Der Cast von The Batman
© Warner Bros.
The Batman Ende erklärt: Poster
Ein finster blickender Mann in dunkler Kulisse
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The Batman | Kritik: Düsteres Comic-Epos mit brachialer Wucht

Der dun­kle Räch­er ist wieder da: Am 3. März startet mit „The Bat­man” der neue DC-Block­buster im Kino, der zugle­ich Robert Pat­tin­sons Pre­miere als Super­held im Fle­d­er­mauskostüm darstellt. Wie der Schaus­piel­er in der Rolle und der action­ge­ladene Film selb­st abschnei­den, ver­rat­en wir Dir in unser­er Kri­tik.

Der wahrschein­lich beliebteste Com­ic-Super­held über­haupt erhält mal wieder einen Neuanstrich im Kino: Für den DC-Film The Bat­man nahm sich dies­mal Regis­seur Matt Reeves („Clover­field”) dem titel­geben­den Super­helden an. Schon allein die Beset­zung von Robert Pat­tin­son („Tenet”) als Bat­man sorgte im Vor­feld für hitzige Diskus­sio­nen unter Com­ic-Fans.

Umso größer dürfte deshalb die ohne­hin schon mächtig anges­taute Neugi­er auf das neue Lein­wand-Aben­teuer des dun­klen Rit­ters aus­fall­en: Wird Pat­tin­son der Titel­rolle gerecht? Kann Matt Reeves mit The Bat­man nach Christo­pher Nolans beein­druck­ender „Dark Knight”-Trilogie über­haupt noch einen drau­fle­gen? Sind die drei Stun­den Laufzeit gut gefüllt oder über­trieben?

Die Antworten auf diese und viele weit­ere Fra­gen zum ersten großen Block­buster des Jahres find­est Du in unser­er Kri­tik zu The Bat­man.

Bat­man, Super­man & Co.: Der große Film- und Serien-Guide ins DC Uni­verse.

Die Handlung von The Batman: Darum geht es in der Comic-Verfilmung

In der US-Metro­pole Gotham City herrschen Kor­rup­tion und Gewalt. Um die Straßen von all den Ver­brechen und Krim­inellen zu reini­gen, schlüpft der junge Mil­liardär Bruce Wayne (Robert Pat­tin­son) nachts in ein gepanz­ertes Fle­d­er­mauskostüm und bekämpft als „Bat­man” Mörder, Gang­ster und andere Geset­zlose.

Sein neuester Gegen­spiel­er erweist sich jedoch als beson­ders per­fide: Ein Serienkiller namens „The Rid­dler” (Paul Dano) mordet sich durch die ober­sten Kreise der Stadt und hin­ter­lässt an jedem Tatort ein Rät­sel für Bat­man. Gemein­sam mit Police Lieu­tenant James Gor­don (Jef­frey Wright) ermit­telt der mask­ierte Held, um die Iden­tität des bru­tal­en Psy­chopa­then aufzudeck­en und so dessen Mas­ter­plan zu entschlüs­seln.

Doch es wird noch kom­pliziert­er, denn bald mis­chen zusät­zlich die Gang­ster Oswald Cob­ble­pot alias Der Pin­guin (Col­in Far­rell) und Carmine Fal­cone (John Tur­tur­ro) sowie die Meis­ter­diebin und Katzen-Lieb­haberin Seli­na Kyle (Zoë Kravitz) mit. Kann Bat­man das Pul­ver­fass Gotham vor der Explo­sion bewahren?

Dr. Mark Benecke und seine Fig­ure­n­analyse: So tick­en die Charak­tere aus The Bat­man.

Trotz FSK 12: The Batman ist düster, dreckig und brutal

Schon die Anfangsminuten von The Bat­man nutzt Regis­seur Matt Reeves, um seinen Film einzunor­den und das Pub­likum auf die fol­gen­den drei Stun­den vorzu­bere­it­en: Hier schre­it alles nach Ver­damm­nis, Unter­gang, Schmerz und seel­is­ch­er Verkom­men­heit. Der bere­its in Nolans Dark Knight-Trilo­gie eher spär­lich ver­wen­dete Humor ist in The Bat­man vol­lkom­men ver­schwun­den. In dieser Welt gibt es nichts zu lachen und daran soll direkt von Beginn an kein Zweifel beste­hen.

