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Film-Review: Cars 3: Evolution – Eine Geschichte über den Generationenwandel
Lightning McQueen ist wieder da! Im dritten Teil sieht sich der rote Rennflitzer mit dem schlimmsten aller Gegner konfrontiert: dem Alter. Um dem zu entgehen, arbeitet er an seiner Ausstattung, Einstellung und an neuen Freundschaften. Ob sich der Film für Dich lohnt, erfährst Du hier.
Das Cars-Franchise gehört bei Kritikern allgemein eher nicht auf die „Best of Pixar“-Liste. Quietchebunt und kitschig; oft ohne den tragikomischen Humor, der Filme wie Toy Story oder Findet Nemo auch für die Eltern des Ziel-Klientels so attraktiv machte. Auch Cars 3 sprüht nicht eben vor subtilem Witz, hat sich allerdings zu seinen Vorgängern spürbar weiterentwickelt.
Altes Eisen, junges Blech
Lightning McQueen gehört zum alten Eisen, buchstäblich. Wir begegnen dem roten Pontiac TransAm am Scheideweg seiner Karriere. Auf der Rennstrecke lösen zunehmend neue Gesichter die alten Reifen ab. High-Tech-Karosserien, unter denen die neuste Technik schlummert. Einer der Neuen ist Jackson Storm, ein windschnittiger Rennbolide der neuesten Generation – optisch irgendwo zwischen den Fahrzeugen der „Tron“-Filme und einem aufgemotztem Videospielauto. Und im Auge des Storms glänzt die Gier nach Ruhm und Ehre. Beim Versuch den Jungspund zu besiegen, zerlegt es Lightning allerdings. #DerLackIstAb
Mit der Unterstützung der jungen Trainerin Cruz Ramirez – natürlich selbst ein Rennwagen – und modernsten Trainingsmethoden versucht Lightning McQueen sich selbst zu übertreffen. Die Konfrontation mit den eigenen Grenzen eröffnet Lightning allerdings auch die Möglichkeit, anderen zu helfen, ihre Grenzen zu überwinden.
Fast & Fabulös
Der Film hält, was der Trailer verspricht. Cars 3 behandelt so viele persönliche Probleme und Schicksale wie sonst nur ein Jahr GZSZ. Eine junge Besucherin flüsterte während der Pressevorführung etwas zu ihrer Mutter, was das Ganze gut auf den Punkt bringt: „Mami, warum ist der jetzt auch noch traurig?“
Wissen wir auch nicht so recht. Tatsächlich aber war Drehbuchautor und Regisseur Brian Fee offenbar bestrebt, die Protagonisten mit aller Kraft zu erden. Und obwohl Cars 3 hier und da etwas zu bemüht ist, Emotionen zu transportieren, schafft es vor allem die oftmals tollpatschige Cruz recht schnell, Herzen schmelzen zu lassen.
Stichwort „Figuren“: Ob es elegant gelöst ist, sei mal dahingestellt. Aber für den emotional getriebenen Plot war es eine gute Entscheidung, Nebenfiguren wie den liebenswert naiven Abschlepper Hook in den Hintergrund zu rücken. Oder kürzer: Ist der Figurenballast erst einmal abgeworfen, schwebt Cars 3 unbeschwert einem (wenig überraschenden, aber) überaus netten Finale entgegen.
Eine schöne Ehrenrunde
Ohne zu heckspoilern darf man sagen, dass Cars 3 in vielen Punkten ein Wendepunkt für das Franchise ist. Dabei schickt der Film sein Zielpublikum (Kinder!) diesmal sogar auf eine Reise, die emotional mehr abfordert als Dauergrinsen. Und dank der angenehm unaufgeregten Chemie zwischen Lightning und Cruz – sie tanken sicherlich das Gleiche – können auch Erwachsene zehn Minuten am Stück zuschauen, ohne sich sofort den Strohhalm in die Ohren stecken zu wollen. Und wer wissen will, wie fotorealistisch Animationsfilme sein können, sollte ebenfalls einen Blick riskieren. Denn gerade die ‚Überlandfahrten’ lassen Dich daran zweifeln, dass die Bilder aus dem Rechner stammen.
P.S.: Wer Rennfahrer Sebastian Vettel schon immer mal als Stimme eines Navigationssystems namens Sebastian hören wollte, kann in Cars 3 endlich seinen Seelenfrieden finden.
Geheimtipp: Lou
Vor Pixar-Filmen läuft in der Regel ein Vorfilm. Die Messlatte in dieser Kategorie liegt seit dem Oscargewinner Piper hoch. Aber die knuffige Geschichte um eine Kindergarten-Fundsachen-Kiste mit Eigenleben treibt einem die Tränchen in die Augen, wenn man nicht aufpasst. Frech, süß, moralisch, aber ohne Zeigefinger – so mögen wir unsere Pixar Shorts.
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