Zwei Frauen
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Don’t Worry Darling: Das Ende des Psychothrillers erklärt

Flo­rence Pugh und Har­ry Styles erleben in Olivia Wildes Thriller eine schau­rige Dystopie mit schick­er Fas­sade. Aber was steckt dahin­ter? Hier find­est Du von “Don’t Wor­ry Dar­ling” das Ende erklärt.

“Was ist der Feind des Fortschritts?” “Chaos!” So heißt es in einem Dia­log in Olivia Wildes Psy­chothriller Don’t Wor­ry Dar­ling, der am 22. Sep­tem­ber 2022 im Kino ges­tartet ist. Und tat­säch­lich: Am Ende des Films bricht ein ziem­lich­es Chaos aus. Dieses Chaos richtet sich allerd­ings nicht gegen den soge­nan­nten Fortschritt, son­dern ist eine Befreiung.

Und es hin­ter­lässt möglicher­weise einige Fra­gen bei Dir. Doch die lassen sich beant­worten – hier erk­lären wir Dir das Ende von Don’t Wor­ry Darling.

Don’t Worry Darling: Darum geht’s

Flo­rence Pugh und Pop­star Har­ry Styles spie­len als Ali­cia und Jack Cham­bers die Haup­trollen in Olivias Wildes zweit­em Spielfilm als Regis­seurin. Das junge Paar lebt in einem schick­en kali­for­nischen Wüsten­städtchen im Stil der 50er-Jahre.

Während Jack und die anderen Män­ner des Ortes jeden Mor­gen zur Arbeit an dem streng geheimen Vic­to­ry-Pro­jekt starten, ver­bringt Ali­cia wie ihre Nach­barin­nen den Tag mit Putzen, Waschen, Kochen und Einkaufen. Leben und Arbeit in der kleinen Gemeinde wer­den von Frank (Chris Pine) organisiert.

Er ver­spricht den Bewohner:innen das Paradies auf Erden. Als Gegen­leis­tung fordert er bedin­gungslose Loy­al­ität zum mys­ter­iösen Vic­to­ry-Pro­jekt. Ali­cia erken­nt ziem­lich bald, dass irgen­det­was nicht stimmt.

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Das Ende von Don’t Worry Darling erklärt: Das Victory-Projekt

Frank verkauft das Vic­to­ry-Pro­jekt als streng geheimes Vorhaben, das ange­blich die ganze Welt verän­dern werde. Die Frauen im Ort glauben, ihre Män­ner wür­den außer­halb der Stadt an der Entwick­lung fortschrit­tlich­er Mate­ri­alien arbeit­en. Dem ist aber nicht so.

Das Vic­to­ry-Pro­jekt ist eine Sim­u­la­tion, die mit­tels Vir­tu­al Real­i­ty und Dro­gen erschaf­fen wurde. In der realen Welt haben die Män­ner ihre Frauen mith­il­fe von Franks Tech­nolo­gie in eine Art Koma ver­set­zt und mit der Vision eines per­fek­ten Lebens betäubt. Dieses Leben scheint allerd­ings nur aus männlich­er Sicht per­fekt zu sein.

Das reale Leben

Wir erfahren, wie es um das wahre Leben der Cham­bers vor dem Vic­to­ry-Pro­jekt bestellt ist: Ali­cia arbeit­et als Ärztin in einem Kranken­haus, oft bis spät in die Nacht. Der arbeit­slose Jack hockt zu Hause in der schäbi­gen Woh­nung vor dem Com­put­er. Der Haussegen bei den Cham­bers hängt schief.

Jack find­et einen Ausweg, die Kon­trolle über Ali­cia zu behal­ten und sein Leben als Mann wieder in den Griff zu kriegen: das Vic­to­ry-Pro­jekt. Dafür wen­det er sog­ar Gewalt gegen seine Frau an. Er fes­selt Ali­cia ans Bett und ver­frachtet sie in Franks Simulation.

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So wie sie sind fast alle Frauen gewalt­sam oder zumin­d­est ohne ihre Zus­tim­mung in Franks styl­ish­er Retro-Utopie gelandet. Heißt: Nur die Män­ner haben das Wis­sen und die Macht in dieser kleinen Welt. Darum reagieren sie auch mit drastis­chen Mit­teln, als ihnen diese Macht zu ent­gleit­en dro­ht. Als beispiel­sweise Ali­cia den Betrug durch­schaut, wird sie ein­er Schock­be­hand­lung unterzogen.

