Mattie Franklin (Celeste O’Connor), Cassandra Webb (Dakota Johnson), Anya Corazon (Isabela Merced), und Julia Cornwall (Sydney Sweeney) in einer Ubahn-Haltestelle
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Madame Web | Filmkritik: Im Netz der Zukunft verheddert

Die ulti­ma­tive Fähigkeit, in die Zukun­ft zu sehen und jeglich­es Unheil abzuwen­den – genau das macht Cas­san­dra Webb, die Pro­tag­o­nistin des neuen Mar­vel-Streifens „Madame Web“, zur Heldin. Wir haben den Film mit Dako­ta John­son in der Haup­trol­le bere­its vor dem deutschen Kinos­tart am 14. Feb­ru­ar gese­hen. In unser­er Filmkri­tik zu Madame Web schauen wir eben­falls für Dich in die Zukun­ft und ver­rat­en Dir, was Dich für ein Aben­teuer erwartet. 

Das Schöne am Mar­vel-Kos­mos: Er muss niemals enden. Alte Marvel-Held:innen gehen und machen neuen Held:innen Platz, die der S.J. Clark­son („Toast“) behan­delt darin die Geschichte der San­itä­terin Cas­san­dra Webb, die erfährt, dass sie eine Hellse­herin ist.

Unser­er Mei­n­ung nach ist Madame Web ein über­raschend boden­ständi­ger Film mit frischen Ideen. Doch all dieses Gute hat sich lei­der in einem Netz aus leeren Ver­sprechen und Ent­täuschung ver­fan­gen. Mehr dazu in unser­er Filmkri­tik zu Madame Web.

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Die Handlung von Madame Web: Die Zukunft liegt in ihren Händen 

Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son) geht in ihrem Job als San­itä­terin bis an die Gren­zen und will alle Men­schen um jeden Preis ret­ten. Diese Lei­den­schaft wird ihr eines Tages zum Ver­häng­nis, als sie in einen Unfall ver­wick­elt wird. Doch statt zu ster­ben, erweckt dieses Ereig­nis eine Superkraft in ihr. Mit ihrer neuen Gabe, in die Zukun­ft zu sehen, erfährt sie von drei Mäd­chen, die vom Super­schurken Ezekiel (Tahar Rahim) gejagt wer­den. Cas­san­dra kommt ihm zuvor und ret­tet sie.

Doch der Wahnsin­nige lässt nicht lock­er und nimmt die Ver­fol­gung auf. Was will der Schurke von der schüchter­nen Julia (Syd­ney Sweeney), der raf­finierten Anya (Isabela Merced) und der frechen Mat­tie (Celeste O’Con­nor)? Und warum kann Cas­san­dra über­haupt in die Zukun­ft schauen? All diese Fra­gen sollen in den kom­menden 117 Minuten Zei­t­en­chaos und Dialogge­wit­ter beant­wortet werden.

Ohne zu spoil­ern: Madame Web ist trotz sein­er über­natür­lichen Prämisse sehr boden­ständig geblieben und kocht deshalb auf ein­er sehr kleinen Flamme.

Cassandra Webb (Dakota Johnson) steht als Sanitäterin vor einem Unfall

Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son) ist San­itä­terin, bis sie beson­dere Fähigkeit­en erhält. — Bild: © 2023 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Warum ist das überhaupt ein Superheld:innen-Film?

Als Mar­vel-Fan wirst Du bei Madame Web lange Zeit ver­wirrt sein. Nor­maler­weise begin­nt die Action in Mar­vel-Fil­men sehr schnell, egal, ob es nun „Iron Man“ oder „Spi­der-Man“ ist. Nicht aber in Madame Web: Bevor es wirk­lich los­ge­ht, beschäftigt sich ein großer Teil des Films erst­mal mit der Ein­führung sein­er Pro­tag­o­nistin, ihrem Leben, ihrem Job, ihren Kolleg:innen und Freund:innen. Das ist an sich gar nicht verkehrt und erfrischend unge­het­zt. Bisweilen ist die Sto­ry vom Madame Web-Film sog­ar recht tragisch und inter­es­sant, doch lei­det der Superheld:innen-Aspekt sehr stark darunter.

Das angedeutete große Feuer­w­erk zwis­chen Gut und Böse bleibt aus. Am Ende ste­ht ein recht kurz­er Kampf und dann ist der Streifen auch schon vor­bei. Da hätte der Film unser­er Mei­n­ung nach auch kom­plett auf über­natür­liche Fähigkeit­en verzicht­en können.

