Elisabeth Moss in "Der Unsichtbare" (2020)
© © Universal Studios
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions

H.G. Wells „Der Unsichtbare“: 7 wichtige Filme und Serien mit der tragischen Gruselgestalt

H.G. Wells Roman Der Unsicht­bare gilt gemein­hin als ein Klas­sik­er des Sci­ence-Fic­tion-Gen­res. Wie viele andere von Wells Geschicht­en wurde auch Der Unsicht­bare zig­fach als Film und Serie adap­tiert. Wir haben sieben davon kuratiert und ver­rat­en, warum sich ein Blick lohnt. Film ab!

Die Vor­lage: Im Roman The Invis­i­ble Man von H.G. Wells (1897), entwick­elt der Wis­senschaftler Grif­fin ein Serum, das ihn unsicht­bar macht – uner­warteter­weise dauer­haft. Er flüchtet. Die andauernde Unsicht­barkeit treibt ihn zunehmend in den Wahnsinn und macht ihn schlussendlich zum Mörder. Erst mit seinem Tod wird er wieder sicht­bar.

Auch die Pop/Rock-Leg­en­den von Queen zoll­ten der Fig­ur des Unsicht­baren Trib­ut und veröf­fentlicht­en 1989 den Song The Invis­i­ble Man (Album: The Mir­a­cle).

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Der Unsichtbare (1933): Das Original

OT: The Invis­i­ble Man

Der Unsicht­bare von Regis­seur James Whales, nach einem Drehbuch von R.C. Sher­riff, übern­immt Prämisse und Namen der Roman­vor­lage, entschei­det sich aber für eine andere Charak­terze­ich­nung: Der Unsicht­bare Dr. Jack Grif­fin (Claude Rains) sucht nach einem Gegen­mit­tel für seine Unsicht­barkeit, wird durch einen neuar­ti­gen Wirk­stoff zunehmend wahnsin­nig und ver­sucht außer­dem, die Gun­st sein­er Ver­lobten Flo­ra (Glo­ria Stu­art) zurück­zuer­lan­gen. Oder kurz: Grif­fin ist ein Opfer der Umstände. Das unter­schei­det sich deut­lich von der Vor­lage, in der Grif­fin ein von Natur aus durchtrieben­er Charak­ter ist, der in der Unsicht­barkeit vor allem ein Instru­ment zur Erfül­lung sein­er Macht­fan­tasien erken­nt.

Die Visual-Effects-(VFX-)Künstler John P. Ful­ton und Frank D. Williams liefer­ten für ihre Zeit atem­ber­aubende Spezial­ef­fek­te. Viele Effek­te der Unsicht­barkeit ent­standen auf Grund­lage ein­er Art Dop­pel­be­lich­tung, deren genaues Ver­fahren sich Frank D. Williams bere­its 1916 paten­tieren ließ und das zumin­d­est vom Gedanken her der heuti­gen Green­sceen-Tech­nik ähnelt. Dafür trug Haupt­darsteller Claude Rains in vie­len Szenen einen haut­en­gen schwarzen Anzug. Gedreht wurde jew­eils vor einem schwarzen Hin­ter­grund und zusät­zlich vor dem gewün­scht­en Hin­ter­grund. Infolge der Dop­pel­be­lich­tung ver­schwan­den dann die schwarzen Ele­mente – so zumin­d­est die vere­in­fachte Prämisse hin­ter dieser anson­sten kom­plizierten Tech­nik. Fun-Fact: John P. Ful­ton wurde für drei Fort­set­zun­gen zu Der Unsicht­bare jew­eils für den Oscar nominiert.

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Die unsichtbare Frau (1940): Antiquiertes Comedy-Gold mit Virginia Bruce

OT: The Invis­i­ble Woman

1940 erschienen gle­ich zwei Fort­set­zun­gen zu Der Unsicht­bare (1933): Der Unsicht­bare kehrt zurück mit Vin­cent Price in der Haup­trol­le und Die unsicht­bare Frau. Wobei nur Let­zter­er neue Wege beschritt. Erst­mals wurde die Grusel-Prämisse als Com­e­dy gedacht: Das Kaufhaus-Mod­el Kit­ty Car­rol (Vir­ginia Bruce) wird ent­lassen und fol­gt ein­er Zeitungsan­nonce, um sich einen schnellen Taler zu ver­di­enen. Dafür spielt sie das Ver­such­skan­inchen für die neueste Erfind­ung des kauzi­gen Pro­fes­sor Gibbs (John Bar­ry­more): Eine Mas­chine, die Lebe­we­sen unsicht­bar macht. Ihren neuen Zus­tand nutzt Kit­ty vor allem, um sich an ihrem Ex-Boss zu rächen. Aber auch die krim­inelle Unter­welt ist hin­ter der kost­baren Mas­chine her.

Während es dutzende Iter­a­tio­nen des Unsicht­baren gibt, bleibt Die unsicht­bare Frau bis dato eine filmis­che Rar­ität. 1983 sollte ein gle­ich­namiger TV-Film als Pilot für eine TV-Serie dienen, blieb aber frucht­los. Aktuell entwick­elt Hol­ly­woods Pow­er­frau Elis­a­beth Banks den Stoff als Road-Movie-Thriller neu.

