The New Mutants in der featured-Serienkritik
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

“The New Mutants“ in der featured-Filmkritik: Der verschollen geglaubte X-Men-Horror-Film

Über zwei Jahre nach dem geplanten Kinos­tart dür­fen die Nach­wuchs-Mutan­ten doch noch über die Lein­wand fet­zen. Warum das ver­spätete „X-Men“-Spin-off uns Lust auf mehr macht und trotz­dem über seine Ambi­tio­nen stolpert, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „The New Mutants“.

An ander­er Stelle haben wir bere­its aus­giebig über das Release-Dra­ma zu „The New Mutants“ gesprochen. Grund war unter anderem eine Warteschleife in der Post­pro­duk­tion, um den Hor­ror-Aspekt weit­er her­auszuar­beit­en. Vielle­icht verkauft sich mehr Hor­ror dieser Tage bess­er, aber irgend­wie hät­ten wir uns von Regis­seur und Autor Josh Boone ‚mehr Com­ing-of-Age-Sto­ry’ gewünscht.

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Breakfast Club: The X-Men Edition

Nach­dem ein Sturm ihr Reser­vat ver­wüstet hat, wacht Danielle Moon­star (Blu Hunt) in ein­er medi­zinis­chen Ein­rich­tung auf. Dort erk­lärt ihr Dok­tor Reyes (Alice Bra­ga), dass sie eine Mutan­tin ist und sie solange dort bleiben würde, bis sie keine Gefahr mehr für sich und andere sei. Schnell merkt sie, dass das keine Bitte ist. Ein gigan­tis­ches Kraft­feld umschließt die Klinik und hält sie mit vier anderen jun­gen Mutan­ten gefan­gen; darunter die christlich erzo­gene und schw­er mis­shan­delte Lykan­thropin Rahne Sin­clair (Maisie Williams), zu der Danielle roman­tis­che Gefüh­le entwick­elt. Als die Gruppe zunehmend von ein­er unbekan­nten Entität heimge­sucht wird, entwick­elt sich der Aufen­thalt zu einem Über­leben­skampf – in dem Mutan­tenkräfte nicht nur vorteil­haft sind.

New Mutants: Das Drehbuch ist ein mieser Verräter

2014 startete Josh Boons Com­ing-of-Age-Dra­manze „Der Schick­sal ist ein mieser Ver­räter“ im Kino. Kurz danach pitchte er eine Filmtrilo­gie auf Basis der Mar­vel-Comi­crei­he „New Mutants“. Düster sollte sie wer­den und anders als die bish­eri­gen „X-Men“-Blockbuster. Hat er das geschafft? Hat er! Die „X-Men“ wer­den namentlich erwäh­nt und im Film gezeigtes Archiv­ma­te­r­i­al eines anderen „X-Men“-Films ver­rät auch endlich, in welch­er Time­line der „X-Men“-Filme „The New Mutants“ ange­siedelt ist. Anson­sten beschäftigt man sich hier aber nur am Rande mit „Mutan­ten“. Das ist ein net­ter Ansatz. Er funk­tion­iert aber nur teil­weise. Spätestens ab Mitte des Films fra­gen wir uns zum Beispiel, warum die mächtige Mutan­tin und Zauberin llyana Rasputin (Anya Tay­lor-Joy) nicht ein­fach aus der Klinik flieht. Vol­lkom­men unver­mit­telt öff­nen sich plöt­zlich Dimen­sion­sportale, erscheinen Gestal­ten und buch­stäblich nie­mand weiß, ob und wieso das alles jet­zt bedrohlich ist.

