Candy: Die wahre Geschichte der Serie mit Jessica Biel
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Candy: Tod in Texas – die wahre Geschichte hinter der Serie mit Jessica Biel

Die tex­anis­che Haus­frau Can­dy Mont­gomery hat einen net­ten Ehe­mann, zwei Kinder und ein Haus. Doch dann bringt sie ihre Nach­barin auf grausame Weise um – mit ein­er Axt und ange­blich in Notwehr. Davon han­delt die Serie „Can­dy: Tod in Texas” auf Dis­ney+. Hin­ter Can­dy steckt eine wahre Geschichte.

Candy – Tod in Texas: Darum geht es in der Serie

Can­dy Mont­gomery wirkt wie eine biedere Haus­frau: Sie lebt in ein­er Vorstadt in Texas und engagiert sich in der Kirche sowie der Gemeinde. Die Haus­frau ist ver­heiratet und hat zwei Kinder. Schließlich fre­un­det sich mit ihrer Nach­barin Bet­ty Gore an. Doch dann wird Bet­ty bru­tal mit ein­er Axt ermordet – und Can­dy gerät in Ver­dacht. Es stellt sich her­aus, dass sie eine Affäre mit Bet­tys Ehe­mann Allan hat­te. Schließlich geste­ht Can­dy, dass sie ihre frühere Fre­undin getötet hat. Allerd­ings will sie in Notwehr gehan­delt haben.

Diese Geschichte erzählt die Minis­erie „Can­dy – Tod in Texas” auf Dis­ney+. Die fünf Fol­gen sind ab dem 9. Novem­ber bei dem Stream­ing­di­enst zu sehen. Ihre Pre­miere feierte die True-Crime-Pro­duk­tion im Mai 2022 auf Hulu. Can­dy wird verkör­pert von Jes­si­ca Biel („The Sin­ner”), die Rolle von Bet­ty übern­immt Melanie Lynskey („Don’t Look Up”). Tim­o­thy Simons („Veep – Die Vizepräsi­dentin”) und Pablo Schreiber („Orange Is the New Black”) spie­len die bei­den Ehemänner. 

Die Hand­lung der Serie ist nicht erfun­den, denn hin­ter Can­dy steckt eine wahre Geschichte. Was in Wahrheit passiert ist und was Can­dy Mont­gomery heute macht, erk­lären wir hier.

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Candy Montgomerys wahre Geschichte: Die Freundschaft mit Betty Gore 

Can­dace Lynn Wheel­er, genan­nt Can­dy, wird im Novem­ber 1949 geboren. Ihren späteren Ehe­mann Pat Mont­gomery lernt sie bei der Arbeit ken­nen: Er ist als Elek­troin­ge­nieur tätig, sie als Sekretärin. Die bei­den heirat­en Anfang der 1970er-Jahre und bekom­men zwei Kinder, einen Jun­gen und ein Mäd­chen. 1977 zieht die Fam­i­lie in den Großraum von Dal­las in Texas. Die Mont­gomerys leben in einem Haus in Wylie, ein­er Vorstadt. Dort besuchen sie regelmäßig die örtliche Methodis­tenkirche. Can­dy küm­mert sich um Haus und Kinder.

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In der Kirche lernt sie die gle­ichal­trige Bet­ty Gore ken­nen, eine Lehrerin an der Mit­telschule. Bei­de Frauen sin­gen im Chor und fre­un­den sich an. Bet­ty wohnt mit ihrem Ehe­mann Allan und zwei Kindern ganz in der Nähe der Mont­gomerys. Was wed­er Bet­ty noch Pat wis­sen: Can­dy und Allan haben später ein Ver­hält­nis. Es begin­nt unge­fähr anderthalb Jahre vor dem Mord. Nach einem Vol­ley­ball­spiel der Kirche geht Can­dy auf Allan zu und schlägt den Seit­en­sprung vor.

Nach elf Monat­en ist die Affäre vor­bei – also etwa sechs oder sieben Monate, bevor Bet­ty getötet wird. Allan macht Schluss, weil er Schuldge­füh­le bekommt. Zuvor hat er mit Bet­ty an einem von der Kirche organ­isierten Woch­enende teilgenom­men, um ihr Liebe zueinan­der wiederzuent­deck­en. Can­dy nimmt das Ende des Ver­hält­niss­es offen­bar ziem­lich gelassen hin.

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Der Mord an Betty Gore: Was im Juni 1980 geschieht

Allan Gore ist am Fre­itag, dem 13. Juni 1980, auf ein­er Geschäft­sreise außer­halb der Stadt. Als er seine Frau tele­fonisch nicht erre­icht, bit­tet er in der Nach­barschaft, nach ihr zu schauen. Lester Gay­lor und Richard Park­er brechen in das Haus der Gores ein und ent­deck­en Bet­tys Leiche. Die bei­den denken zunächst, Bet­ty sei erschossen wor­den, weil ihr Kopf furcht­bar zugerichtet ist.

