Marion Cotillard und Leonardo Dicaprio in "Inception"
© picture alliance / Mary Evans/AF Archive/Warner Bro | AF Archive
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Inception: Das Ende des Christopher-Nolan-Thrillers erklärt

Fällt der Kreisel oder nicht, ist alles nur ein Traum oder doch Real­ität? Diese Fra­gen zu Christo­pher Nolans Sci-Fi-Thriller „Incep­tion” beschäfti­gen Fans bis heute. Der Regis­seur hat Antworten dazu – aber ob die zufrieden­stel­lend sind? Wir erk­lären das Ende von Inception.

Was passiert am Ende von Inception?

Ein Kreisel hil­ft Cobb dabei, her­auszufind­en, ob er sich noch in einem Traum befind­et oder wieder in der Real­ität: Wenn sich der Kreisel immer weit­er dreht, weiß Cobb, dass er noch träumt. Fällt er dage­gen um, ist Cobb wach. Am Ende von Incep­tion ist dieses kleine Spielzeug der wichtig­ste Gegenstand.

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In den let­zten Szenen des Films wachen der Pro­tag­o­nist und sein Auf­tragge­ber Saito in einem Flugzeug auf. Saito hat­te Cobb ver­sprochen, ihm die Rück­kehr zu seinen Kindern zu ermöglichen, wenn er einen Coup erledigt. Nach der Lan­dung kommt Cobb ohne Prob­leme durch die Kon­trollen am Flughafen und wird nicht verhaftet.

Er fährt nach Hause und dreht seinen Kreisel. Das Spielzeug dreht und dreht sich – aber Cobb schaut irgend­wann nicht mehr hin, weil er sich seinen Kindern zuwen­det. Er schenkt dem Kreisel also keine Aufmerk­samkeit mehr. Dann wird das Bild aus­ge­blendet und Incep­tion ist zu Ende. Es bleibt offen, ob der Kreisel fällt und Cobb seine Kinder in der Real­ität wiederge­se­hen hat, oder ob er doch noch in einem Traum fest­steckt, aus dem er nicht erwachen kann.

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Das Ende von Inception: Beginnt der Kreisel zu wackeln?

Der Thriller macht es dem Pub­likum schw­er, zu entschei­den, auf welch­er Bewusst­sein­sebene sich Cobb befind­et. Von dem Moment an, als er im Flugzeug erwacht, sind keine Dialoge mehr zu hören. Es gibt keine konkreten Hin­weise darauf, ob Cobb und sein Team den Job erfol­gre­ich abgeschlossen haben und alle in die Real­ität zurück­gekehrt sind. Sind Cobbs Fam­i­lie, die Leute am Flughafen, Saito und alle andere nur Pro­jek­tio­nen in einem Traum?

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Weit­ere Fra­gen bleiben offen: Ist Saito wirk­lich mächtig genug, um Cobb mit einem einzi­gen Anruf zu reha­bil­i­tieren? Wieso wird Cobb am Flughafen von seinem Schwiegervater abge­holt? Ob Cobb sich vom Flugzeug aus mit ihm verabre­det hat oder ob Saito auch ihn anrief, ist unklar. Doch auch Antworten auf diese Fra­gen bieten keine konkreten Anhalt­spunk­te dafür, ob Incep­tion in ein­er Traumwelt oder in der Real­ität endet. Alles ist im Rah­men des Möglichen.

Den einzi­gen echt­en Hin­weis kön­nte der Kreisel liefern: In den let­zten Sekun­den begin­nt er leicht zu schwanken. Das hat­te er in den vorheri­gen Szenen des Films nie getan, wenn Cobb träumte. Fällt er also gle­ich um und beweist damit, dass Cobb wach ist? Nur vom Kip­peln des Spielzeugs kön­nen wir darauf nicht schließen. Denn das heißt noch lange nicht, dass er wirk­lich umfällt.

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Die letzte Szene von Inception: Warum sie vielleicht die Realität zeigt

Michael Caine, der Cobbs Schwiegervater spielt, hat sich zum offe­nen Ende von Incep­tion geäußert – und was er sagt, ist höch­stin­ter­es­sant. Bei ein­er Son­der­auf­führung des Films in Lon­don erk­lärte er laut Games­Radar+: Als er das Drehbuch gele­sen habe, sei er ver­wirrt gewe­sen. Er habe nicht ver­standen, welche Szenen die Real­ität zeigen und welche einen Traum. Christo­pher Nolan habe ihm gesagt: „Wenn du in der Szene bist, ist sie real.”

