Cillian Murphy
© Universal Pictures
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Oppenheimer – die wahre Geschichte hinter dem Film

Als „Vater der Atom­bombe” gilt der Physik­er Robert Oppen­heimer noch heute. Unter sein­er Führung entwick­el­ten die USA die Kern­waffe im Zweit­en Weltkrieg. Aber wer war der Mann, dem Regis­seur Christo­pher Nolan einen eige­nen Film gewid­met hat? Wir erzählen Oppen­heimers wahre Geschichte.

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Christopher Nolans Oppenheimer: Wahre Geschichte mit Starbesetzung

„Oppen­heimer” ist Christo­pher Nolans („Memen­to”, „Bat­man”) zwölfter Film als Regis­seur – und nach „Dunkirk” der zweite, der auf his­torischen Begeben­heit­en beruht. In dem aktuellen Spielfilm erzählt Nolan die wahre Geschichte des „Vaters der Atom­bombe”, J. Robert Oppen­heimer. Gle­ichzeit­ig geht es um die innere Zer­ris­senheit des Wis­senschaftlers und seine Anti-Kriegs-Haltung.

Auch das Drehbuch zum Film stammt von Nolan: Als Grund­lage diente die Biografie des Physik­ers von Kau Bird und Mar­tin J. Sher­win aus dem Jahr 2005.

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Der Cast vere­int viele Stars: Neben Cil­lian Mur­phy („Peaky Blind­ers”) als Oppen­heimer spielt Emi­ly Blunt („A Qui­et Place”) mit. Sie mimt Kit­ty, die Ehe­frau der Haupt­fig­ur. Zur Beset­zung gehören außer­dem Robert Downey Jr. und Matt Damon. Der Film startete am 20. Juli 2023 in den deutschen Kinos.

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Wer war Robert Oppenheimer? 

Julius Robert Oppen­heimer wurde 1904 in New York City in eine wohlhabende Fam­i­lie geboren. Er war deutsch-jüdis­ch­er Abstam­mung: Sein Vater Julius Selig­mann Oppen­heimer war 1888 als Tex­tilimpor­teur aus dem hes­sis­chen Hanau in die USA einge­wan­dert. Seine Mut­ter Ella Fried­man besaß ein Ate­lier in New York City und war Kunsterzieherin.

1922 begann Oppen­heimer sein Studi­um an der renom­mierten Har­vard-Uni­ver­sität, das er 1925 mit Ausze­ich­nung been­dete. Sein Haupt­fach war zunächst Chemie. Erst nach drei Jahren wen­dete er sich der Physik zu, später mit dem Schw­er­punkt the­o­retis­che Physik. Zusät­zlich beschäftigte er sich mit Fäch­ern wie Griechisch, Architek­tur, Kun­st und Literatur.

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Als Dok­torand arbeit­ete Oppen­heimer in den 1920er-Jahren an der Uni­ver­sität Göt­tin­gen und legte dort mit ger­ade ein­mal 22 Jahren seine Dok­torar­beit vor. In der deutschen Stadt befand sich das damals führende Zen­trum für Atom­physik. Der junge Mann entwick­elte sich schnell zu einem führen­den Experten für Quantenmechanik.

Als the­o­retis­ch­er Physik­er war er darüber hin­aus am pri­vat­en Cal­i­for­nia Insti­tute of Tech­nol­o­gy in Pasade­na und der staatlichen Uni­ver­sität Berke­ley bei San Fran­cis­co tätig.

Das Manhattan-Projekt und Oppenheimer: Die wahre Geschichte

Im Zweit­en Weltkrieg hat­ten sowohl die Nazis als auch die Alli­ierten fieber­haft an der Entwick­lung ein­er Atom­bombe geforscht. 1938 war dann dem Chemik­er Otto Hahn in Berlin die erste Kernspal­tung gelun­gen. Das war die Voraus­set­zung für die Nutzung der Kernen­ergie und die Her­stel­lung von Atom­waf­fen. Die amerikanis­che Regierung fürchtete allerd­ings, dass Deutsch­land die Nase vorn haben und damit den Krieg für sich entschei­den könnte.