Dass Madame Web aber auch keine Held:innen gebraucht hätte, zeigt eine beson­ders boden­ständi­ge Szene, in der die drei Mädels zusam­men ein Din­er aufmis­chen. Diese Sequenz ist sog­ar span­nen­der als jed­er Kampf. Eine Frau, die durch Zufall auf drei Teenagerin­nen auf­passen muss, ist schon inter­es­sant genug und bricht endlich das immer gle­iche Mar­vel-Män­ner­du­ell auf.

Mattie Franklin (Celeste O’Connor), Cassandra Webb (Dakota Johnson), Anya Corazon (Isabela Merced), und Julia Cornwall (Sydney Sweeney) in einer Ubahn-Haltestelle

Mat­tie Franklin (Celeste O’Connor), Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son), Anya Cora­zon (Isabela Merced) und Julia Corn­wall (Syd­ney Sweeney schweißen immer mehr zusam­men. — Bild: © 2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Der Film hat kaum Zeit – für alles

Trotz einem groß angedeuteten Action-Finale bleibt die Beziehung zwis­chen Cas­san­dra und den Mäd­chen das eigentliche Haupt­the­ma und bekommt dafür eigentlich zu wenig Zeit. Im Fokus ste­ht Cas­san­dra, die Mäd­chen ler­nen wir kaum ken­nen. Alle Fig­uren haben eine inter­es­sante Dynamik zueinan­der, geben sich Kon­tra, verteilen freche Sprüche, aber viel wird damit nicht gemacht.

Es passiert gle­ichzeit­ig so viel, die Szenen wech­seln schnell, sodass kein Charak­ter über das Klis­chee hin­aus­ge­hen kann. Schaus­pielerische Glan­zleis­tun­gen kön­nen wir hier nicht erken­nen, sie machen eben ihren Job, gute Gute und böse Böse zu spie­len. Die Kampf- und Action­szenen kom­men – mar­vel-untyp­isch – extrem sel­ten vor und wenn sie anbrechen, zün­den sie nie so wirk­lich. Kein Wun­der, hier kämpfen schließlich auch vier Zivilist:innen gegen einen extrem starken Super-Schurken. Warum müssen sie dann über­haupt drin sein? Anscheinend wusste Madame Web wirk­lich nicht, was für ein Film er eigentlich sein wollte. Action­film oder ein Charak­ter­film? Schw­er zu sagen.

Ezekiel Sims (Tahar Rahim) als Bösewicht in Madame Web

Tahar Rahim mimt den Bösewicht Ezekiel. — Bild: © 2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Trotz aller Ideen oberflächlich und langweilig 

Ein sehr men­schlich­er Anfang, ein kurz­er Road­trip in der Mitte und ein biss­chen Superhelden:innen-Action am Ende. Der Schurke bleibt dünn, die Erk­lärung für Cas­san­dras Fähigkeit wird schnell zusam­menge­fasst. Viele Fäss­er wer­den aufgemacht, keines so wirk­lich zur Genüge behan­delt. Auch wenn sich Cas­san­dras Fähigkeit in optisch spek­takulären Szenen präsen­tiert – die Zeit ist ein gewebtes Netz, mit dutzen­den Fäden und Schick­salen – macht sie let­z­tendlich nicht viel damit.

Andere Held:innen wie Spi­der-Man kon­nten bere­its Attack­en auswe­ichen oder Fall­en stellen und mussten dafür nicht unbe­d­ingt Hellseher:innen sein. Das Ende set­zt dem Ganzen die Kro­ne des Frustes auf: Als die Truppe endlich ein Superheld:innen-Team bilden möchte, begin­nt bere­its der Abspann. Soll heißen: Teil 1 war für die Ein­führung der Per­so­n­en zuständig und Teil 2, wenn er denn kommt, soll dann die ver­sproch­ene Action nachholen.

Madame Web: Das Ende des Mar­vel-Films erklärt

Madame Web in der Filmkritik: Unser Fazit

Hellse­hen und Teenager:innen-Chaos, das klang vielver­sprechend, aber lei­der lässt uns Madame Web sehr ent­täuscht zurück. Die starken weib­lichen Rollen sind eine Wohltat, der Fokus auf boden­ständi­ge und men­schliche Charak­tere eben­so, aber so kom­plex und inter­es­sant, wie sich der Streifen anfänglich gibt, ist er let­z­tendlich nicht. Gute Ansätze, aber kein guter Film. Wir blick­en nicht beson­ders opti­mistisch auf die Fort­set­zung, denn zweimal wollen wir nicht darauf reinfallen.

Madame Web

Genre: Superheld:innen-Action
Bun­desstart: 14. Feb­ru­ar 2024
Laufzeit: 117 Minuten
FSK: 12 Jahre
Regie: S. J. Clarkson
Drehbuch: Matt Saza­ma, Burk Sharp­less, Claire Park­er, S. J. Clarkson

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