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Joy Ride – The Trip | Filmkritik: Ein vulgärer Mädelstrip durch China
Vier Frauen begeben sich in „Joy Ride – The Trip“ auf eine verrückte Reise quer durch China und lassen dabei keinen vulgären Witz aus. Ob der Film Deine Lachmuskeln beansprucht oder eher für Augenverdrehen sorgt, verraten wir Dir in unserer Filmkritik zu Joy Ride – The Trip.
Audrey (Ashley Park) muss nach Peking reisen, um dort einen Vertrag für ihre Kanzlei unter Dach und Fach zu bringen. Leider spricht sie kaum Mandarin und setzt so bei ihrer Geschäftsreise auf ihre beste Freundin Lolo (Sherry Cola). Lolo hat es aber nicht so mit Regeln und ist auch nicht auf den Mund gefallen. Für Audrey kommt es noch dicker, denn ihr zukünftiger Geschäftspartner Chao (Ronny Chieng) besteht darauf, vor Vertragsabschluss ihre Familie kennenzulernen. Offenbar eine chinesische Business-Tradition. Allerdings wurde Audrey adoptiert und hat zu ihrer leiblichen Mutter in China keinen Kontakt. Als wäre das schon nicht stressig genug, hat die junge Anwältin plötzlich noch Lolos Cousine Deadeye (Sabrina Wu) und ihre Unifreundin Kat (Stephanie Hsu) im Schlepptau. Gemeinsam begibt sich die bunt zusammengewürfelte Gruppe auf einen wilden Roadtrip auf der Suche nach Audreys Mutter.
Joy Ride – The Trip: Tiefe Griffe in die Altherren-Witzekiste
Joy Ride – The Trip solltest Du nicht mit dem Thriller „Joy Ride – Spritztour“ aus dem Jahr 2001 verwechseln. Die beiden Filme haben nämlich bis auf den Namen nichts miteinander gemein. In der Komödie ist der Trip eine Gute-Laune-Reise mit „Hangover“-Anklängen und äußerst plattem Humor.
Vier bunt zusammengewürfelte Frauen treffen dabei aufeinander, die unterschiedlicher und leider klischeehafter nicht sein könnten: Audrey als Dreh- und Angelpunkt der Story, die aufgrund ihrer amerikanischen Adoptiveltern mehr Bezug zum US-Lebensstil hat als zu ihren eigentlichen Wurzeln. Ihre durchgeknallte beste Freundin Lolo hingegen, hält zwar an ihrer chinesischen Abstammung fest, aber führt in den USA ein wildes Leben und lebt ihre kreative Ader in Form von vulgären Skulpturen und Malereien aus. Übrigens haben wir uns gerade bei dieser Thematik doch über die Freigabe ab zwölf Jahren gewundert, denn vor allem Lolo haut einen anzüglichen Witz nach dem anderen raus. Der Streifen besteht quasi nur aus sexuell angedeuteten Sprüchen und Witzen.
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Plattitüden am laufenden Band
Schließlich gesellen sich noch Audreys Studienfreundin Kat, die in China als Schauspielerin bekannt ist, und Lolos Cousine Deadeye hinzu. Kat macht ihrem Verlobten Clarence (Desmond Chiam) etwas vor, in dem sie die biedere Jungfrau mimt, während Deadeye den klassischen Nerd abgibt. So besteht die Reisegruppe aus so ziemlich jedem Film-Klischee, was Du Dir so vorstellen kannst.
Genauso klischeehaft ist leider auch die Story, die eigentlich nur als Grundlage für scheinlustige Szenen à la Hangover dient. Zum Beispiel dann, wenn die vier mit dem Zug ins ländliche China reisen und während ihrer Fahrt auf eine amerikanische Touristin treffen. Die Neue transportiert Drogen und zieht die Reisegruppe in eine ziemlich groteske Situation, voll von Plattitüden. Wir wollen nicht zu viel verraten, daher hier nur das Stichwort „speziell“ abgepacktes Kokain. Solch einfallslosen Szenen sind für uns nur wenig unterhaltsam. Anders als andere Comedy-Werke dieser Art ist Joy Ride – The Trip unkreativ und hat uns nur wenig mit seinem Humor abholen können. So hätten wir auch von einem weiblichen Hauptcast schon ein bisschen mehr erwartet als nur peinliche Witze.
So viel verschenktes Cast-Potenzial
Beim Abspann wissen wir dann auch, woher die Fixierung auf diesen eher vulgären Humor kommt: Seth Rogen hatte als Produzent bei Joy Ride – The Trip seine Finger im Spiel. Klappen solche anzüglichen Szenen noch in „Superbad“ oder „Sausage Party“ halbwegs, drängt sich die Frage auf, warum „Joy Ride – The Trip”, dass unserer Meinung nach größeres Potenzial gehabt hätte, stärker auf vulgäre Komödie setzt, anstatt zumindest ein wenig mehr auf durchdachten Humor zu setzen. Da reißen es auch nicht talentierte Darsteller:innen wie Stephanie Hsu raus, die in der Vergangenheit in anderen Produktionen wie „Everything Everywhere All At Once“ geglänzt haben. Gerade von ihr und Sherry Cola hätten wir mehr erwartet, aber durch ihre klischeehaften Rollen war Kreativität in ihrem Spiel wohl nicht möglich. Schade, denn der Cast klang vielversprechend und weckte die Hoffnung auf einen ebenfalls vielversprechenden Film.
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Joy Ride – The Trip in der Kritik: Unser Fazit
Warum die Drehbuchautorinnen Cherry Chevapravatdumrong und Teresa Hsiao sowie die Regisseurin Adele Lim daraufgesetzt haben, 2023 ein noch vulgäreres Hangover nur mit Frauen umzusetzen, bleibt uns schleierhaft. Joy Ride – The Trip ist leider nicht viel mehr als ein anzügliches Witzefeuerwerk, was die Chance verspielt, einen eigentlich brillanten Cast in eine sehenswerte Komödie zu packen. Sehr schade.
Genre: | Komödie |
Bundesstart: | 24. August 2023 |
Laufzeit: | 95 Minuten |
FSK: | Ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Adele Lim |
Drehbuch: | Cherry Chevapravatdumrong, Teresa Hsiao |
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