben Emmys, zwei Tony Awards und einen Kennedy-Preis. Von diversen Nominierungen ganz zu schweigen.
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Am bekanntesten ist Leonard Bernstein bis heute für sein Musical „West Side Story”. Zudem gilt er als erster US-Amerikaner, der in der Mailänder Scala dirigieren durfte – einem der renommiertesten Opernhäuser weltweit. 1990 stirbt Leonard Bernstein im Alter von 72 Jahren, nur fünf Tage, nachdem er seinen Rückzug aus dem Rampenlicht angekündigt hat.
Maestro: Wahre Geschichte
Klingt nach einem aufregenden Leben und mehr als genug Stoff für einen abendfüllenden Kinofilm? Stimmt! Doch Bradley Cooper hat sich für Maestro einen ganz speziellen Blickwinkel ausgesucht: Der Film betrachtet Bernsteins Leben mit Fokus auf seine Ehe.
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1951 heiratet Leonard Bernstein die chilenisch-amerikanische Schauspielerin Felicia Montealegre. Kennengelernt hat sich das Paar 1946 auf einer Party. Die Ehe hält bis zu Felicias Tod im Jahr 1978. Gemeinsam haben beide drei Kinder: Jamie, Alexander und Nina Bernstein.
Auch im neuen Maestro-Trailer rückt die Beziehung von Bernstein und Montealegre in den Fokus:
Obwohl das Paar eine enge Verbindung hat und ein gemeinhin glückliches Familienleben führt, kann von einer Nullachtfünfzehn-Ehe keine Rede sein. Denn Leonard Bernstein ist homosexuell – und das weiß seine Frau auch. Das belegen später veröffentlichte Briefe zwischen den beiden. Nach Felicias Tod soll der Komponist noch mehrere Beziehungen mit Männern gehabt haben.
So erzählt Bradley Cooper die wahre Geschichte
Um bei der ungewöhnlichen Lebensgeschichte von Leonard Bernstein möglichst nah an der Wahrheit zu bleiben, hat Regisseur und Schauspieler Bradley Cooper eng mit den Kindern des Komponisten zusammengearbeitet. Mehrere Jahre lang begleiteten die drei die Entwicklung des Films. Im Gespräch mit Classic FM verriet Bernsteins älteste Tochter Jamie dazu:
„Wir sind sehr gerührt, dass es sich streng genommen nicht um ein Biopic handelt. [Der Film] erzählt nicht die Geschichte von Leonard Bernstein von der Geburt bis zum Tod. Es ist überhaupt nicht diese Art von Film. Es ist ein Porträt der Ehe unserer Eltern, es geht also um etwas, das sehr speziell und persönlich für uns ist. Wir sind wirklich beeindruckt von der Tatsache, dass Bradley beschlossen hat, sich auf diesen Aspekt der Geschichte zu konzentrieren […].”
Während Bradley Cooper in die Rolle des Leonard Bernstein schlüpft, übernimmt die britische Schauspielerin Carey Mulligan den Part von Bernsteins Frau Felicia. Die Hollywoodlegenden Steven Spielberg und Martin Scorsese sind als Produzenten an dem Film beteiligt.
Eine Nasenprothese sorgt für Aufregung
Das Vorhaben, die wahre Geschichte von Maestro Leonard Bernstein so genau wie möglich zu porträtieren, hat Bradley Cooper nicht nur Lob eingebracht. Kurz nachdem die ersten Aufnahmen von Maestro die Runde gemacht hatten, hagelte es Kritik. Grund war die Nasenprothese, die der Star im Film trägt. Von mehreren Seiten kam der Vorwurf, der Schauspieler bediene damit jüdische Klischees und betreibe „Jewfacing”.
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Bernsteins Kinder können diese Kritik nicht nachvollziehen. Sie stehen hinter Cooper und machten das Mitte August in einem Post auf X (ehemals Twitter) deutlich:
„Es stimmt, dass Leonard Bernstein eine schöne, große Nase hatte. Bradley hat sich dafür entschieden, seine Ähnlichkeit durch Make-up zu verstärken, und das finden wir völlig in Ordnung. Wir sind uns außerdem sicher, dass unser Dad damit ebenfalls einverstanden gewesen wäre.”
Trotz der Kritik erhält Maestro aktuell ein „fresh”-Rating auf der Filmplattform Rotten Tomatoes (mit 82 Prozent positiven Bewertungen). In Venedig wurde der Film für den Goldenen Löwen nominiert.