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Tom Hanks’ Synchronstimme: Darum kommt Dir die deutsche Stimme so bekannt vor
„Forrest Gump”, „Sully”, „Philadelphia”, „Neues aus der Welt” oder „Apollo 13”: In all diesen Filmen spielt Tom Hanks die Hauptrolle – klingt aber teilweise ganz unterschiedlich. Kein Wunder, denn Tom Hanks’ Synchronstimme teilen sich mehrere Sprecher, etwa Joachim Tennstedt und Arne Elsholtz. Die beiden kennen wir auch als deutsche Stimmen von C-3PO und dem Mammut Manni aus den „Ice Age”-Filmen.
Mehr als 80 Filme hat Tom Hanks im Laufe seiner Karriere gedreht. Der gebürtige Kalifornier gehört zu den bekanntesten Charakterdarstellern der Welt – für zwei seiner Rollen hat er Oscars gewonnen: Andrew Beckett „Philadelphia” (1993) und Forrest Gump im gleichnamigen Film von 1994. Aber wer synchronisiert den Schauspieler im Deutschen? Ist Dir schon mal aufgefallen, dass die Synchronstimme von Tom Hanks nicht in allen Filmen dieselbe ist? Wir verraten, wer jeweils dahintersteckt und woher Du die Stimmen noch kennst.
Joachim Tennstedt ist Tom Hanks’ neue Synchronstimme
Der gutmütige Captain Kidd im Netflix-Western „Neues aus der Welt” sieht zwar aus wie Tom Hanks, aber die Stimme kommt Dir komisch vor? Das ist nicht verwunderlich: Synchronsprecher Joachim Tennstedt ist erst seit einigen Jahren die feste Synchronstimme von Tom Hanks. Er hat den Oscargewinner noch in weiteren Filmen synchronisiert, darunter „Greyhound: Schlacht im Atlantik” (2020), „Sully” (2016) und „Die Verlegerin” (2017).
Tennstedt ist deutscher Synchronsprecher, Schauspieler und Dialogregisseur. Er übernahm die Aufgabe als Tom Hanks’ feste Synchronstimme 2013. Er folgte damit auf Arne Elsholtz, der bis dahin als die deutsche Stimme des Hollywoodstars galt – aber wegen einer schweren Krankheit zum Aufhören gezwungen war.
Für Tennstedt war die Synchronisation von Tom Hanks kein Neuland: Er hatte dem Schauspieler schon in den 1980er-Jahren in drei Filmen seine Stimme geliehen, unter anderem in der Komödie „Big” (1988). Später sprang er zweimal für Elsholtz ein, etwa in „Cloud Atlas” (2012). In der Sci-Fi-Literaturverfilmung der Wachowski-Geschwister synchronisierte er Hanks sogar in sechs verschiedenen Rollen.
Weitere Sprechrollen von Joachim Tennstedt: Von Rain Man bis C-3PO
Aber Joachim Tennstedt kann nicht nur Tom Hanks. Du hast die deutsche Stimme mit Sicherheit bereits in anderen Filmen gehört, denn er zählt zu den profiliertesten und wandelbarsten deutschen Synchronsprechern. Sein Repertoire reicht vom autistischen „Rain Man” (1988, für Dustin Hoffman) über den Dude in „The Big Lebowski” (1998, für Jeff Bridges) bis zum untypischen Drogendealer Walter White (Bryan Cranston) in der Serie „Breaking Bad” (ab 2009).
Darüber hinaus ist Tennstedt die feste Stimme von (unter anderem):
- Michael Keaton
- James Belushi
- John Malkovich
- Billy Crystal
- William H. Macy
- Billy Bob Thornton
- Mickey Rourke (1981 und 2006)
Vielleicht hast Du Tennstedts Stimme sogar schon als Kind gehört: Der Synchronsprecher übernimmt C-3POs unverkennbares Geschnatter in der klassischen „Star Wars”-Trilogie – und in allen Sequels ab „Das Erwachen der Macht”. Tennstedt lieh seine Stimme auch Speedy Gonzales in der Zeichentrickserie „Die schnellste Maus von Mexico” (1979) und Adam in „Es war einmal … der Mensch” (1978).
