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Saltburn – das Ende des Thrillers erklärt: Was hat Oliver wirklich getan?
Nur dank eines Stipendiums kann Oliver Quick (Barry Keoghan) an der renommierten Oxford-Universität studieren. Dort ist er ein Außenseiter unter seinen reichen Kommiliton:innen. Durch einen Zufall lernt er den charmanten Felix Catton (Jacob Elordi) kennen, der ihn für den Sommer auf das Anwesen seiner wohlhabenden Familie einlädt. Doch der Besuch auf Saltburn entwickelt sich anders als geplant – und für die Cattons zum Albtraum.
Der Psychothriller Saltburn ist seit dem 22. Dezember 2023 bei Amazon Prime Video im Programm. Regie geführt hat die britische Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Emerald Fennell, die 2021 einen Oscar für das beste Originaldrehbuch zu „Promising Young Women” gewann. Ihr Film überrascht nicht nur mit vielen Wendungen, sondern auch mit einem unerwarteten Ende. Wir erklären die letzten Szenen von Saltburn.
Achtung, es folgen Spoiler!
Das Ende von Saltburn erklärt: Hat Oliver von Anfang an gelogen?
In dem Film Saltburn ist wenig so, wie es scheint. Es sieht zunächst so aus, als hätten Oliver und Felix sich zufällig getroffen, als Felix mit einem platten Reifen an seinem Fahrrad kämpft. In Wahrheit aber hatte Oliver die Begegnung mit dem reichen Aristokratensohn geplant.
Von Anfang an erzählt er Lügen, die dafür sorgen, dass Felix und seine Familie Mitleid mit ihm haben. Mutter Elsbeth (Rosamund Pike) und Schwester Venetia (Alison Oliver) haben Spaß mit dem Hausgast, der so anders ist als sie. Cousin Farleigh (Archie Madekwe) macht sich ständig über den Studenten lustig.
Doch als Felix Oliver mit einem Besuch bei dessen Mutter überrascht, stellt sich heraus, dass Olivers gesamte Geschichte erfunden ist. Seine Mutter ist gar nicht drogenabhängig wie behauptet, der Vater lebt noch und hat nicht etwa Selbstmord begangen und die Familie ist weder arm noch grausam zu ihrem Sohn.
Felix ist entsetzt über die Lügen seines vermeintlichen Freundes und fordert ihn auf, Saltburn zu verlassen. Doch am nächsten Morgen wird Felix’ Leiche in dem Hecken-Labyrinth des Anwesens gefunden. Das ist allerdings noch lang nicht das Ende von Saltburn.
Hat Oliver Felix in Saltburn ermordet? Wir erklären es
Als Felix stirbt, gerät Oliver in Verdacht. Vor allem Farleigh und Venetia glauben, dass er etwas mit dem Tod ihres Cousins und Bruders zu tun haben könnte. Aber der Student schafft es, die Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen – und bringt auf diese Weise alles zu Fall. Zuerst beschuldigt er Farleigh, Felix dazu gebracht zu haben, Drogen zu nehmen und Erbstücke der Familie gestohlen zu haben.
Felix’ Eltern Elsbeth und James (Richard E. Grant) werfen daraufhin ihren Neffen hinaus. Venetia verkraftet den Tod ihres Bruders nicht und nimmt sich das Leben. In einem letzten Twist am Ende des Films stellt sich heraus, was Oliver tatsächlich alles getan hat.
In einer Rückblende zeigt der Thriller Saltburn, dass der Protagonist für Felix’ Tod verantwortlich ist: Er vergiftete seinen Freund im Labyrinth. Auch bei Venetias Suizid hatte er seine Finger im Spiel: Er wusste, dass sie Selbstmordgedanken hatte – und gab ihr die Rasierklinge. Außerdem hat er Farleigh Dinge angehängt, die er nicht getan hat.
Wieso erbt Oliver am Ende das Anwesen von Saltburn?
Zunächst sieht es so aus, als würde Oliver Jahre nach den Ereignissen des tragischen Sommers zufällig auf Elsbeth treffen. Die beiden laufen sich in einem Londoner Café über den Weg. Während der Film zu Beginn im Jahr 2006 spielt, muss es sich jetzt um das Jahr 2020 0der später handeln.
Der Grund: Die Leute tragen Masken, es ist also die Zeit der Corona-Pandemie. Elsbeth lädt Oliver erneut auf das Anwesen der Familie ein, denn inzwischen ist sie ganz allein. In Wahrheit hat Oliver diese Begegnung ebenfalls geplant, nachdem er erfuhr, dass Elsbeths Ehemann James nicht mehr am Leben ist.
Kurz bevor Elsbeth in ein nicht näher erklärtes Koma fällt und schließlich stirbt, überschreibt sie Saltburn an den Mann, der hinter dem Tod ihrer Kinder steckt – was sie natürlich nicht weiß. Er gesteht ihr am Totenbett zwar alles, aber für Konsequenzen ist es längst zu spät. Ob Oliver zudem dafür gesorgt hat, dass Felix’ Mutter schwer erkrankt, bleibt offen.
Am Ende schafft es Oliver, sich das Vermögen der Familie Catton und Saltburn unter den Nagel zu reißen. In der letzten Szene des Thrillers tanzt der Erbe nackt durch das schlossartige Anwesen, zur Melodie von „Murder on the Dancefloor” von Sophie Ellis-Bextor.
Emerald Fennell prophezeit gegenüber Entertainment Weekly, dass das Publikum am Ende von Saltburn Sympathien für Oliver haben sollte, „wenn wir alle unseren Job richtig gemacht haben”. Den Zuschauer:innen sei es an diesem Punkt egal, was er tut. Hauptsache sei, dass er es macht: „Du bist abgestoßen, aber auch irgendwie auf seiner Seite”, so die Regisseurin.
Hat Oliver alles von Anfang an geplant?
Oliver wollte Felix lange Zeit nah sein und war sogar so besessen von ihm, dass er dessen schmutziges Badewasser getrunken hat. Ob er von Anfang an geplant hat, seinen Freund umzubringen, bleibt in dem Thriller unklar. Gegenüber GQ erklärte Regisseurin Fennell das Ende von Saltburn. Oliver müsse die Ereignisse nicht unbedingt geplant haben.
„Er wollte Felix treffen. Dann wollte er sein Freund sein. Und dann wollte er sein Freund bleiben. Und dann und dann und dann und dann. Und dann wird alles komplizierter. Ich denke, wir alle sind an einem solchen Punkt gewesen, mit einer Person, die wir geliebt haben.”
Es könnte also durchaus sein, dass sich Oliver erst zu einer Art Rachefeldzug entschließt, nachdem Felix seine Lügen durchschaut hat und ihn hinauswerfen will.