Um dem zuvorzukom­men, riefen die USA 1942 das geheime Man­hat­tan-Pro­jekt ins Leben. Das Forschung­spro­gramm konzen­tri­erte sich darum auss­chließlich auf Entwick­lung und Bau ein­er Atombombe.

Die mil­itärische Leitung über­nahm Gen­er­al Leslie R. Groves. Für die Forschung war dage­gen J. Robert Oppen­heimer ver­ant­wortlich. Er befasste sich unter anderem damit, wie aus der Bombe eine Waffe entste­hen kon­nte, die aus der Luft auf ein Ziel abge­wor­fen wird. Unter sein­er Führung arbeit­eten 150.000 Men­schen direkt oder indi­rekt an dem Pro­jekt. Die Forschungszen­trale Los Alam­os Nation­al Lab­o­ra­to­ry ver­barg sich in der Wüste von New Mexico.

Die Zündung der ersten Atombombe und die Folgen

In New Mex­i­co wurde unter Oppen­heimers Leitung am 16. Juli 1945 die erste Atom­bombe der Welt gezün­det. Die Entwickler:innen beze­ich­neten sie als „The Gad­get”, also als tech­nis­che Spiel­erei. Der Code­name für den Test lautete „Trin­i­ty” (Dreifaltigkeit).

Der Plan war ursprünglich, die Bombe über Nazi-Deutsch­land abzuw­er­fen, um den Krieg zu been­den. Doch als sie schließlich ein­satzfähig war, hat­te die deutsche Wehrma­cht bere­its kapit­uliert. Die wahre Geschichte zeigt eben­so wie der Film: Oppen­heimer hat­te unter­schätzt, was dann passierte.

Denn 21 Tage nach dem Trin­i­ty-Test war­fen die USA die Atom­bombe mit dem Namen „Lit­tle Boy” über der japanis­chen Stadt Hiroshi­ma ab. Drei Tage später, am 9. August 1945, fol­gte der Abwurf von „Fat Man” über Nagasa­ki. In den ersten Minuten und Stun­den kamen durch die bei­den Atom­bomben 126.000 Men­schen ums Leben. Weit­ere 90.000 star­ben an den Folgen.

Das Zitat vom Zerstörer der Welten: Was dahintersteckt

Was Robert Oppen­heimer während der ersten Atom­bomben­ex­plo­sion gedacht hat­te, erzählte er Jahre später in einem Inter­view. Und diese wahre Geschichte ver­ar­beit­ete auch Nolan im Oppen­heimer-Film. „Jet­zt bin ich der Tod gewor­den, der Zer­stör­er der Wel­ten”, sei ihm durch den Kopf gegan­gen, erk­lärte er 1965 – und wieder­holte das später mehrfach. Das Zitat stammt aus der „Bha­gavad Gita”, ein­er wichti­gen heili­gen Schrift im Hin­duis­mus mit ins­ge­samt 700 Versen.

Oppen­heimer war ein Anhänger der Schrift und kon­nte San­skrit ver­ste­hen, die Sprache, in der der Text ver­fasst ist. Die Aus­sage zeigt, dass der Physik­er später bereute, die Atom­bombe entwick­elt zu haben. Dabei war er nach dem Ende des Zweit­en Weltkriegs als „Vater der Atom­bombe” gefeiert wor­den. Nach den ver­heeren­den Angrif­f­en auf Nagasa­ki und Hiroshi­ma hat­te er sich aber gegen ein Wet­trüsten der Super­mächte ausgesprochen.

An seinem let­zten Tag in der Forschung­sein­rich­tung Los Alam­os sagte Oppen­heimer zudem: „Die Völk­er dieser Welt müssen sich vere­inen, son­st wer­den sie zugrunde gehen.” In den 1960er-Jahren besuchte der Physik­er Japan und hielt dort Vorträge, in denen er die Entwick­lung der Bombe bedauerte.

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Kitty Oppenheimers wahre Geschichte: Wer war die Ehefrau des Wissenschaftlers?

