Das Bild in dem Kinds of Kindness-Ende-erklärt-Artikel zeigt die Hauptdarstellerin Emma Stones in einer Menschenmenge.
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Kinds of Kindness: Die Enden erklärt – Was bedeuten die 3 Geschichten des Yorgos Lanthimos-Films & wer ist R.M.F.?

„Kinds of Kind­ness“ von Regis­seur Gior­gos „Yor­gos“ Lan­thi­mos erzählt gle­ich drei Geschicht­en in einem Film und lässt das Pub­likum mit vie­len Fra­gen zurück. Was verbindet die Akte? Und was bedeutet die Abkürzung R.M.F.? Wir gehen auf die Suche nach Antworten und erk­lären Dir die Enden von Kinds of Kind­ness – eine Her­aus­forderung, denn es gibt keine all­ge­me­ingültige Inter­pre­ta­tion. Aber wer weiß, vielle­icht entwick­elst Du anhand unser­er Deu­tung von Kinds of Kind­ness auch eine völ­lig neue Theorie.

Nach dem märchen­haft-schau­ri­gen „Poor Things“ (2024) wech­selt Regis­seur Lan­thi­mos mit Kinds of Kind­ness in eine bedrück­ende Welt, die stark an seine älteren Filme wie beispiel­sweise „The Lob­ster“ (2016) erin­nert. Der Film beste­ht aus drei einzel­nen Geschicht­en. Dabei wech­seln die Darstel­len­den Emi­ly „Emma“ Stone, Jesse Ple­mons und Willem Dafoe in jed­er Geschichte ihre Rollen.

Während Du in unser­er Kri­tik zu Kinds of Kind­ness unser Urteil nach­le­sen kannst, wollen wir Dir in diesem Artikel das Ende von Kinds of Kind­ness – oder bess­er gesagt: die Enden – erk­lären und die wichtig­sten Fra­gen so gut es geht beantworten.

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Achtung: In diesem Artikel erwarten Dich viele Spoil­er zur Hand­lung von Kinds of Kind­ness. Lies also nur auf eigene Gefahr weiter!

Die Geschichten von Kinds of Kindness: Was verbindet die Akte?

Die Hand­lun­gen von Kinds of Kind­ness spie­len in der­sel­ben Welt, sind jedoch nicht direkt miteinan­der verknüpft. Aber sie alle behan­deln diesel­ben The­men: der freie Wille, das Macht­ge­fälle zwis­chen Per­so­n­en und die Suche nach Zugehörigkeit.

Haupt­darsteller Jesse Ple­mons hat beim Spie­len sein­er Rollen eine eigene Inter­pre­ta­tion von dem Film entwick­elt: „Die Geschicht­en beleucht­en die Kon­struk­tio­nen, in die wir uns hinein­ver­set­zen, um uns sich­er und gebor­gen zu fühlen, auch wenn das nicht immer stimmt.“

Er führt das weit­er aus: „In der ersten Geschichte geht es um diese selt­same, fast schon Vater-Sohn-Beziehung. Die zweite Geschichte behan­delt die Sicher­heit in der Ehe und im Zuhause. Und die dritte hat mit der Sicher­heit zu tun, die der Glaube bietet. Bei eini­gen von Yor­gos’ Fig­uren hat man das Gefühl, dass sie verzweifelt ver­suchen, einan­der zu erre­ichen. Das ist unan­genehm und unbe­quem, tragisch und lustig.“

Es muss ein wichtiger Punkt unser­er Mei­n­ung unbe­d­ingt hinzuge­fügt wer­den: Der gesamte Film schafft Zweifel, ob sich die Fig­uren wirk­lich in der Real­ität aufhal­ten oder nicht vielmehr in ein­er Traumwelt. Jede Geschichte ist rät­sel­haft, hat einen unheil­vollen Höhep­unkt, der sie in einen Alb­traum ver­wan­delt, der durch das „Aufwachen“ – meist eine pos­i­tive oder kuriose Wen­dung – endet.

Was die Enden von den jew­eili­gen Geschicht­en bedeuten kön­nen, beleucht­en wir in den nach­fol­gen­den Zeilen für Dich.

