TV & Entertainment
Fallout-Serie: Das Ende erklärt – was passiert in den Vaults wirklich?
Die Serienadaption „Fallout“ der gleichnamigen postapokalyptischen Gaming-Reihe strotzt vor zynischem Humor und bluttriefender Action. Du hast Fragen zum Staffelfinale der Amazon-Serie? Wir erklären Dir die wichtigsten Punkte der Story und liefern Dir Antworten, die das Ende von Fallout erklären. Spoiler voraus!
Die Amazon-Serie Fallout, kreiert von den „Westworld”-Macher:innen Lisa Joy und Jonathan Nolan, entführt Dich seit dem 11. April 2024 in das postapokalyptische Ödland des 23. Jahrhunderts. Besonders zum Ende hin nimmt die Geschichte rund um die junge Vault-Bewohnerin Lucy (Ella Purnell), Maximus (Aaron Moten) von der Stählernen Bruderschaft und den mutierten Cooper Howard (Walton Goggins) richtig Fahrt auf. Vollkommen verständlich, wenn nach dem Finale noch der ein oder andere Punkt unklar ist. Wir klären die wichtigsten Fragen, die Du Dir am Ende der Fallout-Serie stellst.
Wie war die Fallout-Welt vor der atomaren Zerstörung?
Genau wie die Gamingvorlage spielt die Fallout-Serie in einer alternativen Zukunft der USA. In mehreren Rückblenden erfährst Du von der Welt vor dem großen Atomkrieg. Gesellschaftlich und vom Design her erinnert viel an eine heile Welt aus Werbespots der 1950er-Jahre. Es herrscht sauberer Vorstadt-Charme, die Menschen sind begeistert von Cowboyfilmen und alles macht einen glattpolierten, fassadenhaften Eindruck. Allerdings gibt es hier auch High-Tech, die so gar nicht in die Fünziger passen will: schwebende Haushaltsroboter zum Beispiel. Tatsächlich spielt diese Vorkriegswelt nämlich im Jahr 2077.
Die Fallout-Welt erklärt: Was sind Vaults, Supermutanten und Raygun-Gothic?
Hier lernen wir erstmals den Hollywood-Star Cooper Howard kennen. Der Protagonist absolviert auf einem Kindergeburtstag mit einem erzwungenen Lächeln einen Auftritt. Schnell wird aber klar, dass die Welt alles andere als heile ist. Im Fernsehen wird noch von einem bevorstehenden nuklearen Konflikt berichtet. Sekunden später fallen Atombomben auf die Städte und löschen die herrschende Zivilisation praktisch aus.
Über 200 Jahre später, in 2296, spielt sich das Leben entweder in der radioaktiven Wüstenlandschaft, dem Ödland, ab, wo nur das nackte Überleben zählt, oder in den Vaults. Die Vaults sind Bunkersysteme, in denen einige Menschen Schutz vor den Bomben gefunden haben. Das Leben unter der Erde ist dank Atomstromversorgung beschaulich und bequem, aber auch strikt durchorganisiert.
Der Raider-Angriff: Was geschieht im Vault 33?
Lucy McLean wohnt in Vault 33 und ist die Tochter des Bunker-Aufsehers Hank MacLean (Kyle MacLachlan). Sie engagiert sich in der unterirdisch lebenden Kommune und ist glücklich über ihr Leben. Allerdings ändert sich dies schlagartig, als bei ihrer arrangierten Hochzeit eine Bandit:innen-Gruppe, die Raiders, in den Vault eindringen. Sie töten mehrere Bewohner:innen und entführen ihren Vater. Angeführt werden die Raiders von der mysteriösen Moldaver (Sarita Choudhury).
Lucy beschließt daraufhin, ihren Vater zu retten. Die restlichen Vaultbewohner:innen reagieren mit Angst und Entsetzen auf ihren Ausbruch. Noch nie ist jemand auf die Oberwelt gegangen. Sie gilt als verseucht und unbewohnbar. Schnell wird jedoch klar, dass andere Menschen die nukleare Katastrophe überlebt haben und sogar Organisationen wie die Stählerne Bruderschaft gegründet haben.
