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Zukunft von MCU und DCEU: Diesen Herausforderungen müssen sich Marvel und DC jetzt stellen
Seit 2008 („Iron Man”) beziehungsweise 2013 („Man of Steel”) unterhalten uns das MCU und das DCEU mit teils mehreren Kinofilmen pro Jahr. Marvel läutet jetzt sogar schon Phase 4 ein. Aber kann es für die Mega-Filmuniversen überhaupt weiter aufwärts gehen? Hier erfährst Du, was Marvel und DC dringend ändern müssen, um weiterhin das Maß aller Dinge zu sein.
MCU: Weniger ist manchmal mehr
23 Filme sind bis 2020 im MCU erschienen – kein Wunder, dass Gelegenheits-Kinogänger hier längst keinen Überblick mehr haben. Das Problem des so genial miteinander verzahnten Marvel-Universums: Es sprengt mittlerweile jeden Rahmen und ist für Nichtexperten kaum mehr zugänglich. Wer jetzt noch einsteigen möchte, muss sich eigentlich erst einmal durch diverse Prequels und natürlich sämtliche Avengers-Filme wühlen, um ansatzweise zu verstehen, worum es geht.
Marvel: Alle Filme des MCU in der chronologischen Reihenfolge
Mit den aktuellen und kommenden Disney-Plus-Serien wie „WandaVision” oder „The Falcon and the Winter Soldier” wird das MCU sogar noch unübersichtlicher und komplexer. Die große Frage lautet, wie das Studio langfristig mit der zunehmenden Masse an Charakteren, Schauspielern und Zeitlinien umgeht – oder ob irgendwann ein großer Reset nötig sein wird.
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DCEU: Abkehr von den großen Team-Up-Filmen
Während Marvel seine drei Aushängeschilder Iron Man, Thor und Captain America sorgfältig mit Solofilmen in Position brachte und dann die große Zusammenkunft folgen ließ, machte DC es genau umgekehrt. „Justice League” erschien 2017 zu einem frühen Zeitpunkt, als weder Aquaman, Flash noch Cyborg als Charaktere etabliert waren. Das sollte sich rächen, denn Justice League war ein vieler Hinsicht ein Flop und konnte auch mit den an sich starken Figuren nicht punkten.
DC-Filme: Reihenfolge von Batman, Superman, Wonder Woman und Co.
Auch „Batman v Superman” (2016) schöpfte sein Potenzial nicht aus. Wo Marvel mit einem stimmigen Gesamtuniversum und brillanten Cross-Referenzen überzeugt, hinkt DC deutlich hinterher. Die Stärke des DC Extended Universe sind hingegen Standalone-Filme, die nicht krampfhaft ins Raster passen müssen sondern eine eigene Geschichte erzählen. Beispiele dafür sind „Wonder Woman” (2017) oder „Aquaman” (2018), die beide einen sehr eigenen Tonfall haben und beim Publikum gut ankamen.
Fazit: DC sollte sich künftig auf seine Stärken besinnen und starke Einzelfilme produzieren, anstatt sich an dem verwobenen Marvel-Kosmos zu orientieren. Mit „The Batman” könnte es 2022 in die richtige Richtung gehen.
Die große Abhängigkeit von Schauspielern im MCU
In den ersten drei Phasen konnte sich Marvel ganz auf Aushängeschilder wie Robert Downey Jr., Chris Evans oder Scarlett Johansson verlassen. Gemeinsam mit Mark Ruffalo und Chris Hemsworth bildeten sie die Ur-Avengers und verkörperten das MCU jahrelang in Perfektion. Mit dem Tod von Iron Man und Black Widow sowie dem Abschied von Captain America hat diese Ära jetzt jedoch ein Ende gefunden.
Abschied vom MCU? So könnten Captain America, Iron Man & Co. zurückkommen
Ob das MCU diese Riesenverluste kompensieren kann, wird sich zeigen. Denn im Gegensatz zu den Comics, wo Superhelden regelmäßig sterben und in anderer Form zurückkommen, leben die Filmfiguren nun einmal von den Darstellern. Nur einmal angenommen, Falcon übernähme künftig Caps Schild – gewonnen wäre damit noch nichts, denn die Fans hängen nun einmal an Chris Evans. Ohne ihn, Downey Jr. und Johansson ist sobald natürlich auch kein neuer Avengers-Film in Sicht.
Marvel steht nun vor der Mammutaufgabe, relativ neue Superhelden wie Doctor Strange, Captain Marvel und Scarlet Witch zu neuen Aushängeschildern zu machen. Ob Benedict Cumberbatch, Brie Larson und Elizabeth Olsen die Marke ebenso prägen können wie ihre Vorgänger, wird sich zeigen.
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DCEU: Wer hat hier eigentlich die Oberaufsicht?
Das DCEU kränkelt schon länger an einer fehlenden Aufsichtsperson, die alle Fäden in der Hand hält und Film- und Serienprojekte koordiniert. Bei Marvel erfüllt diese Riesenaufgabe Mastermind Kevin Feige, der auf brillante Weise das ganze MCU zusammenhält. Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte Zack Snyder den Task für das DC übernehmen. Als er jedoch aufgrund einer privaten Tragödie das Projekt Justice League mittendrin verließ, endete der Film im Chaos. Der eingesprungene Joss Whedon konnte Snyders Vision nicht erfüllen und fuhr den Film gegen die Wand.
Justice League – Snyder Cut endlich mit Starttermin: Alle Infos zum Film
Das Resultat: Snyder nahm sich im Nachklapp des Blockbusters mit einem Riesenbudget noch einmal an und setzte seinen Snyder Cut um. Besonders schade: Trotz seiner Vorkenntnisse und Erfahrung mit Comicverfilmungen ist für Snyder künftig wohl keine Rolle in dem Filmuniversum angedacht. Wenn stattdessen weiterhin Warner Bros. den Regisseuren bestimmte Schnittfassungen aufzwingt, wird das DCEU darunter leiden. Was hingegen dabei herauskommt, wenn eine Filmemacherin wie Patty Jenkins mit Wonder Woman freie Hand hat, spricht für sich.
Jedes Jahr fünf Comicverfilmungen: Ermüdungserscheinungen?
Ein Problem, das sowohl Marvel als auch DC betrifft: Allmählich stellt sich eine Übersättigung beim Publikum ein. Während Marvel’s The Avengers 2012 ein noch nie dagewesenes Highlight darstellte, war die Aufregung spätestens nach dem vierten Avengers-Film in sieben Jahren schon nicht mehr ganz so groß. Das „Endgame” trotzdem so gut performte, hatte wahrscheinlich auch mit dem liebgewonnenen Cast zu tun.
Marvel und DC werden sich Gedanken machen müssen, wie sie das Publikumsinteresse trotz der Flut an Filmen hochhalten können. Weniger Produktionen pro Jahr könnten eine Möglichkeit sein. Genau wie die Rückkehr von extrem beliebten Charakteren, zum Beispiel Blade.
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