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Dracula, Werwolf & Co.: Mit diesen sieben Filmen entdeckst Du klassische Monster neu
Bis heute ist die Faszination für klassische Gruselgestalten ungebrochen. Wir haben sieben Filme zusammengestellt, mit der Du Dracula, die Mumie und andere Monster ganz neu entdeckst – als Anime, Romanze, Comedy oder auch Coming-of-Age-Drama. Film ab!
Die Universal Classic Monsters haben die Popkultur in puncto Horror nachhaltig beeinflusst. Ausgehend von den sieben großen Filmreihen der Grusel-Ära von den 1920ern bis in die 1950er haben wir Neuinterpretationen für Dracula, den Werwolf-Mythos, die Mumien-Sage, den Fischmenschen, Frankenstein, den Unsichtbaren und das Phantom der Oper gefunden.
Hellsing (2001) und Hellsing Ultimate (2006):
Alucard, der Mann, den man einst Graf nannte
OT: Hellsing; Hellsing Ultimate
Die königlich-protestantische Ritterorden Hellsing kämpft seit Jahrhunderten gegen Vampire, Ghouls und andere Kreaturen. Ihr größter Trumpf dabei: Alucard (dt. Stimme: Torsten Münchow). Anders als in Bram Stokers Roman Dracula wurde der eponyme Vampirgraf vom Vampirjäger Abraham Van Helsing nicht vernichtet, sondern zu dessen Experiment und schließlich zum Getreuen der Familie Hellsing. Zu Beginn der Haupthandlung befreit Alucard die junge Polizistin Seras Victoria (dt. Stimme: Shandra Schadt) aus einer Geiselnahme, macht sie dabei aber zu einer Vampirin. Zur gleichen Zeit tritt auch die Organisation Millennium aus dem Schatten; ein Heer aus 1000 Vampir-Soldaten, das die Welt ins Chaos stürzen will.
Die Manga-Reihe Hellsing wurde bisher zweimal adaptiert:
2001 als Anime-Serie Hellsing fürs TV, in der sich die Handlung ab der Mitte deutlich vom Manga unterscheidet.
2006 als Anime-Filmreihe Hellsing Ultimate Original Video Animation (OVA), die die Handlung der Manga-Vorlage eins zu eins wiedergeben.
When Animals Dream (2014):
Tiefrotes Werwolf-Drama mit nordischer Stille
Marie (Sonia Suhl) ist 16, lebt mit ihrem Vater (Lars Mikkelsen) und ihrer Mutter (Sonja Richter) in einem dänischen Fischerdorf und verändert sich allmählich. Auf ihrer Brust beginnen Haarbüschel zu sprießen, unter ihren Fingernägeln blutet es und bei einem Arztbesuch kommt die Vermutung auf, dass sie an derselben mysteriösen Krankheit wie ihre Mutter leidet, die seit Jahren nur lethargisch an die Wand starrt. Maries körperlichen Veränderungen bleiben den Dorfbewohnern nicht verborgen. Bald sieht sich Marie damit konfrontiert, dass sie sich langsam in eine Wölfin verwandelt – mit Hunger auf Fleisch.
Die Mischung aus Monster- und Coming-of-Age-Film gibt es nicht nur als Werwolf-Variante. Der schwedische Film So finster die Nacht (2008), beziehungsweise dessen US-Remake Let Me In (2010) erzählen das Drama eines Vampirmädchens, das damit ringt, nie erwachsen zu werden. Der schweizerische Blue My Mind (2017) hingegen erzählt von einem pubertierenden Mädchen, das sich langsam in eine Meerjungfrau verwandelt.
Bubba Ho-Tep (2002):
JFK und Elvis jagen die Mumie – im Seniorenstift
OT: Bubba Ho-Tep
Irgendwo in einem Altenheim in Ost-Texas leben zwei besondere Bewohner: Sebastian Haff (Bruce Campbell) behauptet, Elvis Presley zu sein. Jack (Ossie Davis) ist angeblich der nach dem historischen Attentat schwarze Ex-Präsident John F. Kennedy. Zusammen untersuchen sie das plötzliche Ableben diverser Mitbewohner und entdecken, dass eine altägyptische Mumie (Bob Ivy) auf Seelenfang geht. Gemeinsam schlagen die zwei eigenwilligen Senioren zurück und gehen ihrerseits nun auf Mumienjagd.
