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Dream Scenario: Das Ende der düsteren Komödie erklärt
„Dream Scenario” ist in den USA bereits 2023 angelaufen und in Deutschland ab 21. März 2024 in den Kinos zu sehen. Nicolas Cage gibt in der Horrorkomödie den perfekten Hauptdarsteller für eine Story, die wild und pointiert die Konsequenzen des Berühmtwerdens durchspielt. Ein bitterer Ruhm, der die eigenen Schwächen vor der Welt bloßstellt – hier findest Du die Handlung und das Ende von Dream Scenario erklärt.
Interessant: Besonders die Kritiken gegenüber Dream Scenario sind ausgesprochen positiv. So liegt der Tomatometer auf Rotten Tomatoes bei 92 Prozent. Vor allem die Performance von Nicolas Cage kann überzeugen. Aber trifft das auch auf das Ende zu? Mehr dazu liest Du im Folgenden.
Darum geht’s in Dream Scenario
Dream Scenario erzählt die Geschichte von Professor Paul Matthews (Cage). Er ist ein netter und durchschnittlicher Mann, der mit seiner Frau Janet (Julianne Nicholson) und den Töchtern Hannah (Jessica Clement) und Sophie (Lily Bird) ein normales Familienleben führt.
Obwohl Paul von seinen Student:innen geschätzt wird, hat er nicht viel erreicht, da seine Versuche, während des Studiums eine kritische Forschungsstudie zu erstellen, gescheitert sind. Paul ist unauffällig und hat keinen großen Einfluss auf die Studierenden oder das Kollegium.
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Doch dann gesteht Sophie ihrem Vater, dass sie von einem Traum geplagt wird, in dem er während eines apokalyptischen Ereignisses im Hintergrund steht. Dieser Traum wiederholt sich bei anderen Menschen weltweit, und Paul wird zum Gegenstand verschiedener Träume, meist in harmloser Weise. Die plötzliche Aufmerksamkeit bringt eine weitere Wendung, als eine Marketingfirma Paul kontaktiert, um in die Träume von Barack Obama einzudringen.
Das Treffen mit der Firma verläuft enttäuschend, da diese nur an Pauls Prominenz interessiert ist. Doch das ist nicht sein einziger Ärger. Denn Molly, eine Mitarbeiterin der Firma, gesteht Paul, dass er eine sexuelle Rolle in einem ihrer Träume gespielt hat. Sie wünscht sich, den Traum in die Realität umzusetzen, und er stimmt zu.
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Mit dem Betrug an Ehefrau Janet eskaliert die Situation. Pauls persönliche Probleme beeinflussen nun auch die Träume der Menschen, die ihn einst bewunderten. Von nun an taucht er als eine Gestalt ähnlich wie Freddie Krueger in Albträumen auf, als Mörder und möglicherweise Vergewaltiger. Er wird zum Albtraum für viele Menschen und die Universität fordert ihn auf, zu gehen, da die Studierenden Angst vor ihm haben.
Pauls Leben beginnt, zu zerbröckeln und er wird öffentlich geächtet.
Das Ende von Dream Scenario erklärt: Was passiert mit Paul?
Pauls Ehe geht langsam in die Brüche, die Zeit mit seinen Töchtern wird weniger, und selbst ein einsamer Restaurantbesuch endet in seinem Rausschmiss. Nachrichtenberichte über vermeintliche Schurkereien erschweren ihm ein normales Leben zusätzlich. Wütend, über Nacht „dämonisiert” zu werden, gerät Paul außer Kontrolle und konfrontiert alle, die über ihn spekulieren. Einer von Pauls Ausbrüchen geht viral.
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Pauls öffentliche Wahrnehmung hat sich inzwischen von einem lustigen Begleiter zu einem Mörder oder Angreifer geändert. Schließlich hat er selbst einen Albtraum, in dem eine Traumversion seiner selbst versucht, ihn zu töten. Sein folgendes Entschuldigungsvideo geht kläglich daneben. Insbesondere der Satz „Bin ich hier nicht das größte Opfer?” trägt keinesfalls dazu bei, dass die Menschen mehr Verständnis aufbringen.
