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Fast & Furious 9 in der featured-Filmkritik: Viel Spaß ohne jegliche Bodenhaftung
Aufgemotzte Muscle-Cars mit Lachgas-Einspritzung, muskelbepackte Typen sowie taffe Frauen und jede Menge Action: Das alles steht mittlerweile seit 20 Jahren für die Fast & Furious-Filmreihe. Ob „Fast & Furious 9“ der Hauptserie den Fuß vom Gas nimmt, erfährst Du in der featured-Filmkritik.
Dominic Toretto (Vin Diesel) führt mit Letty (Michelle Rodriguez) und seinem Sohn Brian (Isaac und Immanuel Holtane) ein beschauliches Leben, weit weg von Menschen, Autos und Technik. Das ändert sich schlagartig, als Doms verschollener Bruder Jakob (John Cena) auf der Bildfläche auftaucht und die ganze Fast & Furious-Bande wieder zusammenarbeiten muss, um ihn zu stoppen. Jakob hat es nämlich nicht nur auf Dom abgesehen, sondern arbeitet mit der Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) und Otto (Thue Ersted Rasmussen), einem superreichen Diktatoren-Sohn, zusammen. Da kommt jede Hilfe recht, den Fieslingen den Garaus zu machen. Selbst die von Totgeglaubten…
Fast & Furious 9: Die Rückkehr des Meisters
Lässt man mal die Geschichte beiseite – denn sind wir ehrlich, die war bei keinem der Fast & Furious-Teile wirklich wichtig – so kannst Du Dich direkt zu Beginn auf überbordende Action freuen. Sie dürfte Dir, sofern Du ein Fan der Filmreihe bist, bekannt vorkommen, denn endlich führt Justin Lin wieder Regie. Er hat in den Fast & Furious-Teilen vier bis sechs dafür gesorgt, dass jegliche Gesetze der Logik und Physik ausgehebelt wurden. Dass es damit nie weit her war, ist Dir natürlich bewusst. Doch gerade in Teil neun nehmen die Actionsequenzen verrückte Züge an. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Film wie ein Autorennen abseits der Straßen
Denn spätestens, wenn John Cena als Doms Bruder Jakob die Leinwand betritt, lösen sich sämtliche Erwartungen an filmische Bodenhaftung in Luft auf. Cena, vor allem bekannt als Profi-Wrestler, mimt den Bösewicht, der immer in Doms Schatten stand und natürlich auch unfassbar gut Autofahren kann. Wie alle. Auch Ramsey (Nathalie Emmanuel), der Technik-Nerd der Gang, hat es direkt beim ersten Versuch drauf. Faszinierend, was man mit ein wenig Sprit und Metall alles anfangen kann.
Die Sequenzen, in denen die Fast & Furious-Crew mit ihren Gegnern um die Wette driftet und durch die Gegend rauscht, sind gewohnt eindrucksvoll gefilmt. Da fahren gepanzerte Riesen-LKWs neben Sportschlitten sowie Hubschraubern und Cross-Bikes, plus den obligatorischen Polizeiwagen und gewöhnlichen Verkehrsteilnehmer:innen. An einigen Stellen ist so viel los, dass Du gar nicht wissen wirst, wer wie, wo und warum überhaupt gefahren ist.
Rund um den Globus in Fast & Furious 9
Während in Rückblenden die Geschichte von Dom und Jakob erzählt wird, braust die Fast & Furious-Familie in der Gegenwart um den halben Globus, um Jakob, Cipher und Otto einzuheizen. Dabei zischt die Gang unter anderem durch London, Tiflis und Edinburgh. Auch Tokyo und sogar Köln spielen eine Rolle. Gerade die Autojagden durch die Innenstädte machen optisch allerhand her. Die Geschwindigkeit, mit der die motorisierten Geschütze durch die Städte heizen, lässt Dir kaum Zeit für die Sehenswürdigkeiten. Das, was Du siehst, weckt auf jeden Fall die Reiselust.
Wiedersehen mit bekannten Gesichtern macht Freude
Die kurzen Verschnaufpausen, wenn die Story nach vorne getrieben wird, halten nur langsam. Sie dienen jedoch dazu, alte Bekannte wie beispielsweise Helen Mirren als Queenie Shaw oder den – Achtung Spoiler – totgeglaubten Han (Sung Kang) wiederzutreffen. Das ist alles ziemlich charmant gelöst, obwohl gerade die zwischenmenschlichen Beziehungen nur verständlich sind, wenn Du Teil eins bis acht ebenfalls gesehen hast. Auch, wenn Dir zuvor noch nie einen Fast & Furious-Film unter die Lupe gekommen ist, kommst Du durch die knackige Action und typischen Sprüche à la „Die Familie ist am wichtigsten“ sicherlich schnell in das Geschehen rein.
Überraschend rund für einen Fast & Furious-Film
Vielleicht liegt es daran, dass Dwayne Johnson nicht mehr in der Hauptreihe mitspielt oder Justin Lin endlich wieder die Zügel in die Hand genommen hat: Im Gegensatz zu Teil acht (und strenggenommen auch sieben) wirkt der neueste Teil erstaunlich rund. Nachdem Du Dich an die bosshaften Sprüche und die total bekloppte Action – Stichwort Auto mit Raketenantrieb, welches am Ende eine wirklich wichtige Rolle spielt – gewöhnt hast, läuft der Film wie ein Ford Mustang Fastback aus den 70ern: Mit viel gutem Sound und ohne Ruckeln. Apropos: Hör mal in den Soundtrack rein. Aber bleib nach dem Film erst einmal sitzen, es lohnt sich nämlich, nicht direkt aus dem Kinosaal zu stürmen und loszubrausen!
Fast & Furious 9
Genre: | Action |
Bundesstart: | 15. Juli |
Laufzeit: | 143 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Justin Lin |
Drehbuch: | Daniel Casey, Justin Lin |
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