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Last Christmas: Ja, ist denn heute schon Weihnachten?
Jedes Jahr aufs Neue läutet vor allem ein Hit die Weihnachtszeit ein: „Last Christmas“ von Wham. Doch nur ein Ohrwurm ist mittlerweile nicht genug. Jetzt kommt auch eine gleichnamige Liebeskomödie in die Kinos. Ob das zur vorweihnachtlichen Stimmung beiträgt, erfährst Du in unserer Kritik.
“Last Christmas, I gave you my heart.” Gern geschehen, denn Du hast nun bestimmt eine Blockhütte im tiefsten Schnee vor Augen. Genauso muss es Schauspielerin und Drehbuchautorin Emma Thompson auch gegangen sein, denn der Song aus George Michaels Feder inspirierte sie zum Skript für den gleichnamigen Film.
Kate (Emilia Clarke) lebt mehr schlecht als recht in London: Sie schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch – gerade ist sie als Elfe für einen Weihnachtsladen angestellt – hat ständig Knatsch mit ihrer Mutter (Emma Thompson) und auch in ihrem Liebesleben läuft alles nicht so richtig gut. Doch alles ändert sich, als plötzlich der mysteriöse und etwas verschrobene Tom (Henry Golding) vor ihrem Laden auftaucht und Kates Leben ordentlich auf den Kopf stellt. Er hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, aus Kate einen besseren Menschen zu machen. Ob ihm das wohl gelingt und er vielleicht sogar der Richtige ist?
Es weihnachtet sehr
Regisseur Paul Feig und Emma Thompson haben nicht nur Whams Weihnachtssong als titelgebenden Song integriert, sondern einige weitere von George Michaels größten Hits, wie beispielsweise „Wake Me Up Before You Go-Go“. Der Musiker hat nach Angaben der Schweriner Volkszeitung vor seinem Tod nur einem Film unter der Bedingung zugestimmt, wenn das Thema Obdachlosigkeit eine Rolle im Film spielt.
Kate ist zwar so genervt von ihrer Mutter, dass sie lieber in einer Obdachlosenunterkunft übernachtet, als sich noch eine Sekunde länger mit ihrauseinandersetzen zu müssen, allerdings wirken gerade die gesellschaftskritisierenden Momente, inklusive Brexit-Thematik, etwas zu aufgesetzt und deplatziert. Denn primär geht es in der Liebeskomödie „Last Christmas“ schließlich um die Romanze zwischen Emilia Clarke und Henry Golding. Wobei zu sagen ist, dass vor allem Emilia Clarke als Kate mit frechem Witz oft punktet.
Vorweihnachtliche Stimmung mit zynischen Seitenhieben
Natürlich ist die Geschichte vorhersehbar und dem Publikum ist klar, wohin die weihnachtliche Reise führen wird, aber gerade die überkitschigen Momente, und von denen gibt es einige, wärmen das Herz. Allerdings pieksen die ein oder anderen zynischen Seitenhiebe Dich wieder aus der Feel-Good-Ecke, was sich in einigen Szenen etwas fehl am Platz anfühlt. „Last Christmas“ kann sich nicht zwischen Liebeskomödie und zynischer Vorweihnachtsgeschichte entscheiden und verliert somit leider an Glaubwürdigkeit. Und das in beide Richtungen. Wer sich aber auf Weihnachten einstimmen möchte, der profitiert vor allem vom kitschigen Weihnachtssetting und einem London in der Vorweihnachtszeit.
Du liebst Weihnachtsfilme? Erzähle uns in den Kommentaren von Deinem Lieblingsfilm zur schönsten Zeit des Jahres!
Titelbild: © 2019 Universal Studios