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Tat­säch­lich taucht Michael Caine in den let­zten Momenten des Films auf: Sein Charak­ter öffnet die Tür, damit die Kinder hereinkom­men kön­nen und Cobb sie umar­men kann. Dem­nach muss es sich am Ende um die Real­ität han­deln. Es sei denn, Nolans Erläuterung war eher metapho­risch gemeint …

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Das Ende von Inception: Christopher Nolans Erklärung

Immer wieder wird Christo­pher Nolan auf das Ende von Incep­tion ange­sprochen – und das bis heute. Der Regis­seur hat tat­säch­lich Antworten parat. Allerd­ings sind sie wahrschein­lich nicht das, was die meis­ten Film­fans erwarten würden.

In einem bei Cin­emablend zitierten Pod­cast sagte Nolan 2023, dass Cobb sich am Ende nicht mehr dafür inter­essiert, ob er träumt oder nicht. Denn das Ergeb­nis sei jew­eils das gle­iche: Der Held ist mit seinen Kindern vere­int, ganz egal, in welchem Bewusst­sein­szu­s­tand er sich befind­et. Was mit dem Kreisel passiert, spielt also let­ztlich keine Rolle.

Bei ein­er vorheri­gen Rede hat­te Nolan zudem erk­lärt: „Cobb ist bei seinen Kindern, er ist in sein­er eige­nen sub­jek­tiv­en Real­ität”, berichtet der Hol­ly­wood Reporter. „Es ist ihm egal, und das ist das State­ment: Vielle­icht sind alle Ebe­nen der Real­ität gleichberechtigt.”

Im Inter­view mit Wired äußerte sich der Regis­seur ähn­lich: Das Ende von Incep­tion sei ein opti­mistis­ches. „Natür­lich gibt es eine nihilis­tis­che Per­spek­tive für das Ende. Aber gle­ichzeit­ig hat Cobb eine Entwick­lung durchgemacht und ist bei seinen Kindern. Die Vieldeutigkeit hier ist nicht emo­tion­al, son­dern für das Pub­likum intellek­tuell.” Der Grund: Das Pub­likum will eine Antwort haben.

Joseph Gordon-Levitt in "Inception".

Das Ende von Incep­tion beschäftigt die Fans bis heute. — Bild: pic­ture alliance / Mary Evans/AF Archive/Warner Bro | AF Archive

Am Ende des Films ist es also gar nicht so wichtig, ob Cobb noch träumt oder nicht. Viel entschei­den­der ist, dass sich der Charak­ter verän­dert hat. Er war die ganze Zeit besessen davon zu wis­sen, was real ist und was ein Traum. Doch am Schluss akzep­tiert er, dass das, was ihn glück­lich macht, die Real­ität ist.

Christo­pher Nolans ver­schachteltes Meis­ter­w­erk Incep­tion kam 2010 in die Kinos. Leonar­do DiCaprio mimt darin den Meis­ter­dieb Dom Cobb, der eine beson­dere Fähigkeit entwick­elt hat: Mith­il­fe mod­ern­er Tech­nolo­gie kann er in die Träume und das Unter­be­wusst­sein von Men­schen ein­steigen – und dort Ideen platzieren. Cobb nimmt einen let­zten, kom­plizierten Auf­trag an. Nur der bietet ihm die Chance, seine Kinder wiederzuse­hen. Auf mehreren Ebe­nen eines Traums müssen der Held und sein Team nun eine kom­plexe Mis­sion erfüllen.

Neben DiCaprio spie­len in dem Film Tom Hardy, Elliot Page, Cil­lian Mur­phy, Joseph Gor­don-Levitt, Michael Caine und Ken Watan­abe mit. Nolan hat­te nicht nur Regie geführt, son­dern eben­falls das Drehbuch geschrieben. Vier Oscars heim­ste der Block­buster ein, unter anderem für seine visuellen Effekte.

Doch was das Pub­likum seit dem Kinos­tart umtreibt, ist das Ende von Incep­tion – sie wün­schen sich eine Erk­lärung. Das ist typ­isch für den Regis­seur: Fra­gen bleiben zum Beispiel auch bei „Inter­stel­lar” und „Pres­tige” offen.

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