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Die drei Musketiere – D’Artagnan | Kritik: Gelingt die Neuauflage des Klassikers?
Ihre Abenteuer sind legendär und das nicht nur in Frankreich: Die drei Musketiere erleben gemeinsam mit D’Artagnan bereits seit Jahrzehnten Abenteuer auf der Leinwand. Die neuste Adaption von Alexandre Dumas’ Roman liefert nun den Auftakt für eine ganze Film- und Serienreihe. Ob sich der erste Teil lohnt, verraten wir Dir in unserer Kritik zu „Die drei Musketiere – D’Artagnan“.
D’Artagnan (François Civil) zieht es nach Paris. Dort will er sich den Musketieren des Königs, Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmaï) und Aramis (Romain Duris), anschließen. Frankreich ist zu dieser Zeit durch die Religionskriege tief gespalten und es droht ein militärischer Konflikt mit den Briten. Zudem machen die verschlagene Milady de Winter (Eva Green) und Kardinal Richelieu (Èric Ruf) gemeinsame Sache und schmieden fiese Pläne gegen den König. Und dann muss Athos auch noch ins Gefängnis, wo ihm die Todesstrafe droht.
Die drei Musketiere – D’Artagnan: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft
Wenn Du Literaturverfilmungen und historische Kostümabenteuer liebst, sind die drei Musketiere und D’Artagnan bestimmt wie alte Bekannte für Dich. Bereits mehrfach wurden ihre Abenteuer als Filme und Serien umgesetzt. Nun folgt mit dem Abenteuerfilm von Regisseur Martin Bourboulon eine weitere Adaption, die als Auftakt zu einer ganzen Reihe dienen soll. Die drei Musketiere – D’Artagnan, der am 13. April 2023 in die Kinos kommt, ist nämlich erst der erste Streich.
Schon im Dezember soll mit „Die drei Musketiere – Milady“ die Fortsetzung folgen. Zeitgleich plant Disney+ zwei Serien rund um die französischen Degenkämpfer des Königs. Genauso fühlt sich Die drei Musketiere – D’Artagnan auch an: Wie ein Vorspiel zu einem ganzen Musketier-Franchise.
Ein Schelm und Gentleman: François Civil überzeugt als D’Artagnan
Zunächst geht es aber darum, wie D’Artagnan zu seinen neuen Freunden kommt. Auf seinem Weg zu den königlichen Musketieren legt er sich bereits mit mehreren Männern an, die ihn zum Duell herausfordern. Kurz darauf wird klar, dass es sich hierbei um die besagten Musketiere handelt. Martin Bourboulon und das Drehbuch-Duo Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte ebnen mit solchen Szenen schon früh den Weg für charmanten Humor und eine nette – wenn auch zum Teil verworrene – Geschichtsführung.
D’Artagnan hat immer etwas Schelmisches, egal, ob er mit Constance (Lyna Khoudri), der Vertrauten der Königin, flirtet oder versucht, den Musketieren zu helfen. François Civil überzeugt hier sowohl mit seinem Lächeln als auch durch sein Talent am Degen. Ihm nehmen wir ohne Probleme den mutigen und zukünftigen Musketier ab.
Einer für alle, alle irgendwie allein
Leider überzeugen uns Athos, Porthos und Aramis nicht ganz so sehr im Vergleich zu D’Artagnan. Besonders fällt das im Mittelteil des Films auf. Hier landet Athos (unschuldig) im Gefängnis, während die anderen beiden gemeinsam mit D’Artagnan versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Unterhaltung ist solide, aber so richtig stimmig wirkt die Gruppe noch nicht. Zu verfranzt sind manche Aktionen und zu wenig werden hier die einzelnen Musketiere beleuchtet. Wir hoffen sehr, dass das im Folgefilm oder den Serien noch nachgeholt wird.
Im Gegensatz dazu hat uns Eva Green als hinterlistige und sehr geheimnisvolle Milady de Winter richtig gut gefallen. Ihre Pläne sind bis zuletzt undurchsichtig und trotzdem schafft die Schauspielerin es, durch ihre Mimik genug Andeutungen zu machen, die uns bei der Stange halten. Da ist es kein Wunder, dass wir uns sehr darüber freuen, dass im kommenden Film anscheinend Milady de Winter deutlich mehr Raum bekommt.
Ziemlich düsteres Abenteuer
Insgesamt ist Die drei Musketiere – D’Artagnan ein recht düsterer Film. Neben der ständig unheilvollen Musik bewegen sich die Musketiere häufig durch dunkle Gassen, Kerkergänge oder schlecht beleuchtete Areale im Königspalast. Was uns zunächst positiv überrascht, wird aber durch den dauerhaften Einsatz langsam ermüdend. So dass uns die düstere Atmosphäre nicht mehr davon ablenkt, dass zu viele Handlungsstränge gleichzeitig ablaufen und zum Teil nur halbwegs befriedigend miteinander verknüpft oder aufgelöst werden. Athos Geschichte rund um die Fehde, die ihn zum Schafott führen soll, ist dabei noch die interessanteste. Hoffentlich verzetteln sich der nächsten Teil nicht so sehr, denn dann kann aus einem befriedigen Anfang ein richtig gutes Franchise werden.
Die drei Musketiere – D’Artagnan in der Kritik: Unser Fazit
Der neue Musketier-Streifen macht einiges richtig und vor allem Lust auf den nächsten Teil. Denn Die drei Musketiere – D’Artagnan dient insbesondere als Vorspiel, in dem die wichtigsten Figuren aus der Literatur vorgestellt werden.
Leider verzettelt sich der Film oftmals und will zu viele Geschichten unter einen (Feder) Hut bringen. Hoffen wir, dass das im Folgefilm, der im Dezember erscheinen soll, besser wird. Nur so kann für uns auch das echte „Einer für alle und alle für einen“-Feeling aufkommen.
Die drei Musketiere – D’Artagnan
Genre: | Abenteuer |
Bundesstart: | 13. April 2023 |
Laufzeit: | 121 Minuten |
FSK: | Ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Martin Bourboulon |
Drehbuch: | Alexandre De La Patellière, Matthieu Delaporte |
D’Artagnan und die drei Musketiere kennst Du bereits seit Deiner Kindheit? Verrate uns in den Kommentaren, welches Abenteuer mit ihnen Dir am besten gefällt!