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The French Dispatch: Alle Infos zum neuen Film von Wes Anderson
Wenn Wes Anderson ein neues Werk in die Kinos bringt, klatschen nicht länger nur Cineast:innen in die Hände. Der Regie-Kauz und Symmetrie-Fanatiker hat spätestens seit „Grand Budapest Hotel” auch die Herzen des Mainstream-Publikums erobert. Mit „The French Dispatch” veröffentlicht Anderson nun seinen zehnten Spielfilm, über dessen Kinostart, Handlung und Star-Cast wir Dich hier informieren.
Der Start von The French Dispatch: Ab wann läuft der Film im Kino?
In Wes Andersons Filmwelten ist vieles möglich, doch in der Realität muss selbst ein gefeierter Regisseur wie er Kompromisse machen: So fiel der ursprünglich für das Jahr 2020 geplante Kinostart von The French Dispatch aufgrund der Corona-Pandemie zunächst ins Wasser. Nun wird der langersehnte Leinwand-Release jedoch endlich nachgeholt, wenn der Film ab dem 21. Oktober in den Kinos anläuft.
Das Drehbuch schrieb Wes Anderson natürlich wieder höchstpersönlich. Unterstützung holte er sich dafür bei seinen Kumpanen Jason Schwartzman, Roman Coppola und Hugo Guinness, mit denen er in der Vergangenheit bereits öfters zusammengearbeitet hat. Auch in puncto Musik und Kamera setzte er mit Alexandre Desplat bzw. Robert D. Yeoman auf alte Bekannte.
The French Dispatch ist als Episodenfilm konzipiert, der sich als Hommage an den Printjournalismus versteht, speziell an das US-Magazin The New Yorker. Aber worum geht es in Wes Andersons Film genau?
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The French Dispatch – Die Handlung: Das Ende einer Zeitschrift
Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray) war der Gründer und Chefredakteur des Magazins „The French Dispatch of The Liberty, Kansas Evening Sun”, dem französischen Ableger einer großen US-Zeitschrift. Der prinzipientreue Mann ließ sich dafür in der (fiktiven) Kleinstadt Ennui-sur-Blasé nieder und versammelte ein Team von so passionierten wie schrulligen Journalist:innen um sich, die über Kunst, Politik und Kultur in Frankreich berichteten.
Doch das war einmal, denn der Herausgeber ist gestorben und hat in seinem Testament verfügt, dass das Blatt nach seinem Tod eingestellt und nicht fortgeführt werden soll. Grund genug für seine Angestellten, um sich an die abwechslungsreiche Geschichte des Magazins zu erinnern. Drei Reportagen sind dabei ganz besonders hängen geblieben, denen The French Dispatch jeweils eine Episode im Film widmet:
Wie etwa die von Kunstkritikerin JKL Berensen (Tilda Swinton), die den außergewöhnlichen Maler Moses Rosenthaler (Benicio del Toro) verehrt, der allerdings als verurteilter Mörder im Gefängnis sitzt. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, ein Aktporträt von seiner Wärterin Simone (Léa Seydoux) zu entwerfen.
Politreporterin Lucinda Krementz (Frances McDormand) befasst sich hingegen mit der französischen Studentenrevolte und begleitet deshalb deren Anführer Zeffirelli (Timothée Chalamet) in seinem Alltag. Ihr berufliches Interesse verwandelt sich aber zunehmend in romantische Faszination für den jungen Rebellen.
Ebenfalls eine völlig andere Wendung nimmt die Reportage des Journalisten Roebuck Wright (Jeffrey Wright). Sein geplanter Artikel über den legendären Spitzenkoch Nescafier (Steve Park), der zugleich Polizeikommissar ist, entwickelt sich zu einem spektakulären Kriminalbericht, als der Sohn Nescafiers plötzlich entführt wird.
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Der Cast von The French Dispatch: Wer spielt wen in der Wes Anderson-Komödie?
Um die komplette Besetzung von The French Dispatch näher vorzustellen, wäre wohl tatsächlich eine ganze Zeitschrift vonnöten. Schließlich liest sich der Cast des Films wie ein kilometerlanger Spaziergang auf dem Hollywood Walk of Fame. Eine Auswahl gefällig? Wes Anderson ließ sich nicht lumpen und holte unter anderem die Stars Benicio del Toro, Adrien Brody, Jeffrey Wright, Léa Seydoux, Owen Wilson, Edward Norton, Willem Dafoe, Saoirse Ronan, Christoph Waltz und Elisabeth Moss vor die Kamera.