Wer ist die Stählerne Bruderschaft?
Die Stählerne Bruderschaft, oder Brotherhood of Steel, ist eine paramilitärische Organisation, die Vorkriegstechnologien und Waffen hortet und damit für Recht und Ordnung im Ödland sorgen will. Maximus (Aaron Moten) ist ein Mitglied der Bruderschaft und wird von seinen Kameraden gemobbt und geschlagen. Zudem wird er fälschlicherweise beschuldigt, eine:n Kamerad:in verletzt zu haben.
Dennoch erlangt er den Status eines Knappen und darf dem ranghöheren Ritter Titus auf einer Mission assistieren. Titus behandelt Maximus so schlecht, dass dieser den Ritter nach einem Kampf mit einem mutierten Bären dem Tod überlässt. Maximus schnappt sich vom toten Kameraden die mächtige Powerrüstung, ein Körperpanzer, und gibt sich von nun an als Ritter Titus aus.
Auch Cooper ist am Leben
Neben der stählernen Bruderschaft hat auch der ehemalige Western-Star Cooper Howard die 200 Jahre nach dem Krieg überlebt. Die Radioaktivität hat ihn in einen Ghul verwandelt, der zwar nicht schön anzusehen ist, aber über erstaunliche Selbstheilungskräfte verfügt.
Er arbeitet als Kopfgeldjäger und erhält den Auftrag, einen Mann mit einem Hund zu finden. Dabei handelt es sich um den Wissenschaftler Dr. Wilzig (Michael Emerson). Dieser hat eine kleine Kapsel in seinem Besitz, die er sich, um sie nicht zu verlieren, in den Kopf injiziert hat.
Was ist in der Kapsel des Wissenschaftlers?
Bei dieser Kapsel handelt es sich, wie Du am Ende der Fallout-Serie erfährst, um den Schlüssel zur kalten Fusion. Diese Technologie kann für unbegrenzte Energieversorgung sorgen und stammt von der Firma Vault-Tec. Alle sind hinter dieser Kapsel her: Die Stählerne Bruderschaft, Maximus, der Ghul und Moldaver.
Lucy erfährt, dass die Kapsel sie zu Moldaver und damit ihren Vater führen kann. Deshalb trennt sie dem sterbenden Wilzig den Kopf mit der darin enthaltenden Kapsel ab. Leider muss sie dabei Bekanntschaft mit dem Ghul Cooper machen, der sie in seine Gewalt bringt. Sie kann sich aber von ihm lösen und lernt auf ihrem Abenteuer Maximus kennen, in den sie sich schließlich verliebt.
Während Lucy weiter im Ödland unterwegs ist, stellt ihr Bruder Norm (Moises Arias), der im Vault 33 zurückgeblieben ist, Nachforschungen über die Entführung ihres Vaters an.
Was ist in den Vaults passiert?
Lucys Bruder Norm will wissen, wie es zu dem Raider-Angriff gekommen ist und wer hinter der Entführung ihres gemeinsamen Vaters steckt. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf ein Massaker in Vault 32, das aber nicht allein von den Raiders durchgeführt werden konnte. Nach und nach kommt er auf eine Spur der Geheimnisse rund um die Vaults.