Passend dazu nimmt die neue DC-Adap­tion Anlei­hen an das Psy­chothriller-Genre sowie an düsteren Noir-Krim­is und fol­gt erst im späteren Ver­lauf den Pfaden eines schweißtreiben­den Action-Spek­takels. Diese Mis­chung funk­tion­iert erstaunlich gut und macht The Bat­man unbe­strit­ten zum bish­er härtesten Film über den dun­klen Rit­ter. Matt Reeves gelingt dabei das Kun­st­stück, trotz fehlen­dem R-Rat­ing ein über­aus bru­tales und nieder­schmettern­des Werk abzuliefern.

Auf der Pri­or­itäten­liste des Regis­seurs ste­hen Span­nung und Atmo­sphäre noch vor dem großen Knall­ef­fekt, was für eine Com­ic-Ver­fil­mung dieser Größenord­nung ein lobenswert­er Schritt ist – und sich bezahlt macht. Zwar wirkt die fin­stere Stim­mung in The Bat­man hin und wieder etwas zu gewollt, diese ver­lei­ht dem DC-Helden aber eine noch ambiva­len­tere Aura und fes­selt dadurch umso mehr.

Robert Pattinson in The Batman

Der härteste und düster­ste Bat­man aller Zeit­en: Robert Pat­tin­son als Titel­held — Bild: Warn­er Bros.

Technisch brillantes Drei-Stunden-Epos mit erzählerischen Macken

Kam­era­mann Greig Fras­er („Dune”) fängt das vor­rangig in Dunkel­heit und Regen stat­tfind­ende Geschehen in immer neuen Facetten ein, dass man sich als Zuschauer:in am lieb­sten gemein­sam mit Bat­man in den pech­schwarzen Gassen Gothams ver­lieren möchte. Dank Frasers grandiosen Bildern wohnt dieser nächtlichen Schat­ten­welt sog­ar etwas Wun­der­schönes inne, obwohl sie offen­sichtlich nichts als Verder­ben birgt.

Doch nicht nur auf der visuellen, auch auf der Tonebene präsen­tiert sich der Film auf meis­ter­haftem Niveau: Es wum­mert und dröh­nt gewaltig im Kinosaal, wenn Motoren aufheulen oder Fäuste auf Schurken-Kiefer krachen. Selb­st ein­fache Schritte fungieren wie druck­volle Pauken­schläge in einem Orch­ester. Sel­ten zuvor hat­te das Sound Design eines Films solch maßge­blichen Ein­fluss auf die Wirkung des­sel­bi­gen.

Apro­pos Orch­ester: Oscarpreisträger Michael Giacchi­no („Oben”) hat für The Bat­man einen Score geschaf­fen, der sich prob­lem­los in die Liste der leg­endären Bat­man-Film­musiken von Dan­ny Elf­man und Hans Zim­mer ein­rei­ht. Wuchtig, emo­tion­al, episch: Ein akustis­ches Erleb­nis.

Das tröstet schließlich auch darüber hin­weg, dass das Drehbuch von Matt Reeves und Peter Craig nicht immer sat­telfest durch die Geschichte führt und oft­mals mit dick aufge­tra­ge­nen Dialo­gen („I am Vengeance”) über den eige­nen Pathos stolpert. Etwas weniger wäre hier mehr gewe­sen, auch was die knapp dreistündi­ge Laufzeit des Block­busters bet­rifft. Dieses Aus­maß ergibt nicht durch­weg Sinn, ober­fläch­lichen Leer­lauf kann man The Bat­man aber auch nicht vor­w­er­fen.

Bedrohlicher Grunge-Batman: Robert Pattinson führt exzellenten Cast an

Dazu bietet der Film näm­lich jede Menge inter­es­sante und vielschichtige Charak­tere, die von einem wahrhaft bravourösen Cast mit Leben gefüllt wer­den. Fans, die angesichts der Beset­zung von Robert Pat­tin­son in der Titel­rolle skep­tisch bis panisch reagierten, dürften nach dem Kinobe­such endlich wieder ruhig schlafen kön­nen. Der 35-Jährige wirkt als grungeiger Emo-Bat­man in seinen Anfangs­jahren abso­lut plau­si­bel und passt zu dem durch und durch trau­ma­tisierten Einzel­gänger, der mehr Räch­er als Super­held ist.