Pauls Wut erreicht ihren Höhepunkt, als er erfährt, dass er nicht am Theaterstück teilnehmen kann, in dem Sophie auftritt. Trotz der Absprache mit Janet, dass Paul fernbleibt, platzt er in die Schulaufführung und verletzt versehentlich einen Lehrer. Nun sind alle überzeugt, dass Paul genau der Schurke ist, für den ihn alle gehalten haben. Die Konsequenz ist die Trennung des Ehepaars und Paul beschließt, aus dem öffentlichen Fokus zu verschwinden.
Das Ende von Pauls Berühmtheit
Der Film macht einen Zeitsprung von einem Jahr: Trotz des anfänglichen medialen Hypes ist Paul nun weitgehend vergessen. Eine neue Technologie, die es Unternehmen erlaubt, Werbung in Träumen unterzubringen, wird beliebter. Aber Pauls Leben bleibt ruiniert: Jane hat wieder geheiratet, Pauls Versuche, seine Autobiografie zu vermarkten, sind erfolglos.
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In einem Hoffnungsmoment am Ende von Dream Scenario taucht Paul im Traum von Jane auf. Dabei trägt er das Kostüm von David Byrne, das dieser im Dokumentarfilm „Stop Making Sense” trägt, und von dem sie immer geträumt hat. Paul beginnt, wegzutreiben und sagt: „Ich wünschte, das wäre echt.”
War Paul womöglich immer der Mann, den sie wollte? Wie hat der Traumskandal das mögliche Glück beeinflusst und ist eine erneute Annäherung zwischen Paul und Janet möglich?
Das Ende von Dream Scenario erklärt: War alles nur ein Traum?
Manche Menschen berichten davon, dass sie in ihren Träumen das Licht nicht an- oder ausmachen können. Borgli spielt im Film mit dieser Idee, als Paul bei einem Freund im Keller einzieht: Als er abends ins Bett gehen will, kann er das Licht nicht ausschalten.
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Bewegt sich also Paul die ganze Zeit über in seinem eigenen Traum? „Das kommt definitiv daher, dass ich etwas über Träume gelesen und erfahren habe, dass es unmöglich ist, das Licht auszuschalten“, sagt Borgli dazu im Interview. „Und ja, ich denke, man könnte es als beides sehen. Ich möchte nicht genau sagen, was es ist. Aber es gibt auf jeden Fall einen Weg, den Film zu interpretieren, der über das erste Anschauen hinausgeht.”
Anders gesagt: Das Publikum kann diese Stelle so interpretieren, wie es ihm sinnvoll erscheint.
Warum taucht Paul in den Träumen der Leute auf?
Auch auf diese Frage gibt der Film keine klare Antwort. Spaziert Paul wirklich „absichtlich” und real durch die Träume der Menschen, oder sind seine Auftritte nur eine Folge dessen, dass er Teil der Popkultur geworden ist? Der Erklärung entsprechend sind die Träume einfach nur ansteckend. Genau wie Pauls verändertes Auftreten, als er mehr und mehr zum Albtraum wird.
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Angenommen, seine Traumauftritte sind wirklich real: In diesem Fall ist sein Wechsel von gut zu böse eine Folge seiner persönlichen Entwicklung. Korrumpiert vom kurzzeitigen Ruhm und auch von seinem Betrug an Janet wird Paul moralisch angreifbar. Als er sich von der Öffentlichkeit angegriffen fühlt, beginnt er gewissermaßen, sich in den Träumen zu wehren.
Auch das Phänomen der Cancel Culture reißt der Film an, allerdings ohne Position zu beziehen. Hier muss sich das Publikum ebenfalls eine eigene Meinung bilden, ob das Verhalten der verschiedenen Seiten gerechtfertigt ist.