Richard Madden in "Eifersucht"
© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Amazon Studios
Auf diesem Bild von der *Folie à Deux*-Filmkritik sind Joaquin Phoenix als Joker und Lady Gaga als Harley Quinn in einer intensiven Szene zu sehen. Die beiden stehen sich sehr nah gegenüber, getrennt von Gefängnisgittern, mit nur wenigen Zentimetern Abstand zwischen ihren Gesichtern. Phoenix lächelt leicht, während Lady Gaga ihn mit halbgeschlossenen Augen ansieht, bereit, ihn fast zu küssen. Die Szene strahlt Spannung und Nähe aus, unterstützt durch das gedämpfte Licht und die dunklen Farben im Hintergrund.
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Eifersucht: Das Ende des Amazon-Thrillers erklärt

Reiche Zwill­ings­brüder, eine unglück­liche Ehe­frau, ein kaput­ter Pri­vat­de­tek­tiv und ein Mord­kom­plott sind die Zutat­en dieses promi­nent beset­zten Thrillers. Wer stirbt, wer mordet, und was ist das Motiv? Hier find­est Du das Ende von „Eifer­sucht” (im Orig­i­nal: „Killer Heat”) erk­lärt. 

Die Masche mit den Zwillingen 

Wenn Zwill­inge in einem fik­tiv­en Krim­i­nal­fall auf­tauchen, einei­ige Zwill­inge oben­drein, hat das ganz sich­er etwas zu bedeuten. Denn die Lösung des Fall­es hat dann so gut wie immer mit eben diesen Zwill­in­gen zu tun – genauer: mit einem Iden­tität­stausch zwis­chen den Geschwis­tern, der zuver­läs­sig Ver­wirrung stiftet.  

So ist es auch in Eifer­sucht. In dem Thriller nach der Kurzgeschichte „Der eifer­süchtige Mann” von Jo Nes­bø heißen die Zwill­inge Elias und Leo (bei­de gespielt von Richard Mad­den) und sind Nachkom­men der stinkre­ichen griechis­chen Reed­er­fam­i­lie Var­dakis.  

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Die Sippe beherrscht ihre Heimatin­sel und noch viel mehr – bis Leo beim Klet­tern abstürzt. Die Sache wird als Unglück zu den Akten gelegt. Elias’ Gat­tin Pene­lope (Shai­lene Wood­ley) aber glaubt nicht an den Unfall­tod ihres Schwa­gers. Sie heuert den Pri­vat­de­tek­tiv Nick Bali (Joseph Gor­don-Levitt) an, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Amerikan­er ahnt zunächst nicht, worauf er sich da ein­ge­lassen hat.  

Aber bald däm­mert es ihm (wie auch dem Pub­likum): Ein­er der Zwill­inge spielt falsch! Aber welch­er? Auch das ist recht schnell klar. Im Fol­gen­den find­est Du das Ende von Eifer­sucht erk­lärt. 

Rollentausch: Elias ist nicht Elias, sondern Leo 

Denn der über­lebende Zwill­ing ver­rät sich: Nick gibt sich bei einem Gespräch mit dem ange­blichen Elias als Ermit­tler aus, der die amerikanis­chen Inve­storen der Var­dakis-Reed­erei unter die Lupe nehmen soll.  

„Elias” nimmt das eher schul­terzuck­end zur Ken­nt­nis, anstatt sofort mis­strauisch zu wer­den. Denn: Die Reed­erei hat über­haupt keine Inve­storen aus den USA an Bord. Der echte Elias hätte das als Fir­men­boss gewusst.  

Also muss statt sein­er Leo am Tisch sitzen, fol­gert Nick – denn der hat als ewige Num­mer Zwei hin­ter seinem Brud­er keinen Schim­mer vom Fam­i­liengeschäft. Aber wer hat Elias umge­bracht – und was ist das Motiv dahin­ter?

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Das Ende von Eifersucht erklärt: Die Frau mit dem Zwillings-Plan

Der Plan, die Zwill­inge die Rollen tauschen zu lassen, stammt von Pene­lope. Zu diesem Plan gehörte von Anfang der Tod eines der bei­den Brüder. Ihr Motiv: Pene­lope erlebte die Ehe mit Elias als ein Mar­tyri­um.  

Er unter­drück­te sie, bet­rog sie immer wieder mit anderen Frauen und schaffte es sog­ar, dass sie sich wegen sein­er Seit­en­sprünge schuldig fühlte. Ein­fach die Schei­dung ein­re­ichen und den Kerl in die Wüste schick­en? Keine Alter­na­tive, denn Elias dro­hte ihr mit dem Tod, ihrem und seinem eige­nen, sollte Pene­lope ihn ver­lassen.

