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You Staffel 5: Das Ende der Serie und Joes Schicksal erklärt
Das Ende von „You” erklärt: Staffel 5 ist das finale Kapitel der Serie um den Stalker und Mörder Joe Goldberg. Hier erfährst Du, wie die Story endet, wer überlebt und ob es dem bösen Jungen am Ende an den Kragen geht.
Ein Neuanfang, der zum Scheitern verurteilt ist
Staffel 5 von „You” setzt drei Jahre nach den Ereignissen der vierten Staffel ein. Joe Goldberg (Penn Badgley) ist nach seinem London-Trip wieder zurück in New York, wo alles begann – an dem Ort, an dem seine Mordserie einst startete.
Nur scheint er jetzt ein anderer Mensch zu sein: Liebling der High Society, Darling der Medien, ein liebevoller Vater. Joe ist mit der steinreichen Unternehmerin Kate Lockwood (Charlotte Ritchie) verheiratet, gemeinsam ziehen sie seinen Sohn Henry auf. Doch ist alles nur eine Fassade, denn Joe kann nicht aus seiner Haut.
Er ermordet, mit Kates stillem Einverständnis, einen ihrer Business-Rivalen, wenig später ist er an der Ermordung von Kates Halbschwester Reagan (Anna Camp) beteiligt. Joe will seine Familie beschützen, wie er es nennt. Besser ausgedrückt: Er will Kontrolle ausüben.
Aber genau die entgleitet ihm. Denn Kate, die einige Episoden aus seinem Vorleben kennt, ist nun endgültig klar, dass Joe kein besserer Mensch geworden ist. Daher schmiedet sie eine Allianz, um ihren gefährlichen Gatten zur Strecke zu bringen.
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Joe bemerkt zwar Kates verändertes Verhalten, reagiert darauf aber wie gewohnt und bestätigt damit erneut seinen verdorbenen Charakter: Er beginnt eine Affäre mit Brontë (Madeline Brewer), der jungen Angestellten in seinem Buchladen. Damit leitet er endgültig seinen Absturz ein.
Wie geht Joe in Kates Falle?
Kate beschließt, dass Joe für seine jüngsten (und auch die älteren) Missetaten sterben muss. Sie tut sich dafür mit Nadia (Amy-Leigh Hickman) zusammen, der Studentin, die wegen Joe in Staffel 4 unter eine falsche Mordanklage geriet. Und sie reaktiviert die Bibliothekarin Marienne Bellamy (Tati Gabrielle), ein früheres Beinahe-Mordopfer von Joe.
Gemeinsam sperren die Frauen Joe in seinen Glaskäfig im Keller des Buchladens. Ihm gelingt jedoch die Flucht, bevor ihn ein Feuer stoppt – ein Feuer, dass eine weitere Frau legt, nämlich Reagans Zwillingsschwester Maddie (Anna Camp). Den Tod vor Augen gesteht Joe die Morde an Love Quinn und an Kates Vater. Praktischerweise zeichnet Kate das Geständnis auch gleich gerichtsverwertbar auf.
Was ist Brontës Plan?
Das könnte bereits das Ende des Übeltäters sein, wenn Brontë nicht längst einen anderen Plan mit ihm verfolgen würde. Brontë rettet ihn vorerst. Allerdings nicht, weil sie den Bad Boy liebt (das tut sie tatsächlich), sondern weil sie Gerechtigkeit will.
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Brontë, die eigentlich Louise heißt, war einst die Assistentin und Freundin der jungen Autorin Guinevere Beck, Joes erstem Opfer. Als Brontë von deren Tod erfährt, stößt sie auf einige Ungereimtheiten, nämlich zunächst auf stilistische Ausreißer in Becks Roman.
Einige Onlinerecherchen später ist ihr klar, wer Beck ermordet hat und wo sich der Täter aufhält – nämlich ausgerechnet am Tatort in New York. Brontë sucht also Joes Nähe, um ihn zu stellen. Was sie nicht sucht, aber findet, ist Liebe – oder das, was sie dafür hält. Brontë verfällt dem Mann und wird fast Opfer ihrer eigenen Gefühle.

Mit ihr fing alles an: Beck wurde in Staffel 1 Joes erstes Mordopfer. — Bild: CLIFTON PRESCOD/NETFLIX
Sie ist besessen davon, Joe zur Strecke zu bringen – und sie ist erschüttert vom Tod ihrer Mutter. Und vermeintlich schwache Frauen sind genau Joes Stärke. Also spielt er auch für Brontë den Beschützer. Marienne wäscht der jungen Frau vor dem Showdown allerdings gehörig den Kopf über den wahren Charakter ihres Liebhabers.
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Brontë ist Joe zwar verfallen, aber sie weiß auch, dass sie mit ihm fallen würde. Selbsterhaltungstrieb und Gerechtigkeitssinn sind schließlich stärker als ihre Empathie mit Joe, dem das Leben angeblich so übel mitgespielt hat. Sie flieht mit ihm in eine Waldhütte, verpasst ihm eine Kugel in den Unterleib, mitten in seine Männlichkeit, und liefert ihn der Polizei aus.