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Der unsichtbare Mann (1984): Werkgetreue BBC-Adaption als Miniserie

OT: The Invis­i­ble Man

Die meis­ten Adap­tio­nen von Wells’ Geschichte ori­en­tieren sich vor allem an der Prämisse „Men­sch wird unsicht­bar“ und siedeln die Sto­ry in der jew­eili­gen Gegen­wart an. Das kann unter anderem Kosten­gründe haben. Die BBC-Minis­erie ist bis dato die einzige Ver­sion, die sich eng an die Vor­lage hält. Denn fast vergessen ist, dass die Orig­i­nal-Geschichte in spätvik­to­ri­an­is­ch­er Zeit, den 1890ern, ange­siedelt ist. Auch die Benen­nung des Pro­tag­o­nis­ten als Grif­fin (in der Vor­lage ist sein Vor­name nicht bekan­nt) und sein auf­brausender und jäh­zorniger Charak­ter run­den das Bild ab. Obwohl man den sechs Episo­den das TV-Bud­get anmerkt, ist Der unsicht­bare Mann einen Blick wert.

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Der unsichtbare Mensch (1984): Russische TV-Adaption mit Charakter-Twist

OT: Che­lowek-nev­idim­ka

In dieser gün­stig anmu­ten­den Vari­ante exper­i­men­tiert Dr. Jonathan Grif­fin (Andrey Kharitonov) aus pur­er Neugi­er mit der Unsicht­barkeit. Als er Hil­fe bei seinem Schul­fre­und Kemp (Romual­das Ramanauskas) sucht, muss er fest­stellen, dass dieser nach der Weltherrschaft strebt und Grif­fin dafür instru­men­tal­isieren will.

Der TV-Film Der unsicht­bare Men­sch war bere­its die zweite rus­sis­che Adap­tion der Geschichte. Der erste TV-Film, eben­falls mit dem Titel Che­lowek-nev­idim­ka, von 1977, erre­ichte nie eine kom­merzielle Auswer­tung außer­halb Rus­s­lands.

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Jagd auf einen Unsichtbaren (1992): Science-Fiction-Crime-Comedy von John Carpenter

OT: Mem­oirs of an Invis­i­ble Man

Nick Hal­loway (Chevy Chase) han­delt mit Aktien und bindet sich lieber an Zahlen als an Men­schen. Während er eines Tages in der Lab­o­ran­lage eines Kun­den ein Nick­erchen macht, führt eine Fehlfunk­tion im Haup­trech­n­er dazu, dass das Gebäude unsicht­bar wird – und Nick blöder­weise gle­ich mit. Ab jet­zt ist der Unsicht­bare im Fadenkreuz der Behör­den. Und vor allem der CIA-Bluthund David Jenk­ins (Sam Neill) sieht in dem ungewöhn­lichen Zus­tand Nick großes Poten­tial für die Spi­onage.

Regis­seur John Car­pen­ter erzählte in einem Inter­view mit Manda­to­ry von den schwieri­gen Pro­duk­tions­be­din­gun­gen des Films. Während Haupt­darsteller Chevy Chase sich vom Com­e­dy-Image ent­fer­nen wollte, forcierte Warn­er Bros genau dieses. Darsteller Sam Neill über­nahm nur zwei Jahre später die Haup­trol­le in John Car­pen­ters Hor­ror­film Die Mächte des Wahnsinns.

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Hollow Man – Unsichtbare Gefahr (2000): Wenn aus Grusel Horror wird

OT: Hol­low Man

In einem Labor forscht ein Team an einem Mit­tel für Unsicht­barkeit. Dem lei­t­en­den Forsch­er Sebas­t­ian Caine (Kevin Bacon) sind Tiere jedoch zu wenig. Er leit­et den Selb­stver­such ein – erfol­gre­ich. Schnell kostet er die Vorteile der Anonymität aus, neckt zunächst seine Kol­le­gen, belästigt schon bald eine Nach­barin und ver­anstal­tet kurz darauf ein Blut­bad.

Paul Ver­ho­evens Hol­low Man (etwa „hohler Mann“) war ein finanzieller Erfolg, wurde von der Kri­tik zer­ris­sen, für seine bahn­brechen­den Effek­te gelobt und trieb den Regis­seur in eine Depres­sion.

Die 2006 erschienene Fort­set­zung Hol­low Man 2 wurde ein­fach ignori­ert, ref­eren­ziert jedoch H.G. Wells Orig­i­nal-Geschichte wesentlich deut­lich­er. So heißt der Antag­o­nist hier Grif­fin und auch der finale Kampf und der Tod durch einen Schaufelschlag erin­nern stark an die Vor­lage.

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Der Unsichtbare (2020): Moderne Adaption als minimalistischer Psychothriller

OT: The Invis­i­ble Man

Die aktuelle Adap­tion des Stoffes, insze­niert nicht in erster Lin­ie den Unsicht­baren, son­dern dessen Opfer: Cecil­ia (Elis­a­beth Moss). Diese wird von dem Unsicht­baren bedro­ht – so richtig glauben will ihr das allerd­ings nie­mand. Zumal die einzige Per­son, die als Unsicht­bar­er infrage kommt, eigentlich tot ist.

Autor und Regis­seur Leigh Whan­nell hat den Über-Mythos von Der Unsicht­bare vom Staub der Jahre befre­it. Dementsprechend lebt die Geschichte nicht von der eigentlichen Unsicht­barkeit, son­dern von dem Psy­chothriller, der diesem Zus­tand innewohnen kann. Warum uns der Film gefall­en hat, erfährst Du übri­gens in der fea­tured-Filmkri­tik zu Der Unsicht­bare.

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Welche Filme und Serien mit dem Unsicht­baren lässt Du Dir nicht ent­ge­hen? Wir freuen uns auf Deine Ideen in den Kom­mentaren.

Titel­bild: © Uni­ver­sal Stu­dios

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