Becky und Hunter begeben sich auf ein gefährliches Abenteuer
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Fall – Fear Reaches New Heights | Filmkritik: Hochmut kommt vor dem…

Zwei Frauen stran­den auf der Spitze eines 600 Meter hohen still­gelegten Funk­turms. Ein Über­leben­skampf begin­nt – See­len­striptease inklu­sive. Warum der Film sein­er Fall­höhe trotz­dem nicht gerecht wird, erfährst Du in der Filmkri­tik zu „Fall – Fear Reach­es New Heights“.

Regis­seur Scott Mann ist nicht für großes Charak­ter­dra­ma bekan­nt, eher für kurzweiliges Unter­hal­tungski­no wie „The Tour­na­ment“ (2009). Sein aktueller Film Fall – Fear Reach­es New Heights will mit mehr Kom­plex­ität überzeu­gen. In diesem Ver­such lässt er uns zwieges­pal­ten zurück. Warum das so ist und ob er für Dich trotz­dem ein High­light wird, schauen wir uns jet­zt an.

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Fall– Fear Reaches New Heights: Gefangen auf einem Fernsehturm

Während ein­er Klet­ter­tour muss Becky (Grace Car­o­line Cur­rey) zuse­hen, wie ihr Ehe­mann Dan (Mason Good­ing) in den Tod stürzt.

Ein Jahr später ertränkt sie ihre Trauer in Alko­hol und ent­fremdet sich von ihren Mit­men­schen. Darunter befind­en sich auch ihr Vater (Jef­frey Dean Mor­gan) und ihre Fre­undin Hunter (Vir­ginia Gard­ner). Diese ist mit­tler­weile als Extrem­sport-Vlog­gerin auf den Sozialen Medi­en unter­wegs und will Becky aus der Depres­sion helfen. Damit sie mit dem Tod ihres Mannes abschließen kann, überre­det Hunter Becky, den still­gelegten Fernse­hturm B67 zu erk­lim­men, um Dans Asche zu ver­streuen. Der stäh­lerne Koloss ragt knapp 600 Meter in die Höhe und ste­ht irgend­wo ver­lassen im staubi­gen Herzen Arizonas.

Der waghal­sige Plan wird den bei­den Fre­undin­nen schließlich zum Ver­häng­nis. Zwei fehlende Stahlschrauben später, steck­en sie näm­lich auf der winzi­gen Plat­tform an der Spitze des Turms fest – ohne Aus­sicht auf Hilfe.

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Fallstudie: Becky und Hunter

Fall war ursprünglich als Kurz­film geplant. Das wäre wohl auch passender gewe­sen, denn wie bei vie­len Sur­vival-Thrillern reicht die eigentliche Prämisse für nicht mehr als das aus. Ein Über­leben­skampf an einem abgele­ge­nen Ort, bedeutet eben oft verge­blich nach Lösun­gen suchen, warten, müde sein und ausharren.

Hier verge­ht lei­der auch anfangs erst eine geschla­gene halbe Stunde, bevor die Pro­tag­o­nistin­nen über­haupt an der Spitze des Radio­turms sind. Bis dahin sehen wir in Rück­blick­en drama­tis­che Szenen mit Alko­hol, Tablet­ten plus Dialoge mit Beck­ys Vater.

Gefühlschao­tisch wird es vor allem auf der Spitze des Turms. Eine Offen­barung fol­gt der näch­sten, Trä­nen fließen und irgend­wie soll uns das um Pro­tag­o­nistin Becky ban­gen lassen. Schwierig. Denn iro­nis­cher­weise hat ihre Fre­undin Hunter, ein für uns inter­es­san­teres Charak­ter­pro­fil geschrieben bekom­men: Selb­stin­sze­nierung durch Extrem­sport-Vlog­ging als Trauerbewältigungsmechanismus.

Die Darstel­lerin­nen zeigen vollen Ein­satz und holen uns mit ihrer Per­for­mance und der Dra­matik der Hand­lung ab. Das sie aber gegen ein Skript, geprägt von Logik­lück­en, spie­len, ent­ge­ht uns lei­der trotz­dem nicht.

Becky und Hunter klettern den Turm hoch

Würdest Du Dich trauen den Turm hochzuk­let­tern? — Bild: © Lion­s­gate

Seltsame Drehbuchkonstruktionen mit Rostflecken

Hal­ten wir zwis­chen­durch mal Fol­gen­des fest: Zwei Men­schen, gefan­gen in 600 Metern Höhe – das ist an sich eine gute Voraus­set­zung für einen adren­a­lin­ge­lade­nen Sur­vival-Thriller. Die Hand­lung von Fall – Fear Reach­es New Heights ist an manchen Stellen aber so wack­e­lig und löchrig, wie die ver­rostete Leit­er des Sende­turms, auf den die zwei Frauen kraxeln.