Die Ermit­tlun­gen der Polizei ergeben später: Bet­ty ist 41-mal von ein­er Axt getrof­fen wor­den, davon 28-mal am Kopf und im Gesicht. Weit­ere Wun­den hat sie an den Hän­den, Armen, Beinen und am Oberkör­p­er. Min­destens ein­er der Axthiebe hat Bet­ty getrof­fen, als sie schon tot war.

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Beson­ders bit­ter: Bet­tys Tochter Bethany hat während des Mordes im Neben­raum in ihrer Krippe geschlafen. Als die Leute aus der Nach­barschaft das Haus betreten, ist das Kind wach und weint.

Die wahre Geschichte ist ähn­lich, wie es die Can­dy-Serie schildert: Die Polizei find­et später einen bluti­gen Dau­menab­druck an der Kühlschrank­tür. Außer­dem ent­deck­en sie den bluti­gen Abdruck eines Flip-Flops. In der Dusche find­en sich Blut und Haare. Offen­bar hat jemand ver­sucht, sich das Blut abzuwaschen.

Candy – die wahre Geschichte: Der Prozess

Am 27. Juni 1980 wird die damals 30-jährige Can­dy Mont­gomery ver­haftet und wegen Mordes an Bet­ty Ford angeklagt. Die Fin­ger- und Schuhab­drücke am Tatort haben die Polizei auf ihre Spur gebracht. Der Prozess begin­nt im Okto­ber 1980. Vor Gericht gibt Can­dy zu, dass sie ihre Fre­undin getötet hat – allerd­ings in Notwehr. Sie erk­lärt, dass sie nach der Kirche bei Bet­ty vor­beige­gan­gen sei, um einen Badeanzug für Bet­tys ältere Tochter zu holen. Diese wollte bei Can­dys Tochter übernachten.

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Bet­ty soll Can­dy bei dem Besuch mit der Affäre kon­fron­tiert haben. Nach Angaben von Can­dy gibt sie das Ver­hält­nis zu und ver­sichert, dass es seit Monat­en vor­bei sei. Doch dann soll Bet­ty eine Axt aus der Garage geholt und Can­dy ange­grif­f­en haben, wobei Bet­ty Can­dys Zeh ver­let­zt habe. Die Frauen kämpfen um die Axt, erzählt Can­dy. Als Can­dy die Axt erringt, attack­iert sie Bet­ty – ange­blich, um sich selb­st zu verteidigen.

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Candy Montgomery: Das Gutachten und das Urteil

Can­dys Vertei­di­ger plädiert wegen der ange­blichen Notwehr auf „nicht schuldig”. Ein Psy­chi­ater aus Hous­ton bestätigt diesen Umstand. Der Experte hat ein Gutacht­en über Can­dy ver­fasst, nach­dem er sie hyp­no­tisiert hat­te. In seinem Bericht erk­lärt er, dass sie nicht gewusst habe, was sie tut.

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Nach seinen Angaben ist Can­dy als Kind von einem schar­fen Gegen­stand getrof­fen wor­den, woraufhin sie stark blutete. Ihre Mut­ter schüt­telte sie daraufhin, hielt den Fin­ger an die Lip­pen und macht „Schh­hh!”. Laut Can­dy hat Bet­ty dieselbe Geste ver­wen­det und den gle­ichen Ton­fall. Dieser Trig­ger habe zu ein­er soge­nan­nten dis­sozia­tiv­en Reak­tion geführt – und blinde Wut bei Can­dy aus­gelöst, heißt es im Gutacht­en des Psychiaters.

Die Jury debat­tiert viere­in­halb Stun­den lang, bevor sie zu einem Urteil gelangt. Das über­raschende Ergeb­nis: Die Geschwore­nen befind­en Can­dy Mont­gomery für „nicht schuldig”. Die Anklage wird fall­en gelassen, Can­dy ver­lässt den Gerichtssaal als freie Frau. Das hat vorher kaum jemand für möglich gehal­ten — vor allem auf­grund der 41 Schläge mit der Axt.

Die wahre Geschichte: Was macht Candy Montgomery heute?

Can­dy und Pat Mont­gomery ziehen nach dem Prozess nach Geor­gia um. Später lassen sie sich schei­den. Can­dy nimmt ihren Geburt­sna­men Wheel­er wieder an und kommt nie wieder in Kon­flikt mit dem Gesetz. Zusam­men mit ihrer Tochter Jen­ny arbeit­et sie als Psy­chother­a­peutin und berät Jugendliche und Erwach­sene, die unter Depres­sio­nen lei­den. Allan Gore zieht eben­falls weg und heiratet erneut. Nach ein­er Schei­dung wohnt er nun in Florida.

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