Pat­tin­son bringt natür­lich nicht die Physis sein­er Vorgänger Chris­t­ian Bale und Ben Affleck mit. Dass er den­noch im Ver­gle­ich zu den bei­den genan­nten am ein­schüchternd­sten in der Rolle wirkt, ist seinem rauen Spiel und Matt Reeves’ Insze­nierung zu ver­danken. Wenn Pat­tin­son in sein­er ersten Szene effek­tvoll aus dem Schat­ten tritt, ist das der wahrschein­lich ein­dringlich­ste und bedrohlich­ste Auftritt eines Kino-Bat­mans über­haupt, woran die zuvor erwäh­nte Kam­era- und Soundar­beit großen Anteil hat.

Paul Dano in The Batman

Paul Dano gibt als Rid­dler einen schau­ri­gen Schurken ab — Bild: Warn­er Bros.

Auch die restliche Beset­zung von The Bat­man darf so richtig glänzen: Rid­dler-Darsteller Paul Dano gibt den frag­ilen Psy­cho, als hätte er nie etwas anderes gespielt und erzeugt spätestens mit seinen ersten gesproch­enen Sätzen im Film eine angst­be­d­ingte Gänse­haut, die nicht mehr abflauen will. Col­in Far­rell beweist als windi­ger Pin­guin ein­mal mehr seine Wand­lungs­fähigkeit. An dieser Stelle muss aber auch die sen­sa­tionelle Maske­nar­beit erwäh­nt wer­den, denn Far­rell ist als kor­pu­len­ter und vernarbter Gang­ster buch­stäblich nicht wiederzuerken­nen, selb­st mit dem Wis­sen, dass es sich dabei um den irischen Schaus­piel­er han­delt.

Eben­so sticht John Tur­tur­ro als Mafi­a­boss Carmine Fal­cone her­vor, der sein schaus­pielerisches Kön­nen endlich mal wieder in einem großen Kinofilm unter Beweis stellen darf. Für die emo­tion­al­sten Szenen ist schließlich Andy Serkis als Bruce Waynes But­ler Alfred zuständig. Der Brite nutzt seine geringe Screen­time opti­mal und zeigt, dass er mehr ist als der Motion Cap­ture-Guru Hol­ly­woods.

Du hast The Bat­man gese­hen und suchst nun Erk­lärun­gen? Wir haben Dir hier alle Fra­gen zum Film beant­wortet.

The Batman: Atmosphärisches Leinwanderlebnis, das Lust auf mehr macht

Matt Reeves hat es geschafft, dem Bat­man-Mythos aber­mals eine stilis­tis­che Neuaus­rich­tung zu ver­passen. Sein Film ist düster­er als alle vorheri­gen Kino-Adap­tio­nen, ver­rät dabei aber den­noch nicht seine Com­ic-Wurzeln. Bei aller Nähe zum Thriller-Genre ver­gisst der Regis­seur zudem nicht, Fans von brachialen Action-Block­bustern Fut­ter für Augen und Ohren zu bieten. Allein deswe­gen soll­test Du The Bat­man möglichst auf der großen Lein­wand erleben.

Robert Pattinson in The Batman

Robert Pat­tin­son macht als Bat­man eine gute Fig­ur — Bild: Warn­er Bros.

Dem dauer­pes­simistis­chen Mahlstrom, den Reeves beab­sichtigt, wird die Sto­ry mit all ihren Ele­menten am Ende aber nicht so ganz gerecht. Dazu fehlt es dann doch an aller­let­zter Kon­se­quenz. Hoff­nung durch puren Fatal­is­mus zu erset­zen, wäre wohl auch zu viel ver­langt für einen Kinofilm, der trotz aller Düster­n­is ein Massen­pub­likum erre­ichen will.

Obwohl The Bat­man vielle­icht etwas zu lang ger­at­en ist, kommt zu keinem Zeit­punkt Langeweile auf. Regis­seur Matt Reeves kann die Span­nung näm­lich bis zum Finale hochhal­ten und macht sich dafür wie so oft sein gutes Gespür für dichte Atmo­sphäre und ästhetis­che Bilder zunutze.

Zum Meis­ter­w­erk-Sta­tus von Christo­pher Nolans The Dark Knight fehlen The Bat­man zwar noch ein paar Stufen, die Lust auf eine neue Kino-Trilo­gie über den DC-Helden weckt der Film aber defin­i­tiv.

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