Szene aus der Netflix-Serie "Ragnarök"
© Christian Geisnaes/Netflix
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Krieg zwischen Göttern und Riesen in Ragnarök? Das Ende von Staffel 3 erklärt

In „Rag­narök” ver­wan­delt sich der junge Magne in den Gott Thor und schwingt den Ham­mer gegen eine Unternehmer­sippe, die sich als sagen­hafte Riesen ent­pup­pt. In der finalen Staffel der Net­flix-Serie läuft alles auf einen epis­chen Kampf hin­aus. Großar­tiger Mythos-Stoff oder doch alles nur eine wilde Fan­tasie? Hier find­est Du das Ende von „Rag­narök” Staffel 3 erk­lärt, plus mögliche Aus­sicht­en auf die Fort­set­zung in Staffel 4.

Der Teenager als Thor

Rag­narök ist die Geschichte des Teenagers Magne, der mit sein­er Mut­ter und seinem Brud­er Lau­rits in eine Kle­in­stadt zieht, um ein neues Leben zu begin­nen. Ein neues Leben, an das sich der junge Mann nur schw­er anpassen kann. Er ist schüchtern, intro­vertiert, hat keine Fre­unde oder Freundinnen.

In der Schule fre­un­det er sich mit der Umweltak­tivistin Isol­de an. Die ist dem mächti­gen Unternehmen Jutul auf der Spur, das sie für zahlre­iche Umweltschä­den ver­ant­wortlich macht. Dann kommt Isol­de unter ungek­lärten Umstän­den ums Leben. Das ist ein Schock für Magne. Er begin­nt Nach­forschun­gen anzustellen.

Und er verän­dert sich: Er ist überzeugt davon, die Reinkar­na­tion des nordis­chen Gottes Thor zu sein, Beschützer der Men­schen. Dann fol­gt der zweite Schock für Magne: Es stellt sich her­aus, dass Lau­rits sein Halb­brud­er ist, Ergeb­nis ein­er Affäre sein­er Mut­ter mit dem Unternehmer Vidar Jutul.

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Lau­rits wiederum, ein eher ego­is­tis­ch­er und unsym­pa­this­ch­er Typ, reagiert auf die Enthül­lun­gen eben­falls mit verän­dertem Ver­hal­ten: Er scheint sich in eine Wiederge­burt des zwielichti­gen Loki, eine weit­ere Fig­ur aus der nordis­chen Mytholo­gie, zu verwandeln.

Am Ende der zweit­en Staffel sieht es so aus, als würde alles auf einen End­kampf zwis­chen Gut und Böse hin­aus­laufen, auf Rag­narök. So heißt der prophezeite Krieg zwis­chen Göt­tern und Riesen, der das Ende der Welt, wie wir sie ken­nen, ein­läuten soll. Magne führt als Thor die Göt­ter an, die gegen die Jutuls antreten, eigentlich soge­nan­nte Riesen, über­mächtige Wesen und Erzfeinde der Götter.

Das Kopfkino aus dem Comic-Heft

Zu diesem Krieg kommt es aber let­ztlich nicht. Rag­narök find­et in der Serie Rag­narök nicht statt. Warum, bleibt ein wenig neb­ulös. Hier find­est Du zwar das Ende von Rag­narök Staffel 3 erk­lärt, aber diese Wen­dung kommt doch ein wenig überraschend.

Magne alias Thor legt schließlich seinen Ham­mer bei­seite und schließt Frieden mit den Riesen oder bess­er, mit der Fam­i­lie Jutul. Alle Beteiligten kehren zu ihrem nor­malen, men­schlichen Leben zurück.

Magne räumt das Zim­mer seines Brud­ers auf, der zu Hause auszieht. Dabei stößt er auf seine Samm­lung alter Thor-Comics, die er als Kind regel­recht ver­schlun­gen hat. Er ver­tieft sich in die Comics und erlebt eine erschreck­ende Vision der bevorste­hen­den Abschlussfeier an sein­er Schule.

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Die dort ver­sam­melten Göt­ter und Riesen feiern nicht fröh­lich miteinan­der, son­dern starten einen Krieg, dem ein­er nach dem anderen zum Opfer fällt. Auf der tat­säch­lich wenig später stat­tfind­en­den Abschlussfeier passiert allerd­ings nichts dergleichen.

Als Magne nach Hause zurück­kehrt, ver­ban­nt er die Thor-Comics aus seinem Leben. Anstatt über einen Krieg zu fan­tasieren, scheint er bere­it, ein neues friedlich­es Leben zu begin­nen. Die Kriegsszenen von der Abschlussfeier bis hin zu Magnes Kampf mit der Midgard­schlange, den er ver­liert, spiel­ten sich nur in seinem Kopf ab.

Es sind Ani­ma­tio­nen der Szenen, die er aus den Comics kan­nte. Es scheint, als habe eine kindliche, über­bor­dende Fan­tasie den Geist des her­anwach­senden jun­gen Mannes beset­zt. Und das wirft natür­lich Fra­gen auf, die das gesamte Set­ting der Serie Rag­narök betreffen.

War mehr oder weniger die kom­plette Hand­lung, die Trans­for­ma­tion der realen Welt in die Welt der Göt­ter und Riesen, nur Ein­bil­dung? War Magne tat­säch­lich Thor, oder hat Magne nur geglaubt, der Thor aus den Comics zu sein?

