Phil Spector beim Gerichtsverfahren im Jahr 2007
© picture-alliance/ dpa | epa Gabriel Bouys / Pool
From
Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Homicide: Los Angeles – die wahren Geschichten hinter der Netflix-Doku

In ein­er neuen True-Crime-Doku zeigt Net­flix L.A. von sein­er dunkel­sten Seite. Wir erzählen Dir die wahre Geschichte hin­ter „Homi­cide: Los Ange­les” – und damit rund um Lana Clark­son, Mick­ey Thomp­son, Tere­sa Broudreaux, Gavin Smith und Jana Carpenter-Koklich.

Die Net­flix-Serie Homi­cide: Los Ange­les erzählt die wahre Geschichte hin­ter eini­gen der blutig­sten und ver­störend­sten Ver­brechen, die die „Stadt der Engel” je erlebt hat. Durch Gespräche mit Beteiligten zeich­net Net­flix die Tat­en nach und macht ihre Auswirkun­gen auf die Men­schen der Stadt deut­lich. Die fün­fteilige Doku wid­met sich dabei pro Episode jew­eils einem Fall. Hier find­est Du alles zu den jew­eili­gen Hintergründen.

Homicide: Los Angeles – der Mord an Lana Clarkson

Direkt die erste Folge der Serie beleuchtet die Hin­ter­gründe eines der größten Skan­dale der Stadt und der gesamten Musikin­dus­trie. Die wahre Geschichte von Phil Spec­tor, die in Homi­cide: Los Ange­les nacherzählt wird, machte näm­lich weltweit Schlagzeilen. 

Spec­tor war ein­er der erfol­gre­ich­sten Musikpro­duzen­ten der 60er- und 70er-Jahre, der unter anderem für die Right­eous Broth­ers, Ike und Tina Turn­er, The Ramones und nicht zulet­zt die Bea­t­les pro­duzierte und dabei das Sound­de­sign im Stu­dio rev­o­lu­tion­iert hatte. 

Am 3. Feb­ru­ar 2003 wurde die Polizei dann zu seinem Anwe­sen in Alham­bra gerufen. Dort fand sie die Leiche der 40-jähri­gen Schaus­pielerin Lana Clark­son, die durch einen Schuss in den Mund getötet wor­den war. 

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Zwar sprach Phil Spec­tor von einem „verse­hentlichen Selb­st­mord”. Ein Chauf­feur, der den Schuss gehört hat­te, zitierte ihn aber mit den Worten „I think I just shot her”. Spec­tor wurde daraufhin festgenom­men und nach einem gescheit­erten Prozess in ein­er Fol­gev­er­hand­lung schuldig gesprochen. Nach­dem fünf Frauen aus­ge­sagt hat­ten, dass er sie mit ein­er Waffe bedro­ht habe, wurde das Straf­maß auf 19 Jahre wegen Totschlags fest­gelegt. 2021 starb der ehe­ma­lige Musikpro­duzent an den Fol­gen ein­er Covid-Erkrankung. 

Die wahre Geschichte hinter dem Fall Mickey Thompson

In der zweit­en Episode ste­ht ein promi­nentes Mor­dopfer im Fokus. Am 16. März 1988 wur­den der ehe­ma­lige Ren­n­fahrer Mick­ey Thomp­son und seine Frau Trudy in der Ein­fahrt zu ihrem Haus in Brad­bury erschossen. Zwar gab es Phan­tom­bilder der bei­den mut­maßlichen Schützen, die mit Fahrrädern zu dem Haus gefahren waren. Doch trotz ein­er Beloh­nung von ein­er Mil­lion US-Dol­lar kon­nten die Täter bis heute nicht iden­ti­fiziert wer­den. 

Da die Mörder die Wert­sachen der bei­den Opfer nicht angerührt hat­ten, ging die Polizei schnell von einem anderen Motiv als Raub aus. Schließlich rück­te Thomp­sons früher­er Geschäftspart­ner Michael Good­win in den Fokus der Ermittler:innen. Dieser schuldete dem ehe­ma­li­gen Ren­n­fahrer 768.000 Dol­lar und hat­te vor Zeu­gen angekündigt, Thomp­son töten zu wollen. 

Der Hauptverdächtige kon­nte zunächst nicht belangt wer­den – und flüchtete dann mit sein­er Frau aus dem Land. Nach sein­er Rück­kehr wurde er dann 2001 erst­mals und 2004 zum zweit­en Mal angeklagt und schließlich 2007 zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Eine fik­tion­al­isierte Ver­sion der Geschichte war bere­its Inhalt ein­er Folge von „CSI”. Auf Net­flix wer­den nun die Hin­ter­gründe der Ermor­dung von Trudy und Mick­ey Thomp­son in Homi­cide: Los Ange­les rekon­stru­iert. 

Homicide: Los Angeles – der Cold Case Teresa Broudreaux 

Um einen beson­ders tragis­chen Fall geht es auch in der drit­ten Folge von Homi­cide: Los Ange­les. Tere­sa Broudreaux war eine schwan­gere 20-jährige Frau, deren Leiche am Mor­gen des 4. März 1980 an der Küste von Mala­ga Cove Beach nahe der Stadt Palos Verdes Estates gefun­den wurde. Ein erster Verdächtiger war schnell mit ihrem Ehe­mann Ron­nie Fematt gefun­den, mit dem sich die junge Mut­ter vor ihrem Mord gestrit­ten hat­te. Ermit­tler befragten Fematt zwar, kon­nten ihm die Tat allerd­ings nicht nach­weisen. 