Den Vault-Bewohner:innen wurde immer erzählt, dass die Vaults 31, 32 und 33 durch Tunnel verbundene Bunkeranlagen seien, deren Gesellschaften sich zu besonderen Anlässen, wie arrangierten Hochzeiten, austauschen. Am Ende der Fallout-Serie lernen wir allerdings die Wahrheit über die Entstehung und die düsteren Hintergründe der Vaults kennen. Die Firma Vault-Tec baute vor Ausbruch des Krieges über 100 Bunkersysteme – vorgeblich, um in einem atomaren Notfall der Bevölkerung Schutz zu bieten. Durch Rückblenden von Cooper und seiner für Vault-Tec arbeitenden Frau Barb (Frances Turner) wird allerdings die Wahrheit deutlich: Vault-Tec will die meisten Anlagen dazu nutzen, grausame soziale Experimente an deren Bewohner:innen zu vollziehen. Barb beschloss aus Profitgier, die atomare Zerstörung der USA selbst auszulösen. Die Firmen-Manager:innen selbst überleben die Dystopie in Kryo-Tanks, in denen sie eingefroren wurden.
Als in der Zukunft Lucys Bruder Norm in den Vault 31 eindringt, wird klar, was daraus geworden ist. Vault 31 diente als Lagerstätte für die eingefrorene Vault-Tec-Führungsetage. Vault 32 war eine Art Zwischenlager für das genetische Zuchtprogramm, bei dem geeignete Personen ausgewählt und ungeeignete getötet wurden. Wie das Massaker in Vault 32 genau durchgeführt wurde, bleibt allerdings im Unklaren. Vault 33 war der einzige wirklich bewohnbare Vault, das Vorzeigeprojekt für die Gesellschaft nach den Vorstellungen von Vault-Tec.
Wer ist Moldaver in der Fallout-Serie?
Cooper bekommt die Pläne von Vault-Tec in der Vorkriegszeit mit, weil er Hinweise von Moldaver bekommen hat. Sie war eine Wissenschaftlerin in einem Forschungsunternehmen, das von Vault-Tec aufgekauft worden ist und hat dadurch von deren Machenschaften erfahren. Sie ist eine Art Whistleblowerin, die bei Geheimtreffen berichtet, wie die Zukunft der Welt durch kapitalistische Unternehmen wie Vault-Tec verkauft wird. Wer sich ihr anschließt, gilt in der Gesellschaft allerdings als Anhänger:in des verhassten Kommunismus. Cooper ist erst misstrauisch, aber als er seine Frau bei dem Meeting abhört, lernt auch er die Wahrheit.
Moldaver hat wahrscheinlich wie die anderen Manager:innen von Vault-Tec die Apokalypse in einer Kryo-Kammer überlebt. Im Jahr 2296 ist sie zu einer Art Sektenführerin geworden und wird als Flammenlady verehrt. Sie will, so behauptet sie zumindest, die kalte Fusion nutzen, um diese Energie an alle weitergeben zu können und eine bessere Welt aufbauen. Lucy erfährt dies, als sie in der letzten Folge auf Moldaver trifft und glaubt ihr. Zeitgleich verliert sie das Vertrauen in ihren Vater Hank, der wie sie herausfindet, für Vault-Tec gearbeitet hat und über 200 Jahre alt ist.
Was hat es mit Vault-Tec auf sich?
Da die USA das Überleben der Menschheit an Privatunternehmen wie Vault-Tec ausgesourced hat, haben die Manager:innen praktisch das Schicksal der Menschheit in der Hand. Einer dieser Vault-Tec-Manager:innen ist Bud Askins (Michael Esper). Er erzählt Cooper in der letzten Folge, dass er an einem „Trainingsprogramm für angehende Manager:innen” arbeitet, mit dem Menschen selbst jahrhundertelange Projekte durchführen können. Was für Projekte das sind, wird klar, als Norm in Vault 31 eindringt.
Wie Norm herausfindet, ist Bud auch 200 Jahre später noch am Leben. Als eingelegtes Gehirn mit fahrbarem Untersatz ist er in Vault 31 tätig und überwacht sein Projekt „Bud’s Buds”, das dafür gesorgt hat, dass die Führungsriege von Vault-Tec die Jahrhunderte überlebt hat. Nach dem Atomkrieg wurden die Manager:innen, darunter Hank und die Aufseherin Betty (Leslie Uggams), in Kryokammern gesteckt und haben 200 Jahre lang eingefroren überlebt. Zudem fanden genetische Experimente und ein Zuchtprogramm statt. Damit werden Menschen produziert, die zunächst in Vaults erzogen werden und irgendwann eine neue, von anderen Überlebenden „bereinigte” Welt bevölkern sollen.
