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Frankenstein-Filme: Eine Liste der Verfilmungen des Frankenstein-Mythos
Kaum hat „Poor Things“ mit seiner modernen Interpretation der Frankenstein-Thematik bei den Oscars 2024 abgeräumt, steht bereits kommendes Jahr mit „The Bride!“ die nächste Frankenstein-Verfilmung in den Startlöchern. Anlässlich dessen haben wir Dir eine Liste der bedeutendsten Frankenstein-Filme zusammengestellt. Darunter findest Du auch welche, von denen Du sicherlich noch nie etwas gehört hast!
„Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ (1818), der berühmte Roman der britischen Schriftstellerin Mary Shelly, erzählt die Geschichte des jungen Wissenschaftlers Victor Frankenstein. Dieser erschafft aus Leichenteilen einen künstlichen Menschen. Sowohl die Kreatur als auch deren Schöpfer zerbrechen an Einsamkeit, Hass und Schuldgefühlen. Der Roman wurde seit 1818 unzählige Male für die Leinwand adaptiert. Nachfolgend präsentieren wir Dir die wichtigsten Frankenstein-Filme – auch welche, die die Thematik besonders kreativ oder kurios interpretieren.
Mehr über den kommenden Film The Bride! mit Christian Bale erfährst Du in unserem Artikel zur Frankenstein-Verfilmung von Maggie Gyllenhaal.
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Frankenstein (1910): Die erste Frankenstein-Verfilmung
Keine Liste mit Frankenstein-Verfilmungen wäre komplett ohne die allererste filmische Adaption des Mary-Shelley-Romans: „Frankenstein“. Der knapp 16-minütige Film aus dem Jahr 1910 erzählt im Eiltempo und auch recht frei die Geschichte des Romans:
Dr. Frankenstein (Augustus Phillips) will einen perfekten Menschen erschaffen. Er rührt verschiedene Chemikalien zusammen und kreiert stattdessen eine grässliche Kreatur (Charles Ogle). Diese lauert dem Doktor auf und folgt ihm zurück in dessen Elternhaus. Ein paar Schreckmomente später sieht sich die Frankenstein-Kreatur im Spiegel und verpufft einfach.
Die Änderungen der Handlung dienten vor allem der Entschärfung, um das Publikum nicht mit zu viel Tod und Trauer zu konfrontieren. Du kannst Dir den Film direkt hier anschauen:
Die Frankenstein-Filme von Universal (1931 bis 2004)
Die klassischen Horrorfilme des Hollywood-Studios Universal gelten bis heute als Meilensteine des Horrorfilms. Neben Dracula, dem Werwolf und der Mumie prägte das Studio auch lange Zeit das Bild des Frankenstein-Mythos. Die spätere Hollywood-Horror-Schauspiel-Ikone Boris Karloff verkörperte die Kreatur in drei Frankenstein-Filmen. Dabei half sicherlich auch das Make-up mit dem leicht eckigen und wulstigen Schädel sowie den Elektroden im Hals. Das heutzutage ikonische Design war das Ergebnis verschiedener Ideen des Universal-Zeichners Karoly Grosz.
Das Drehbuch von John L. Balderston zum ersten Frankenstein-Film (1931) der Universal-Filmreihe basiert nicht auf dem Roman, sondern auf dem gleichnamigen Bühnenstück der britischen Autorin Peggy Webling. Universals Frankenstein-Filme knüpften jeweils aneinander an. Die Fortsetzung der Reihe, „Frankensteins Braut“, steigt sogar mit den letzten Szenen des Vorgängerfilms ein.
In Frankenstein-Filmen wie „Frankensteins Haus“ oder auch „Draculas Haus“ trifft die Frankenstein-Kreatur auf andere Universal-Horror-Figuren wie Graf Dracula oder den Wolfsmenschen. Der 2004 erschienene Film „Van Helsing“, mit Hugh Jackman in der Titelrolle, greift das Motiv von Crossover-Filmen noch einmal auf und präsentiert klassische Universal-Monster wie Dracula, Frankensteins Kreatur und den Wolfsmenschen in modernisierten Interpretationen.