Was machen die Männer wirklich?

An der Entwick­lung fortschrit­tlich­er Mate­ri­alien arbeit­en sie offen­sichtlich nicht. Die Män­ner ver­lassen jeden Tag die Sim­u­la­tion, um sich um ihre Frauen in der realen Welt zu küm­mern. Denn die liegen hil­f­los und betäubt zu Hause und benöti­gen Pflege.

In ein­er Szene ist zu sehen, wie Jack der bet­tlägeri­gen Ali­cia die trock­e­nen Lip­pen befeuchtet. Zudem müssen die Män­ner in der realen Welt Geld ver­di­enen, um Franks Sim­u­la­tion zu bezahlen. Das ist nüchtern betra­chtet kein gutes Geschäft für die Männer.

Denn zumin­d­est in Jacks Fall bedeutet das, dass er wesentlich mehr Engage­ment auf­brin­gen muss, die Sim­u­la­tion aufrechtzuer­hal­ten, als sein altes Leben weit­erzuleben. Hätte er dieses Engage­ment nicht auch ohne Sim­u­la­tion zeigen, sich um einen Job bemühen und seine Ehe ret­ten können?

Vielle­icht. Aber das Stich­wort lautet Kon­trolle. Nur die Sim­u­la­tion scheint es ihm zu ermöglichen, die häus­liche Sit­u­a­tion und vor allem Ali­cia zu kon­trol­lieren, also Macht auszuüben.

Das Ende von Don’t Worry Darling erklärt

Am Ende gelingt Ali­cia den­noch die Flucht: Sie erschlägt Jack und flüchtet zum Vic­to­ry-Haup­tquarti­er. Sie berührt dort eine Glass­cheibe, das Bild wird schwarz und wir hören eine Frau nach Luft schnap­pen. Was wohl bedeutet, dass Ali­cia in der realen Welt aufgewacht ist.

Die Sim­u­la­tion ist been­det. Aber ob sie nur für Ali­cia been­det ist oder auch für ihre Lei­densgenossin­nen, zeigt der Film nicht. Ist ihr Peiniger Jack auch in der realen Welt tot? Vermutlich.

Eine Aus­sage ihrer Nach­barin Bun­ny (Olivia Wilde) kön­nte Licht ins Dunkel brin­gen. Sie ist die einzige Frau, die frei­willig in dem Pro­jekt ist und anscheinend über alles Bescheid weiß. Ihr zufolge stirbt auch in der realen Welt, wer im Pro­jekt stirbt.

Und was bedeutet das alles?

Die Botschaft des Films ist klar: Män­ner regieren die Welt, und die Frauen müssen aufwachen und aus ihrer Unter­drück­ung aus­brechen. Es geht um weib­liche Selb­st­bes­tim­mung, patri­ar­chale Tra­di­tio­nen und die Rol­len­verteilung zwis­chen den Geschlechtern.

Das ist wirkt plaka­tiv. Sind wir da nicht schon ein biss­chen weit­er im Kampf um die Gle­ich­berech­ti­gung? Vielle­icht. Vielle­icht kön­nen wir den Kampf der Geschlechter in Don’t Wor­ry Dar­ling aber auch als Meta­pher für den Zus­tand viel­er Gesellschaften sehen.

Denn es sind rund um den Globus nicht nur die Frauen, die um Selb­st­bes­tim­mung rin­gen. Dik­ta­toren und Autokrat­en (in der Regel Män­ner) sper­ren ihre Bevölkerung ein, sprechen ihnen Rechte ab. Herrsch­er gaukeln ihrem Volk vor, sie lebten als Auser­wählte in einem ide­alen Staat, während außer­halb der Gren­zen Chaos herrsche.

Um diesen Zus­tand aufrechtzuer­hal­ten, unter­drück­en sie Infor­ma­tions­flüsse, schick­en Men­schen auf fragliche Mis­sio­nen, in den Hausar­rest oder gle­ich in die Gefan­gen­schaft. Wer allerd­ings fol­gsam ist, darf sich im Glanz des Herrsch­ers son­nen. Ganz so wie bei Frank und seinem Victory-Projekt.

Wie inter­pretierst Du das Ende von Don’t Wor­ry Dar­ling? Schreibe uns Deine Mei­n­ung gerne in einem Kommentar.

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