Auf ein paar der namhaften Darsteller:innen und deren Rollen gehen wir im Folgenden jedoch im Detail ein:
Bill Murray als Arthur Howitzer Jr.
Wer sich durch die Filmgeschichte der vergangenen vierzig Jahre ackert, der kommt vermutlich nicht umhin, mindestens ein Werk mit Bill Murray zu sehen. Der US-Amerikaner ist eine Institution in Hollywood und genießt unter Kinofans absoluten Kultstatus.
Trotz den wohl traurigsten Augen im Business machte sich Murray vor allem als Komiker einen Namen: Zunächst in den Siebzigerjahren als Ensemble-Mitglied in der legendären Sketch-Comedyshow „Saturday Night Live” tätig, startete er kurz darauf seine Leinwand-Karriere mit Komödien wie „Caddyshack” und „Ich glaub’ mich knutscht ein Elch!”.
Dem Komödien-Genre blieb er treu, was ihm dank erfolgreichen Filmen wie „Ghostbusters – Die Geisterjäger”, „Die Geister, die ich rief…” sowie „Und täglich grüßt das Murmeltier” den Aufstieg zu einem der größten Topstars des Kinos ermöglichte.
Dass er schauspielerisch aber noch zu wesentlich mehr fähig ist, als die Menschen zum Lachen zu bringen, bewies er schließlich im Jahr 2003 mit seiner Hauptrolle in Sofia Coppolas Tragikomödie „Lost in Translation”. Seine Darstellung des melancholischen und desillusionierten Filmstars Bob Harris markiert die wohl beste Leistung seiner Karriere und brachte ihm einen Golden Globe sowie eine Oscar-Nominierung ein.
Mit dieser Rolle legte Murray das Image des reinen Spaßvogels ab und wurde zum Sinnbild eines neuen Figurentypus: Der lakonische Zyniker, der irgendwo zwischen Midlife-Crisis und zweitem Frühling wandelt.
In Filmen wie „Broken Flowers” und „St. Vincent” perfektionierte er diese Eigenart der unangestrengten Coolness, die längst auch mit der Privatperson Bill Murray verschmolzen zu sein scheint.
Das Charisma des 71-Jährigen ist nicht nur bei Zuschauer:innen äußerst beliebt, sondern auch bei Regisseur:innen. Neben Ivan Reitman, Jim Jarmusch und Sofia Coppola greift nämlich auch Wes Anderson regelmäßig auf Murray als Darsteller für seine Filme zurück. The French Dispatch ist bereits die neunte Zusammenarbeit der beiden.
In der Komödie spielt Murray Arthur Howitzer Jr., den Gründer der titelgebenden Zeitung. Dessen Tod besiegelt das Ende des Magazins, was sämtliche Mitarbeiter:innen in helle Aufruhr versetzt. Die Figur wurde an den The New Yorker-Schöpfer Harold Ross angelehnt und ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Episoden des Films.
Frances McDormand als Lucinda Krementz
Spätestens am 25. April 2021 hat sich Frances McDormand ihren Platz in zukünftigen Aufzählungen von Hollywood-Schauspiellegenden für immer gesichert. An diesem Abend staubte sie für „Nomadland” nämlich ihren dritten Oscar als beste Hauptdarstellerin ab und rangiert damit in dieser Kategorie nur noch hinter Filmikone Katharine Hepburn.
Aber auch abseits der vielen Preise, die McDormand in ihrer Karriere bisher entgegennehmen durfte, ragt die 64-Jährige unter ihren Kolleg:innen heraus. Angenehm uneitel, furchtlos und stets mit unaufdringlicher Präsenz auftretend, scheint es keine Rolle zu geben, die sie nicht beherrscht.
Ob als freundlich-hartnäckige Polizeichefin in „Fargo”, als streng-fürsorgliche Mutter in „Almost Famous”, als naiv-neugierige Fitnessstudio-Mitarbeiterin in „Burn After Reading” oder als verbittert-schlagfertige Kratzbürste in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” – McDormand schafft es mühelos, sich jede Figur zu eigen zu machen.
Das wissen nicht nur ihr Ehemann Joel Coen und dessen Bruder Ethan zu schätzen, die sie in zahlreichen ihrer Filme besetzten. Für Wes Anderson steht McDormand nach „Moonrise Kingdom” nun immerhin schon das zweite Mal vor der Kamera. In The French Dispatch mimt sie die Politik-Journalistin Lucinda Krementz, die aufgrund romantischer Verwicklungen ihre eigene Professionalität in Frage stellen muss.