Den Tod hat er schließlich bekom­men. Damit Pene­lope frei sein kon­nte, musste Elias ster­ben. Einen anderen Weg sah sie nicht. Ihr Werkzeug war Zwill­ings­brud­er Leo. Dieser war schließlich immer eifer­süchtig auf seinen Brud­er.  

Shailene Woodley und Joseph Gordon-Levitt in "Eifersucht"

Eifer­sucht basiert auf ein­er Kurzgeschichte von dem nor­wegis­chen Autor Jo Nes­bø. — Bild: pic­ture alliance / ZUMAPRESS.com | Ama­zon Stu­dios

Leo war in Pene­lope ver­liebt, und zwar bere­its, bevor sie Elias ken­nen­lernte. Aber Elias reklamierte ein­fach die poten­zielle Frau seines Brud­ers für sich. So wie er alle Ressourcen der Fam­i­lie für sich beanspruchte: die Liebe und Aufmerk­samkeit seine Mut­ter Audrey (Clare Hol­man), das Ver­trauen seines Vaters, den Chef­ses­sel der Reed­erei.  

Pene­lope manip­ulierte ihren Verehrer und nutzte seine Eifer­sucht aus. Schließlich überzeugte sie Leo, seinen Brud­er zu ermor­den, um das Var­dakis-Imperi­um zu erben und sie, seine große Liebe, aus dem Ehege­fäng­nis zu befreien. Der Plan war gut, ver­nach­läs­sigte allerd­ings den Zwill­ings­fak­tor.

Leo durchkreuzt den Plan 

Denn Leo entwick­elte einen eige­nen Plan. Der Tod seines Brud­ers eröffnete ihm weitaus mehr Möglichkeit­en, als Pene­lope gedacht hat­te. Geld und Macht waren gar nicht seine wichtig­sten Ziele. Leo wollte etwas besitzen, was seinem Brud­er zeitlebens in den Schoß gefall­en war: die Liebe sein­er Mut­ter.  

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Aber er sah die Gefahr, dass Audrey ihn auch nach dem Tod seines Brud­ers ihn überge­hen und aus Man­gel an Ver­trauen die Führung der Fir­ma ver­wehren würde.  

Leo kon­nte sich let­ztlich nur auf die Biolo­gie ver­lassen, darauf, dass er dieselbe DNA hat wie sein Brud­er. Er erset­zte diesen und gab sich als Elias aus. Damit hielt er sich nicht mehr an Penelopes Plan

Das Ende von Eifersucht erklärt: Warum engagiert Penelope ausgerechnet Nick?  

Pene­lope musste auf den Betrug ihres Kom­plizen reagieren. Zumal der die Rolle des ver­has­sten Ehe­manns über­nahm und sich bald als kaum weniger her­risch ent­pup­pte als sein Brud­er.  

Sie steck­te also erneut in ein­er Falle, und zwar gle­ich in ein­er dop­pel­ten. Pene­lope war wie zuvor in ihrer Ehe gefan­gen. Hätte sie den Mord an Elias aufgedeckt, wäre ihre Mitschuld nicht zu ver­ber­gen gewe­sen. So kam sie auf die Idee, einen Pri­vat­de­tek­tiv zu engagieren, der nur das ans Tages­licht brin­gen sollte, was ihr nützt.  

Ihr neuer Plan: Der Schnüf­fler find­et her­aus, dass Leo seinen Brud­er umge­bracht hat. Er liefert eine der­art schock­ierende Erken­nt­nis, dass Audrey sich von ihrem Sohn abwen­det und mit max­i­maler Härte reagiert. Warum Pene­lope aber aus­gerech­net Nick engagiert, ist auch am Ende von Eifer­sucht nicht ganz klar. 

Höchst­wahrschein­lich waren es zwei Gründe, die aus ihrer Sicht für den Mann aus New York sprachen:

  1. Nick war nach der Tren­nung von sein­er Frau und seinem heftigem Alko­holmiss­brauch psy­chisch angeschla­gen, also wom­öglich nicht in der Lage, wirk­lich tief nach der Wahrheit zu graben.  
  2. Er sollte nur Leos Schuld beweisen, nicht das Kom­plott dahin­ter aufdeck­en. Zugle­ich scheint Pene­lope in Nick eine Art Brud­er im Geiste zu sehen: Bei­de steck­en in ein­er tiefen Krise, die nahezu auswe­g­los erscheint.

