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Free Guy in der featured-Filmkritik: Eine Actionkomödie nicht nur für NPCs und Nerds
Was würdest Du machen, wenn Dein Leben ein Videospiel wäre? Allerdings wärst Du nicht der Held oder die Heldin, sondern nur eine unspielbare Figur. Genau so geht es Ryan Reynolds in der Action-Komödie „Free Guy“. Ob sich der Streifen lohnt oder schnell Game Over ist, liest Du in der featured-Filmkritik.
Guys (Ryan Reynolds) Leben ist unspektakulär und beständig: morgens holt er sich immer denselben Kaffee, geht seiner Arbeit in einer Bank nach, beobachtet dort unbeteiligt die täglichen Überfälle und unterhält sich währenddessen mit seinem besten Freund Buddy (Lil Rel Howery). Die Beschaulichkeit endet allerdings, als Guy herausfindet, dass er ein Nicht-Spieler-Charakter (NPC) ist. Als nicht spielbarer Charakter muss er sich im Videospiel namens Free City zurechtfinden. Mit dem Auftauchen von Milly (Jodie Comer) ändert sich seine Welt komplett, denn Guy verliebt sich in den Charakter der Spielerin. Als ob das nicht schon genug Trubel wäre, hat Milly einen ganz besonderen Auftrag: Sie muss eine versteckte Datei finden, die alles verändern könnte. Das will allerdings Videospielpublisher Antwan (Taika Waititi) verhindern, denn er will Free City 2 releasen und das Originalspiel abschalten. Das müssen Milly und Guy natürlich irgendwie abwenden.
Free Guy mit Ryan Reynolds: Das Leben als NPC
Guy ist ein guter Kerl. Das wird auch spätestens dann klar, als er Milly das erste Mal begegnet, sich in sie verliebt und seine Welt, mithilfe eines geschickt eingeführten Kniffs, erstmalig richtig erfasst. Plötzlich ploppen vor seinen Augen Schilder, Erste-Hilfe-Kästen und Waffen auf, die er vorher nicht sehen konnte. Er taucht in die Sicht eines Spielers ein. Damit Guy mit Milly mithalten kann levelt er seinen Charakter auf. Besonders sympathisch ist die Tatsache, dass er trotzdem ein guter Kerl bleibt: Er erlangt Erfahrungspunkte dadurch, dass er anderen Spielern und NPCs hilft. Das spricht sich nicht nur im Spiel, sondern auch in der echten Welt rum und Guy wird zum Internet-Phänomen.
Ein tolles Filmerlebnis für Zocker:innen
Wenn Du Zocker:in bist, wirst Du mit Free Guy Deine wahre Freude haben und vieles, was Du aus MMOs (Massively Multiplayer Online Games) kennst, wiedererkennen: Beispielsweise wenn Neueinsteiger:innen des Spiels erst einmal verwirrt sind und deren Charaktere wild durch die Gegend springen oder sich selbst in die Luft jagen. Oder wenn Guy auf überdrehte Streamer:innen trifft, deren Charaktere Dir überraschend bekannt vorkommen. Von diesen Momenten gibt es zahlreiche und gerade, wenn Du gern zockst, wirst Du hier auf vielen Ebenen abgeholt. Der neue Film mit Ryan Reynolds versteht aber vor allen Dingen eines: Dich von Anfang bis Ende zu unterhalten.
Volle Videospielaction
Die Geschichte spielt sich dabei auf zwei Ebenen ab: In Free City, wo Guy und Milly versuchen die versteckte Datei zu finden und die reale Welt, in der Keys (Joe Keery), Millys bester Freund, versucht die beiden zu unterstützen und seinen exzentrischen Chef Antwan in Schach zu halten. Besonders witzig sind die Szenen, in denen Spieler:innen in ihre Videospielcharaktere schlüpfen. Du triffst auf rosa Hasen, Oldschool-Polizisten mit Riesenschnauzer oder Charakteren, die Dich stark an Spiele wie „Cyberpunk 2077“ erinnern werden. Auch die Action kommt nicht zu kurz und ist manchmal so bekloppt, wie sie eben nur in Videospielen sein kann.
Ein Film mit viel Herz und Witz
Dabei sind alle Charaktere, auch der verschrobene Antwan, mit einer ordentlichen Portion Sympathie und Humor ausgestattet. Der Cast ist toll besetzt, von Taika Waititi als überexzentrischer Publisher, über Jodie Comer als Programmier-Genie und Profi-Zockerin bis hin zu Ryan Reynolds als NPC, der über sich hinauswächst und ganz neue Seiten an sich entdeckt. Der Humor ist spitz, aber nicht zu spitz und richtet sich mit seinen ständigen Anspielungen auf die Popkultur an Zocker und Nerds. Aber auch, wenn Du mit Online-Spielen und Zocken generell bislang nur wenig in Kontakt bekommen bist, wirst Du mit Free Guy sehr viel Spaß haben, denn die Geschichte ist leichtfüßig und flott erzählt. Eine tolle Actionkomödie, nicht nur für Nerds.
Free Guy
Genre: | Komödie / Action |
Bundesstart: | 12. August 2021 |
Laufzeit: | 115 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Shawn Levy |
Drehbuch: | Matt Lieberman, Zak Penn |
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