Hier kommen die Universal-Filme über Frankenstein als übersichtliche Liste:
- Frankenstein (1931)
- Frankensteins Braut (1935)
- Frankensteins Sohn (1939)
- Frankenstein kehrt wieder (1942)
- Frankenstein trifft den Wolfsmenschen (1943)
- Frankensteins Haus (1944)
- Draculas Haus (1945)
- Abbot und Costello treffen Frankenstein (1948)
- Van Helsing (2004)
Die Frankenstein-Filme von Hammer Films (1957 bis 1974)
Das britische Studio Hammer Films ist für viele Horrorfans der Inbegriff des gotischen Horrorfilms. Ende der Fünfziger präsentierte das Studio seine eigene Adaption des Frankenstein-Themas. Mit „Frankensteins Fluch“ lieferte Hammer Films nicht nur seinen ersten Farbfilm ab, sondern schmiedete auch die Filmkarrieren von Peter Cushing und Christopher Lee, die kurze Zeit später in zahlreichen Dracula-Filmen erneut vor der Kamera standen.
Bei den Frankenstein-Filmen von Hammer Films steht der manische Wissenschaftler Victor Frankenstein (Peter Cushing) mehr im Mittelpunkt als die Frankenstein-Kreatur (Christopher Lee) selbst. Victor „stirbt“ zwar genauso häufig wie seine Kreatur – überlebt aber durch ein gnädiges Drehbuch doch irgendwie.
Die Hammer Films Frankenstein-Verfilmungen für Deine Watchlist:
- Frankensteins Fluch (1957)
- Frankensteins Rache (1958)
- Frankensteins Ungeheuer (1964)
- Frankenstein schuf ein Weib (1967)
- Frankenstein muss sterben (1969)
- Frankensteins Höllenmonster (1974)
- Tales of Frankenstein (1958) – Pilotepisode einer nie realisierten TV-Serie
Poor Things und andere moderne Frankenstein-Verfilmungen (1994 bis heute)
Im folgenden Abschnitt geht es um Adaptionen, die einen klaren Bezug zur Romanvorlage haben, diese aber modern interpretieren. Poor Things erzählt beispielsweise die Geschichte von Bella Baxter (Emily Stone), einer Kreatur, die aus dem Körper einer verstorbenen jungen Frau besteht. Dem Leib wurde das Gehirn des eigenen ungeborenen Kindes implantiert. Der Wissenschaftler Goodwin Baxter (Willem Dafoe) erinnert mit seinem teils deformierten und kaputtexperimentierten Körper selbst an eine Frankenstein-Kreatur. Der Film von Yorgos Lanthimos basiert eigentlich auf der gleichnamigen Romanvorlage des schottischen Schriftstellers Alasdair Gray, verstärkt durch seine Inszenierung aber die Frankenstein-Referenzen enorm.
Alleinstehende moderne Interpretationen des Stoffs für Deinen Filmabend:
- Mary Shelley’s Frankenstein (1994): Werkgetreue Roman-Adaption des Stoffes aus dem Jahr 1818 mit Robert DeNiro als Kreatur und Kenneth Branagh als Victor Frankenstein
- I, Frankenstein (2014): Comic-Adaption; Frankensteins Monster als Antiheld
- Victor Frankenstein (2015): Horror-Krimi mit James McAvoy und Daniel Radcliffe
- The Empire of Corpses (2015): Anime; Frankenstein trifft auf Sherlock Holmes
- Frankenstein vs. The Mummy (2015): Ernstgemeinter Low-Budget-Horror von „Terrifier“-Schöpfer Damien Leone
- A Nightmare Wakes (2021): Psycho-Horror über die Frankenstein-Autorin Mary Shelley
- The Angry Black Girl and Her Monster (2023): Black Cinema-Beitrag; Horror trifft auf Alltagsrassismus
- Lisa Frankenstein (2024): 80s-Retro-Horror-Komödie, in der eine Highschool-Schülerin einen jungen Mann aus der viktorianischen Zeit wiederbelebt – und sich in ihn verliebt
