Film noir "Frau ohne Gewissen" mit Fred MacMurray
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Film noir: Das sind 10 der wichtigsten Klassiker

Film noir ist nicht nur ein Genre, son­dern eine gewaltige Strö­mung, die etliche mitreißende Vertreter in die Filmgeschichte gespült hat. Wir haben uns mit der klas­sis­chen Ära des Film noir beschäftigt und zehn repräsen­ta­tive Filme her­aus­ge­sucht. Erwecke die Femme fatale in Dir, wirf Deinen Trench­coat über und beg­ib Dich auf eine Reise in die 40er- und 50er-Jahre.

Als Merk­male des klas­sis­chen Film noir, der im expres­sion­is­tis­chen Stumm­film und in der Hard­boiled-Krim­i­nal­lit­er­atur wurzelt, gel­ten: Mord-The­men, hell und dunkel kon­trastierende Bilder, zynis­che, teils schick­sals­ge­plagte und dadurch ver­bit­terte Haupt­fig­uren, eine sehr präsente Erzäh­ler­stimme, außergewöhn­liche Kam­er­ap­er­spek­tiv­en und andere visuelle Eigenheiten.

Gehören also zum Beispiel die „Sin City”-Filme auch ins Genre Film noir? Oder haben sie sich lediglich an den entsprechen­den Stilmit­teln bedi­ent? Gemein­hin herrscht ein Kon­sens darüber, dass die Ära des Film noir Anfang der 40er-Jahre begann und 1958 endete. Spätere Vertreter wer­den unter dem Ban­ner „Neo noir” gelistet.

GigaTV Film-Highlights

1941: „Die Spur des Falken”

Viele Filmhis­torik­er sehen „Die Spur des Falken” (Orig­inalti­tel: „The Mal­tese Fal­con”) als ersten echt­en Film noir. Der Krim­i­nal­film läutet die klas­sis­che Ära ein und ist bere­its die dritte Adap­tion des Romans „Der Mal­teser Falke” von Dashiell Ham­mett. Erzählt wird die Geschichte des Pri­vat­de­tek­tivs Sam Spade (Humphrey Bog­a­rt), der den Tod seines Part­ners aufk­lären will und dabei dun­klen Machen­schaften rund um eine Falken-Stat­uette auf die Spur kommt.

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Video: YouTube / Movieclips Clas­sic Trailers

1944: „Laura”

Nach dem Mord an der Geschäfts­frau Lau­ra Hunt (Gene Tier­ney) treten ein Krim­i­nal­beamter (Dana Andrews) und ein Radiokolum­nist (Clifton Webb) in den Fokus der Geschichte. Die Aufk­lärung des Mordes erweist sich als aus­ge­sprochen schwierig – auch weil der Ermit­tler drauf und dran ist, sich in die tote Frau zu ver­lieben. Gefühlt kurz vor Schluss nimmt die Geschichte eine uner­wartete Wen­dung, die fast die gesamte Ermit­tlungsar­beit über den Haufen wirft.

Für die Kam­er­aar­beit von Joseph LaShelle heim­ste der Film einen Oscar ein.

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Video: YouTube / 20th Cen­tu­ry Studios

1944: „Frau ohne Gewissen”

Film-noir-Ken­ner empfehlen „Frau ohne Gewis­sen” (Orig­inalti­tel: „Dou­ble Indem­ni­ty”) oft als ide­alen Ein­stiegs­film. Das Werk von Regis­seur Bil­ly Wilder gilt nicht nur als typ­is­ch­er Vertreter, son­dern hat eine immense Bedeu­tung für das gesamte Genre Film noir. Es wird heute vielfach als Meis­ter­w­erk gehan­delt. Die Oscarver­lei­hung 1945 spiegelte das allerd­ings nicht wider, denn trotz sieben Nominierun­gen ging „Frau ohne Gewis­sen” leer aus.

Der Film noir begin­nt damit, dass der Ver­sicherungskauf­mann Wal­ter Neff (Fred Mac­Mur­ray) spätabends in sein Büro kommt – mit ein­er Schussver­let­zung an der Schul­ter. Er kann sich vor Schmerzen kaum aufrechthal­ten, greift aber den­noch zu seinem Dik­taphon und nimmt ein Geständ­nis auf. Die Geschichte wird daraufhin vor­rangig in Flash­backs erzählt.

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1946: „Rächer der Unterwelt”

Oft als Parade­beispiel des Film noir beze­ich­net, wird „Räch­er der Unter­welt” (Orig­inalti­tel: „The Killers”) in zwei Akten erzählt: Der erste basiert auf ein­er Kurzgeschichte von Ernest Hem­ing­way. Im Mit­telpunkt ste­ht der Tod eines Box­ers (Burt Lan­cast­er), der als „Der Schwede” bekan­nt ist. Im zweit­en Akt kristallisiert sich her­aus: Die Femme fatale Kit­ty Collins (Ava Gard­ner) scheint in den mys­ter­iösen Tod des Box­ers ver­wick­elt zu sein…

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Video: YouTube / Filme - wahre Begebenheiten

1949: „Der dritte Mann”

Hol­ly Mar­tins (Joseph Cot­ten) arbeit­et als Autor und will seinen Fre­und Har­ry Lime (Orson Welles) in Wien besuchen. Wie sich her­ausstellt, ist Har­ry tot – ange­blich ein Unfall… oder? Und inwiefern ist die Schaus­pielerin Anna Schmidt in die Vor­fälle verwickelt?

