Di Caprio und Gladstone sitzen nebeneinander
© Paramount, Apple TV+
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Killers of the Flower Moon | Filmkritik: Ein 3 Stunden-Epos, das Eindruck hinterlässt

Mit „Killers of the Flower Moon“ bringt Kult-Regis­seur Mar­tin Scors­ese seinen 28. Film auf die Lein­wand. Der His­to­rien­film zeigt eines der dunkel­sten Kapi­tel der amerikanis­chen Geschichte: Die Osage-Morde. In unser­er Kri­tik zu Killers of the Flower Moon erfährst Du, ob das Dra­ma mit Leonar­do DiCaprio und Robert De Niro überzeugt.

Ameri­ka, 1920er: Die Osage-Ureinwohner:innen ent­deck­en auf ihrem Land Ölvorkom­men und erlan­gen dadurch großen Reich­tum. Ein Dorn im Auge der weißen Siedler:innen, die nun pla­nen, mit allen Mit­teln an das Geld zu gelan­gen. Killers of the Flower Moon basiert auf dem Roman des Jour­nal­is­ten David Grann und erzählt in sein­er extrem lan­gen Laufzeit von 206 Minuten eine Geschichte von Täter:innen und Opfern, von Kalt­blütigkeit, Manip­u­la­tion und dem Kampf um Gerechtigkeit.

Wir haben Killers of the Flower Moon vor dem Kinos­tart am 19. Okto­ber 2023 für Dich gese­hen und ver­rat­en Dir in der Filmkri­tik, ob Hand­lung, Umset­zung und Beset­zung überzeugen.

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Die Handlung von Killers of the Flower Moon: Ein blutiger Plan

Vom Ersten Weltkrieg geze­ich­net, reist Ernest Burkhart (Leonar­do DiCaprio) nach Okla­homa, um bei seinem Onkel William Hale (Robert De Niro) Arbeit zu find­en. Der ist als mächtiger Farmbe­sitzer tief in der Gesellschaft ver­net­zt und erzählt ihm vom schwarzen Gold. So wird das Öl genan­nt, mit dem die hiesi­gen Osage-Ureinwohner:innen zu Wohl­stand und Reich­tum gekom­men sind.

Williams kalt­blütiger Plan: In die Osage-Fam­i­lien zu heirat­en, um so an das Geld zu kom­men. Dabei wird auch Mord in Betra­cht gezo­gen. Als Ernest auf die reiche Osage Mol­lie (Lily Glad­stone) trifft, ver­liebt er sich – und Williams Plan scheint Früchte zu tragen.

Der Kern von Killers of the Flower Moon: Mörder und Liebende 

Killers of the Flower Moon ist ein his­torisches Dra­ma, das genau­so gut auch in das Genre Kri­mi passt. Allerd­ings wird die Geschichte aus der Sicht der Täter:innen beschrieben. Schnell wird klar: Mord und Liebe liegen nach beieinander.

Im Mit­telpunkt von Killers of the Flower Moon ste­ht die Beziehung zwis­chen Ernest und Mol­lie, wie sie sich lieben, die Kul­tur des anderen ken­nen­ler­nen und sich vor­ma­chen, dass sie nicht wüssten, was für ein tödlich­es Spiel hier gespielt wird. Genau­so wer­den wir Zeuge von Ernests Entwick­lung. Ein­er sehr dun­klen, denn er ergreift für den Plan seines Onkels immer bru­talere Methoden.

Di Caprio hilft Lily aus dem Auto heraus

Ernest (Leonar­do DiCaprio) ist in eine verzwick­te Liebes­beziehung mit Mol­lie (Lily Glad­stone) ver­wick­elt. — Bild: Para­mount, Apple TV+

Neben ein­er sich entwick­el­nden Liebesgeschichte wer­fen Morde große Schat­ten auf die Sto­ry. Immer wieder ster­ben Ange­hörige der Osage. Dahin­ter steckt ein mech­a­nis­ches Fließband aus Absprache und Aus­führung. Du weißt, was passieren wird und Du kannst nur – wehr­los wie die Osage – dabei zuse­hen und nichts dage­gen tun. Wir war­nen Dich: Der Film ist sehr deprim­ierend und das pech­schwarze Gewit­ter klärt sich erst spät auf – und dann nicht unbe­d­ingt endgültig.