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Penelopes Ausweg führt über zwei Leichen. Nick denkt zwar daran, Gewalt anzuwen­den, als er her­aus­find­et, dass ihn seine Frau betrügt. Er zieht die Waffe, schreckt aber davor zurück, sie und ihren Lover zu erschießen. Nick find­et also die bessere Antwort auf die Krise; etwas, für das Pene­lope ihn möglicher­weise bewun­dert.

Das Ende von Eifersucht erklärt: Wie Audrey zur Mörderin wird 

So über­legt Pene­lope auch vorzuge­hen scheint, ein entschei­den­der Punkt in ihrem Plan erscheint erstaunlich wage­mutig. Es ist der Moment, als Nick Leo mit dem Mord an seinem Brud­er kon­fron­tiert. Er will damit Audrey beweisen, dass der Sohn, den sie vor sich hat, nicht Elias, son­dern Leo ist.  

Und das Leo ihren Lieblingssohn ermordet hat. Die Vor­führung hat den von Pene­lope beab­sichtigten Effekt: Audrey zieht eine Waffe und erschießt ihren Sohn. Das erscheint zwar arg unglaub­würdig. Schließlich hat die Frau bere­its ihren Ehe­mann und einen Sohn ver­loren. Leo ist somit das let­zte verbleibende Fam­i­lien­mit­glied.  

Für den Plot ergibt sich damit allerd­ings die per­fek­te Auflö­sung, zumin­d­est aus Sicht von Pene­lope und Nick. Für den Pri­vat­de­tek­tiv ist der Fall hin­re­ichend gek­lärt, Pene­lope kommt ungeschoren davon.

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Denn was auch immer Audrey gegen Pene­lope vor­brin­gen kön­nte – eine der­maßen labile Frau, die sog­ar ihren eige­nen Sohn erschießt, dürfte keine ern­stzunehmende Zeu­g­in für die Polizei sein. Und da Audrey nun auch keinen Zugriff auf das Fam­i­lienun­ternehmen bekom­men wird, dürfte Pene­lope die Kon­trolle über das Var­dakis-Ver­mö­gen erlan­gen.  

Wie es scheint, war das schon immer ihr Ziel. Denn sie war wed­er in Elias noch in Leo ver­liebt und ließ sich offen­sichtlich nur auf die Var­dakis-Män­ner ein, um von deren Reich­tum zu prof­i­tieren.

Fast ein Traumpaar: Nick und Penelope 

Nick ver­lässt schließlich die Insel, um wieder nach New York zurück­zukehren. Aber warum ist er mit ein­er nur hal­ben Aufk­lärung des Fall­es zufrieden?  

Kurz vor sein­er Abreise hat Nick noch ein klären­des Gespräch mit Pene­lope. Sie eröffnet ihm, wie weit sie in das dop­pelte Mord­kom­plott ver­strickt war. Nick erken­nt in sein­er Kli­entin eine Frau, die um ihre Frei­heit kämpft; kom­pro­miss­los zwar, aber erfol­gre­ich.  

Er sieht sie anscheinend nicht als Mörderin. Für ihn ist sie eher eine von männlichen Inter­essen bes­timmte Frau, die schließlich ihre Emanzi­pa­tion in die eigene Hand genom­men hat. Nick sieht wahrschein­lich Par­al­le­len zu seinem eige­nen Leben, zu seinen Ehep­rob­le­men und sein­er zer­rüt­teten Fam­i­lie.  

Sein Ausweg aus dieser Krise ist ein fun­da­men­tal ander­er als der, den Pene­lope gefun­den hat. Nick hätte nie die Stärke, Penelopes Weg zu gehen. Aber sie respek­tiert ihn dafür, dass er seine Krise nicht mit einem Knall been­det, son­dern sich lieber langsam aus seinem Loch her­ausar­beit­et.  

Sie ermuntert ihn sog­ar auf seinem steini­gen Weg: Pene­lope gibt Nick am Ende von Eifer­sucht den Rat, wieder den Kon­takt zu sein­er Tochter zu suchen. Zu einem ähn­lichen Schritt wäre sie selb­st offen­bar nicht in der Lage gewe­sen.  

In diesem Sinne sind Nick und Pene­lope das einzige glück­liche Pärchen in diesem Film: Nick erken­nt seine Mitschuld an der gescheit­erten Ehe (Alko­hol, Arbeit) und schafft damit eine Basis, sich wieder sein­er Fam­i­lie anzunäh­ern. Und Pene­lope weiß nun, dass sie nie wieder von einem Mann abhängig sein wird. 

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