Fallout | Serienkritik: Eine wahrlich wahnsinnige Postapokalypse
Wie hat Lucys Vater Hank den Krieg überlebt?
Lucy und Norms Vater Hank McLean war ein Executive Assistant von Vault-Tec. Die Kryokammer von ihm ist im Vault 31 zu sehen. Der Beschilderung zufolge wurde er 2077, als der Krieg losging, dort eingefroren und in 2268, also 28 Jahre vor den Ereignissen in Fallout Staffel 1, wieder aufgetaut. In dieser Zeit hat er seine Frau Rose kennengelernt und mit ihr Lucy und Norm bekommen.
Rose ist dann dahintergekommen, dass die Oberwelt – anders als im Vault behauptet wurde – schon bevölkert war und ist mit ihren Kindern vor Hank in die neu aufgebaute Stadt Shady Sands geflohen. Hank veranlasste, die Stadt mit einem Atomschlag zu vernichten – da die Oberflächenbewohner:innen Konkurrenz für das Vault-Tec-Projekt sind. Zuvor nahm er seine Kinder wieder an sich.
Fallout-Serie: Das Ende erklärt – was passiert im Finale?
Das Staffelende der Fallout-Serie erklärt die offenen Fragen über Lucys Vater und die Geschichte der Vaults. Moldaver hat Hank entführt, weil nur er als Vault-Tec-Executive den Zugang zum Freischalten der kalten Fusionstechnik hat. Nachdem Hank den Code unter Druck von seiner Tochter eingegeben hat, kommt er frei.
Gleichzeitig startet die Stählerne Bruderschaft einen Angriff auf das Hauptquartier von Moldaver, da auch sie scharf auf die Energietechnologie sind. Hank überwältigt Maximus und reißt die Powerrüstung an sich. Am Ende der Fallout Serie kommt hinzu, dass der Ghul Cooper von Hank wissen will, was mit seiner Frau Barb und seiner Tochter Janey, passiert ist. Hank flieht, ohne zu antworten. Der Ghul will ihm folgen und bietet Lucy an, mitzukommen. Diese entscheidet sich dafür und lässt Maximus zurück.
Post-Credit-Szene: Ausblick auf Fallout Staffel 2?
Nach den acht Folgen der ersten Fallout Staffel sind viele Fragen über die Geschichte der Vaults und Lucy McLeans Familie geklärt. Andere hingegen bleiben offen: Was ist mit Barb nach dem Krieg geschehen? Wie hat Cooper überlebt und wie ist er zum Ghul geworden? Und wer ist der oder die Strippenzieher:in, zu der oder dem Hank hin geflüchtet ist? All das wirst Du hoffentlich bald in einer Fallout Staffel 2 erfahren.
Fallout Staffel 2: So geht es mit Amazons Videospiel-Serie weiter
Zwar ist diese noch nicht offiziell bestätigt, allerdings ist am Ende der Fallout-Serie zu erahnen, wo die Reise hingehen soll. Sowohl eine Stadt-Silhouette, als auch ein Schild verraten, dass der nächste Spielort der Serie New Vegas sein dürfte. Das postapokalyptische Las Vegas kennen Fallout-Fans bereits aus dem Spiel „Fallout: New Vegas”. Und, wenn Du gut aufgepasst hast, wird Dir in Folge acht auch nicht Robert House entgangen sein. Der CEO der Roboter-Firma RobCo war nämlich bei dem Meeting anwesend, das Cooper ausspioniert hat. Der dünnbärtige Mr. House ist im Spiel der Präsident von New Vegas. Ein Wiedersehen mit ihm als neuer Oberbösewicht ist also im Falle einer Fallout-Fortsetzung recht wahrscheinlich.