- Poor Things (2024): Oscar-prämierte Adaption des gleichnamigen Romans, der das Frankenstein-Motiv stark interpretiert und Themen wie Emanzipation, Sexualität und Klassensysteme aufgreift
- The Bride! (2025): Neuinterpretation des Filmklassikers „Frankensteins Braut“; mit Christian Bale als Frankensteins Monster
Frankenstein-Verfilmungen mit besonderem Genre-Twist (1966 bis heute)
Die folgenden Streifen sind genau richtig für Dich, wenn Du beim Filmabend auf Unterhaltung mit Stirnrunzel-Potenzial stehst. Schwerpunkt ist der Frankenstein-Stoff im Crossover mit anderen Filmgenres, etwa Western, Science-Fiction und so weiter. So erlebst Du mit „Blackenstein“ einen kuriosen Ausläufer des Blaxploitation-Kinos, in dem ein schwarzer Vietnam-Veteran neue Gliedmaßen bekommt und dadurch zur Frankenstein-Kreatur mutiert. „Frankenweenie“ ist Tim Burtons Verbeugung vor dem Stop-Motion-Genre. „Jesse James Meets Frankenstein’s Daughter“ ist aus zwei Gründen spannend. Einerseits ist das Subgenre des Horror-Westerns besonders, andererseits geht es gar nicht um Frankensteins Tochter – sondern um deren Tochter, also genaugenommen Frankensteins Enkeltochter. Das klang aber womöglich nicht so fetzig.
Wenn Du Frankenstein-Filme mit originellen Ideen sehen willst, bist Du hier richtig:
- Jesse James Meets Frankenstein’s Daughter (1966): Frankenstein-Thematik im Wilden Westen
- Blackenstein (1973): Ausläufer des Blaxploitation-Kinos, das auch Filme wie „Blacula“ hervorbrachte
- Frankenstein Junior (1974): Parodie der ersten Frankenstein-Filme; von „Spaceballs“-Regisseur Mel Brooks
- Frankenhooker (1990): Schwarze Komödie um einen Studenten, der sich die perfekte Freundin bauen will
- Frankenstein Unbound (1990): Zeitreise-Science-Fiction von B-Movie-Papst Roger Corman
- Frankenweenie (2012): Stop-Motion-Animation und Hommage, um einen Jungen, der den Tod seines geliebten Hundes nicht akzeptieren kann
- Frankenstein’s Army (2013): Found-Footage-Horror im Zweiten Weltkrieg mit praktischen Effekten und Steampunk-Feeling
Eine Auswahl verschiedener No-, Low- und TV-Budget-Versionen des Frankenstein-Themas
Der Frankenstein-Stoff ist gemeinfrei. Das bedeutet, dass theoretisch auch Du die Romanvorlage adaptieren könntest. Dieser Umstand führt dazu, dass Frankenstein fast jährlich in irgendeiner Form auf das Heimkino losgelassen wird. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Kuriositäten. Dabei gibt es ambitionierte TV-Projekte wie „Frankenstein: The True Story“, aber auch den wunderbar bescheuerten „Army of Frankensteins“, um ein Multiversumsgekloppe verschiedener Frankenstein-Kreaturen.
Sonstige Adaptionen, die Frankenstein kurios auf die Leinwand bringen:
- Frankenstein: The True Story (1973): Ambitionierter britischer TV-Film mit drei Stunden Laufzeit
- Frankenstein: Day of the Beast (2011): Frankenstein-Romantik im Insel-Setting
- Army of Frankensteins (2014): Frankenstein als Zeitreise-Action-Chaos
- Tales of Frankenstein (2018): Low-Budget-Anthologie-Horrorfilm
- Depraved (2019): Kriegsveteran als Frankenstein-Monster; von Indie-Horror-King Larry Fassenden
- The Last Frankenstein (2021): Ambitionierter No-Budget-Eintrag, über den letzten Spross der Frankenstein-Familie. Gibt es kostenlos auf YouTube.
- Frankenstein: Legacy (2024): 100 Jahre nach den bekannten Geschehnissen, sucht alle Welt die geheimen Aufzeichnungen von Victor Frankenstein.