Noch bevor er dem Man­hat­tan-Pro­jekt beitrat, heiratet Oppen­heimer Kather­ine „Kit­ty” Har­ris­son. Seine Frau hat­te eben­falls deutsche Wurzeln: Unter dem Namen Kit­ty Puen­ing wurde sie 1910 in Reck­ling­hausen geboren. 1913 wan­derte ihre Fam­i­lie in die USA aus. Später studierte sie Math­e­matik, Biolo­gie und Chemie. 1933 trat sie der Kom­mu­nis­tis­chen Partei der USA bei. Sie war mehrfach ver­heiratet und hieß Har­ris­son, als sie Oppen­heimer kennenlernte.

In Robert Oppen­heimers Umfeld sym­pa­thisierten noch mehr Men­schen mit dem Kom­mu­nis­mus – unter anderem sein Brud­er Frank und Haakon Cheva­lier, ein Kol­lege in Berke­ley. Doch in den Vere­inigten Staat­en begann in der Nachkriegszeit unter dem repub­likanis­chen Poli­tik­er Joseph McCarthy eine Hex­en­jagd auf (ange­bliche) Kommunist:innen.

Cillian Murphy und Emily Blunt

Oppen­heimer und seine Frau Kit­ty sind nicht immer ein­er Mei­n­ung. — Bild: Uni­ver­sal Pictures

Oppenheimer im Kalten Krieg: Warum wurde der Wissenschaftler verdächtigt?

Ab 1949 nah­men die Span­nun­gen zwis­chen den USA und der Sow­je­tu­nion zu. Die USA woll­ten darum zusät­zlich zur Atom­bombe eine Wasser­stoff­bombe, die soge­nan­nte H-Bombe, entwick­eln. Die Tech­nolo­gie dahin­ter basiert auf Kern­fu­sion statt auf Kernspaltung.

Oppen­heimer kri­tisierte das Vorhaben und weigerte sich, an der Forschung mitzuar­beit­en. Das machte ihn in den Augen der Mil­itärs und der Regierung verdächtig. Noch verdächtiger waren Oppen­heimers Kon­tak­te zu Unterstützer:innen der Kom­mu­nis­tis­chen Partei, auch wenn er selb­st keine poli­tis­chen Inter­essen hat­te. Der Vor­sitzende der amerikanis­chen Atom­en­ergiekom­mis­sion dif­famierte den Physik­er als ange­blichen Spi­on der Sowjetunion.

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1954 wurde Oppen­heimer zu ein­er Sicher­heit­san­hörung geladen. Die Anschuldigung: Er habe „Umgang mit bekan­nten Kom­mu­nis­ten” gehabt. Weit­er­er Vor­wurf: Weil er sich gegen die Wasser­stoff­bombe aussprach, erfülle er seine Auf­gaben nicht. Als Ergeb­nis der Unter­suchung wurde fest­ge­hal­ten, dass Oppen­heimer keinen Ver­rat began­gen habe.

Trotz­dem habe er den „Inter­essen der USA geschadet”, weil er die H-Bombe nicht unter­stützte. Sein Ver­trag als Berater der Atom­en­ergiekom­mis­sion wurde gekündigt. Gle­ichzeit­ig wurde ihm der Zugang zu geheimen Mil­itärge­heimnis­sen entzogen.

Poli­tis­che Neu­tral­ität erhielt Oppen­heimer nie mehr zurück und er wandte sich wieder der Wis­senschaft zu. Am 18. Feb­ru­ar 1967 starb der starke Rauch­er in Princeton/New Jer­sey mit 62 Jahren an Kehlkopfkrebs. Kit­ty Oppen­heimer starb fünf Jahre danach im Okto­ber 1972.

Tipp: Wer noch mehr über Robert Oppen­heimer und die Geschichte der Atom­bombe erfahren will, kann sich weit­er­hin zwei Doku­men­ta­tio­nen anse­hen. Die Mini-Serie „To End All War: Oppen­heimer & The Atom­ic Bomb” (2023) und der Film „The Fog of War” (2017) enthal­ten bei­de his­torische Audio- und Videoaufnahmen.

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