Regisseur Don Coscarelli ist vor allem als Schöpfer der Filmreihe Phantasm (1979-2016) und des darin auftretenden Tall Man bekannt, einem interdimensionalen Wesen, das Gräber plündert und als Tarnung ein Beerdigungsinstitut führt.
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (2017):
Der Fischmensch als Dark-Fantasy-Romanze
1962 arbeitet die stumme Putzfrau Elisa (Sally Hawkins) in einer geheimen Regierungseinrichtung im Süden der USA. Dort entdeckt sie ein Forschungsobjekt, einen Fischmenschen (Doug Jones), von dessen Fähigkeiten sich das Militär Vorteile im Kalten Krieg erhofft. Elisa entwickelt eine zärtliche Bindung zu dem Amphibienmann, verhilft der Kreatur zur Flucht und rettet ihr damit vorerst das Leben. Ab diesem Moment stehen jedoch beide im Fadenkreuz der Regierung.
In einem Interview mit der L.A. Times sprach Regisseur Guillermo del Toro über seine Inspiration für Shape of Water: „Als ich die Kreatur unter Julie Adams schwimmen sah [Der Schrecken vom Amazonas (1954); Anm.d.R.] dachte ich drei Dinge:
Ich dachte ‚Hubba hubba.‘ Ich dachte: ‚Das ist das Poetischste, das ich jemals sehen werde.‘ Ich war überwältigt von der Schönheit. Und das Dritte, was ich dachte, war ‚Ich hoffe, sie kommen am Schluss zusammen.‘“
Frankenstein’s Army (2013):
Mit der Handkamera zwischen Zombots
In den letzten Zügen des Zweiten Weltkriegs erhält eine russische Aufklärungseinheit einen Notruf von russischen Soldaten und folgen diesem prompt ins Feindgebiet. Mit dabei ist Dmitri (Alexander Mercury), der zu Propagandazwecken das Geschehen mit seiner Handkamera aufzeichnen soll. Schnell wird klar, dass es sich bei diesen Gegnern nicht um gewöhnliche Soldaten handelt. Viktor Frankenstein (Karel Roden), Nachfahre des berühmten Menschenbastlers, führt das wahnsinnige Erbe fort und erweckt Tote mithilfe von Maschinenbauteilen wieder zum Leben. Diese Zombots nehmen groteske Gestalten an und wollen Dmitris Einheit ans Leder.
In einem Interview mit Daily Dead gab Regisseur Richard Raaphorst an, dass er die Inspiration der Zombots auch aus seiner eigenen Kindheit zog, in der er sich selbst als Mensch-Maschine-Mischwesen verkleidete, die er Transers nannte.
Der Unsichtbare (2020):
Minimalistischer Psychothriller ohne Effektpomp
Mitten in der Nacht flieht Cecilia (Elisabeth Moss) vom Anwesen ihres Liebhabers Adrian Griffin (Oliver Jackson-Cohen). Kurz darauf erbt sie ein Teil von Adrians Vermögen, nachdem dieser offiziell für tot erklärt wird – Ursache: Suizid. Schnell kann sich Cecilia des Eindrucks nicht erwehren, beobachtet zu werden. Von Adrian.
Die Neuinterpretation des klassischen Gruselstoffs verzichtet auf Effekthascherei und fokussiert sich stattdessen auf das Opfer. Mehr zum Film findest Du in der featured-Filmkritik zu Der Unsichtbare.
The Phantom Lover (1995):
Romeo, Julia und das Phantom der Oper
OT: Ya ban ge sheng
China in den 1940ern: Der ambitionierte Theaterdirektor Song Danping (Leslie Cheung) inszeniert westliche, in Fernost selten gesehene Bühnenstücke, darunter Romeo und Julia. Als er eine Liebelei mit der Tochter eines Politikers beginnt, bezahlt er seine Leidenschaft mit einem Attentat, das er nur entstellt überlebt. Jahre später verirrt sich eine Gruppe Studenten in das verlassene Theater und wollen es wiederbeleben. Doch Song wandert noch immer durch die Ruinen und mag Besuch so gar nicht.
The Phantom Lover ist ein loses Remake des 1937 erschienenen Gruselfilms Song at Midnight, eine der ersten chinesischen Adaptionen von Gaston Lerouxs Roman Das Phantom der Oper (1909).
Mit welchen Filmen und Serien erweckst Du die klassischen Monster auf Deinem Bildschirm wieder zum Leben? Wir freuen uns auf Deine Ideen in den Kommentaren.