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1. Akt: Das Ende von Der Tod von R.M.F. erklärt: Ein Mann und sein Boss

Robert (Jesse Ple­mons) weigert sich, dem Auf­trag seines Chefs Ray­mond (Willem Dafoe) nachzukom­men, der von ihm ver­langt, einen Mann durch einen Autoun­fall zu töten. Stattdessen wird nun Rita (Emma Stone) zur neuen Angestell­ten von Ray­mond, die den Mord vol­lziehen soll. Roberts Leben wird durch die Weigerung zur Hölle, weshalb er sich entschließt, Rita den Job wegzunehmen und den Mord vor ihr zu verüben. Nach­dem er seine Mis­sion erfüllt hat, ver­söh­nen sich Robert und sein Chef wieder.

Unsere Deu­tung: Diese Geschichte kön­nte einen Vater-Sohn-Stre­it metapho­risch darstellen und gle­ichzeit­ig eine Kri­tik an Bedin­gun­gen gesellschaftlich­er Zuge­hörigkeit in der mod­er­nen Welt üben.

Auf dem Bild des Kinds of Kindness-Ende-erklärt-Artikels trägt Jesse Plemons einen dunklen Anzug und ein violettes Hemd. Er hält einen großen, gelb umwickelten Blumenstrauß, während er nachdenklich zur Seite schaut. Die Szene spielt nachts, erkennbar an den unscharfen Lichtern und der städtischen Umgebung im Hintergrund.

Was kön­nte die Geschichte rund um Jesse Ple­mons Fig­ur bedeuten? — Bild: © 2024 Search­light Pictures

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2. Akt: Das Ende von R.M.F. fliegt erklärt: Ein Mann und seine Frau

Daniel (Jesse Ple­mons) trauert um seine Frau Liz (Emma Stone), die bei ein­er Forschung­sex­pe­di­tion ver­schollen ist. Eines Tages kehrt sie plöt­zlich nach Hause zurück und wirkt völ­lig aus­gewech­selt. Daniel erk­lärt Liz’ Vater (Willem Dafoe), dass eine frem­dar­tige Krea­tur seine Frau erset­zt hat, und befürchtet, dass sie sein Essen vergiften will.

Um sie auszutrick­sen, ver­weigert er jede weit­ere ihrer Mahlzeit­en – es sei denn, er darf ihr Fleisch essen. Als Liz beim Zubere­it­en ihres eige­nen Kör­pers stirbt, erscheint plöt­zlich eine zweite Liz an der Türe. Daniel und sie umar­men sich, direkt vor der Leiche der ange­blichen Liz, deren wahre Iden­tität ungek­lärt bleibt.

Unsere Deu­tung: Diese Geschichte kön­nte als Meta­pher eines Kampfes zweier Ehepartner:innen gele­sen wer­den, die sich auseinan­der entwick­elt haben und wieder aufeinan­der zube­we­gen wollen. Die Ent­frem­dung ist so weit fort­geschrit­ten, dass Daniel in Liz sog­ar eine bösar­tige Krea­tur sieht.

Das Bild des Kinds of Kindness-Ende erklärt-Artikel zeigt wie Emma Stone und Jesse Plemons sich umarmen

Was hat diese finale Szene zu bedeuten? — Bild: © 2024 Search­light Pictures

3. Akt: Das Ende von R.M.F. isst ein Sandwich erklärt: Eine Frau und ihre Suche

Emi­ly (Emma Stone) und Andrew (Jesse Ple­mons) sind in ein­er Sek­te, in der ein hohes Rein­heits­ge­bot gilt: Sex darf nur mit dem Anführer Omi (Willem Dafoe) prak­tiziert wer­den. Als eines Nachts Emilys Ex-Mann sie verge­waltigt, erk­lärt die Sek­te ihr Mit­glied für unrein.

Um wieder aufgenom­men zu wer­den, will sie ihrem Anführer einen beson­deren Dienst erweisen: Sie geht allein auf die Suche nach ein­er Frau, die Tote wieder­erweck­en kann. Die Auser­wählte find­et Emi­ly tat­säch­lich in der Tierärztin Ruth (Mar­garet Qual­ley). Allerd­ings gelingt es Emi­ly nicht, ihre Mis­sion zu erfüllen – sie gerät in einen Autoun­fall, bei dem die Auser­wählte zu Tode kommt.

Unsere Deu­tung: Diese Geschichte lässt sich als Para­bel auf religiöse Hingabe lesen – oder auf das langsame Versinken und das brachiale Aufwachen aus einem Leben voller Ver­schwörungs­the­o­rien.