Wir spoil­ern nicht, wenn wir fol­gende Fra­gen stellen:

  • Warum rüt­telt man aus Spaß an ein­er Leit­er, die offen­sichtlich durchgerostet ist – in 550 Metern Höhe?
  • Warum tra­gen die Pro­tag­o­nistin­nen ihre Ruck­säcke nicht einfach?
  • Ab welch­er Höhe fällt in Ari­zona der Mobil­funk-Emp­fang aus?

Fall kön­nte auch „Schlimm­st­fall-Szenario“ heißen. Die Sto­ry rei­ht eine Unwahrschein­lichkeit nach der anderen aneinan­der. Hier drängt sich der Ver­dacht auf, dass die Filmemacher:innen möglichst viele Span­nungsmo­mente einge­baut haben, damit der Streifen nicht vorzeit­ig endet. In der Real­ität wäre eine Anrei­hung solch­er pech­be­hafteten Zwis­chen­fälle schon doch eher unre­al­is­tisch. Wenn Du zu den Glück­lichen gehörst, die es schaf­fen, sich auf das Gese­hene einzu­lassen und solche Details zu ignori­eren, wirst du ihren Über­leben­skampf den­noch geban­nt verfolgen.

Becky klettert den Turm hoch

Was anfangs als eine Auf­munterungsak­tion für Becky startet, ent­pup­pt sich als eine schw­er­wiegende Fehlentschei­dung. — Bild: © Lion­s­gate

Effekte aus der Wundertüte

Ein Film wie Fall – Fear Reach­es New Heights kommt naturgemäß nicht ohne Effek­te aus. Film-Make-Up, wie etwa eine offene Wunde oder die von der Wit­terung ange­grif­f­ene Haut, überzeu­gen bis zu einem gewis­sen Maß. Sequen­zen, in denen Geier eine Rolle spie­len sind hüb­sch anzuschauen, entstam­men aber wohl auch ein­er Stock­footage-Daten­bank – zumin­d­est dem Abspann nach.

Regis­seur Scott Mann weiß diese Ressourcen den­noch effizient einzuset­zen und macht die Höhe und die Lebens­ge­fahr trotz­dem greif­bar. Aber so sehr wir uns der Sur­vival-Stim­mung auch hingeben wollen, wirken an eini­gen Stellen die visuellen Effek­te der­maßen unre­al­is­tisch, dass es uns aus dem Film geris­sen hat. Das ist eigentlich schade, da die Pro­duk­tion viel Aufwand betrieben hat um für Zuschauer:innen ein authen­tis­ches Höhen­feel­ing einz­u­fan­gen. Für Fall wurde näm­lich eine rund 30 Meter hohe Kulisse am Rand ein­er Schlucht gebaut. Grund­sät­zlich kommt diese eigentlich auch gut zur Gel­tung. Wenn nicht einem plöt­zlich ein Gewit­ter in PlaySta­tion 2-Optik ent­ge­gen rauscht und Per­so­n­en über offen­sichtlichen Green­screen-Abgrün­den baumeln würden.

Fall: Unser Fazit zum Survival-Thriller

„Fall – Fear Reach­es New High­ts“ lan­det nicht auf unser­er Liste der besten Sur­vival-Filme. Aber die Aben­teuer der zwei tapfer­en Frauen, die in 600 Metern Höhe gegen Durst, Vögel und per­sön­liche Dra­men kämpfen hat seine reizvollen Momente. Wer das Höhen­spek­takel vol­lends genießen will, sollte die Fähigkeit mit­brin­gen, über hol­prige Effek­te, Dialoge und Sto­rys hinwegzusehen.

Fall – Fear Reach­es New Heights ist ein Filmtipp, für Fans von „Frozen“ (2010), „127 Hours“ (2010), „Ever­est“ (2015) und „The Shal­lows“ (2016).

Fall – Fear Reach­es New Heights
Orig­inalti­tel: Fall
Genre: Thriller // Survival
Start: 1. Dezem­ber 2022 (VoD)
15. Dezem­ber (Blu-ray, DVD)
Laufzeit: 107 Minuten
Alters­freiga­be: Ab 16 Jahren (FSK), ungeschnitten
Regie: Scott Mann
Drehbuch: Jonathan Frank, Scott Mann
Basiert auf: „Fall“ (1978); Film von John Carpenter

 

Welche Survial-Thriller brin­gen Dein Herz zum Rasen? Wir freuen uns auf Deine Filmtipps!

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