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New Mutants: Alles, was wir wollten

Mutan­ten­fähigkeit­en sind in „The New Mutants“ ver­bun­den mit Schuldgedanken, Mis­shand­lun­gen und Kind­heit­strau­ma­ta. Die erzkatholis­che Rahne wurde für ihre wer­wol­far­ti­gen Fähigkeit­en von einem Pfar­rer bru­tal ver­prügelt. Gle­ichzeit­ig spürt das Mäd­chen nun auch noch gle­ichgeschlechtliche Liebe auf­blühen. Dieser religiöse Kon­flikt wäre unter anderen Umstän­den wom­öglich Charak­ter­dra­ma mit Oscar-Poten­tial. Bei „The New Mutants“ verebbt das Ganze in ein­er Seit­engeschichte, weil dann doch plöt­zlich irgend­wo die Kuh fliegen muss. Die Fig­urenkon­stel­la­tion nach „Break­fast Club“-Manier ist zwar inter­es­sant, bekommt aber zu wenig Zeit für per­sön­liche Charak­ter­be­tra­ch­tun­gen, um wirk­lich mitzureißen. Es fehlen die „Bond­ing Moments“, also Szenar­ien, die die Gruppe auch emo­tion­al zusam­men­schweißen. Per­ma­nente Bedro­hung durch Geis­ter­bären zählen übri­gens nicht!

Geisterjagd im Horrorspital: Gruselkunst und Kunstgrusel

„The New Mutants“ hat mit ein­er herun­tergekomme­nen Klinik, der zwielichti­gen Ärztin Dok­tor Reyes und dem Motiv eines heim­suchen­den Geis­ter­bären alle Zutat­en für einen anständi­gen Hor­ror­film. Aber Don­ner­wet­ter, einige CGI-Effek­te sind der­maßen unüber­legt zusam­mengeschus­tert, dass es einem die eine oder andere Szene ver­grätzt. Bren­nende CGI-Men­schen sind nach wie vor nicht gruselig – waren sie schon nicht bei „Evil Dead“ (2013) und auch nicht bei „Es – Kapi­tel 2“. Das gilt übri­gens auch für schwarze CGI-Wolken, egal wie groß und in welch­er Form. Und selb­st die spitzesten Zähne eines Slen­der-Man-Imi­tats scheinen nicht bedrohlich, wenn die ganze Gestalt wie aus ein­er Videospielse­quenz in den Film kopiert wirkt. Die Diskrepanz wird beson­ders deut­lich, wenn ein alp­traumhafter Gruselp­faffe mit Bran­deisen-Effekt-Make-Up auf­taucht. Plöt­zlich wird die Gefahr auch für den Zuschauer greif­bar­er. Greif­bar­er als alle leuch­t­en­den Augen und CGI-Gewit­ter zusammen.

The New Mutants in der featured-Serienkritik

The New Mutants in der fea­tured-Serienkri­tik — Bild: © Dis­ney

The New Mutants: Ein schöner Nachklapp

„The New Mutants“ ist ein schön­er Genre-Mix aus Super­helden und Hor­ror, den zwar „Bright­burn“ sein­erzeit kon­se­quenter brachte, der aber vor allem kurzweilige Unter­hal­tung bietet. Mit sein­er deut­lichen Veror­tung im X-Men-Fil­mu­ni­ver­sum macht es umso trau­riger, dass dieser Film erst so spät erschienen ist. Er deutet an, welchen Weg die Rei­he auch hätte nehmen kön­nen und macht solche Debakel wie „X-Men: Dark Phoenix“ fast schon vergessen. Für sich genom­men ist „The New Mutants“ sicher­lich kein Meis­ter­w­erk, aber doch ein­er der stärk­sten Vertreter, den die X-Men auf der Lein­wand bis dato haben.

Ein fea­tured-Filmtipp für Fans von ander­s­gedacht­en Super­helden­the­men. 

The New Mutants
Orig­inalti­tel: The New Mutants
Genre: Super­helden / Horror
Bun­desstart: 10.09.2020 (Kino)
Laufzeit: 93 Minuten
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: Josh Boon
Drehbuch: Josh Boon, Knate Lee
Basiert auf: Mar­vels „New Mutants“-Comicreihe

Welch­es junge Super­helden-Team sollte als näch­stes den Sprung auf die Lein­wand wagen? Wir freuen uns auf Deine Lesetipps.

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