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Auf dem Bild des Kinds of Kindness-Ende-erklärt-Artikels sieht man, wie Emma Stone und Jesse Plemons sich eindringlich angucken. Sie stehen nachts vor einem Gebäudekomplex.

Was hat die Geschichte rund um Emma Stones Fig­ur Liz wohl mit einem Sand­wich zu tun? — Bild: ©2024 Search­light Pictures.

Was bedeutet der Titel Kinds of Kindness?

Kinds of Kind­ness bedeutet über­set­zt so viel wie „Arten der Fre­undlichkeit“. Der Titel kann ein Ver­weis auf die vielfälti­gen For­men und Facetten von Fre­undlichkeit sein, die im Film gezeigt wer­den. Denn auch wenn in allen drei Akten eigene Geschicht­en erzählt wer­den, find­en sich darin fre­undliche Gesten.

Im ersten Akt will Robert für seinen Chef Ray­mond einen Mord bege­hen. Im zweit­en ver­sucht die falsche Liz fre­undlich zu Daniel zu sein. Das geht sog­ar so weit, dass sie sich ihre eige­nen Fin­ger für Daniel abschnei­det und danach noch mehr lebenswichtige Kör­perteile ent­fer­nt. Im drit­ten Akt ist die Kult-Führung so fre­undlich, ihre Mit­glieder im Tausch für ihre Frei­heit zu erleucht­en und Emi­ly ent­führt eine Tierärztin für ihren Guru. Ob das gesunde Fre­undlichkeit ist, lassen wir an dieser Stelle ein­mal so stehen …

Das sagt der Produzent dazu 

Unsere Deu­tung zum Titel passt auch zu der von Pro­duzent Ed Guiney. Guiney teilt in einem Presse-Release von Dis­ney seine Per­spek­tive auf den Film mit: „Jede Geschichte hat eine eigene Erzäh­lung, aber sie leben alle irgend­wie im sel­ben Uni­ver­sum. Es ist uns in manch­er Hin­sicht ver­traut, vor allem durch das selt­same und unge­wohnte Ver­hal­ten der Figuren.“

Und der Titel? „Es kön­nte heißen, dass die Men­schen [in Kinds of Kind­ness] auf unter­schiedliche Weise fre­undlich zueinan­der sind. Es ist ein spielerisch­er Titel […] Die Leute wer­den sich beim Ver­lassen des Kinos auf eine gute Art und Weise den Kopf kratzen“, sagt er.

Was bedeuten die Akt-Titel und die Abkürzung R.M.F.?

Zulet­zt wollen wir die offen­sichtlich­ste Fra­gen ansprechen, die im Raum ste­ht. Was hat „R.M.F.“ zu bedeuten?

Jede der Geschicht­en in Kinds of Kind­ness trägt einen selt­samen Titel.

  1. Der Tod von R.M.F.
  2. „R.M.F. fliegt“
  3. „R.M.F. isst ein Sandwich“

Gehen wir zuerst auf die Akt-Titel ein: In der ersten Geschichte mit dem Titel „Tod“ stirbt tat­säch­lich ein Mann, in der zweit­en wird Liz mit einem Helikopter nach Hause geflo­gen und am Ende des drit­ten isst eine Per­son ein Sand­wich. Die Titel sagen also jew­eils etwas über den Inhalt des Akts aus. Ob das nun zur Haupthand­lung gehört, oder nicht.

Ist R.M.F. dann vielle­icht eine Anspielung auf die Fig­ur-Namen? Viele davon begin­nen mit R (Rita, Robert, Ray­mond). Aber wo bleibt dann M und F? Und da kom­men wir zu der für uns logis­chsten Lösung, die sich durch einen Blick auf die Beset­zungsliste der Online-Film­daten­bank IMDB bestätigt. Dort taucht ein gewiss­er Yor­gos Ste­fanakos unter dem Namen R.M.F. auf.

Unsere Deu­tung: R.M.F. ist die Per­son, die in allen drei Geschicht­en vorkommt und somit für eine Kon­stante sorgt. Wird er im ersten Akt ermordet? Fliegt er Liz mit dem Helikopter aus? Und ist er der Herr, der ein Sand­wich isst? Alles deutet darauf hin, denn als der hun­grige Herr sich einen Klecks Ketchup vom Hemd wis­cht, sieht man ganz deut­lich, dass sein Name darauf gestickt ist: R.M.F.

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