Zuvor zwingt sie Joe noch, die Passagen zu markieren, die er in Becks Roman eingefügt hatte. Damit stellt sie auf doppelte Weise Gerechtigkeit her: juristisch, weil Joe sich vor dem Gesetz verantworten muss, und literarisch, weil sie Becks Buch nun neu und im Sinne ihrer ermordeten Freundin veröffentlichen kann.

Brontë hat genug von Joes Grausamkeiten und trifft ihn mit der Waffe empfindlich. — Bild: CLIFTON PRESCOD/NETFLIX
Bekommt Joe seine gerechte Strafe?
Joe Goldberg hat im Laufe der Jahre 21 Menschen umgebracht, etliche weitere verletzt, entführt, traumatisiert. Was wäre da eine gerechte Strafe? Lebenslange Haft ohne Chance auf Bewährung. Und genau die bekommt Joe Goldberg auch.
Er wird unter anderem für die Morde an Guinevere Beck und Love Quinn verurteilt. Fortan hockt er allein in einer Zelle – ohne Kontakt zu Menschen, die er manipulieren kann, ohne Zuneigung und menschliche Bindungen. Er ist lebendig begraben.
Das Ende von You erklärt: Was hat Joe zum Mörder gemacht?
Die Einsamkeit der Gefängniszelle sorgt allerdings nicht dafür, dass Joe Reue für seine Taten entwickelt. In der letzten Szene von „You” Staffel 5 ist zu sehen, wie er den Brief eines weiblichen Fans liest. Die Huldigung einer Frau, die sich nur zu gern dem Mann ausliefern würde, mit Haut und Haar.
Sie sieht ihn nicht als Monster (wie sein Sohn Henry das tut), sondern als Vorbild. Joe veranlasst das, sein Schicksal zu bejammern. „Sind wir nicht alle nur ein Produkt unserer Umwelt? Verletzte Menschen verletzen andere. Ich hatte nie eine Chance”, klagt er. „Vielleicht bin nicht ich das Problem. Vielleicht bist du es.”
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Der Mörder gibt also der Gesellschaft die Schuld an seinen Taten. Und welche Erklärung liefert „You” selbst für diese irre Mordserie? In den ersten vier Staffeln gibt es nur wenige Hinweise auf Joes Biografie. Er ist eben ein Soziopath, Psychopath, Narzisst oder Ähnliches, der vor allem mit Frauen Probleme zu haben scheint – und sie aus seinem Leben entfernt, wenn sie sich widersetzen.
Brontë, seiner letzten Geliebten, erzählt Joe dann doch die Geschichte seiner Kindheit. Ob sie stimmt? Oder ist sie einfach gut erfunden? Joe tötet demnach nicht aus Mordlust, wie er zu erklären versucht. Er wurde zum Mörder, weil seine Mutter ihn als Kind zum Mord an seinem Vater erzogen und ihn dann deswegen verlassen habe.
Für Joe sei das Töten der einzige Weg, seine Liebe zu zeigen. Ist das eine glaubhafte Erklärung? Eher nicht, denn der Mann ist nicht nur brutal, sondern intelligent. Der weiß, was er tut.
Joe Goldberg ist tief im Inneren wohl eher ein notorischer Frauenhasser, der sich von vermeintlich angeschlagenen Frauen angezogen fühlt, um sie zu „reparieren”, wie er es nennt. Erweisen sich diese Frauen als resistent gegen seine „Reparatur” oder als undankbar, müssen sie sterben.
Frauen sind für Joe Goldberg nur Objekte, niemals Partnerinnen. Und kann ein Mann so häufig morden, ohne dabei Befriedigung oder Vergnügen zu empfinden? Wohl kaum.
Wie geht die Geschichte für Joes überlebende Opfer aus?
Joes Blutspur ist gewaltig. Die Zahl derjenigen, die sein böses Spiel überlebt haben, ist ebenfalls beeindruckend groß. Das Ende von „You” Staffel 5 ist nicht komplett erklärt, ohne auf die Schicksale einiger seiner überlebenden Opfer einzugehen.
Joes Frau Kate überlebt das Feuer im Buchladen und die Verletzungen, die er ihr beigebracht hat. Sie verlässt ihn endgültig und entdeckt ihre soziale Ader. Ihr Unternehmen übergibt sie in andere Hände. Kate behält das Sorgerecht für Henry.
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Nadia ist rehabilitiert und von der falschen Mordanklage befreit. Sie schreibt und unterrichtet wieder und hilft anderen traumatisierten Frauen. Maddie wird zwar für Brandstiftung und den Mord an ihrer Schwester verurteilt, muss aber wegen mildernder Umstände nicht ins Gefängnis. Sie erwartet Zwillinge von ihrem Freund.
Marienne startet mit Kates Unterstützung eine Karriere als Malerin und bekommt so doch noch die Chance, die Joe ihr einst genommen hatte. Brontë beziehungsweise Louise bringt eine Neufassung von Becks Buch heraus, diesmal ohne Joes vergiftete Worte.