Die schauspielerische Performance ist on point

All­ge­mein liefert die ineinan­der­fließende Dop­pel­gesichtigkeit aller Charak­tere (ins­beson­dere von DiCaprio, Glad­stone und De Niro) ein großar­tiges und emo­tionales Feuer­w­erk. Die Fig­uren hin­ter­lassen große Spuren mit dem, was sie sagen und was sie tun – mit ein­er enor­men Band­bre­ite zwis­chen absoluter Güte und absoluter Grausamkeit. Und selb­st ihr Schweigen hat eine enorme Aus­sagekraft. Es ist beein­druck­end und nieder­schmetternd zu beobacht­en, wie sich die Charak­tere in dieser ver­lo­ge­nen und mask­ierten Hölle verwandeln.

De Niro sitzt im Auto und Di Caprio sieht ihn an

Entlädt sich auch die Span­nung zwis­chen Onkel William (links) und seinem Nef­fen Ernest (rechts)? — Bild: Para­mount, Apple TV+

Ein Epos mit allen Facetten und Details

Mar­tin Scors­ese nimmt sich viel Zeit, um seine Geschichte vom Anfang bis zum Ende zu erzählen. Daher wirkt Killers of the Moon Flower sehr viel­seit­ig und bre­it aufge­baut – der Film ist eben nicht bloß ein ras­an­ter Kri­mi, der sich nur auf die Morde und ihre Aufk­lärung konzen­tri­ert. In die Hand­lung ist auch der his­torische Ein­blick in die Kul­tur der Osage und die Geschichte ein­er Gesellschaft mit vie­len einzel­nen Schick­salen verwoben.

Diese Fülle an Szenen kann zu manch­er Zeit etwas lan­gat­mige Züge annehmen, zumal nicht immer ersichtlich ist, worauf der Film nun genau hin­s­teuert. Unklar ist auch lange, ob und wie viele Höhep­unk­te noch fol­gen. Ger­ade das Ende entwick­elt sich sehr langsam und beste­ht aus mehreren Stufen. Ein paar Minuten weniger hät­ten es vielle­icht auch getan.

Die Familie von Mollie sitzt auf dem Boden

Die Osage-Morde fan­den von den 1910er- bis 1930er-Jahren statt. — Bild: Para­mount, Apple TV+

Eine künstlerische Doku

Killers of the Moon Flower arrang­iert eine beein­druck­ende Reise in die bru­tal­en und staubi­gen 1920er. Eben kein scharf geschnit­ten­er Quentin Taran­ti­no, son­dern eine fast schon kün­st­lerische Doku über ein bish­er nie erzähltes Kapi­tel der amerikanis­chen Historie.

Wir empfehlen Dir: Nimm Dir die Zeit und beobachte die Entwick­lun­gen der Fig­uren, lebe in Okla­homa, sei dabei, wie eine Ehe durch Glück und Kum­mer steuert und wie ein skru­pel­los­es Mon­ster den Strick immer weit­er zuzieht, auch den um seinen eige­nen Hals.

Killers of the Flower Moon in der Kritik: Unser Fazit zum neuen Martin Scorsese-Film

Große Geschicht­en brauchen viel Zeit und Bildge­walt, düstere Geschicht­en vor allem den Mut, in tiefe Abgründe vorzu­drin­gen und dort zu ver­weilen, auch wenn es unan­genehm ist. Hin­se­hen statt wegse­hen, erin­nern statt vergessen: Wir sind ergrif­f­en und kön­nen die schaus­pielerische Leis­tung der drei Protagonist:innen gar nicht genug loben. Killers of the Flower Moon ist allerd­ings kein Film für einen Abend, son­dern eher für einen Tag. Einen reg­ner­ischen, aber prägenden.

Killers of the Flower Moon strea­men: Wer zeigt den neuen DiCaprio-Film?

Killers of the Flower Moon

Genre: His­torisches Drama
Bun­desstart: 19. Okto­ber 2023
Laufzeit: 206 Minuten
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Mar­tin Scorsese
Drehbuch: Eric Roth, Mar­tin Scorsese

Wirst Du Dir den Film anse­hen? Ver­rate es uns gerne in den Kommentaren!

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