TV & Entertainment
Queere Serien: Bunte Unterhaltung mit LGBT+-Held:innen
Sichtbarkeit ist ein wichtiger Schritt für gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichberechtigung. Für diese Ziele kämpft die LGBT+-Community seit Jahrzehnten. Unterstützung bekommen sie von Medienschaffenden, die LGBT+-Themen in Unterhaltungsformaten aufgreifen und bunte Charaktere auf die Bildschirme bringen. Wir möchten den Pride Month nutzen, um Dir fünf queere Serien zu empfehlen.
Durch Streaming-Dienste, aber auch öffentlich-rechtliche Sender flimmern immer öfter queere Serien-Held:innen über unsere Bildschirme. Die gender-fluiden Formate sind ein unterhaltsames Abbild der gesellschaftlichen Vielfalt. Durch ihre integrative Darstellung helfen sie, Themen und Persönlichkeiten der LGBT+-Community sichtbar zu machen. Hier kommt unsere Top fünf der queeren Serien.
Pride: Einblicke in die amerikanische LGBT+-Bewegung
Ganz neu mischt sich „Pride“ unter die queeren Streaming-Angebote. Im Mittelpunkt der Dokumentarserie steht der Kampf um Bürgerrechte der LGBT+-Community in den USA. In sechs Folgen begleitet die Serie queere Protagonist:innen und spannt dabei einen Bogen zu den wichtigsten politischen sowie popkulturellen Ereignissen der vergangenen sechs Jahrzehnte: Von der Verfolgung Homosexueller während des Lavender Scare in den 1950er-Jahren bis zu den Culture Wars in den 1990ern. Erst Mitte Mai feierte Pride TV-Premiere in den USA und ist jetzt in Deutschland auf Disney+ zu sehen.
Transparent: Outing kennt kein Alter
Mort (Jeffrey Tambor) könnte einfach seinen Ruhestand genießen. Doch das Leben der Familie Pfefferman aus Los Angeles ändert sich schlagartig, als der dreifache Familienvater beschließt, als Frau mit dem Namen Maura weiterzuleben. In diesen Wandel ist natürlich ihre ganze Familie einbezogen: Ex-Ehefrau Shelly (Judith Light) und die erwachsenen Kinder Sarah (Amy Landecker), Josh (Jay Duplass) und Ali (Gaby Hoffmann) haben nämlich auch eigene Identitäts- und Selbstfindungskrisen.
„Transparent“ gilt als eine der erfolgreichsten Serien aus dem Hause Amazon und brachte das Thema Transgender Anfang 2014 erstmals in die Fernsehunterhaltung. Die Geschichte einer Transgender-Frau, die mit über 70 Jahren ihr Coming-out feiert, ist von Erfahrungen inspiriert, die die Serien-Erfinderin Jill Soloway mit ihrem eigenen Vater gemacht hat. Nach vier Staffeln feierte die Dramedy-Soap einen quietschbunten Abschied in Form eines Musicals.
All You Need: Vier schwule Berliner auf der Suche nach der Liebe
Eine langjährige Beziehung steht plötzlich vor dem Aus, der Schuldenberg wächst, ein One-Night-Stand lässt nicht locker und die große Liebe bleibt unerwidert: Die fünfteilige ARD-Produktion „All You Need“ behandelt universelle Themen – allerdings aus der Sicht vier schwuler Männer in Berlin. Der etwas spießige Webdesigner Levo (Arash Marandi), der ewig studierende Nachtschwärmer Vince (Benito Bause), der geheimnisvolle Robbie (Frédéric Brossier) und der erst spät geoutete Familienvater Tom (Mads Hjulmand) könnten kaum unterschiedlicher sein. Was sie verbindet, ist die Suche nach Liebe und Wertschätzung. All You Need ist die erste deutsche TV-Serie mit ausschließlich queeren Protagonisten und jetzt in der ARD-Mediathek abrufbar.
Die ARD-Mediathek kannst Du natürlich auch via Vodafone GigaTV abrufen. Mit GigaTV greifst Du auf Free-TV, Pay-TV und sogar Streamingdienste wie Netflix zu und kannst Sendungen auf Wunsch aufnehmen. Falls Du von diesem Angebot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unserer Übersicht vorbei–dort findest Du alle Infos.
The Bold Type: Outing in Zeiten von Social Media
Wie würde „Sex and the City“ zeitgemäßer und diverser aussehen? Die US-Serie „The Bold Type – Der Weg nach oben“ gibt darauf eine mögliche Antwort. Als Redakteurinnen der fiktiven Frauenzeitschrift Scarlet beschäftigen sich die drei Freundinnen Kat (Aisha Dee), Sutton (Meghann Fahy) und Jane (Katie Stevens) bereits berufsbedingt mit Feminismus, Sexualität und Gleichberechtigung. Doch auch privat ist bei den Frauen einiges los. Vor allem Onlineredakteurin Kat hadert mit ihrer sexuellen Orientierung und muss Hass, Mobbing und Homophobie im Netz erleben.
Die vier ersten Staffeln sind hierzulande auf Amazon Prime zu sehen: Auf der Cable Box 2 ist Amazon Prime Video bei GigaTV auch als vorinstallierte App zu finden. Wann Du die fünfte und letzte Staffel auf deutschen Plattformen streamen kannst, ist bislang nicht bekannt.
Tales of the City: Revival für queere Stadtgeschichten
Wenn Du bei den „Gilmore Girls“ lachen und weinen konntest, kommst Du an „Stadtgeschichten“ nicht vorbei. Die Romanvorlage „Tales of the City“ des amerikanischen Schriftstellers Armistead Maupin gilt als LGBT+-Klassiker und wurde 1993 erstmals verfilmt. Im Revival der queeren Serie kehrt Mary Ann (Laura Linney) nach San Francisco in die Barbary Lane 28 zurück. Auch über 20 Jahre nach dem Ende der ersten Serie sind Fragen nach sexueller Orientierung, Gender und Transsexualität brandaktuell und in die Handlung eingebunden. Die zehnteilige Neuauflage läuft auf Netflix.
Neben unseren fünf queeren Serien-Empfehlungen machen mittlerweile weitere TV- und Streaming-Produktionen die Medienlandschaft bunter. Nicht immer müssen LGBT+-Themen und -Persönlichkeiten im Fokus stehen. Auch in Nebenrollen tragen queere Charaktere dazu bei, die Vielfalt unserer Gesellschaft realistischer abzubilden – und genau das braucht es, um als selbstverständlich wahrgenommen und anerkannt zu werden.
Welche queere Serie kannst Du uns empfehlen? Wir freuen uns auf Deinen Tipp in den Kommentaren!