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Japanische Filme: Die besten Streifen aus Nippon
Die japanische Filmindustrie ist so emsig wie erfolgreich. In dieser Liste stellen wir Dir alte und neue Klassiker vor, wobei wir uns auf Realfilme beschränken. Einen Link zur Liste unserer Top-Animes findest Du ganz unten.
„Shin Godzilla” (シン・ゴジラ, Shin Gojira)
Seit seinem ersten Auftritt in „Godzilla” im Jahre 1954 ist das mutierte Monster ein fester Bestandteil der japanischen Filmkultur. Godzilla verkörpert Naturkatastrophen und menschliches Versagen gleichermaßen: Geschaffen durch Atomwaffentests, wütet das Wesen durch japanische Großstädte als fleischgewordenes Erdbeben und Zorn der Natur, dessen vernichtendem Feuerstrahl selbst Panzer nichts entgegenzusetzen haben.
2016 erschien mit „Shin Godzilla” der jüngste Vertreter der Filmreihe aus Japan. Anders als der US-Streifen „Godzilla” von 2014 macht das „Shin” – das japanische Wort für „neu” – im Namen unmissverständlich klar, dass es sich nicht um einen lauen Aufguss handelt. Zwar wird auch hier Tokyo in Schutt und Asche gelegt, der Film dient aber auch als Kommentar zu jüngeren Ereignissen und thematisiert beispielsweise politisches Zögern angesichts zeitkritischer Katastrophen. „Neon Genesis Evangelion”-Regisseur Hideaki Anno inszeniert das Werk dabei mit humoristischen Untertönen. Für uns einer der besten japanischen Filme der jüngeren Zeit.
Video: Youtube / Scifi Japan
„Die Steuerfahnderin” (マルサの女, Marusa no onna)
Jūzō Itamis Krimi-Komödie könnten wir uns immer wieder anschauen: Der Film erzählt die Geschichte der Steuerfahnderin Ryōko Itakura, die aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen in eine neue Abteilung versetzt wird, um einen dicken Fisch zu fangen. Bald bemerkt sie, dass sich bei einem solchen Fulltime-Job Berufliches und Privates schnell zu vermischen drohen.
Die Hauptrolle spielt Nobuko Miyamoto, Itamis Ehefrau, die schon für „Tampopo” mit ihrem Mann zusammenarbeitete. Apropos: „Tampopo” ist ebenso empfehlenswert wie „Die Steuerfahnderin schlägt wieder zu”. Witzig, mitreißend, rührend – Itamis Filme gehören zum Besten, was Nippon zu bieten hat. Der Clou: „Die Steuerfahnderin” steht legal auf Youtube zum Streamen bereit.
Video: Youtube / Fetz - Komödien
„Die sieben Samurai” (七人の侍, Shichinin no samurai)
Akira Kurosawa ist der wohl bekannteste japanische Regisseur. Zu seinen Werken zählen viele der international einflussreichsten japanischen Filme. Die Wahl von „Die sieben Samurai” ist daher eher stellvertretend, denn „Ran” und „Rashomon” sind nicht minder sehenswert, auch heute noch.
Zur Story: Ein Dorf ist es leid, von Banditen heimgesucht zu werden. Die Gemeinschaft heuert kurzerhand einige herrenlose Samurai an, um die Bedrohung ein für alle Mal zu beseitigen. Die Helfer stoßen jedoch nicht nur auf Wohlwollen. Um die Banditen in die Flucht zu schlagen, bedarf es zudem mehr als nur einer Handvoll ausgebildeter Kämpfer. Falls Dir das seltsam bekannt vorkommt: Die Story diente auch als Inspiration für den Western-Klassiker „Die glorreichen Sieben” von 1960.
Video: Youtube / filmkunstgrafik
„Samurai Fiction” (SF: Episode One)
Ein Film wie ein Musikvideo. Kein Wunder, denn Regisseur Hiroyuki Nakano gründete Japans erste Firma für Musikvideos. Optisch vermittelt „Samurai Fiction” dementsprechend einen ganz bestimmten Stil: Der Film ist größtenteils schwarz-weiß, nur ab und an kommt ein Rotfilter zum Einsatz. Für die akustische Untermalung sorgt Rockstar Tomoyasu Hotei, dessen Gitarrenspiel das teils actionreiche Geschehen anachronistisch, aber treffend begleitet.
Die Story dreht sich um drei Freunde, die ein gestohlenes Schwert zurückholen wollen, das der fiese Kazamatsuri an sich gerissen hat – übrigens auch gespielt von Hotei. „Samurai Fiction” ist eine so witzige wie stylishe Hommage an alte Samurai-Filme, die auch 20 Jahre nach ihrem Erscheinen so sehenswert ist wie am ersten Tag.
Video: Youtube / Moviepilot Trailer
„Die Reise nach Tokyo” (東京物語, Tōkyō monogatari)
„Die Reise nach Tokyo” darf einfach in keiner Bestenliste mit japanischen Filmen fehlen. Wenn Du Popcornkino für einen entspannten Abend mit dem Partner suchst, wirst Du hier allerdings nicht fündig. Der Film von Regielegende Yasujirō Ozu erzählt die Geschichte eines alten Ehepaars, Shūkichi und Tomi Hirayama, das seine Kinder in Tokyo besucht. Der Nachwuchs steht schon mitten im Leben, Japans Wirtschaft boomt – und für die Besucher bleibt kaum Zeit. Die scheidende Generation fühlt sich in der schnelllebigen Metropole nicht wohl und reist wieder ab. Dann wird Tomi krank.
Das vielschichtige Werk um Generationenkonflikt, Familie und kulturellen Umschwung gilt nicht nur als einer der besten Filme Japans, sondern der ganzen Welt. Falls Du Dich ein bisschen für Filmgeschichte interessierst und ein langsames Erzähltempo kein Problem ist, sei Dir „Die Reise nach Tokyo” wärmstens ans Herz gelegt.
Video: Youtube / Madman Films
Hier findest Du unsere Liste der zehn besten Animes. Noch mehr japanische Filme streamst Du mit GigaTV.
Welche Filme aus Japan zählen zu Deinen Favoriten? Verrate es uns in den Kommentaren.