Timothée Chalamet als Zeffirelli
Zwar kann Timothée Chalamet naturgemäß noch nicht auf eine derart lange Karriere wie McDormand oder Murray zurückblicken, sein Werdegang ist allerdings kaum weniger beeindruckend. Innerhalb von vier Jahren ist der gebürtige New Yorker nämlich zu einem der gefragtesten Schauspieler in Hollywood avanciert.
Zu verdanken hat er diesen kometenhaften Aufstieg seiner authentisch-berührenden Performance im Liebesdrama „Call Me by Your Name”, in dem er einen träumerischen Teenager spielt, der sich in einen älteren Mann verliebt. Hierfür erntete Chalamet folgerichtig eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller.
Seitdem ist der 25-Jährige eine sichere Bank, wenn es um großes Schauspiel geht: Als drogensüchtiger Jugendlicher in „Beautiful Boy” ist er ebenso glaubwürdig wie als junger König Heinrich V. in „The King” oder als wohlhabender Romantiker in „Little Women”. Aktuell erobert er als Protagonist Paul Atreides im Sci-Fi-Epos „Dune” sogar noch das Blockbuster-Kino im Sturm.
Diesen immensen Erfolg betrachtet, ist es kaum vorstellbar, dass Chalamet vor nicht einmal zehn Jahren noch wenig beachtete Gastauftritte in Serien wie „Royal Pains” und „Homeland” absolvierte. Umso besser, dass diese Zeiten längst vorbei sind und er nun für Meisterregisseure wie Denis Villeneuve, Woody Allen und Wes Anderson arbeiten darf.
Letzterer engagierte Chalamet für seinen neuen Film The French Dispatch, in dem er den Studentenführer Zeffirelli verkörpert. Dieser organisiert in den Sechzigerjahren die Proteste seiner Kommiliton:innen und erregt damit die Aufmerksamkeit der Reporterin Lucinda Krementz.
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Tilda Swinton als JKL Berensen
Wer über Tilda Swinton spricht, der spricht unweigerlich auch von Vielschichtigkeit. Kaum jemand ist so wandelbar wie die Schottin, was jedoch nicht allein an ihrem andersweltlichen Erscheinungsbild liegt. Die Schauspielerin stürzt sich mit Vorliebe in experimentelle Rollen und lässt sich nur ungern in eine vorgegebene Form pressen.
Geschlecht, Alter oder sogar Spezies der von ihr gespielten Figuren sind für Swinton nur zweitrangig, solange sie genügend Tiefe bieten und Faszination in ihr auslösen – eine nahezu einzigartige Herangehensweise für einen Hollywood-Star.
All das wäre hingegen kaum so beeindruckend, wenn die 60-Jährige nicht solch ein unglaubliches Talent dafür hätte, die jeweiligen Facetten ihrer Rollen explizit herauszuarbeiten und für die Zuschauer:innen greifbar zu machen.
Darstellungen wie in den Indie-Filmen „Orlando”, „The Deep End”, „Julia” und „We Need to Talk About Kevin” suchen ihresgleichen und zeugen von Swintons schier unendlichem Repertoire an mimischen Finessen. Für ihre Performance der skrupellosen Anwältin Karen Crowder im Thriller „Michael Clayton” wurde sie 2008 schließlich mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin belohnt.
Doch auch in größeren Hollywood-Produktionen wie „The Beach”, „Constantine”, „Der seltsame Fall des Benjamin Button” und „Doctor Strange” ist sie mit absoluter Hingabe dabei, um derartige Filme mit ihrer Präsenz aufzuwerten.
Kein Wunder, dass sie mittlerweile zum Stammpersonal von Regisseuren wie Jim Jarmusch („Only Lovers Left Alive”), den Coen-Brüdern („Hail, Caesar!”) und Wes Anderson gehört. Nach Moonrise Kingdom, Grand Budapest Hotel und „Isle of Dogs – Ataris Reise” setzt der Regie-Exzentriker nun bereits zum vierten Mal auf Tilda Swinton.
Sie übernimmt in The French Dispatch die Rolle der Kunstexpertin JKL Berensen, die in der ersten Episode des Films in den Fokus rückt. Die Journalistin will einen Bericht über den Maler und verurteilten Mörder Moses Rosenthaler schreiben, da sie diesen für ein Genie seines Fachs hält.
Ob The French Dispatch bald dazugehört? Hier findest Du die besten Komödien aller Zeiten.
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Hat sich Wes Anderson mit The French Dispatch mal wieder selbst übertroffen? Sag uns Deine Meinung zum Film in den Kommentaren!