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Babylon – Rausch der Ekstase | Kritik: Schwungvolles Hollywood-Epos mit Brad Pitt und Margot Robbie
Wilde Orgien, monumentale Filmsets und eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art: Damien Chazelles neues Drama zeichnet ein Bild von Hollywood, wie Du es noch nie zuvor gesehen hast. Ob sich das Epos lohnt, verraten wir Dir in unserer Kritik zu „Babylon – Rausch der Ekstase“.
Mit den oscarprämierten Filmen „Whiplash“ und „La La Land“ konnte sich Damien Chazelle einen beachtlichen Ruf in Hollywood aufbauen. Nach seinem letzten Spielfilm „Aufbruch zum Mond“ folgt mit Babylon – Rausch der Ekstase nun seine neueste Regiearbeit. Worauf Du Dich bei dem 188-minütigen Trip durch die Gefilde der Traumfabrik einlässt, verraten wir Dir jetzt.
Die Handlung von Babylon – Rausch der Ekstase: Als der Film das Sprechen lernte
Die Geschichte von Babylon setzt im Jahr 1926 ein und erstreckt sich über mehrere Jahre. Das Drama thematisiert den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm und rückt drei Figuren in den Mittelpunkt: Jack Conrad (Brad Pitt), Nellie LaRoy (Margot Robbie) und Manny Torres (Diego Calva). Während der erstgenannte Gentleman bereits seit Jahren als hochkarätiger Darsteller im Filmgeschäft tätig ist, versuchen Nellie und Manny einen Fuß in die Hollywood-Tür zu kriegen.
Als stürmischer Freigeist ergattert Nellie eines Nachts auf einer wilden Party über Umwege eine Rolle für einen Film. Gleichzeitig lernt Manny, der für den Gastgeber der zügellosen Veranstaltung arbeitet und Nellie eingeschleust hat, Jack Conrad kennen. Der Hollywood-Star akquiriert den jungen Mann prompt als seinen Laufburschen und so gelingt es auch Manny, sich seinen Traum zu erfüllen, bei den großen Filmproduktionen mitzumischen. Dabei kreuzen sich die Wege von Nellie und Manny über die Jahre immer wieder und es entspinnt sich eine Freundschaft, die so manch eine Überraschung parat hält.
Eine Liebeserklärung an das Kino
Was Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle mit Babylon geschaffen hat, ist eine Liebeserklärung an das Kino. Das Setting, die Figuren sowie die imposanten im Film zu bestaunenden Dreharbeiten strotzen geradezu vor Faszination. Die Leidenschaft für das bewegte Bild ist in beinahe jeder Szene zu spüren und ohne zu viel zu verraten: Wenn das große Finale schließlich über die Leinwand flimmert, lässt der 37-jährige Filmschaffende alle Zügel los, indem er den reinsten Bilderrausch entfesselt. Bei all der Liebe für das Medium, kannst Du dem Film dann auch einen kleinen Tempoverlust im letzten Drittel verzeihen.
Zwei Hollywood-Stars außer Rand und Band
Die Rolle des alteingesessenen Schauspiel-Stars Jack Conrad übernimmt in Babylon kein Geringerer als Brad Pitt. Nachdem der 59-jährige Filmschaffende zuletzt in „Bullet Train“ für komödiantische Actioneinlagen sorgte, liefert er in Babylon einen Performance ab, die Witz, Stolz und Melancholie auf eine überaus sentimentale Art vereint. Ein einfühlsames Porträt eines Mannes, der aufgrund des ihn überholenden Zeitgeists in tiefer Trauer versinkt.
Als Gegenentwurf zum trübseligen Pitt zieht Margot Robbie als Nellie LaRoy wie ein rasender Wirbelsturm über die Leinwand. Denn die Szenen mit dem „I, Tonya“-Star brennen sich Dir aufgrund ihrer aufbrausenden Art sowie der einen oder anderen heiklen Aktion ins Gedächtnis. Und dann wäre da noch die fulminante Tanzeinlage auf der eingangs erwähnten Party, die Dich mit offener Kinnlade im Kinosessel zurücklässt. Dieser Dame bei ihren draufgängerischen Eskapaden zuzusehen, macht einfach großen Spaß.
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Als Mittelsmann zwischen den beiden Figuren sowie als Erzähler der Geschichte fungiert Manny Torres, dargestellt von Diego Calva. Nach einer kleinen Rolle in „Narcos: Mexico“ ist Babylon nun die erste große Hollywood-Produktion für den 30-jährigen Darsteller. Neben dem Trio sind weitere bekannte Gesichter wie Ex-Spider-Man-Darsteller Tobey Maguire oder „The Wolf of Wall Street“-Star P. J. Byrne zu sehen, die in ihren Nebenrollen für wirklich absurde Momente sorgen und dem Film ulkige wie auch horrorhafte Stimmungen verleihen.
Der Jazz darf nicht fehlen
Wenn Du die bisherigen Werke von Damien Chazelle gesehen hast, weißt Du, dass Musik in seinen Filmen eine große Rolle spielt. Zwar dreht sich Babylon in erster Linie nicht um Musiker:innen, doch folgt einer der Nebenstränge der Handlung dem Jazz-Trompeter Sidney Palmer (Jovan Adepo). So findet neben der Leidenschaft für den Film auch das große Faible für Jazzmusik einen Platz in Babylon.
Der überragende Soundtrack von Damien Chazelles Langzeit-Kollaborateur Justin Hurwitz verleiht dem Film ein schwungvolles Tempo, sodass insbesondere die erste Stunde wie in Windeseile verfliegt. Die einzelnen Stücke untermalen das exzessive (sowie explizit inszenierte) Treiben der Figuren und ziehen Dich mit ihrem eingängigen Rhythmen und dem exotisch anmutenden Klangbild in den Bann. Solange die Musik spielt, kannst Du alles andere um Dich herum gänzlich vergessen. Was kannst Du Dir bei einem Kinobesuch darüber hinaus noch wünschen?
Unser Fazit: Babylon – Rausch der Ekstase in der Kritik
Mit einem Einspielergebnis von knapp 13 Millionen Euro bleibt Babylon der große Erfolg in den Vereinigten Staaten von Amerika momentan noch aus. In Deutschland startet der skurrile Ausflug durch die Gefilde Hollywoods am 19. Januar 2023. Dabei können wir Dir wärmstens empfehlen, das Drama aufgrund der pompösen Bildgewalt und dem fantastischen Soundtrack im Kino zu schauen. Denn Babylon – Rausch der Ekstase wurde schlichtweg für die große Leinwand geschaffen.
Babylon – Im Rausch der Ekstase streamen: Das Epos mit Brad Pitt im Heimkino
Genre: | Drama/Komödie |
Bundesstart: | 19. Januar 2023 |
Laufzeit: | 188 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren freigegeben |
Regie: | Damien Chazelle |
Drehbuch: | Damien Chazelle |
Freust Du Dich schon auf das dreistündige Drama? Teile und Deine Erwartung an Babylon – Rausch der Ekstase gern in den Kommentaren mit!