TV & Entertainment
Film-Review: „Ant-Man and The Wasp“ – Der Superhelden-Film des Sommers
Ant-Man ist zurück! Das Team-Up mit Superheldin Wasp ist ein echter Comedy-Geheimtipp. Und hat im Vergleich zum ersten Teil ordentlich zugelegt. Warum das neue Solo-Abenteuer so gut funktioniert, erfährst Du im featured-Review zu „Ant-Man and The Wasp“.
Mit Storyentwicklung und finalem Skript haben fünf Autoren am neusten Ant-Man-Film mitgearbeitet, inklusive Hauptdarsteller Paul Rudd. Das Teamwork hat sich gelohnt. Auch wenn naturgemäß einige Logikfragen offen bleiben, sind vor allem Antagonisten und Nebenfiguren charmant und nachvollziehbar ausgefallen. Keine Selbstverständlichkeit.
Bisher bei Ant-Man
Ant-Man: Ex-Dieb Scott Lang wird von Ex-S.H.I.E.LD.-Wissenschaftler Dr. Hank Pym als neuer Träger des Ant-Man-Anzugs ausgewählt. Der Anzug gibt die Fähigkeit zur Größenveränderung, wobei die Körperkraft beim Schrumpfen nicht abnimmt. Die erste Bewährungsprobe tritt in Gestalt von Darren Cross alias Yellow Jacket auf, der mit ähnlicher Technologie Jagd auf Team Ant-Man macht.
Civil War: Nach der gewaltigen Zerstörungsorgie in „Age of Ultron“ soll das Sokovia-Gesetz Superhelden unter die Handlungsgewalt der Regierung stellen. Im Finale treffen deshalb Team Iron Man (Pro) auf Team Captain America (Kontra). Ant-Man kämpft an der Seite Captain Americas. Zum Dank dafür landet er am Ende des Films im Gefängnis.
Ein Quantum Trost
Während Scott Lang (Paul Rudd) die Strafe für sein Eingreifen während des Civil War in Form eines Hausarrests absitzt, forschen Dr. Pym (Michael Douglas) und seine Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly) an einer Möglichkeit, unbeschadet in die Quantenebene zu kommen – und wieder zurück. Eine Rettungsmission: Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer), Ex-Wasp, Frau von Hank und Mutter von Hope gilt als verschollen, seit sie auf einer Mission den Schrumpfprozess überreizte.
Zeitgleich taucht mit Ghost (Hannah John-Kamen) eine ernstzunehmende Gegenspielerin auf. Mit der Fähigkeit zu phasen, also die Dichte ihrer Moleküle zu ändern, ist sie im Prinzip nicht zu fassen und kann sich auch noch durch massive Objekte bewegen. Hilfe sucht das Team bei einem Ex-Kollegen von Hank Pym. Bill Foster (Laurence Fishburne), ehemals bekannt als Goliath, weil er wuchs, anstatt zu schrumpfen.
Kleiner, schneller, weiter
Marvel Cinematic Universe-Filme müssen wieder kleiner werden. Und das ist keine platte Anspielung auf Ant-Mans Kräfte. Nachdem „Avengers: Infinity War“ das komplette Universum in die Waagschale geworfen hat und „Thor 3“ gleich eine ganze Welt in Schutt und Asche zurückließ, dürstet der Zuschauer wieder nach Einzelschicksalen ohne den ultimativen Preis. Schließlich bestehen auch Comicserien nicht nur aus Multi-Crossover-Events.
„Ant-Man and The Wasp“ macht endlich wieder den Eindruck einer charmanten Superhelden-Episode. Das liegt nicht zuletzt an den knackigen Dialogen und Gags im Minutentakt – auch wenn nicht immer alle zünden. Und während dem Rest der Zeit gibt es ausreichend Action, die hin und wieder durchaus kaschieren muss, dass einige Plot-Elemente etwas beliebig wirken. So zum Beispiel die Quanten-Energie, die von Universalheilmittel bis zum Bewusstseinstransfer irgendwie alles ist, außer klar definiert. Das stört aber in einer Science-Fiction-Action-Superhelden-Comedy vermutlich nur wenige Zuschauer.
Goliath & Ghost
Ein echtes Highlight sind die Neuzugänge Laurence Fishburne als Bill Foster und Hannah John-Kamen als Ghost. Die tragische Origin-Story der vermeintlichen Schurkin wird in knackigen Montagen erzählt. Ihr kauft man die bittere Motivation der Verzweiflung zu jeder Sekunde ab. Ein schöner Gegenpol zu dem klamaukigen Ton des übrigen Films.
Auch die Dynamik zwischen Ghost und Bill Foster macht eine nette Nebenhandlung auf, die für den einen oder anderen Zuschauer sicherlich für ein Spin-off reichen würde. Titelvorschlag: Goliath and The Ghost.
Fazit
„Ant-Man and The Wasp“ hat in vielerlei Hinsicht zum ersten Teil zugelegt. Neben einer plausiblen Gegenspielerin bekommt Ant-Man mit Wasp endlich auch eine Partnerin auf Augenhöhe spendiert. Wer von dem Film jetzt die ultimative Ergänzung zum Infinity War erwartet, wird womöglich etwas enttäuscht werden. Wenn Du aber Lust auf actiongeladenes Superhelden-Kino mit Comedy-Faktor hast, dann steht „Ant-Man and The Wasp“ sicherlich ganz oben auf Deiner To-Watch-Liste!
Ant-Man and The Wasp
Genre: Superhelden / SciFi / Action / Comedy
Bundesstart: 26.07.2018
Laufzeit: 118 Minuten
FSK: 12 Jahre
Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Andrew Barrer, Gabriel Ferrari, Chris McKenna, Paul Rudd, Erik Sommers
Wie fandest Du „Ant-Man and The Wasp“? Comedy-Geheimtipp oder doch das Superhelden-Must-Have des Sommers? Bevor Du in die Quantenebene verschwindest, mach doch einen Abstecher ins Reich der Kommentare.