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Diagnose Schizophrenie

Dazu liefert ein Ereig­nis aus Staffel 1 einen entschei­den­den Hin­weis. Nach Isol­des Tod begin­nt Magne, sich in die nordis­che Mytholo­gie zu ver­tiefen. Er will Gerechtigkeit für ihren Tod, einen starken Halt in ein­er Umge­bung, die für ihn zunehmend bedrohlich erscheint.

In der realen Welt ist Gerechtigkeit Sache der Behör­den, der Staats­ge­walt. Die Polizei kann den Tod sein­er Fre­undin allerd­ings nicht aufk­lären. Da bietet die Mytholo­gie dem Her­anwach­senden einen Ausweg: Denn dort sor­gen die Göt­ter für Gerechtigkeit unter den Menschen.

Und als Gott Thor ermächtigt sich Magne selb­st, die durcheinan­der ger­atene men­schliche Ord­nung wieder­herzustellen. Und dazu gehört auch, die durch Kli­mawan­del und Umwelt­sün­den beschädigte Natur zu retten.

Magnes Wah­n­vorstel­lun­gen wer­den so mächtig, dass seine Mut­ter ihn zu ein­er psy­chi­a­trischen Unter­suchung schickt. Die Diag­nose: Schiz­o­phre­nie. Es liegt daher auf der Hand, nahezu die kom­plette Hand­lung der Serie als Kopfki­no des Pro­tag­o­nis­ten zu erklären.

Thor, der Ham­mer, sein Brud­er als Loki, Wotan Wag­n­er als Odin, die Jutuls als Riesen – leben diese Fig­uren nur in der Ein­bil­dung von Magne, ist die ganze Geschichte nichts als eine Hal­luz­i­na­tion? Auch das sieht verdächtig nach einem Trick aus.

Das Ende von Ragnarök Staffel 3 erklärt 

Nüchtern betra­chtet geht es in Rag­narök um eine typ­is­che Com­ing-of-Age-Geschichte. Der junge Held ist schw­er geschla­gen mit ein­er schwieri­gen Fam­i­liengeschichte, einem Umzug, kom­plizierten Gefühlen und der Suche nach einem Platz in dieser Welt.

Er will Klarheit und Gerechtigkeit, aber die sind nicht im Han­dum­drehen zu bekom­men. Und die lassen sich auch nicht mit Gewalt (etwa mit dem Ham­mer) her­beizwin­gen (oder -schwin­gen). Magnes Schiz­o­phre­nie ist zunächst eine sim­ple wis­senschaftliche Erk­lärung für aller­lei fan­tastis­che Ereignisse und Fig­uren in Ragnarök.

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Die Schiz­o­phre­nie des Helden ließe sich aber auch als Meta­pher für das Rin­gen um das Erwach­sen­wer­den ver­ste­hen. Magne ist ein­fach ein suchen­der, ver­wirrter junger Mann, hin- und herg­eris­sen zwis­chen kämpferischem Ide­al­is­mus, jugendlich­er Arro­ganz und kindlich­er Hilflosigkeit.

Dazu ist er geseg­net mit ein­er blühen­den Fan­tasie. Und er hat viele Fra­gen an die Welt der Erwach­se­nen, auf die er keine oder nur unzure­ichende Antworten erhält. Kein Wun­der, wenn man in dieser Phase seines Lebens auf aller­lei Ver­rück­theit­en kommt.

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Was wird aus Magne?

Magne entsorgt am Ende die Thor-Comics. Denn er hat etwas aus ihnen gel­ernt und braucht sie nun nicht mehr: Der Thor aus sein­er Kriegsvi­sion stirbt am Gift der Midgard­schlange. Damit ver­schwindet der Don­ner­gott auch aus seinem Leben.

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Magne aber entschei­det sich für das Leben. Er ver­lässt die Welt der Illu­sion und sieht, wie Isol­de ihn anlächelt, während sie ver­schwindet. Der Thor sein­er Fan­tasie ist tot, den Tod von Isol­de sieht er mit anderen Augen.

Er bleibt ihr nahe, in dem er die Nähe zu Saxa sucht, in die sich Isol­de ver­liebt hat­te. Magne scheint Frieden mit der (realen) Welt gemacht zu haben. Er hat erkan­nt, dass zum Leben auch Kom­pro­misse gehören, so wie die Eini­gung mit den Jutuls.

Er begin­nt eine Beziehung mit Signy, bleibt aber zunächst zu Hause wohnen. Obwohl es danach aussieht, als kön­nte es mit Signy ernst werden.

Szene aus der Netflix-Serie "Ragnarök"

Ende gut, alles gut: Signy (Bil­ly Bark­er) und Magne (David Stak­ston). — Bild: Chris­t­ian Geisnaes/Netflix

Und wie stehen die Chancen auf Staffel 4?

Eine vierte Staffel von Rag­narök wird es nicht geben. Das ste­ht bere­its seit Ende 2021 fest, als Net­flix grünes Licht für die dritte Staffel gab und dabei verkün­dete, dass diese Sea­son auch die let­zte der nor­wegis­chen Serie sein wird.

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Und das ist auch in Ord­nung so, denn die Serie endet ohne Cliffhang­er oder einen Haufen offen­er Fra­gen. Magne und sein Leben als junger Erwach­sen­er kön­nten eine inter­es­sante Geschichte abgeben, aber diese Sto­ry hätte nichts mehr mit Rag­narök zu tun.

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