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The Old Guard: Das Ende des Netflix-Actionfilms erklärt
Kaum ein anderer Netflix-Film schreit so sehr nach einem Sequel wie „The Old Guard“. Das ist vor allem seinem offenen Ende zu verdanken. Wir erklären Dir, warum der Actionthriller mit einem Cliffhanger endet – und was das Ende für eine eventuelle Fortsetzung bedeutet.
Achtung, Spoiler: Natürlich können wir das Ende von „The Old Guard“ nicht ohne Spoiler erklären. Solltest Du den Film noch nicht gesehen haben, empfehlen wir Dir, das nachzuholen und erst dann diesen Artikel zu lesen.
Video: Youtube / Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz
„The Old Guard“-Recap: Das passiert am Schluss
Nachdem die alte Garde Merrick (Harry Melling) und seine Söldner ausgeschaltet hat, bestrafen sie Booker (Matthias Schoenaerts) für seinen Verrat: Er darf sie die nächsten 100 Jahre lang nicht mehr kontaktieren. Das trifft ihn und Andy (Charlize Theron) besonders hart. Da Andy nun nicht mehr unsterblich ist, wird sie längst gestorben sein, wenn Booker die Garde wiedersieht.
Die Garde (minus Booker) trifft sich anschließend mit Copley (Chiwetel Ejiofor), der ihnen vor Augen führt, wie sehr sie die Geschichte der Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten beeinflusst haben. Mit neuem Vertrauen in ihre Mission beauftragt die Garde Copley, ihre Existenz weiterhin geheim zu halten.
Die Post-Credit-Szene des Films, die sechs Monate später spielt, wartet mit einer Überraschung auf: Booker, der seine Einsamkeit im Alkohol ertränkt, trifft in seinem Pariser Unterschlupf auf Quynh (Veronica Ngo).
Das Ende von „The Old Guard“ erklärt
Wir erinnern uns: Quynh war viele Jahrhunderte lang Andys Weggefährtin und Geliebte und gehörte ebenfalls der alten Garde an. Doch im Zuge der Hexenverfolgungen ereilte sie im 17. Jahrhundert ein grausames Schicksal: Sie wurde in einen Metallsarg eingeschlossen, der im Ozean versenkt wurde – verurteilt dazu, immer und immer wieder zu ertrinken. Andy und die anderen Mitglieder der Garde waren nie in der Lage, Quynhs Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Sie hofften darauf, dass sie längst ihren finalen Tod gestorben war.
Video: Youtube / Netflix
Obwohl Quynh nicht mehr Teil der Gruppe war, als Booker im 19. Jahrhundert zur alten Garde stieß, kennt sie ihn anscheinend. Schließlich begrüßt sie ihn in seinem Apartment mit einem: „Schön, dich endlich kennenzulernen“. Du fragst Dich, wie das sein kann? Nun, die Erklärung ist recht simpel: Die Unsterblichen teilen ihre Träume. Sie hat Booker also wahrscheinlich in ihren Träumen gesehen.
Offenbar ist es nicht lange her, dass Quynh aus ihrem Gefängnis befreit worden ist: Nile Freeman (KiKi Layne) hat schließlich noch geträumt, wie Quynh immer und immer wieder ertrank. Wie sie ihrem Metallsarg letztendlich entkommen ist, bleibt vorerst ein Geheimnis – und bietet viel Futter für ein Sequel.
Darum taucht Quynh in der Post-Credit-Szene auf
Dass Quynh am Ende des Films auftaucht, ist für Kenner der Comicvorlage wahrscheinlich keine allzu große Überraschung: Auch in den Graphic Novels ist Quynh nicht gestorben, wie die alte Garde gehofft hat. Stattdessen hat sie den Verstand verloren und plant, die Menschheit leiden zu lassen, was sie zur Gegnerin der Garde macht.
Regisseurin Gina Prince-Bythewood entschied sich bewusst dazu, den Film mit dem Auftritt von Quynh zu beenden – unter anderem, um sich an die Vorlage zu halten. Das verriet sie gegenüber dem Collider-Magazin.
„The Old Guard“: Uns könnte eine Trilogie erwarten
Im selben Interview sprach die Regisseurin über die Möglichkeit einer Fortsetzung: Greg Rucka, der Comic- und Drehbuchautor von „The Old Guard“, habe immer eine Filmtrilogie vor Augen gehabt.
„Ich weiß, wo es mit der Story hingeht, und es ist ziemlich cool. Wenn die Zuschauer also mehr sehen wollen, gibt es sicherlich mehr Geschichten zu erzählen“, so die Regisseurin. Auch der Rest des Casts wäre bei einer Fortsetzung gern dabei – das verriet Hauptdarstellerin Charlize Theron im Gespräch mit Total Film.
Comic vs. Film: Die Veränderungen an Quynhs Charakter
Eine Frage haben wir aber noch: Wird Quynh auch in der filmischen Umsetzung zur neuen Antagonistin? Wir glauben: nicht zwangsweise. Denn der „The Old Guard“-Film unterscheidet sich in einigen Punkten von der Comicvorlage – besonders im Hinblick auf Quynh.
In den Comics heißt Quynh zum Beispiel Noriko und kommt aus Japan. Zudem wurde sie nicht in einen Metallsarg eingeschlossen, der dann im Meer versenkt wurde. Stattdessen ist sie während eines Sturms über Bord gespült worden.
Es gibt mehrere Gründe, warum die Macher sich entschieden haben, Norikos Herkunft und Geschichte zu ändern:
- Veronica Ngo, die Darstellerin von Quynh, ist Vietnamesin – und nicht Japanerin. Daher beschlossen die Macher, ihre Herkunft zu ehren, und benannten Noriko in Quynh um.
- Die dramatische Szene, in der Noriko/Quynh von Bord gespült wird, wäre für Netflix teuer geworden. Die Macher suchten also nach einer Alternative, um Kosten zu sparen. Dabei kam die Idee mit dem Metallsarg auf. Greg Rucka empfand es zudem als besonders grausam und sadistisch, jemanden zu so einem Schicksal zu verurteilen.
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Was könnte in „The Old Guard 2“ passieren?
Sollte es zu einer Fortsetzung von „The Old Guard“ kommen, wird Quynh der alten Garde sicherlich einige Probleme bereiten. Nicht nur, dass sie ihre ehemalige Geliebte Andy seit Jahrhunderten nicht gesehen hat. Wir können uns auch nicht vorstellen, dass sie die letzten 400 Jahre des fortwährenden Ertrinkens unbeschadet überstanden hat.
Zudem hat sich „The Old Guard“ abgesehen von Quynhs Charakter sehr nah an die Vorlage gehalten („The Old Guard: Opening Fire“). Das spricht dafür, dass sich „The Old Guard 2“ an den Plot halten könnte, der im Nachfolgewerk „The Old Guard: Force Multiplied“ verfolgt wird. Darin wird der betrunkene Booker entführt und zu den anderen Mitgliedern der Garde befragt. Doch er möchte seine Gefährten nicht hintergehen – und wird schließlich in Ketten gelegt. Mehr möchten wir Dir an dieser Stelle noch nicht über „The Old Guard 2“ verraten.
Was glaubst Du: Wie geht es mit der alten Garde weiter? Wir hören gerne von Dir in einem Kommentar!