Abseits der Sto­ry überzeugt der Schwarz-Weiß-Film mit außergewöhn­lichen Kam­er­ap­er­spek­tiv­en und ein­er als „Kuck­uck­suhr-Rede” bekan­nt gewor­de­nen Impro­vi­sa­tion von Welles. Im Jahr 1999 wurde „Der dritte Mann” vom British Film Insti­tute auf den ersten Platz der größten britis­chen Filme aller Zeit­en gewählt.

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1950: „Boulevard der Dämmerung”

Laut dem Amer­i­can Film Insti­tute ist „Boule­vard der Däm­merung” (Orig­inalti­tel: „Sun­set Boule­vard”) der zwölftbeste amerikanis­che Film aller Zeit­en. Von seinen Film-noir-Kol­le­gen unter­schei­det sich der Bil­ly-Wilder-Streifen vor allem durch seinen Sarkas­mus im the­ma­tis­chen Umgang mit Hol­ly­wood. Zuvor hat­te kein Film den Mut, sich der Traum­fab­rik der­maßen kri­tisch zu nähern.

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1955: „Rattennest”

Der Film „Rat­tennest” (Orig­inalti­tel: „Kiss Me Dead­ly”) basiert auf ein­er lit­er­arischen Vor­lage, ohne sie wirk­lich einzubeziehen. Ange­blich hat Regis­seur Robert Aldrich selb­st gesagt, dass er nur den Titel des Romans von Mick­ey Spillane über­nom­men und das Buch weggeschmis­sen habe. Entsprechend weit ent­fer­nt sich „Rat­tennest” von der Orig­i­nal-Sto­ry. Statt mafiösen Geschäften und Dro­gen­schmuggel geht es im Film um eine Atom­bombe, einen absoluten Anti­helden und die Irreführung der Zuschauer. Die Geschichte rund um den Anti­helden Mike Ham­mer ist stark im Film noir ver­wurzelt. Auf­grund sein­er Bru­tal­ität an ver­schiede­nen Fron­ten wurde „Rat­tennest” aber auch stark kritisiert.

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1956: „Der falsche Mann”

„Der falsche Mann” trumpft vor und hin­ter der Kam­era mit großen Namen auf. Die Regie über­nahm Alfred Hitch­cock und in der Haup­trol­le ist Hen­ry Fon­da als Bar­musik­er Man­ny Balestrero zu sehen. Auch die spätere „Psycho”-Darstellerin Vera Miles (Rose Balestrero) gehörte zum Cast. Während der Film noir „Der falsche Mann” von Kri­tik­ern nicht son­der­lich gelobt wurde, fällt er in ander­er Hin­sicht auf: Hitch­cock hat von Warn­er Bros. keine Gage ver­langt und es ist der einzige Film, in dem der leg­endäre Filmemach­er zu hören ist – er spricht den Prolog.

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1956: „Die Rechnung ging nicht auf”

„Die Rech­nung ging nicht auf” (Orig­inalti­tel: „The Killing”) ist eines der Früh­w­erke von Stan­ley Kubrick. Er selb­st hat es als seinen ersten richti­gen Film beze­ich­net. Die Krim­i­nalgeschichte fol­gt nicht immer den typ­is­chen Film-noir-Merk­malen, platziert sich aber trotz­dem gekon­nt im Genre und geht zusät­zlich eigene Wege: zum Beispiel durch einen sprin­gen­den Hand­lungsver­lauf, der unter anderem einen gewis­sen Quentin Taran­ti­no maßge­blich beeinflusste.

Die Sto­ry dreht sich um Profi-Gauner John­ny Clay (Ster­ling Hay­den), der noch ein richtig krummes Ding drehen will, bevor er sich zur Ruhe set­zt – und das, obwohl er ger­ade aus Alca­traz ent­lassen wurde. Der Plan: den Geldzählraum ein­er großen Rennstrecke aus­rauben, während das wichtig­ste Ren­nen der Sai­son läuft. Kann das gut gehen?

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1958: „Im Zeichen des Bösen”

Orson Welles been­dete mit „Im Zeichen des Bösen” (Orig­inalti­tel: „Touch of Evil”) unwissentlich die klas­sis­che Ära des Film noir und ganz bewusst seine Hol­ly­wood­kar­riere. Angewidert von den primär kom­merziellen Inter­essen der Fil­min­dus­trie, ver­lagerte er sein Schaf­fen nach Europa. Der Film liefert eine von Intri­gen durch­zo­gene Geschichte, die sich an der mexikanisch-amerikanis­chen Gren­ze abspielt.

Dabei wird ein Dro­gen­fah­n­der (Charl­ton Hes­ton) unsan­ft aus seinen Flit­ter­wochen geris­sen, als er in einen örtlichen Mord­fall ver­wick­elt wird. Um bei seinen Ermit­tlun­gen voranzukom­men, tut er sich mit einem Polizis­ten (Welles) zusam­men, der das Gesetz teil­weise lieber bricht, als dass er es durch­set­zt. Eine höch­stin­ter­es­sante Kom­bi­na­tion. Und dann wird auch noch die Frau des Dro­gen­fah­n­ders entführt…

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Die Liste ist nur ein klein­er Ein­blick in die klas­sis­chen Film-noir-Vertreter. Hast Du einen Favoriten? Schreib uns einen Kommentar!

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