Arne Elsholtz war in über 30 Filmen Tom Hanks’ Synchronstimme
Bis 2013 war Arne Elsholtz die unverwechselbare deutsche Stimme von Tom Hanks: Der Sprecher, Schauspieler und Synchronregisseur sprach den Hollywoodstar in mehr als 30 Filmen mit seinem bekannten nasalem Tonfall. Jahrzehntelang lauschten Kinozuschauer:innen in Deutschland seinem Timbre.
Zu seinen Arbeiten gehören die vielen Blockbuster mit Hanks aus den 1990er-Jahren:
- der an Aids erkrankte schwule Anwalt Andrew Beckett in „Philadelphia”
- der liebenswerte Forrest Gump
- der Astronaut Jim Lovell in „Apollo 13”
- der romantische Sam Baldwin in „Schlaflos in Seattle”
- der Soldat James Ryan
- der einsame Inselbewohner in „Cast Away – Verschollen”
Zuletzt sprach Elsholtz Tom Hanks als Walt Disney im Biopic „Saving Mr. Banks” (2013). Allerdings klingt Elsholtz nicht in allen Filmen gleich: Wegen einer Erkrankung veränderte sich seine Stimme in den 2010er-Jahren, sie klang brüchiger. Das war zum Beispiel in „Illuminati” (2009) zu bemerken. 2016 starb Arne Elsholtz im Alter von 71 Jahren in Berlin.
Weitere Sprechrollen von Arne Elsholtz: Von Bill Murray bis Mammut Manfred
Über 700 Sprechrollen übernahm der 1944 geborene Arne Elsholtz im Lauf seiner Karriere. Und dabei war er nicht nur als Synchronstimme von Tom Hanks berühmt. Wenn Du zum Beispiel deutsch synchronisierte Filme mit Bill Murray gesehen hast, hast Du auch Elsholtz gelauscht – seit Anfang der 1980er-Jahre war er der Stammsprecher des US-Stars. Außerdem war er häufig als Jeff Goldblum zu hören.
Elsholtz konnte Komödien genauso wie ernste Rollen. Zu seinen witzigsten Sprechrollen gehörten Steve Guttenberg (als Carey Mahoney) in der „Police Academy”-Reihe (1984 bis 1994) und Kevin Kline (als Otto) in „Ein Fisch namens Wanda” (1988).
Zusammen mit Otto Waalkes machte Elsholtz außerdem die Ice-Age-Filme (2002 bis 2012) unverkennbar: Während Otto das Faultier Sid sprach, übernahm Elsholtz die Rolle von Mammut Manni. Du hast ihn auch in einigen Monty-Python-Komödien gehört, zum Beispiel in „Das Leben des Brian” (1979) und „Der Sinn des Lebens” (1983). In beiden Filmen hat er diverse verschiedene Rollen gesprochen.
Aber nicht nur das: Elsholtz war auch als Synchronregisseur aktiv. Er wirkte an den deutschsprachigen Fassungen der Star-Wars-Originalfilme mit. Bekannt wurde er zudem, weil er die englischen Originalskripte teilweise stark abwandelte und neue Dialoge erfand – etwa bei den Monty-Python-Filmen und der „Nackte Kanone”-Trilogie in den 1980er-Jahren.
Weitere Tom-Hanks-Synchronstimmen
In einer Handvoll Filme hat Tom Hanks noch weitere deutsche Stimmen:
- Thomas Nero Wolff
- Ekkehardt Belle
- Hans-Jürgen Dittberner
- Detlef Bierstedt
Thomas Nero Wolff hat den US-Schauspieler zum Beispiel im Dan-Brown-Thriller „Inferno” (2016) und im dystopischen Sci-Fi-Film „The Circle” (2017) gesprochen. Wolff ist sonst der feste Sprecher unter anderem von Hugh Jackman und Woody Harrelson. Bierstedt kennst Du auch als deutsche Stimme von George Clooney und Bill Pullman.
Tom Hanks hat außerdem selbst viele Zeichentrick- und Animationsfilme synchronisiert, etwa den Woody in der „Toy Story”-Reihe. Diese Rolle übernahm im Deutschen keiner der Stammsprecher von Hanks: Du hörst dort die Komiker Peer Augustinski und Michael „Bully” Herbig.
Welche Synchronstimme von Tom Hanks spricht Dich am meisten an? Verrate es uns in den Kommentaren!
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