Der Fall wurde im Laufe der Jahre zu den Akten gelegt und als „Cold Case” klas­si­fiziert. Erst 2013 gelang dann der uner­wartete Durch­bruch: Spezialist:innen kon­nten neue DNS isolieren und diese mit ihrer Daten­bank abgle­ichen. Die Suche ergab einen Tre­f­fer. Nach weit­eren Ermit­tlun­gen und Befra­gun­gen kon­nte das LAPD am 28. Sep­tem­ber 2017 schließlich den 65-jähri­gen Robert Yniguez ver­haften. 

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Dieser war bere­its zweimal zuvor wegen Fällen von sex­u­al­isiert­er Gewalt in Gewahrsam genom­men und in einem Fall 1982 zu zwölf Jahren Gefäng­nis verurteilt wor­den, von denen er acht ver­büßte. Nach sein­er Ent­las­sung hat­te er geheiratet, eine Fam­i­lie gegrün­det und jahre­lang unbescholten als Bauar­beit­er gear­beit­et, ehe er nach 37 lan­gen Jahren endlich für die Ermor­dung von Tere­sa Broudreaux zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den konnte. 

2019 verurteilte ihn ein Gericht zu 15 Jahren Haft.  Aktuell ist Robert Yniguez in der Richard J. Dono­van Cor­rec­tion­al Facil­i­ty in San Diego inhaftiert. Im Juli 2026 kön­nte er auf Bewährung ent­lassen werden.

Der Mord an Gavin Smith 

Gavin Smith war ein ehe­ma­liger Bas­ket­ball­spiel­er und später­er Fernseh­pro­duzent aus Los Ange­les, der am 2. Mai 2012 als ver­misst gemeldet wurde. Smith hat­te wegen Ehep­rob­le­men die Nacht bei ein­er Fre­undin ver­brin­gen wollen, deren Woh­nung aber nachts noch ein­mal ver­lassen. Als er am näch­sten Mor­gen seinen Sohn nicht zur Schule abholte, wandte sich seine Fam­i­lie an die Polizei. 

Zwei Jahre später wurde er schließlich für tot erk­lärt, bevor Wan­der­er seine Leiche am 26. Okto­ber 2014 in Palm­dale fan­den. Das LACSD leit­ete eine Mor­der­mit­tlung ein, die zur Ver­haf­tung des vorbe­straften Dro­gen­deal­ers John Lenzie Creech führte. Dessen Frau Chan­dri­ka Cade-Creech hat­te offen­bar seit 2008 eine Affäre mit Smith gehabt und diese nach ein­er Unter­brechung 2012 wieder aufgenom­men. 

Nach dem Fund der Leiche und mit dem Auto des Opfers kon­nten die Ermittler:innen Creech über­führen und ankla­gen. Das Gericht sah es 2017 als erwiesen an, dass Creech Smith erschla­gen und seine Leiche gemein­sam mit dem Body­builder Stan McQuay ver­graben hat­te. Creech wurde wegen Totschlags im Affekt zu elf Jahren Gefäng­nis verurteilt. In Homi­cide: Los Ange­les wird die wahre Geschichte nacherzählt. 

Homicide: Los Angeles – die wahre Geschichte von Jana Carpenter-Koklich

Das Opfer der let­zten Folge wurde hinge­gen bis heute nicht gefun­den. Jana Car­pen­ter-Kok­lich, die 41-jährige Tochter des früheren Sen­a­tors Paul Car­pen­ter, wurde im August 2001 von ihrem Ehe­mann Bruce als ver­misst gemeldet. 

Die Polizei entwick­elte schnell Zweifel an den Aus­sagen des Mannes und fasste ihn als möglichen Verdächti­gen ins Auge. Er hat­te eine Lebensver­sicherung auf Jana abgeschlossen, die ihm ihrer­seits mit Schei­dung gedro­ht hat­te. Ein paar Tage nach ihrem Ver­schwinden wurde dann ihr Wagen gefun­den, in dem die Ermittler:innen große Men­gen Blut von der Ver­mis­sten sich­er­stellen kon­nten. 

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

2002 wurde Bruce Kok­lich wegen Mordes an sein­er Frau angeklagt. Nach einem gescheit­erten Ver­fahren wurde er 2004 im zweit­en Anlauf zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der ehe­ma­lige Immo­bilien­mak­ler sitzt seit­dem wegen Mordes zweit­en Grades im Gefäng­nis. Bis heute hat er nicht ver­rat­en, was genau mit sein­er Frau passiert ist. 

Übri­gens: Bevor Pro­duzent Dick Wolf in Homi­cide: Los Ange­les die wahre Geschichte von Jana Car­pen­ter-Kok­lich nacherzählte, erfand er mit „Law & Order” eines der bekan­ntesten Serienuni­versen. Wie es bei „Law & Order: Spe­cial Vic­tims Unit” in Staffel 24 weit­erge­ht, haben wir Dir bere­its an ander­er Stelle aufgeschrieben. 

Das könnte Dich auch interessieren